Panospria

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    klienicum

    Registriert seit: 14.03.2005

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    panheadr.gif Panospria : Artistic Collective : Canada

    leider weiß ich nicht mehr, wo und wann mir dieses label das erste mal begegnet ist. sicher wurde mittels einer linkleiste verführt. aber der absender täte mich interessieren. denn ganz deutlich ist, dass sich die netlabels untereinander bezüglich der verweise unterscheiden.
    so schafft man landschaftliche merkmale. so entstehen zonen. so bilden sich gemeinschaften. zunächst unübersichtlich, später immer deutlicher werdend. wenn yuki yaki, ich habe es eben recherchiert, u.a. auf panospria zeigt, dann hat das einen wert (zumindest informatorischen).
    panospria ist ein netlabel, das sein zuhause in montreal findet und überwiegend dort lebende künstler unter vertrag nimmt. „vertrag“ ist natürlich symbolisch gemeint. denn die unabhängigkeit des akteurs ist zweifelsfrei eine der errungenschaften, glücklichsten einrichtungen von netlabels.

    nach der auseinandersetzung mit einer vielzahl der veröffentlichungen ist vor der auseinandersetzung.
    eine billige und biegsame weisheit. denn was weiß ich schon, wenn ich dies oder jenes ablehne, anderes bevorzuge? es ergänzt lediglich meinen musikalischen horizont, gibt mir aber keine gewißheiten, weil ich weiß, dass meine einschätzung in ein paar monaten eine andere sein kann. so ängstigen mich die bewertungen mit *1/2 nicht. sie helfen mir, mich grenzlandschaften zu nähern. sie halten dagegen.

    labelnummer / künstler / werk / bewertung

    Pan 014 Nuthre – All Too Capable Of Sustained Backwards Glances ***
    zunächst auffälligstes merkmal dieser veröffentlichung ist das abgehakte, sind die eingestreuten pausen. als stilmittel sind sie mir bis dato nirgends derart konsequent untergekommen. sie sind rhythmusgeber, versatz, absatz, ab- und umlenker.
    beginnings“ trumpft neben dem dauerstocken mit einer trompete im jazzstil auf, die sich aus o.g. gründen nicht ausweiten darf. „classic quintet“ ist technoider und flüssiger. „trio plus none“ bildet dann die summe aus den beiden ersten tracks, stoppt, als suche es den freien raum, die entfaltung & die synthesizer streben dazu.
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    Pan 015 Foal – Atlantic Mass ***
    hierbei handelt es sich um eine sammlung von dreamscapes foals. ich nehme an, dass dreamscapes für klangmalereien steht, die wesentlich homogener, weicher, „angenehmer“ sind als soundscapes, die mehr natürliche töne aufnehmen und darob verstörend, „ungenießbar“ sein können.
    sammlung meint wie anderenorts auch, dass es kein in sich geschlossenes album ist. denke ich, denn genaue auskunft gibt es auf der seite nicht.
    chad munson macht seit 1996 musik, zunächst engagiert er sich in noiserock bands, erkennt aber bald die möglichkeiten, die computern innewohnen und widmet sich diesen ausführlicher. „foliage“ auf cognition audioworks kann man getrost als sein referenzwerk bezeichnen, das allgemein anklang gefunden hat. auf nishi veröffentlichte foal ein weiteres werk.
    das vorliegende ist sparsam, anmutig zuweilen, bis auf etwas knistern und gelegentlich weiteren einstreuungen ist das gesamtbild bestimmt von klangflächen, atmenden: „vert“, klickernden: „contact“, mäandernden: „sube“.

    Pan 016 Theta – Nice Line: A Modest Proposal *1/2
    sechs tracks auf über siebzig minuten. das bedeutet anstrengung, wenn man gewahr wird, dass sich nichts auf diesem album anbiedert, geschönt daherkommt. zunächst kann man wahrnehmen: geräusche. musik ist nichts anderes als ein geräusch oder eine mischung aus geräuschen. oder ein variiertes geräusch? verändert in tempo, lautstärke, frequenz… auf „nice line…“ bekommt man all dies präsentiert und es bleibt verstörend, hässlich.
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    Pan 017 Blakkar Noir – Tsunami Tendertimes ***
    die oben im mund geführten vokabeln gehörten wohl vor einigen jahren auch noch zu meinen gebräuchlichsten, hätte ich zu jener zeit die musik von blakkar noir gehört. hinter diesem pseudonym verstecken sich weitere: u.a. antiman, zark behida & black market, der in der montrealer drum and bass szene sicher zu den bekannteren zu zählen ist.
    mit „tsunami tendertimes“ legt er ein interessantes werk vor. allein die titel der einzelnen tracks lassen assoziationen zu und sind nicht wie so häufig verklausuliert oder gar reine phantasienamen wie in der elektronikabteilung nicht selten.
    flowers“ bietet einen flotten, plausiblen beat, die geräuschpalette darüber kann man ordnen, teilweise orten. am schönsten ist der federnde schlag, sehr variabel.
    die „sweaty box“ plappert blechern, räuspert sich rau und knallt zwischendrin majestätisch.
    „flags“ ärgert mit einigen driften sounds, gegreine und indifferentem beat.

    Pan 18 Keisuke Sudo – Out Ability *1/2
    geräuschmodulationen, montiert aus industrie- und ich meine toilettenklängen unterschiedlichster art. erst der vierte titel weist einen ordnenden beat auf. verheerend. ich bin zu wenig wissenschaftler, um mich da hinein zu knien.
    ein zerfetzter ton. wild gestreute klänge. es ließe sich immer wieder das eine oder andere kleinod finden. aber ist das sinn der sache? ich bin genervt. das sind klänge, die zerstören können.
    keisuke sudo aus japan wurde als dritter internationaler gast in den reigen der kanadischen künstler aufgenommen.

    Pan 019 Turner Of Wheels – Not Quite A Self-Portrait **1/2
    wohltuende klänge nach der auseinandersetzung mit keisuke sudo. turner of wheels, der auch für pan 004 „misses the cocktail party“ verantwortlich zeichnet, bietet auf „not quite a self-portrait“ sämige momente, brave konturen, nachvollziehbare, logische übergänge. wahrlich klänge zur kontemplation. dass er auch anders kann, zeigt er auf seiner myspace seite. die es im übrigen mittlerweile auch für sämtliche netlabels und deren acts gibt. „thumbed flute
    pan019-big.jpg

    Pan 020 Jon Vaughn, Carrie Gates & Scant Intone – Live At PAVED Arts **
    eine liveperformance. es passiert quasi nichts. nun ja, man hört, wie sich etwas oder jemand bewegt. dann werden knöpfchen gedreht, die aber nichts einfordern. rauschen, quietschen, knautschen. präsentiert sich so da-, vorhandensein, gleichgültigkeit, atmosphäre, ausdauer?
    dem label fällt dazu ein: “Textures and patterns woven into an aural fabric to create a magical sonic carpet”.

    Pan 021 Heart & Soul – Cosmic Signals
    die jüngste veröffentlichung auf panospria ist lebendiger als anderes zuvor. sie sammelt die kosmischen signale, fügt sie neu zusammen und präsentiert sie als gelungenen mix. die synthies geben sich körperlich, nah und jederzeit präsent, es gibt keine abhängigkeiten, die zu diversitäten, zerstreuungen führten. dem faden wird entgegen gesteuert, in dem man brav samples einfügt, ohne albern zu werden. sanfte klänge in generösen strukturen.
    space blimp of my heart“.

    die internetpräsenz des labels ist übersichtlich, eher sparsam. mir fehlen vor allem informationen über die künstler.
    die downloads erfolgen überaus flott.
    der gestaltung der cover wird, denke ich, kein großer augenmerk verliehen. sie zeichnen sich durch keine besonderheiten aus.
    hier zeigt sich ein label, das sich auf das wesentlich konzentriert. das werk.

    Highlights von Rolling-Stone.de
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