Zukunftsprognosen

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  • #5959461  | PERMALINK

    schussrichtung

    Registriert seit: 06.02.2007

    Beiträge: 17,697

    AmadeusInteressante Überlegungen zum Alfabet und welches revolutionäre Potential darin besteht, hier eine komplett neue Ordnung zu entwickeln. Eine Beeinflussung unserer Wahrnehmung bietet wohl viele ungeahnte Möglichkeiten, sicher auch bei der Musik. Was dabei wohl alles entstehen kann?

    Ich weiss nicht was alles entstehen kann. Es entsteht aber laufend etwas. Das sehe ich als Errungenschaft unserer Kultur.
    Eine Menge Leute machen Musik, vielleicht war es selten so bunt wie heute: Popstars im TV, Kellerbands in ehemaligen Kasernen, Laptop-Nomaden, Musikerkollektive rund um den Globus verstreut, Online-Portale (z.B. myspace, RS Forum;-)), und und und. Das ist relativ neu und bunt. Die entstehende Musik ist von unterschiedlicher Qualität, spricht unterschiedliche Menschen an – das war schon immer so und wird so bleiben.

    Betreffs des Alfabet-Gedankens habe ich eine kleine Leseempfehlung:
    http://www.amazon.de/Weinberg-Textes-Schriftbild-entstand-Luchterhand-Essay/dp/3630871054
    Ivan Illich – Im Weinberg des Textes
    Ein gelehrtes, gut geschriebenes Buch über unsere Lesekultur – und wie sie entstanden ist.

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    smash! cut! freeze!
    Highlights von Rolling-Stone.de
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      #5959463  | PERMALINK

      martin-3862

      Registriert seit: 02.11.2005

      Beiträge: 9,391

      nail75 Allerdings vergessen wir dabei den ganzen Schlonz, den heute eben niemand mehr hört und die ganzen Irrwege der damaligen Zeit. Mit anderen Worten, Du hast eben ein verklärtes Bild der 1960er, das alles unschöne und unangenehme ausblendet.

      nein, ich bin lediglich der meinung, dass die masse an guter musik höher als in den folgejahrzehnten ist. klar spielt hier auch eine subjektive meinung eine rolle, das geht aber schon vom threadtitel aus! in den 60ern entdecke ich sowohl im „mainstream“ als auch im „underground“ tolle musik. ab den 70ern nimmt es dann langsam ab, weil (wie hier schon angesprochen wurde) sich immer mehr musikstile bildeten (wobei es in den 60ern auch schon „punk“, „alternative“ oder sogar schon rap versuche gab, nur existierten dafür eben noch keine musikbegriffe bzw. -schubladen). ich suche in der heutigen zeit vergebens nach einer band wie den beatles, einen künstler/lyriker wie dylan oder gitarristen àla hendrix. die heutige musik ist für mich vielmehr ein trend, damals wars noch revolution. das macht für mich den unterschied!

      --

      #5959465  | PERMALINK

      schussrichtung

      Registriert seit: 06.02.2007

      Beiträge: 17,697

      AmadeusDinge, die sehr leicht zu bekommen sind, verlieren auch leichter an Reiz.

      Vielleicht macht die höhere/schnellere Verfügbarkeit aber auch wählerischer?

      --

      smash! cut! freeze!
      #5959467  | PERMALINK

      flatted-fifth
      Moderator

      Registriert seit: 02.09.2003

      Beiträge: 6,027

      AmadeusDie wesentlich erweiterte und viel schnellere Verfügbarkeit sehe ich jedoch mit gemischten Gefühlen. Dinge, die sehr leicht zu bekommen sind, verlieren auch leichter an Reiz.

      Natürlich tun sie das (du erinnerst Dich evtl. noch an die Diskussion über den Wert von Musik). Schau Dir jetzt noch mal Flints These an und versuche nachzuvollziehen, dass sich das Konsumverständnis ändern wird.

      --

      You can't fool the flat man!
      #5959469  | PERMALINK

      mistadobalina

      Registriert seit: 29.08.2004

      Beiträge: 20,816

      *Martin* ich suche in der heutigen zeit vergebens nach einer band wie den beatles, einen künstler/lyriker wie dylan oder gitarristen àla hendrix. die heutige musik ist für mich vielmehr ein trend, damals wars noch revolution. das macht für mich den unterschied!

      Na ja, heute braucht ja auch niemand mehr eine (musikalische) Revolution. ;-)
      Musik entsteht aus der Zeit heraus und spiegelt sie wider, ist sozusagen die Untermalung eines bestimmten Zeitabschnitts. Besonders revolutionär habe ich das damals aber nicht empfunden, es passte einfach wunderbar zu dem was gerade passierte.

      --

      When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
      #5959471  | PERMALINK

      amadeus

      Registriert seit: 04.12.2003

      Beiträge: 10,741

      Banana JoeAn dieser Stelle kommt nun die Globalisierung ins Spiel, welche ja die Technologie bedingt. Nail hat es gerade schon gesagt, es vermischen sich Einflüsse aus aller Welt. Und ich meine wirklich vermischen und nicht dieses aufgesetzte Weltmusik-Ding.
      Ein weiterer Aspekt ist die Verfügbarkeit von Musik im Zusammenhang mit Kreativität. Es ist nicht mehr schwer, an die guten Sounds zu kommen um sie kreativ zu verwerten – sei es als intellektueller Einfluss oder als Basismaterial für das eigene Schaffen (vgl. Sampling).

      Inwiefern das alles der Qualität zuträglich ist oder nicht, diese Frage ist glaube ich neutral zu sehen. Das Beispiel Internet zeigt, es gibt soviel Schrott da draußen aber auch soviel Gutes. Entscheidend wird der Filter sein, denn man einsetzt…

      Ich kann mir vorstellen, dass es die neue Aussgangslage (Verfügbarkeit/Technologie) einfacher macht Musik zu spielen, umzuwandeln und zu experimentieren. Es besteht eine verbesserte Chancengleichheit, mit der Gefahr von Verwässerung und einem Übermaß an Schrott. Könnten sich Gruppen wie die Stones oder Beatles unter solch einem Umfeld überhaupt noch entwickeln? Ich meine im Hinblick auf ihre Bedeutung und Präsens, nicht im Hinblick auf ihre musikalischen Qualitäten. Oder anders gesagt: wird es neue/andere Helden geben die ihre Rolle einnehmen können?

      --

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      #5959473  | PERMALINK

      martin-3862

      Registriert seit: 02.11.2005

      Beiträge: 9,391

      MistadobalinaBesonders revolutionär habe ich das damals aber nicht empfunden, es passte einfach wunderbar zu dem was gerade passierte.

      ok. ist wohl ansichtssache (wie die ganze thematik). aber wenn ich das im kontext zu der sehr prüden, verkrampften zeit sehe, empfinde ich die musik schon als revolution (zudem war es ja nicht nur eine musikalische veränderung, sondern auch gesellschaftliche!). und wenn mein dad dann noch alte geschichten erzählt, wie die berührungen mit dem rock & roll und beat in der ddr waren… ich weiss ja nicht!!! :-)

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      #5959475  | PERMALINK

      mistadobalina

      Registriert seit: 29.08.2004

      Beiträge: 20,816

      *Martin*ok. ist wohl ansichtssache (wie die ganze thematik). aber wenn ich das im kontext zu der sehr prüden, verkrampften zeit sehe, empfinde ich die musik schon als revolution (zudem war es ja nicht nur eine musikalische veränderung, sondern auch gesellschaftliche!). und wenn mein dad dann noch alte geschichten erzählt, wie die berührungen mit dem rock & roll und beat in der ddr waren… ich weiss ja nicht!!! :-)

      Wir sind doch gar nicht weit auseinender, ich spreche doch gerade davon, wie Musik die Zeit widerspiegelt in der sie entsteht. Musik existiert nun mal nicht im luftleeren Raum. Selbstverständlich gab es damals gesellschaftliche Strömungen, die auf Veränderung drängten. Musiker und andere Künstler greifen so etwas auf und wenn es veröffentlicht wird, hat es die eine oder andere Wirkung.

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      #5959477  | PERMALINK

      Anonym
      Inaktiv

      Registriert seit: 01.01.1970

      Beiträge: 0

      nail75Auf welchen der beiden Sätze beziehst Du Dich? ;-)

      Könntest Du das etwas näher erläutern?

      auf beide Sätze und die ihnen zugrunde liegende Sicht der Dinge, die Amadeus zu haben scheint.

      AmadeusMacht er nach meinen Erklärungen zuvor jetzt mehr Sinn für dich?

      Nein. So wie ich da sehe, hast du schon die letzten 20 Jahre verpasst oder bist nicht in der Lage, das wenig Mitbekommene zu realisieren. Ich frage mich ernsthaft, warum du über „in 20 Jahren“ diskutieren willst.

      Und was willst du ständig mit Stones und Beatles? Könntest du deren Einmaligkeit, um die es dir hier zu gehen scheint, näher definieren?!

      --

      #5959479  | PERMALINK

      amadeus

      Registriert seit: 04.12.2003

      Beiträge: 10,741

      Dick Laurentauf beide Sätze und die ihnen zugrunde liegende Sicht der Dinge, die Amadeus zu haben scheint.

      Nein. So wie ich da sehe, hast du schon die letzten 20 Jahre verpasst oder bist nicht in der Lage, das wenig Mitbekommene zu realisieren. Ich frage mich ernsthaft, warum du über „in 20 Jahren“ diskutieren willst.

      Und was willst du ständig mit Stones und Beatles? Könntest du deren Einmaligkeit, um die es dir hier zu gehen scheint, näher definieren?!

      Schon reichlich provokativ, was du da schreibst. Zum Glück brauche ich nicht deine Genehmigung darüber, über was ich ernsthaft diskutieren kann oder will.

      Es gab eine Zeit, vor allem in den 80igern und 90igen, da hatte ich viel verpasst in bezug auf Musik. Daraus habe ich nie ein Geheimnis gemacht. Gäbe es das Internet nicht, wäre ich nicht im Forum und würde weiterhin verpassen. Ich denke aber, dass ich dies in den letzten 4 oder 5 Jahren geändert habe. Zurückdrehen kann ich die „verpasste“ Zeit nicht.

      Was ich ständig mit den Stones oder Beatles will? Ich habe sie als Beispiele genannt, in bezug auf ihre Bedeutung und Wirkung. Dass sie für dich keine Bedeutung haben ist bekannt und du kannst sie durch jede Band deiner Wahl ersetzen.

      --

      Keep on Rocking!
      #5959481  | PERMALINK

      Anonym
      Inaktiv

      Registriert seit: 01.01.1970

      Beiträge: 0

      AmadeusGäbe es das Internet nicht, wäre ich nicht im Forum und würde weiterhin verpassen.

      aber das ist doch der Punkt, in diesem Forum geht es doch nicht um „spannende aktuelle Musik“. Hier wirst du also keine Antworten auf deine Fragen finden…

      AmadeusWas ich ständig mit den Stones oder Beatles will? Ich habe sie als Beispiele genannt, in bezug auf ihre Bedeutung und Wirkung. Dass sie für dich keine Bedeutung haben ist bekannt und du kannst sie durch jede Band deiner Wahl ersetzen.

      Schön, wenn ich sie ersetzen kann, dann sind sie ja ihrer scheinbaren Einmaligkeit beraubt. Also nochmal: Auf was wartest du, was es seit diesen Bands nicht schon dutzende oder hunderte Male in ähnlicher Form gegeben hat?

      --

      #5959483  | PERMALINK

      staggerlee

      Registriert seit: 04.02.2007

      Beiträge: 738

      nail75: Mich wudert immer, daß Du von der Demokratisierung so begeistert bist: Was wäre wenn jede X-beliebige Person im Rolling Stone schreiben dürfte? Was wäre wenn alles über das Internet ginge, sämtliche Filter wären ausgeschaltet. Jede x – beliebige Person würde seine musikalischen Ergüsse in der Fakewelt Internet veröffentlicht, die für alles und nichts steht. Pop hat auch was mit Persönlichkeit, Haltung und Standpunkt zu tun.

      --

      #5959485  | PERMALINK

      nail75

      Registriert seit: 16.10.2006

      Beiträge: 44,672

      Staggerleenail75: Mich wudert immer, daß Du von der Demokratisierung so begeistert bist: Was wäre wenn jede X-beliebige Person im Rolling Stone schreiben dürfte? Was wäre wenn jede x – beliebige Person seine musikalischen Ergüsse in der Fakewelt Internet veröffentlicht, die für alles und nichts steht? Pop hat auch was mit Persönlichkeit und Haltung zu tun.

      Das wundert Dich wirklich?

      Zu Frage 1: Das wird nicht passieren, da wacht der alte Springer aus der Hölle drüber. Aber warum eigentlich nicht? Sofern die Person kompetent ist…

      Zu Frage 2: Das können und tun die entsprechenden Personen schon jetzt. Ich empfinde das als unglaubliche Bereicherung – übrigens nicht nur in Musikfragen. Warum sprichst Du denn diesen Individuen „Persönlichkeit und Haltung“ ab? Umgekehrt: Wer verkörpert die denn?

      Ich hoffe mal, dass ich Deine Aussagen missverstanden habe, die wirken auf mich jedenfalls äußert reaktionär.

      --

      Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
      #5959487  | PERMALINK

      ragged-glory

      Registriert seit: 22.03.2007

      Beiträge: 11,762

      Staggerleenail75: Mich wudert immer, daß Du von der Demokratisierung so begeistert bist: Was wäre wenn jede X-beliebige Person im Rolling Stone schreiben dürfte? Was wäre wenn alles über das Internet ginge, sämtliche Filter wären ausgeschaltet.

      Wer sagt denn, dass Demokratisierung zwangsläufig Qualifikationsanforderungen minimiert? Es geht doch vielmehr darum, dass überhaupt ein barrierenfreier Kommunikationsaustausch ermöglicht wird. Oder nail75?

      --

      #5959489  | PERMALINK

      nail75

      Registriert seit: 16.10.2006

      Beiträge: 44,672

      So sehe ich es jedenfalls. Bei allen Problemen, Schwierigkeiten u.ä. liegt darin ja auch eine riesige Chance.

      --

      Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
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