Was liest der Forumianer im Moment?

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  • #430037  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    ich denke, mit sicherheit wird es schon hier im forum erwähnt worden sein. die meisten werden es gelesen haben. ich weiß, ich bin ein bisschen spät. aber besser als gar nicht.
    habe gerade kaminers russendisko gelesen. kleinste geschichten aus dem leben der russen/juden/deutschen etc. und als jemand mit relativ guter anbindung an berlin, habe ich es ziemlich verschlungen. ist aber auch für alle anderen ein labsal. sein lakonischer sprach- und erzählstil gepaart mit seinem hintergründigen humor sind absolut umwerfend. nie zynisch. wundervoll.
    nachdem ich letzten sommer selbst einige komische zeitgenossen am prenzl erlebt habe (candy und dead, ihr seid nicht gemeint), glaube ich kaminer alles.
    nun, der neuauflage des bändchens liegt ein kleines wunder bei. die hits der russendisko. ein thread wird euch nicht erspart bleiben. *doofe smilies zur auswahl-smilie*

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    #430039  | PERMALINK

    anne-pohl

    Registriert seit: 12.07.2002

    Beiträge: 5,438

    Originally posted by otis@2 Feb 2004, 23:09
    habe gerade kaminers russendisko gelesen.

    Leicht lesbar (d.h., man hat's schnell hinter sich). Mir hat das Buch nix gegeben, und der ganze Berliner Touri-Hype (wie die Russendisko) nervt mich eh manchmal ein bißchen.

    Ich lese gerade „Grün ist die Hoffnung“ von T.C. Boyle. Ich kannte als erstes „The Tortilla Curtain“ von ihm und arbeite mich nun durchs Romanwerk durch. Kann gut erzählen, der Mann.

    --

    #430041  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,857

    Originally posted by Anne Pohl@2 Feb 2004, 23:20
    Ich lese gerade „Grün ist die Hoffnung“ von T.C. Boyle. Ich kannte als erstes „The Tortilla Curtain“ von ihm und arbeite mich nun durchs Romanwerk durch. Kann gut erzählen, der Mann.

    da finde ich,dass du mit „grün ist die hoffnung“besser beraten bist.früher hatte boyle noch humor,und eine bildliche sprache,die doch eher seinesgleichen sucht(und sehr schrullig ist). „the tortilla curtain“ist mir,wie auch die bücher danach(von denen ich allerdings dann keines mehr zu ende gebracht habe),doch ein bisschen zu sehr staatstragend.boyle geht es hier ja so sehr um das grosse ganze,dass die personen doch eigentlich nur noch karikaturen sind,deren motivationen und handlungen man ganz simpel nachvollziehen kann.und alles endet in der grossen sintflut…da wirft er für mich sein schriftstellerisches können doch etwas vor die hunde,um mal eine lektion in zeitgeschichte zu geben.im nächsten buch war es dann die umwelt.

    wenn ich dir noch was von ihm empfehlen darf,dann lies mal den kurzgeschichtenband „wenn der fluss voll whiskey wäre“.

    --

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    #430043  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    der ganze berliner touri-hype inkl. russendisko ist ja nun nicht gerade das, was das buch ausmacht. dieser gerade mal 3 seiten gewidmet.
    das einzige, was mich an dem buch hätte stören können, ist seine indirekte liebeserklärung an berlin. ich mag berlin nämlich nicht soo unbedingt. und schon gar nicht das, was du vielleicht mit touri-hype meinst, anne. auch geht mir manchmal die sich-selbst-auf-die-schulter-klopfende art mancher wie-toll-berlin-doch-ist-hauptstädter arg auf den senkel. (ich war am wochenende noch dort)
    dennoch ist die typensammlung und kaminers blick auf die verhältnisse sehr genau und schön. im herbst las ich die kleine geschichte von der einschulung seiner tochter (in der bz). wunderschön und genau!
    und wg boyle: kennst du die wassermusik, anne? finde ich ganz ganz groß!!!
    jetzt rede ich hier schon wie ein vielleser.

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    #430045  | PERMALINK

    anne-pohl

    Registriert seit: 12.07.2002

    Beiträge: 5,438

    Originally posted by Napoleon Dynamite@2 Feb 2004, 23:34
    da finde ich,dass du mit „grün ist die hoffnung“besser beraten bist.früher hatte boyle noch humor,und eine bildliche sprache,die doch eher seinesgleichen sucht(und sehr schrullig ist). „the tortilla curtain“ist mir,wie auch die bücher danach(von denen ich allerdings dann keines mehr zu ende gebracht habe),doch ein bisschen zu sehr staatstragend.boyle geht es hier ja so sehr um das grosse ganze,dass die personen doch eigentlich nur noch karikaturen sind,deren motivationen und handlungen man ganz simpel nachvollziehen kann.und alles endet in der grossen sintflut…[…]
    wenn ich dir noch was von ihm empfehlen darf,dann lies mal den kurzgeschichtenband „wenn der fluss voll whiskey wäre“.

    Mmmh… ich finde, so pauschal kann man das nicht sagen. Den „Tortilla Curtain“ habe ich neulich noch mal gelesen, der sticht für mich schon positiv aus dem Gesamtwerk raus.
    „Water Music“ ist wirklich sehr gut, unterhaltsam, spannend, humorvoll und nicht doof. War sein erster Roman, oder? „Grün ist die Hoffnung“ gefällt mir auch, das Buch ist so lustig-hoffnungslos. Mein Lieblings-Boyle bis dato ist aber „World's End“. Nicht so gut fand ich „The Road To Wellville“ (umständlich, langweilig), während „Riven Rock“ dann wieder gefiel. „East is East“, „A Friend Of The Earth“ und Drop City“ hab ich noch vor mir. Ebenso die ganzen Kurzgeschichten (mag ich aber als Gattung nicht so sehr).
    Was mich bei Boyle grundsätzlich etwas nervt, ist sein Nebeneinanderstellen mehrerer Handlungsstränge. Das macht er in „World's End“, „Tortilla Curtain“, „Riven Rock“, „Road To Wellville“ – und in „Water Music“ glaube ich auch. Wenn man mehrere Romane hintereinander liest, hat man das Gefühl, dass er es sich ein bißchen zu leicht macht.

    --

    #430047  | PERMALINK

    anne-pohl

    Registriert seit: 12.07.2002

    Beiträge: 5,438

    Originally posted by otis@2 Feb 2004, 23:37
    der ganze berliner touri-hype inkl. russendisko ist ja nun nicht gerade das, was das buch ausmacht. dieser gerade mal 3 seiten gewidmet.

    Ich meinte auch nicht den Hype im Buch, sondern in der Stadt. Wenn bei Kaminers ein Sack Reis umfällt, steht's am nächsten Tag in der Zeitung. Sowas kann mich echt abtörnen.

    --

    #430049  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Originally posted by Anne Pohl+3 Feb 2004, 09:35–>

    QUOTE (Anne Pohl @ 3 Feb 2004, 09:35)
    #430051  | PERMALINK

    thumpy

    Registriert seit: 19.07.2002

    Beiträge: 243

    Jack London / Ruf der Wildnis
    William Wharton / Birdy

    p.s.: was ist denn von Herrn Hesse neben Siddharta besonders zu empfehlen? Vielleicht etwas weniger verstörendes als Steppenwolf. Besten Dank.

    --

    #430053  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    dem demian haftet ein etwas brauner ruch an. sehe ich nicht so. fand ich als 18 jähriger toll.
    narziss und goldmund auch.
    das glasperlenspiel danach.

    --

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    #430055  | PERMALINK

    punkcow

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 9,235

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    #430057  | PERMALINK

    scorechaser

    Registriert seit: 02.05.2003

    Beiträge: 46,551

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    "Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
    #430059  | PERMALINK

    dr-nihil

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 15,356

    Gestern Nacht noch folgende beiden kurzen Erzählungen gelesen:

    Bertolt Brecht – Die unwürdige Greisin (zum ersten Mal, dass ich was vom Epiker Brecht lese; ganz gut, aber ich denke als Dramatiker und Lyriker ist er unglaublich viel besser)

    Anna Seghers – Das Obdach

    --

    #430061  | PERMALINK

    candycolouredclown
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 19,052

    Originally posted by DR.Nihil@6 Feb 2004, 23:47

    Bertolt Brecht – Die unwürdige Greisin (zum ersten Mal, dass ich was vom Epiker Brecht lese; ganz gut, aber ich denke als Dramatiker und Lyriker ist er unglaublich viel besser)

    Mal abgesehen davon, dass ich Brecht für den überschätztesten Schrifsteller halte und er der mir literarisch-unsympathischste Autor überhaupt ist, sehe ich das etwas anders als Du. Wir mussten mal ein paar von seinen Kalendergeschichten (die mit dem Herrn „?“) lesen, und die fand ich weitaus erträglicher als seine Gedichte und Dramen.

    --

    Flow like a harpoon daily and nightly
    #430063  | PERMALINK

    mark-oliver-everett

    Registriert seit: 14.12.2003

    Beiträge: 18,065

    Hermann Hesse- Der Steppenwolf

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    TRINKEN WIE GEORGE BEST UND FUSSBALL SPIELEN WIE MARADONA
    #430065  | PERMALINK

    diebuschmann

    Registriert seit: 03.10.2002

    Beiträge: 3,771

    Leonard Nimoy – Ich bin Spock

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    Die Welt auseinander nehmen.
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