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  • #5959431  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,672

    MC WeissbierBin die Tage gerade in einem anderen Thread ziemlich angeeckt mit der Aussage, dass die Musikgeschichte zu 99% geschrieben ist.
    Das passt dann irgendwie auch hier rein, denn imo werden die musikalischen Nieschen immer schmaler, in den wirklich was Neues passiert. Und so sehe ich in den nächsten 20 Jahren auch nicht zwingend, dass sich daran etwas ändert.

    Was mich an der Aussage stört ist die Tatsache, dass ich ein wenig überblicke, welche Art von Musik Du magst und das ist eben größtenteils „classic rock“. Dagegen ist gar nichts zu sagen, aber von dieser engen Warte aus die Entwicklung der Popmusik an sich zu beurteilen halte ich eben für gewagt. Ich will aber nicht verhehlen, dass es durchaus Leute gibt, die diese Ansicht teilen. Ich habe vor vielen Jahren mal einen Vortrag gehört, der im Grunde eine ähnliche These vertrat, nämlich dass die Popmusik sich mit der wachsenden Entfernung zu den 1960ern stetig verschlechtert habe.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
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      #5959433  | PERMALINK

      martin-3862

      Registriert seit: 02.11.2005

      Beiträge: 9,391

      nail75Ich habe vor vielen Jahren mal einen Vortrag gehört, der im Grunde eine ähnliche These vertrat, nämlich dass die Popmusik sich mit der wachsenden Entfernung zu den 1960ern stetig verschlechtert habe.

      und was soll daran falsch sein? ;-)

      --

      #5959435  | PERMALINK

      wolle

      Registriert seit: 03.11.2005

      Beiträge: 5,751

      ist auch so ,seit ende der 60s gings bergab
      Ausnahmen bestätigen die Regel, das ist wie bei nem Börsenbarometer ,kleine Ausschläge nach oben , aber Tendenz fallend ^^

      --

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      #5959437  | PERMALINK

      sparch
      MaggotBrain

      Registriert seit: 10.07.2002

      Beiträge: 36,501

      Himme hilf, das „Duo Infernale“ schlägt wieder zu…

      --

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      #5959439  | PERMALINK

      flatted-fifth
      Moderator

      Registriert seit: 02.09.2003

      Beiträge: 6,027

      MC WeissbierNein! Populäre Musik im weitesten Sinne!

      Jazz ist mit dem Tod von John Coltrane mitgestorben, liest man hier im Forum immer wieder. Ich denke das nicht; ausgestorben ist nur eine Vorstellung von dem, was man unter Jazz versteht. Genau so würde ich für die populäre Musik argumentieren. Das die Qualität nachgelassen hat, ist unzweifelbar, aber hat das mit der Musik zu tun oder mit den Umständen, unter denen sie nachgefragt wird?

      --

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      #5959441  | PERMALINK

      nail75

      Registriert seit: 16.10.2006

      Beiträge: 44,672

      *Martin*und was soll daran falsch sein? ;-)

      Dass die These in der Regel von denjenigen vertreten wird, die sich nur für die 1960er interessieren und daher keine andere Musik kennen. ;-)

      --

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      #5959443  | PERMALINK

      amadeus

      Registriert seit: 04.12.2003

      Beiträge: 10,741

      Flint Hollowayin 20 jahren? hmmm… leute werden etwas aufnehmen, das ganze per creative commons oder einem ähnlichen konzept zur verfügung stellen, jeder kann dies nun in sekunden und dank simpler software kinderleicht verändern und wieder der allgemeinheit zur verügung stellen, welche wieder veränderungen vornehmen kann… ans ohr des konsumenten dringen die lieder die eine software für ihn herausfiltert… von wem es stammt wird egal sein… die zahl der musikschaffenden wird sich immer mehr der zahl der konsumenten annähern… am ende gibts quasi einen musikalischen „dialog“ zwischen den menschen anstatt größtenteils nur dauerkonsum in eine richtung…

      Diese Überlegungen sind irgendwie beänstigend und schwer vorstellbar, aber vielleicht nicht so ganz abwegig. Banana Joe hat ja anklingen lassen, bereits ähnliche Gedanken gehabt zu haben.

      --

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      #5959445  | PERMALINK

      martin-3862

      Registriert seit: 02.11.2005

      Beiträge: 9,391

      @nail
      etwas wahres ist da schon dran. von der masse der qualitativ guten musik wurde in den 60ern sicherlich mehr produziert, als in anderen jahrzehnten. wenn ich mir zb. die forumlisten vor augen halte, da schneiden als gesamtheit die 60er und 70er auch am besten ab…

      --

      #5959447  | PERMALINK

      nail75

      Registriert seit: 16.10.2006

      Beiträge: 44,672

      Ich denke auch, dass sich der Demokratisierungsprozess weiter beschleunigen wird. Warum das beängstigend sein soll, verstehe ich nicht.

      Es gibt dabei noch einen weiteren Aspekt, der schon verschiedenlich betont wurde. Der internationale Charakter der Popmusik wird sich verstärken, wesentlich mehr Künstler aus vielen verschiedenen Ländern und nicht nur aus der englischsprachigen Welt werden internationale Bedeutung erlangen so wie jetzt schon Manu Chao und M.I.A. um nur zwei gänzlich unterschiedliche Musiker zu nennen.

      --

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      #5959449  | PERMALINK

      mistadobalina

      Registriert seit: 29.08.2004

      Beiträge: 20,816

      nail75 Ich habe vor vielen Jahren mal einen Vortrag gehört, der im Grunde eine ähnliche These vertrat, nämlich dass die Popmusik sich mit der wachsenden Entfernung zu den 1960ern stetig verschlechtert habe.

      Was war denn das für ein seltsamer Vortrag? :-)

      Die populäre Musik beginnt doch nicht in den 60ern. Sie beginnt vielleicht mit dem massenhaften Notendruck zu Beginn des 19.J oder mit der Erfindung des Phonographen. Und natürlich ist sie (schon durch solche Erfindungen!) extrem abhängig von der technologischen Entwicklung.

      --

      When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
      #5959451  | PERMALINK

      mistadobalina

      Registriert seit: 29.08.2004

      Beiträge: 20,816

      AmadeusDiese Überlegungen sind irgendwie beänstigend und schwer vorstellbar, aber vielleicht nicht so ganz abwegig. Banana Joe hat ja anklingen lassen, bereits ähnliche Gedanken gehabt zu haben.

      Ich sehe das auch sehr ähnlich.

      --

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      #5959453  | PERMALINK

      amadeus

      Registriert seit: 04.12.2003

      Beiträge: 10,741

      Banana JoeJa, das ist mir klar. Technologie kann man verschieden verstehen. Zum einen Technologie als Produktionsmittel von Musik. Diese Mittel werden heute schon gut genutzt und verändern duchaus das Klangbild und den Einfluss auf Melodie, Text, Gesang (z.B., dass genau diese Song-Struktur bei elektronischer Musik weitestgehend nicht exisitiert). Übrigens hat auch die Vergangenheit gezeigt, dass Technologie eine wichtige Rolle spielt. Dylan wird elektrisch, welch ein künsterlischer Meilenstein zur damaligen Zeit! Zum anderen kann man Technologie als Kommunikations- und Verbreitungsmedium verstehen. Hierauf bezieht sich auch in erster Linie (aber nicht nur, ich weiß) Flints These, die ich ja unterschreibe. Vernetzung von Musikern und schneller Austausch hat meiner Meinung nach einen hohen Einfluss auf die Kreativität.

      okay, die Einflüsse der Technologie kann ich nachvollziehen. Stevie Wonder sagte mal auf die Frage, warum er seit neustem Synthesizer einsetze mit „weil sie nun da sind“. Die Existenz der E-Gitarre war zweifelsohne für die Rockmusik eine zwingende Vorraussetzung. Nun haben wir mit der Vernetzung (www) aber eine viel komplexere Situation als es die Erfindung eines neuen Musikinstrumentes je sein könnte. Die Frage, ob und wie die neuen Kommunikations Möglichkeiten tatsächlich auch Qualität und Kreativität positiv beeinflussen, ist mir zur Zeit noch unklar.

      --

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      #5959455  | PERMALINK

      nail75

      Registriert seit: 16.10.2006

      Beiträge: 44,672

      MistadobalinaWas war denn das für ein seltsamer Vortrag? :-)

      Die populäre Musik beginnt doch nicht in den 60ern. Sie beginnt vielleicht mit dem massenhaften Notendruck zu Beginn des 19.J oder mit der Erfindung des Phonographen. Und natürlich ist sie (schon durch solche Erfindungen!) extrem abhängig von der technologischen Entwicklung.

      Naja, es war ein Vortrag über die Popmusik seit den 1950ern an einer Uni in den USA von einem älteren Musikkritiker (seinen Namen weiß ich nicht mehr). Er kannte sich den 1960 und 1970ern gut aus, der Rest war ihm fremd! :-)
      Ansonsten stimme ich Dir zu, auch was die Technologie angeht, deren Bedeutung mir von Amadeus unterschätzt zu werden scheint.

      *Martin*@nail
      etwas wahres ist da schon dran. von der masse der qualitativ guten musik wurde in den 60ern sicherlich mehr produziert, als in anderen jahrzehnten. wenn ich mir zb. die forumlisten vor augen halte, da schneiden als gesamtheit die 60er und 70er auch am besten ab…

      Wenn Du von den 1960ern sprichst, dann meinst Du im wesentlichen die Jahre zwischen 1963 und 1969 (oder alternativ 1973), in deren Verlauf sehr viele bedeutende Künstler ihr Wirken begannen. Deren Bedeutung ist fraglos enorm, aber sie ist eben auch an die Zeit gekoppelt. Es gab eben nicht schon hunderte verschiedener Stile, sondern nur einige wenige – mit anderen Worten die Musikwelt war noch überschaubar. Das ist sie heute kaum noch. Allerdings vergessen wir dabei den ganzen Schlonz, den heute eben niemand mehr hört und die ganzen Irrwege der damaligen Zeit. Mit anderen Worten, Du hast eben ein verklärtes Bild der 1960er, das alles unschöne und unangenehme ausblendet. Sicher, die beste Musik der Zeit hat sich prima gehalten (finde ich), aber gleiches kann man für jede folgende Dekade auch behaupten, wenn man sich intensiv damit beschäftigt. In der Breite und der Masse hat Popmusik jedoch nicht mehr dieselbe gesellschaftsverändernde Bedeutung wie damals, auch das ist fraglos richtig.

      AmadeusNun haben wir mit der Vernetzung (www) aber eine viel komplexere Situation als es die Erfindung eines neuen Musikinstrumentes je sein könnte. Die Frage, ob und wie die neuen Kommunikations Möglichkeiten tatsächlich auch Qualität und Kreativität positiv beeinflussen, ist mir zur Zeit noch unklar.

      Zumindest erleichtert es den Austausch (siehe dieses Forum) und erhöht die Verfügbarkeit von Musik. Außerdem eröffnet es neue Möglichkeiten für Künstler.

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      #5959457  | PERMALINK

      flatted-fifth
      Moderator

      Registriert seit: 02.09.2003

      Beiträge: 6,027

      Amadeus[…]Die Frage, ob und wie die neuen Kommunikations Möglichkeiten tatsächlich auch Qualität und Kreativität positiv beeinflussen, ist mir zur Zeit noch unklar.

      An dieser Stelle kommt nun die Globalisierung ins Spiel, welche ja die Technologie bedingt. Nail hat es gerade schon gesagt, es vermischen sich Einflüsse aus aller Welt. Und ich meine wirklich vermischen und nicht dieses aufgesetzte Weltmusik-Ding.
      Ein weiterer Aspekt ist die Verfügbarkeit von Musik im Zusammenhang mit Kreativität. Es ist nicht mehr schwer, an die guten Sounds zu kommen um sie kreativ zu verwerten – sei es als intellektueller Einfluss oder als Basismaterial für das eigene Schaffen (vgl. Sampling).

      Inwiefern das alles der Qualität zuträglich ist oder nicht, diese Frage ist glaube ich neutral zu sehen. Das Beispiel Internet zeigt, es gibt soviel Schrott da draußen aber auch soviel Gutes. Entscheidend wird der Filter sein, denn man einsetzt…

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      #5959459  | PERMALINK

      amadeus

      Registriert seit: 04.12.2003

      Beiträge: 10,741

      nail75
      Zumindest erleichtert es den Austausch (siehe dieses Forum) und erhöht die Verfügbarkeit von Musik. Außerdem eröffnet es neue Möglichkeiten für Künstler.

      Da stimme ich absolut zu. Die wesentlich erweiterte und viel schnellere Verfügbarkeit sehe ich jedoch mit gemischten Gefühlen. Dinge, die sehr leicht zu bekommen sind, verlieren auch leichter an Reiz.

      --

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