Wendelin Schmidt-Dengler

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  • #56967  | PERMALINK

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    schmidt_dengler_tot_2h_a.jpg

    Germanist Wendelin Schmidt-Dengler gestorben
    http://oe1.orf.at/inforadio/95724.html?filter=5
    Audio: http://oe1.orf.at/konsole/otoninfo?id=95724

    Die Leidenschaft des Lesens
    http://derstandard.at/?url=/?id=1220457648915

    Überraschend in Wien gestorben
    http://www.orf.at/080908-29291/index.html

    --

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      #6774511  | PERMALINK

      declan-macmanus

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      Der Mann hat mir mit seinem Werk über Thomas Bernhard sehr bei meiner Abschlussarbeit geholfen.

      R.I.P.

      --

      Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]
      #6774513  | PERMALINK

      Anonym
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      Reaktionen: “Eine solche Persönlichkeit wird es nicht so bald wieder geben“
      http://diepresse.com/home/kultur/literatur/412537/index.do?_vl_backlink=/home/kultur/index.do

      Wendelin Schmidt-Dengler gestorben
      http://www.kurier.at/kultur/197375.php

      --

      #6774515  | PERMALINK

      dominick-birdsey
      Birdcore

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      Declan MacManusDer Mann hat mir mit seinem Werk über Thomas Bernhard sehr bei meiner Abschlussarbeit geholfen.

      Mir auch. Und auch beim Dissertationsversuch über Heimito von Doderer. Ein Großer. R.I.P.

      --

      #6774517  | PERMALINK

      punkcow

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      Meine Freundin hatte ihn als Prof. und meint, dass er vor allem jemand war, der sich gut verkaufen konnte.. Bezeichnungen wie „Literatur-Papst“ mag ich bitte nie wieder lesen müssen.

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      #6774519  | PERMALINK

      Anonym
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      PunkcowMeine Freundin hatte ihn als Prof. und meint, dass er vor allem jemand war, der sich gut verkaufen konnte.

      WSD hatte es nicht nötig, „sich gut verkaufen“, geschweige denn hat er sich irgendwie verkauft. Er war „vor allem“ ein angenehmer und hilfsbereiter Mensch und Lehrer sowie ein Segen für die österreichische Germanistik und die heimische Literatur.

      Als Literaturfreund fehlte ihm allerdings zurecht das Verständnis für jene Studierenden der Germanistik, die ihn etwa mit der als Frage verkleideten Zumutung behelligten, ob sie beispielsweise E.T.A. Hoffmanns „Kater Murr“, Kafkas „Prozess“, Musils „Mann ohne Eigenschaften“ etc. lesen MÜSSEN (nicht dürfen) bzw. Studierende, die bei der mündlichen Prüfung über die „Österreichische Literatur der Zwischenkriegszeit“ Karl Kraus‘ Weltkriegsdrama „Die letzten Tage der Menschheit“ allen Ernstes und trotz wiederholter Nachfrage im 18. Jahrhundert angesiedelt haben. Solche bildungsresistente Ignoranten wurden gelegentlich lautstark aus dem Prüfungszimmer verwiesen. Doch begründete gegensätzliche Meinungen, die auf einer persönlichen Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Werk beruhten, hat WSD nicht nur respektiert, sondern sogar nach Kräften gefördert.

      Er hat vielen Studierenden ein spannendes Germanistikstudium ermöglicht, wie es ohne sein Wirken nicht möglich gewesen wäre.

      Elfriede Jelinek hat das Richtige gesagt: “Eine solche Persönlichkeit wird es nicht so bald wieder geben“. Leider.

      --

      #6774521  | PERMALINK

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      Nachfolgend noch die Wortmeldung eines Studienkollegen, der ich mich anschließe:

      „Der Tod von Wendelin Schmidt-Dengler hat mich erschuettert. Er war doch der agilste, witzigste und gescheiteste Professor bei den Germanisten, und die Vorlesung am Dienstag um 13.00 war ein Pflichttermin.

      Zum Nachlesen seine Rede anläßlich der Verleihung des Körner-Preises zum Thema ‚1968 und die Folgen‚“: http://www.dieuniversitaet-online.at/dossiers/beitrag/news/1968-und-die-folgen/594.html

      Weiters ein Passus aus Ulrich Weinzierls Nachruf in der „Welt“: „… Österreichs Schriftsteller schätzten ihn als kritischen Wegbegleiter und scharfsichtigen Rezensenten, seine Schüler als immer hilfsbereiten Mentor und Freund auch jenseits der Studienzeit. …“ (http://www.welt.de/welt_print/article2416981/Der-Wiener-Germanist-Schmidt-Dengler-ist-gestorben.html)

      --

      #6774523  | PERMALINK

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      Heute um 21 Uhr in ORF, Ö1: Hörspiel-Studio. In memoriam Wendelin Schmidt-Dengler: „Literarische Außenseiter“. Wendelin Schmidt-Dengler über Thomas Bernhard. Details unter: http://oe1.orf.at/programm/2008090918601.html

      Heute um 24 Uhr in ORF2: WENDELIN SCHMIDT-DENGLER. Ein Film von Bernhard Hain. Details unter: http://tv.orf.at/program/orf2/20080909/443930801/253319/

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      #6774525  | PERMALINK

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      Dominick BirdseyMir auch. Und auch beim Dissertationsversuch über Heimito von Doderer. Ein Großer. R.I.P.

      Dominick BirdseyHeimito von Doderer ∙ Die Strudlhofstiege (damit wollte ich mich knapp 4 bis 5 Jahre auseinandersetzen)

      Wie war denn das Thema Deiner Doderer-Arbeit über die Strudlhofstiege?

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      #6774527  | PERMALINK

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      Österreichische Nationalbibliothek (ONB) erhält Schmidt-Dengler-Nachlass
      Als Leiter des Literaturarchivs der Österreichischen Nationalbibliothek nahm sich der 2008 verstorbene Germanist Wendelin Schmidt-Dengler selbst jahrelang der Betreuung von Nachlässen an. Seit Februar wird dort sein eigener Nachlass aufgearbeitet.
      http://science.orf.at/stories/1638990/

      Nachlass Schmidt-Denglers wird aufgearbeitet
      http://wien.orf.at/stories/422898/

      Nationalbibliothek arbeitet Schmidt-Denglers Nachlass auf
      http://derstandard.at/1265851943705/Nationalbibliothek-arbeitet-Schmidt-Denglers-Nachlass-auf

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      #6774529  | PERMALINK

      ford-prefect
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      PopmuseumWSD hatte es nicht nötig, „sich gut verkaufen“, geschweige denn hat er sich irgendwie verkauft. Er war „vor allem“ ein angenehmer und hilfsbereiter Mensch und Lehrer sowie ein Segen für die österreichische Germanistik und die heimische Literatur.

      Als Literaturfreund fehlte ihm allerdings zurecht das Verständnis für jene Studierenden der Germanistik, die ihn etwa mit der als Frage verkleideten Zumutung behelligten, ob sie beispielsweise E.T.A. Hoffmanns „Kater Murr“, Kafkas „Prozess“, Musils „Mann ohne Eigenschaften“ etc. lesen MÜSSEN (nicht dürfen) bzw. Studierende, die bei der mündlichen Prüfung über die „Österreichische Literatur der Zwischenkriegszeit“ Karl Kraus‘ Weltkriegsdrama „Die letzten Tage der Menschheit“ allen Ernstes und trotz wiederholter Nachfrage im 18. Jahrhundert angesiedelt haben. Solche bildungsresistente Ignoranten wurden gelegentlich lautstark aus dem Prüfungszimmer verwiesen. Doch begründete gegensätzliche Meinungen, die auf einer persönlichen Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Werk beruhten, hat WSD nicht nur respektiert, sondern sogar nach Kräften gefördert.

      Er hat vielen Studierenden ein spannendes Germanistikstudium ermöglicht, wie es ohne sein Wirken nicht möglich gewesen wäre.

      Elfriede Jelinek hat das Richtige gesagt: “Eine solche Persönlichkeit wird es nicht so bald wieder geben“. Leider.

      Schon hart. Naja, über mir wurde ja in Anglistik auch schon mal ein Tafellappen entstaubt…

      --

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      #6774531  | PERMALINK

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      Ford PrefectSchon hart. Naja, über mir wurde ja in Anglistik auch schon mal ein Tafellappen entstaubt…

      Was hast Du denn damals angestellt? Aus Shakespeare einen Franzosen gemacht? :-)

      --

      #6774533  | PERMALINK

      ford-prefect
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      PopmuseumWas hast Du denn damals angestellt? Aus Shakespeare einen Franzosen gemacht? :-)

      Mich bildungsresistent gegen den (aus meiner heutigen Sicht) genialen Noam Chomsky gezeigt :lol: Fand ich damals nur mäßig spannend und hätte lieber mehr Romane gelesen.

      --

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      #6774535  | PERMALINK

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      Ford PrefectMich bildungsresistent gegen den (aus meiner heutigen Sicht) genialen Noam Chomsky gezeigt :lol: Fand ich damals nur mäßig spannend und hätte lieber mehr Romane gelesen.

      Mit diesem Vergehen wär’s mir damals wohl ähnlich ergangen. :lol:

      Ich muss heute noch lachen, wenn ich daran denke, dass einer meiner Deutschlehrer, der ein großer „Anton Wildgans“-Fan war und daher dessen Hexameter-Dichtung „Kirbisch oder der Gendarm, die Schande und das Glück“ auswendig aufsagen konnte, mich, einen damals 12-Jährigen „Totengräber der deutschen Sprache“ nannte, nur weil ich während seines Vortrags schwätzte.

      Vom Denkfehler abgesehen, dass ein Totengräber selten für den Tod des Verstorbenen, sondern nur für dessen (feierliche, ordentliche) Bestattung verantwortlich ist, war das doch eine heftige Übertreibung. :-)

      --

      #6774537  | PERMALINK

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      Demnächst wäre Schmidt-Dengler 70 geworden, was der „Standard“ zum Anlass für folgende Würdigungen genommen hat:

      „Das Göttliche auf zarten Füßen“
      Erinnerungen an den großen Wendelin Schmidt-Dengler
      http://derstandard.at/1334797004893/Wendelin-Schmidt-Dengler-Das-Goettliche-auf-zarten-Fuessen

      Wendelin Schmidt-Denglers Nachlass: Im Labyrinth des Professors
      Am 20. Mai 2012 hätte der 2008 verstorbene Literaturwissenschafter Wendelin Schmidt-Dengler 70. Geburtstag gefeiert – Anmerkungen zu seinem Nachlass
      http://derstandard.at/1334797074845/Wendelin-Schmidt-Denglers-Nachlass-Im-Labyrinth-des-Professors

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