AotW: Manic Street Preachers – Everything Must Go

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  • #6518407  | PERMALINK

    travis-bickle

    Registriert seit: 30.06.2007

    Beiträge: 7,552

    Senol PirgonIch kann nicht mitreden, ich besitze nur die CD.

    Jetzt geht das wieder los.

    --

    When shit hit the fan, is you still a fan?
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      #6518409  | PERMALINK

      ragged-glory

      Registriert seit: 22.03.2007

      Beiträge: 11,762

      Beweis:

      pipe-bowlSehr gerne.
      Bitte schön: Top 100

      tops
      87. * * * 1/2

      --

      #6518411  | PERMALINK

      Anonym
      Inaktiv

      Registriert seit: 01.01.1970

      Beiträge: 0

      Ah UmIch denke, es ist ein Album für Freunde von Pearl Jam, U2, Smashing Pumpkins, Stone Temple Pilots u.dgl.

      das kann ich aus meiner Sicht und für meinen damaligen Bekanntenkreis wirklich komplett verneinen!

      @Senol: kannst du nicht mal deine WD-Fixierung irgendwo abgeben? Wäre echt nett…

      --

      #6518413  | PERMALINK

      ah-um

      Registriert seit: 24.02.2006

      Beiträge: 1,398

      @ Senol:
      Hier liegt ein Missverständnis vor. „Wolle“ ist nicht Wolfgang „tops“ Doebeling, sondern der User mit dem Nick „wolle“ und der Vorliebe für Mundis und Handgemachtes.

      --

      There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)
      #6518415  | PERMALINK

      herr-rossi
      Moderator
      -

      Registriert seit: 15.05.2005

      Beiträge: 84,898

      Ah UmIch denke, es ist ein Album für Freunde von Pearl Jam, U2, Smashing Pumpkins, Stone Temple Pilots u.dgl.

      Pearl Jam und STP finde ich schlimm, die Pumpkins und U2 schätze ich nur teilweise. Ich seh die Manics auch nicht in diesem Zusammenhang.

      @Senol: Siehe oben. Ich käme nicht darauf, Wolfgang Authentizismus-Hörigkeit vorzuwerfen.

      --

      #6518417  | PERMALINK

      ragged-glory

      Registriert seit: 22.03.2007

      Beiträge: 11,762

      Ah Umplump-prätentiöse Wortspiele (Enola/Alone).
      Der Sound ist insgesamt wenig aufregender Standard-Post-Grunge, wie ihn alle härteren Indie-Bands nach Nirvana pflegten.

      Irrtum 1: „Enola/Alone“ reißt einen mit den Intro-Akkorden und dem Drum-Einsatz richtig rein in diesen tollen Song, dazu die Eröffnungszeilen:

      „The Statue Of Liberty/Looks so solemn on the TV/100% risk of stepping outside/Every second too precious to try/My heart aches for Enola/From my birth a rellik a killer/But all I want to do is live/No matter how miserable it is.“

      Anrührender geht es nimmer.

      Irrtum 2: „Everything Must Go“ ist lupenreiner Power-Pop, britischer Prägung.

      --

      #6518419  | PERMALINK

      ah-um

      Registriert seit: 24.02.2006

      Beiträge: 1,398

      Dick Laurentdas kann ich aus meiner Sicht und für meinen damaligen Bekanntenkreis wirklich komplett verneinen!

      Ja, komisch. Die Manics werden stets vor diesem Post-Punk-Hintergrund gesehen und gelten daher im Gegensatz zu den Genannten als cool. Gerade bei Everything Must Go fällt mir aber sehr schwer, dies nachzuvollziehen. Ich höre da wenig Pop und wenig Britishness, aber viel Bekennertum.

      --

      There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)
      #6518421  | PERMALINK

      ragged-glory

      Registriert seit: 22.03.2007

      Beiträge: 11,762

      Wieso schließen sich „Bekennertum“ und „Britischer Pop“ bei Dir aus? War Morrisseys Lyrik nicht auch bekennerhaft (die Verachtung der Monarchie, des Werte-Gefüges von Schule-Arbeit-Heirat-Haus, des Vegetarismus und der Trostlosigkeit des Einsiedlertums) – umhüllt mit dem Mantel der Exzentrik?

      --

      #6518423  | PERMALINK

      ah-um

      Registriert seit: 24.02.2006

      Beiträge: 1,398

      Senol PirgonWieso schließen sich „Bekennertum“ und „Britischer Pop“ bei Dir aus?

      Tun sie nicht, und das habe ich so auch nicht gesagt. Das „Bekennertum“ habe ich vielmehr als Verbindung zu Pearl Jam oder U2 angeführt. Den Begriff halte ich für eher negativ belegt und wollte ihn auch in diesem Sinne verwenden.

      --

      There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)
      #6518425  | PERMALINK

      mikko
      Moderator
      Moderator / Juontaja

      Registriert seit: 15.02.2004

      Beiträge: 34,399

      Ich müsste mir das Album wirklich noch mal in Ruhe anhören.
      Die Manic Streeet Preachers sind jedoch nach meinem Empfinden weit mehr U2 oder sonst ein Mainstream als Postrock, Post Grunge oder gar Power Pop. Zumindest zu jener Zeit.
      Trotzdem mag ich sie immer wieder stellenweise. Ihr letztes Album zum Beispiel ist richtig gut.

      --

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      #6518427  | PERMALINK

      nail75

      Registriert seit: 16.10.2006

      Beiträge: 44,672

      Ah UmJa, komisch. Die Manics werden stets vor diesem Post-Punk-Hintergrund gesehen und gelten daher im Gegensatz zu den Genannten als cool. Gerade bei Everything Must Go fällt mir aber sehr schwer, dies nachzuvollziehen. Ich höre da wenig Pop und wenig Britishness, aber viel Bekennertum.

      Die Manics waren und sind eine sehr politische Band mit eindeutig links-intellektueller bzw. marxistischer Ausrichtung. Das interessiert in Amerika tendenziell niemanden und schon deshalb sind sie sehr british (oder welsh).
      Dass man ernsthaft in Frage stellt, dass die Band einen sehr poppigen Einschlag hat, wundert mich schon, schließlich hast Du sie einen Beitrag zuvor noch mit Pearl Jam, U2 und den Smashing Pumpkins in einem Atemzug genannt, allesamt Bands, denen Melodien ja keineswegs fremd sind.

      Ah Um
      Schließlich: Ich mag das Album nicht.
      Wenn über eine Platte gesagt wird, dass sich da jemand „Wut, Verzweiflung etc. von der Seele schreie“, dann halte ich das für ein sehr schlechtes Zeichen. Man sagt sowas gewöhnlich über authentizistischen Betroffenheits-Rock. Und genau das ist die Platte leider auch.
      Mag sein, dass da wirklich tief empfundene Seelenpein dahintersteht. Das allein macht keine Kunst und es interessiert mich eigentlich auch nicht. Ich bin nicht der Psychiater irgendwelcher Rockmusiker. Was ich höre ist pseudophilosophischer Selbstfindungskram für Heranwachsende, der mit großem Wichtigkeitsgestus dem Hörer aufgedrängt wird. Dazu peinliches name dropping (Willem de Kooning, wow!) und plump-prätentiöse Wortspiele (Enola/Alone).
      Der Sound ist insgesamt wenig aufregender Standard-Post-Grunge, wie ihn alle härteren Indie-Bands nach Nirvana pflegten.
      U2 haben mehr Stil und Pearl Jam mehr soul. Und das will was heißen.

      Ich glaube, Du hast das Album etwas voreilig in einer bestimmten Schublade abgelegt. Schließlich ist es kein Betroffenheits-Rock, wenn man über Dinge schreibt, die einem selbst widerfahren sind. Niemand zwingt Dich dazu, das gut zu finden, aber gleich zu behaupten, es sei keine Kunst und nur Musik für Jugendliche – naja. Das widerspricht eigentlich Deiner Auffassung von Popmusik als Volksmusik.

      Das Album verlangt übrigens nicht im Mindesten, dass man den Psychiater für die Band spielt. Und das Name-Dropping mag man doof finden, aber das machen die Manics immer, das ist fast eines ihrer Markenzeichen.

      Der Sound ist übrigens auch komplexer und vielschichtiger als Du glaubst, ich habe ihn ja oben ein wenig beschrieben. Natürlich schieben die Manics die Regler bis zum Anschlag hoch, machen ein grandios-bombastisches Werk, aber bei all dem hat es dennoch zahlreiche subtile, schöne Momente.

      --

      Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
      #6518429  | PERMALINK

      ah-um

      Registriert seit: 24.02.2006

      Beiträge: 1,398

      nail75Die Manics waren und sind eine sehr politische Band mit eindeutig links-intellektueller bzw. marxistischer Ausrichtung. Das interessiert in Amerika tendenziell niemanden und schon deshalb sind sie sehr british (oder welsh).

      Dass der Marxismus in den USA nicht so wie Europa Fuß fassen konnte, rechtfertigt nicht den Umkehrschluss, dass eine marxistische Band deshalb typisch britisch sei.

      Dass man ernsthaft in Frage stellt, dass die Band einen sehr poppigen Einschlag hat, wundert mich schon, schließlich hast Du sie einen Beitrag zuvor noch mit Pearl Jam, U2 und den Smashing Pumpkins in einem Atemzug genannt, allesamt Bands, denen Melodien ja keineswegs fremd sind.

      Womit wir wieder bei der Pop-Diskussion wären. Natürlich sind Rockbands wie U2 etc. auch Pop (im weiteren Sinn, wenn du so willst), und so wie „Achtung Baby“ Pop ist, ist sicherlich auch „Everything Must Go“ Pop. Aber sicher nicht so wie z.B. „Different Class“ von Pulp.

      Ich glaube, Du hast das Album etwas voreilig in einer bestimmten Schublade abgelegt. Schließlich ist es kein Betroffenheits-Rock, wenn man über Dinge schreibt, die einem selbst widerfahren sind. Niemand zwingt Dich dazu, das gut zu finden, aber gleich zu behaupten, es sei keine Kunst und nur Musik für Jugendliche – naja. Das widerspricht eigentlich Deiner Auffassung von Popmusik als Volksmusik.

      Da muss ich mich jetzt schon ein Bisschen missverstanden fühlen. Ich sagte lediglich, dass das authentische Herausschreien von Wut etc. (was dir bei den Manics besonders wichtig zu sein schien) allein noch keine Kunst macht. Das Entscheidende ist die Art und Weise der Verarbeitung, Aufbereitung und Darstellung. Und diese scheint mir bei den Manics nicht besonders gelungen. Ihre Perspektive wirkt auf mich meist etwas unreif. Ich fühle mich an einen 18-Jährigen erinnert, der Marx und ein paar Gedichtbände gelesen hat und sich jetzt für einen hochempfindsamen Weltweisen (und womöglich auch noch Revolutionär) hält.
      Und mit meiner Pop/Volksmusik-Definition hat dies hier wenig zu tun. Es geht nur darum, ob ich eine bestimmte Platte gut oder schlecht finde.

      --

      There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)
      #6518431  | PERMALINK

      annamax

      Registriert seit: 08.07.2002

      Beiträge: 4,594

      Herr RossiFür eine Diskussion müsste jetzt jemand kommen, der Begriffe wie „überproduziert“, „bombastisch“, „pathetisch“ u.ä. im Angebot hat.;-)

      Das Album ist sehr bombastisch und überaus pathetisch. Aber genau darin liegt auch seine besondere Qualität. Wann kann denn Pathos noch gefragt sein, wenn nicht in der Trauer um einen guten Freund. Überproduziert ist die Platte auf keinen Fall. Wer würde so etwas behaupten wollen?

      --

      I'm pretty good with the past. It's the present I can't understand.
      #6518433  | PERMALINK

      nail75

      Registriert seit: 16.10.2006

      Beiträge: 44,672

      Ah UmDass der Marxismus in den USA nicht so wie Europa Fuß fassen konnte, rechtfertigt nicht den Umkehrschluss, dass eine marxistische Band deshalb typisch britisch sei.

      Womit wir wieder bei der Pop-Diskussion wären. Natürlich sind Rockbands wie U2 etc. auch Pop (im weiteren Sinn, wenn du so willst), und so wie „Achtung Baby“ Pop ist, ist sicherlich auch „Everything Must Go“ Pop. Aber sicher nicht so wie z.B. „Different Class“ von Pulp.

      Da muss ich mich jetzt schon ein Bisschen missverstanden fühlen. Ich sagte lediglich, dass das authentische Herausschreien von Wut etc. (was dir bei den Manics besonders wichtig zu sein schien) allein noch keine Kunst macht. Das Entscheidende ist die Art und Weise der Verarbeitung, Aufbereitung und Darstellung. Und diese scheint mir bei den Manics nicht besonders gelungen. Ihre Perspektive wirkt auf mich meist etwas unreif. Ich fühle mich an einen 18-Jährigen erinnert, der Marx und ein paar Gedichtbände gelesen hat und sich jetzt für einen hochempfindsamen Weltweisen (und womöglich auch noch Revolutionär) hält.
      Und mit meiner Pop/Volksmusik-Definition hat dies hier wenig zu tun. Es geht nur darum, ob ich eine bestimmte Platte gut oder schlecht finde.

      Sehe ich anders. In den USA gibt es kein marxistisches Milleu, in dem sich eine Band, wie die Manics entwickeln könnte. In Wales dagegen hat diese alt-sozialistische Haltung (Old Labour sozusagen) große Tradition. Natürlich könnte die Band auch aus anderen Teilen Englands stammen, aber die politische Haltung ist schon sehr britisch. Glücklicherweise spielt das auf dem Album fast keine Rolle, insofern verfehlt die Diskussion irgendwie das Thema. Von irgendeiner politischen Haltung der Manics erfährt man auf dem Album nur wenig, ihr typischer Anti-Amerikanismus entlädt sich nur an ein oder zwei Stellen.

      Ja, der Pop. Dass die Manics starke Pop-Elemente in ihre Musik haben, finde ich schwer zu bestreiten. Letztlich läuft es eben darauf hinaus, dass Du die Umsetzung als misslungen empfindest und ich sie für gelungen halte. Lassen wir es dabei.

      AnnaMaxDas Album ist sehr bombastisch und überaus pathetisch. Aber genau darin liegt auch seine besondere Qualität. Wann kann denn Pathos noch gefragt sein, wenn nicht in der Trauer um einen guten Freund. Überproduziert ist die Platte auf keinen Fall. Wer würde so etwas behaupten wollen?

      Sehe ich genauso, ich halte sie sogar für sehr subtil produziert, trotz Bombast und Pathos.

      --

      Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
      #6518435  | PERMALINK

      ah-um

      Registriert seit: 24.02.2006

      Beiträge: 1,398

      nail75Sehe ich anders. In den USA gibt es kein marxistisches Milleu, in dem sich eine Band, wie die Manics entwickeln könnte. In Wales dagegen hat diese alt-sozialistische Haltung (Old Labour sozusagen) große Tradition. Natürlich könnte die Band auch aus anderen Teilen Englands stammen, aber die politische Haltung ist schon sehr britisch. Glücklicherweise spielt das auf dem Album fast keine Rolle, insofern verfehlt die Diskussion irgendwie das Thema. Von irgendeiner politischen Haltung der Manics erfährt man auf dem Album nur wenig, ihr typischer Anti-Amerikanismus entlädt sich nur an ein oder zwei Stellen.

      Wenn das Britische an den Manics also ihr Old-Labour-Stallgeruch ist, man davon aber auf dem Album fast nichts merkt (in der Tat bleibt das Politische hier weitgehend vage), dann bleibt von der Britshness irgendwie nicht mehr viel übrig, does it?
      Der Sound erscheint mir eher wie der eines unspezifischen, globalen Pop/Rock-Kontinuums. Tatsächlich habe ich einmal ein Mixtape mit Britpop der 90er zusammengestellt. Dabei habe ich auch auf Everything Must Go nach Verwendbarem gesucht, aber nichts gefunden, das nicht wie ein Fremdkörper gewirkt hätte. Ich hätte ebensogut etwas von den Toten Hosen nehmen können (wenn ich von denen denn was besäße).

      --

      There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)
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