Songs/Bands die Literatur (od. Autoren) zitieren oder von ihr (ihnen) inspiriert sind

Bruce Springsteen – The ghost of Tom Joad (nach Steinbecks „Grapes of wrath“)
Jefferson Airplane – White rabbit (Carrolls „Alice’s Adventures in Wonderland“)

firecracker
The Smiths – Cemetry Gates (Oscar Wilde, John Keats und William Butler Yeats)

In Bezug auf die Smiths muss auch unbedingt Morrisseys Liebe zum sogenannten „Kitchen Sink Drama“-Realismus der späten Fünfziger und frühen Sechziger im Allgemeinen, und zu Shelagh Delaneys „A Taste Of Honey“ im Speziellen erwähnt werden, dessen Einfluss sich durch Morrisseys komplettes Oeuvre zieht. Die offensichtlichsten Referenzen in Smiths-Lyrics, die mir spontan einfallen, sind „This Night Has Opened My Eyes“ (im Prinzip eine Kurzzusammenfassung des Dramas) und „Reel Around The Fountain“ (er zitiert mehrfach wörtlich). Außerdem ist der Titel „Pretty Girls Make Graves“ einem Jack Kerouac-Buch entliehen (nicht „Kitchen Sink“ natürlich, aber ein weiterer wichtiger Einfluss für Mozzer).

Elston GunnUnd gab es nicht mal ne deutsche Band namens Hölderlin?

Ja – und die gibt es nach vielen Jahren wieder. In 2007 haben sie ihr gleichnamiges, achtes Album veröffentlicht.

Witthüser & Westrupp – Die Beschwörung (Heinrich Heine)

Seltsamerweise fielen mir als erstes zwei Sachen von Sting ein: Die Zeile „My mistress‘ eyes are nothing like the sun“ aus dem Stück „Sister Moon“ vom Album „Nothing Like The Sun“ (sic!) stammt aus aus dem 130. Sonnet von Shakespeare.

In „Don’t Stand So Close To Me“ von The Police singt derselbe Sting „just like the old man in that book by Nabokov“. Er meint offenbar „Lolita“.

Damon Albarn hat mal irgendwann gesagt, der Roman „London Fields“ von Martin Amis (dämlicher deutscher Titel: „1999“) habe ihn inspiriert, das Album „Parklife“ zu schreiben (obwohl es keine offensichtlichen Übereinstimmungen zwischen Platte und Buch gibt).

Und Tocotronic: In „Jungs hier kommt der Masterplan“ singen sie an einer Stelle „Jetzt kommt E.M.Cioran“ und meinen den rumänisch-französischen Philosophen, dessen Buchtitel „Auf den Gipfeln der Verzweiflung“ wiederum im Tocotronic-Song „Ich werd mich nie verändern“ vorkommt. Und „Samstag ist Selbstmord“ stammt angeblich aus einem Thomas-Bernhard-Buch, weiß aber nicht aus welchem.

Und The Hold Steady zitieren auf ihrer Platte „Boys & Girls In America“ mehrfach aus „On The Road“ von Kerouac.

Dick LaurentBob Dylan

(passt einfach immer, wie früher „Goethe“ bei Trivial Pursuit. Bekomm ich jetzt ein braunes Klötzchen?)

Nein, richtig war immer ‚Ronald Reagan‘

Das ist ja eine hübsche Sammlung bisher, aber sollte die nicht mal jemand sortieren? Mir ist nicht so ganz klar, was der Sinn dieses Threads ist. Einfach mal feststellen, dass auch Popmusiker Bücher lesen?
Ich finde es sollten hier wirklich verschiedene Kategorien unterschieden werden. Und es sollte auch immer mitgepostet werden, worin der Bezug zum jeweiligen Werk/Autor besteht (wenn man das weiß). Bei vielen hier genannten Beispielen ist mir das nämlich gar nicht klar. Was hat ein Song „unterwegs“ der Sportfreunde mit Kerouac zu tun (außer dem – zufälligen? – Titel)? Was hat die Krautrock Gruppe Hölderlin mit dem Dichter Hölderlin gemein (so viel ich weiß wirklich nur den Namen)?

Wenn es einen wirklich inhaltlichen Bezug gibt, der über die Verwendung von plakativen Schlagworten hinausgeht, dann ist das natürlich schon interessant. Dann sollte man das aber auch etwas genauer aufdröseln. Sonst komme ich als nächstes mit Steppenwolf und Uriah Heep.