Was liest der Forumianer im Moment?

Über die Jahresendzeit 2014 gelesen:

Sven Marquardt – Die Nacht ist Leben

Autobiografie des schwulen ex-Punks, ex-Schuhverkäufers, ex-Sex, -Drogen und -Techno-Besessenen, Fotografen und Türstehers des Berliner Berghains. Keine literarische Meisterleistung, aber darum geht es nicht. Wer etwas über die Ost-Berliner Subkultur der 80er Jahre erfahren will, in der man mit wenig Geld in Abbruchhäusern leben und anerkannter Modefotograf sein konnte, wie man nach dem Mauerfall mit dem Verschwinden dieser Szene aber abstürzen und sich langsam wieder aufrappeln und am Ende in einem vermutlich sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis mit geregelten Arbeitszeiten als bekanntester Türsteher Deutschlands landen kann, dem sei dieses Buch empfohlen.

Zusammenfassend

Fertig:

Philip Kerr – Wolfshunger
Jakob Arjouni – Bruder Kemal – Kayankayas fünfter Fall

(Beide gewohnt gut; die Reihen um Bernie Gunther bzw. Kemal Kayankaya sind beide lesenswert.)

Jo Nesbo – Der Sohn
Michael Hjorth & Hans Rosenfeldt – Das Mädchen, das verstummte
Cilla und Rolf Börjlind – Die dritte Stimme

(Die 3 würde ich auch in dieser Reihenfolge ranken. Die letzen beiden wirken schon sehr konstruiert.)

George Dyson – Turings Kathedrale. Die Ursprünge des digitalen Zeitalters

(Weniger über Turing, als über John von Neumann, und auch nicht besonders gut strukturiert. Wer sich, auch wegen des Films „The Imitation Game“, für Alan Turing interessiert, sollte lieber die Biographie von Andrew Hodges „Alan Turing. Enigma“ lesen.)

Jetzt:

Nic Pizzolatto – Galveston
Norman Macrae – John von Neumann. Mathematik und Computerforschung – Facetten eines Genies
Spektrum der Wissenschaft (Highlights) – Zufall und Chaos

Danach:

die neuen Sherlock-Holmes-Romane

Gerade fertig gelesen:

Wassili Schukschin – Bruderherz (Luchterhand)

Heute angefangen:

Dai Sijie – Balzac und die kleine chinesiche Schneiderin (Piper) (2003 hochgelobt, aber bis vor kurzem an mir komplett vorbeigegangen – nach den ersten Leseeindrücken: leider)

Wolfgang Büscher – Ein Frühling in Jerusalem

Kafka on the Shore – Haruki Murakami, 2002

Endlich mal mit Pynchon angefangen: Inherent Vice. Vernüglich, dabei nicht dumm.