Was liest der Forumianer im Moment?

Herr RossiGerade mit der Suchfunktion auf diesen Post von 2008 gestoßen. Wie weit seid ihr gekommen? Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine Sechsjährige mit dem Buch schon etwas anfangen kann. Ich lese es seit einigen Wochen unserer Fast-Elfjährigen vor und da kommt es jetzt genau richtig. War für mich auch eine Wiederentdeckung, ich hatte „Die unendliche Geschichte“ nur noch in vager, aber guter Erinnerung. Immer noch ein faszinierendes Buch. Den Film habe ich nie gesehen.

Ich habe es komplett bis zum Ende vorgelesen. Jeden Abend ein Kapitel, und an einem Abend sogar zwei. Sie wollte partout nicht schlafen, bevor sie wußte, ob und wie Atréju, gefangen im Maul des Schattenwolfes und umkreist vom Nichts gerettet wird. Kann man verstehen, daß ein Kind nicht mit so einem Cliffhanger ins Bett will. Meine Tochter war von dem Buch damals total begeistert.
Man unterschätzt meiner Meinung nach oft die Fähigkeiten von Kindern. Auch in Bezug auf die Rezeption von Werken, die vermeintlich für ältere gedacht sind. Wobei das wohl sehr individuell zu betrachten ist. Meine Tochter mag bis heute teilweise recht harte Kost bei Literatur und Film, mein Sohn weniger. Sie kann sowas gut verarbeiten, mein Sohn eher nicht. Z.B. hat mein Sohn Die roten Matrosen (Klaus Kordon) schnell wieder weggelegt, weil es ihm zu nahe ging. Meine Tochter dagegen war kaum von dem Buch zu lösen.

Herr RossiAber die Geschichte ist doch relativ komplex und gedankenreich. Da hat man mit 11 wahrscheinlich doch noch einen anderen Zugang als mit 6.

Sicher. Wir haben das damals so gehandhabt, daß wir immer erstmal den Verlauf der Geschichte (mit Schwerpunkt auf dem letzten Kapitel) rekapituliert haben, bevor das nächste vorgelesen wurde. Also ich habe sie erzählen lassen, und bei Bedarf habe ich sie korrigiert. Daran konnte ich ja gut feststellen, ob sie der Story folgen konnte.
Mit dem Zitierten hast du trotzdem recht. Aber das ist doch auch ganz normal, und zudem weiter steigerbar. Als Erwachsener hast du ja noch mal einen anderen Zugang zum Buch. Auch die Erfahrung haben ja sicher die meisten von uns schon oft gemacht, wenn sie ein Buch oder einen Film aus Kindheitstagen später erneut genossen. Wenn ich mir zum Beispiel überlege, wie viel mehr oder weniger subtil angedeutete Erotik mir in Filmen als Kind entgangen ist…

Empfohlen all jenen, die Kurzgeschichten für den Urlaub suchen. Der Hüttenwirt der Hörnlihütte* erzählt hier Anekdoten aus 150 Jahren Besteigung des Matterhorns. Das ist meistens interessant, oft traurig, lustig und vollkommen unnachvollziehbar. Ich könnte mir vorstellen, dass auch absolute Flachländler mit null Bezug zum Alpinsport dem teilweise riesigen Irrsinn etwas abgewinnen können. Wer weiterführende Lektüre mit etwas mehr literarischem Anspruch sucht, dem sei Jon Krakauer’s Essay-Sammlung „Eiger Dreams – Ventures Among Men and Mountains“ ans Herz gelegt.

*Fun Fact: Weckzeit auf der Hütte ist 03:00 morgens, die Übernachtung im Lager kostet pro Person 150CHF. Zum Vergleich: Eine Übernachtung im Lager des Kärlingerhauses oberhalb des Königssees kostet 11€.

nach dem Hype um „Das Kartell“ mal „Tage der Toten“ angefangen. Nach 30 Seiten kann ich nicht mehr. Was für ein shice !

Superinteressantes und spannend geschriebenes Buch.

Überhaupt: Die historischen Forschungen von Daniele Ganser beleuchten das aktuelle Zeitgeschehen aus einer äußerst aufschlussreichen Perspektive.

eine krude Mischung aus Reportage und Pulp, zumindest die deutsche Übersetzung ist nur unter Schmerzen lesbar.

Louise Erdrich – Das Haus des Windes (The Round House)

Ich lese gerade zum 3. Mal: