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AutorBeiträge
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firecrackerZum ersten Mal hören, ja. Zum ersten Mal hören und gleich für sich entdecken? Was mag das für ein Mensch sein? Jemand, der bisher nur Metal gehört hat und plötzlich merkt, dass er doch einen Sinn für Melodien hat?
Ich schrieb es bereits im Vorstellungsthread: The Who fand ich gleich beim ersten Hören (und Sehen) super. Da war ich 18, und meine Lieblingsband waren bis dahin Dire Straits.
Es mag schwer vorstellbar sein, aber „da draußen“ sind noch viel kuriosere Biographien unterwegs als in diesem Forum.
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=Highlights von Rolling-Stone.deTaylor Swift vs. Kanye West: Legendäres Bitch-Telefonat geleakt
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WerbungfirecrackerZum ersten Mal hören, ja. Zum ersten Mal hören und gleich für sich entdecken? Was mag das für ein Mensch sein? Jemand, der bisher nur Metal gehört hat und plötzlich merkt, dass er doch einen Sinn für Melodien hat?
Du glaubst gar nicht, wie melodisch Metal sein kann.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
firecracker Wenn die Platte 10 Jahre alt ist, weiß ich doch, dass das keine aktuellen Gedanken sind; dass derjenige heute eventuell anders denkt. Das beeinflusst doch meine Rezeption. Natürlich kann mir die Platte trotzdem ans Herz wachsen. Aber doch nicht ohne, dass da ein wenig Nostalgie mitschwingt?
Nein, die Platte stellt sich für mich erstmal als das dar, was sie für mich ist. Ich kann dann versuchen herauszufinden, was es für einige Menschen bedeutet hat, als dieses Album aktuell war, um es mit meinen Gedanken und Gefühlen in Kontext zu setzen, das ist für mich aber sekundär. Ich entdecke die Musik für mich selbst. Deshalb kann z.B. „Rubber Soul“ auch als etwas ganz anderes erscheinen, als für Leute, die die LP damals erworben und gehört haben.
Zeit spielt für mich nur eine ganz kleine Nebenrolle, die vielleicht mal wichtig wird, wenn ich auf der Suche nach einem bestimmten Sound bin, aber auch der kann sich schnell relativieren. Ich starte von einem bestimmten Punkt aus und erforsche die Welt dann nach meinen Interessen – Stück für Stück. Ob etwas von 1965 oder 2012 ist, spielt für mich eine untergeordnete Rolle.--
Hal CrovesUnd wenn doch? Genau so jemanden meine ich mit meinem Beispiel: einen, der bisher noch nie von Belle & Sebastian gehört hat und sie jetzt für sich entdeckt. Zweifellos outdated, aber bei weitem nicht so sehr wie jemand, der (aus welchen Gründen auch immer) im Jahr 1968 zum ersten Mal von den Beatles hört.
Der Vergleich im verzögerten Entdecken und Wahrnehmen zwischen Beatles und Belle And Sebastian hinkt aber schon. Selbst wenn man sich nicht sonderlich in den 60s für die Beatles interessierte oder gar gar nichts mit Musik wirklich anfangen konnte, die Beatles hat man wohl mitbekommen, sofern der Lebensort es zuließ. Die Beatles waren der Musikprimus. Auf Belle And Sebastian wird man erst aufmerksam, wenn man nach dieser Musik sucht. Von den Beatles wird man im Gegensatz gefunden. Und zudem klingen B&S heute nicht allzu „outdated“, weil der musikalische Fortschritt in den letzten Jahren nicht solche Sprünge wie in den Sechzigern machte. Musik, die 1962 aufgenommen wurde, klang wohl 1967 schon gefühlt 20 Jahre alt. Heute hingegen würde ein 5 oder auch 10 Jahre altes Lied immer noch neu klingen. Schon allein, weil sich seit vielen Jahren auch die Musikgeschichte wiederholt. Und genau deswegen klingen B&S auch nicht wirklich alt, selbst wenn manche Songs schon vor 15 Jahren geschrieben wurden, eben weil sich diese Musikrichtung in all den Jahren nicht so rasant weiterentwickelt hat.
Und das ist auch ein Grund, warum Aktualität bei mir beim Entdecken überhaupt keine Rolle spielt. Ich kann mich mit manch alter Band aktueller fühlen als würde ich eine jetzige hören.
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RosebloodUnd zudem klingen B&S heute nicht allzu „outdated“, weil der musikalische Fortschritt in den letzten Jahren nicht solche Sprünge wie in den Sechzigern machte. Musik, die 1962 aufgenommen wurde, klang wohl 1967 schon gefühlt 20 Jahre alt. Heute hingegen würde ein 5 oder auch 10 Jahre altes Lied immer noch neu klingen. Schon allein, weil sich seit vielen Jahren auch die Musikgeschichte wiederholt. Und genau deswegen klingen B&S auch nicht wirklich alt, selbst wenn manche Songs schon vor 15 Jahren geschrieben wurden, eben weil sich diese Musikrichtung in all den Jahren nicht so rasant weiterentwickelt hat.
Richtig! Genau darauf wollte ich schon in #339 hinaus! Danke!
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=firecracker
Wenn die Platte 10 Jahre alt ist, weiß ich doch, dass das keine aktuellen Gedanken sind; dass derjenige heute eventuell anders denkt. Das beeinflusst doch meine Rezeption. Natürlich kann mir die Platte trotzdem ans Herz wachsen. Aber doch nicht ohne, dass da ein wenig Nostalgie mitschwingt?Musik auf Tonträgern ist doch immer auch ein Stück Zeitgeschichte.
Wenn ich mir z.B. Musik aus den Sixties anhöre, nimmt die Musik mich immer auch auf eine Reise mit zurück in die Sixties.Nostalgische Gefühle bekommt man doch eher, wenn man Musik hört die man mit bestimmten Erlebnissen von früher verbindet.
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life is a dream[/SIZE]firecrackerWenn die Platte 10 Jahre alt ist, weiß ich doch, dass das keine aktuellen Gedanken sind; dass derjenige heute eventuell anders denkt. Das beeinflusst doch meine Rezeption.
Da muss ich widersprechen. Das interessiert mich beim Musikhören absolut nicht.
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.Onkel TomDa muss ich widersprechen. Das interessiert mich beim Musikhören absolut nicht.
Jaaa! Da kämen viele Probleme bei älteren Alben auf.
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Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' Rolldr.musicJaaa! Da kämen viele Probleme bei älteren Alben auf.
Warum? Um vielleicht ein Missverständnis auszuräumen: Niemand sagt, man solle ausschließlich aktuelle Musik hören oder ältere Musik wäre einem egal, wenn einem Aktualität wichtig ist.
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Also diesem Missverständnis bin ich nun wirklich nicht erlegen.;-)
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Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' RollWas für Probleme meinst Du denn dann?
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