Mikkos Album des Monats

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  • #5346213  | PERMALINK

    copperhead
    ausgemachter exzentriker

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    Mikko

    Eppu Normaali – Syvään päähän (LP/CD, Poko Rekords, www.eppunormaali.fi)

    würde mich nach deiner beschreibung sehr interessieren. da aber amazon 17 artikel als nicht verfügbar listet und „finnisch-kenntnisse“ (homepage) praktisch nicht vorhanden sind :angel:, eine schlichte frage : woher ? :-)

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    #5346215  | PERMALINK

    mikko
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    Moderator / Juontaja

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    Würde Dich die Band interessieren oder speziell dieses neue Album?
    Ich glaube, so wie ich Deine Vorlieben einschätze, Du fährst am besten mit einer Compilation der frühen Sachen von Eppu Normaali. Ich kann Dir mal eine brennen, wenn Du willst.

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #5346217  | PERMALINK

    copperhead
    ausgemachter exzentriker

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    MikkoWürde Dich die Band interessieren oder speziell dieses neue Album?
    Ich glaube, so wie ich Deine Vorlieben einschätze, Du fährst am besten mit einer Compilation der frühen Sachen von Eppu Normaali. Ich kann Dir mal eine brennen, wenn Du willst.

    compi wäre großartig. hab auf grund deiner besprechung extra noch mal „eurorock“ (humann/reichert, 1981) rausgekramt, da werden sie ja auch schon positiv erwähnt ! werd mich revanchieren !

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    #5346219  | PERMALINK

    herr-rossi
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    Wen’s interessiert: iTunes ist in Sachen Eppu Normaali erstaunlich umfangreich sortiert, 148 Tracks. Auch das aktuelle Album ist dabei.

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    #5346221  | PERMALINK

    mikko
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    Moderator / Juontaja

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    Ok, Copperhead. Dauert ein paar Tage. Ich muss bis Sonntag noch einen Artikel über Finnland und Rockmusik fertigstellen. Aber nächste Woche mach ich mich dran.

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    #5346223  | PERMALINK

    copperhead
    ausgemachter exzentriker

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    MikkoOk, Copperhead. Dauert ein paar Tage. Ich muss bis Sonntag noch einen Artikel über Finnland und Rockmusik fertigstellen. Aber nächste Woche mach ich mich dran.

    danke (im voraus) ! :bis_bald:

    --

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    #5346225  | PERMALINK

    copperhead
    ausgemachter exzentriker

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    mikko, danke für den tipp ! :bier:

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    #5346227  | PERMALINK

    mikko
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    You’re welcome, mate!

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    #5346229  | PERMALINK

    mikko
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    The Pillbugs – Monclovia (CD, Rainbow Quartz, www.pillbugs.com)

    Besetzung:

    Mark Mikel – vocals, guitar, keyboards, sitar
    Dan Chalmers – drums
    Scott Tabner – guitars
    Mark Kelley – bass, vocals, guitar, glockenspiel
    Dave Murnen – vocals, percussion
    Plus guest musicians on piano, violins and cellos

    Trackliste:

    01. Here’s to the End of Time
    02. Faceless Wonder
    03. 4 sec Nightmare in a 5 sec Dream
    04. Good to Be Alive
    05. All in Good Time
    06. Make Like Arthur Lee
    07. Alluring Martha
    08. Charlie Blue Car
    09. Hold Me So Near
    10. King of Zorg
    11. Spaced-Out
    12. Liberty Town of Love

    Dieses Mal fiel es mir richtig schwer, mich für ein Album des Monats zu entscheiden. Einerseits gibt es mehrere Kandidaten, die ich annährend gleichauf höre. Einige andere mögliche Kandidaten besitze ich noch nicht. Ich habe mich dann letztlich für diese Platte entschieden, gerade weil sie eigentlich eine Best Of Compilation der „Pillendreher“ aus Toledo, Ohio, ist. Die Band wurde bereits 1991 gegründet und entwickelte ihren imgrunde Sixties inspirierten und sehr artifiziellen, sehr britischen psychedelischen Pop über einige Namenswechsel und Umbesetzungen zur Reife und Perfektion. Insofern ist diese Sammlung ihrer wirklich weitgehend besten Tracks ein wunderbarer Einstieg in die verträumt verspielte Welt dieser Käfer. Man mag einwenden, dass die Musik der Pillbugs zu 100% rückwärts gewandt ist. Na und? Das ist die Musik vieler anderer Bands auch. Aber kaum eine andere ist dabei so abwechslungsreich, so erfinderisch und zugleich authentisch. Wenn es nicht so abgedroschen und auch naheliegend wäre, würde ich sagen, die Einflüsse der Fab Four sind unüberhörbar. Aber natürlich wird da noch viel mehr zitiert und absorbiert. Wer die Rubble Compilations kennt, vor allem die frühen klassischen, wird hier so manches Aha Erlebnis haben. Und es bleibt nicht bei den englischen Popsike Einflüssen. Auch die US Sixties Szene von den Byrds über Arthur Lee und Love bis zu den Beach Boys stand für die eine oder andere Idee, Phrase oder Klanggestaltung Pate. Was The Pillbugs von schlichten Kopisten oder Nachahmern unterscheidet, das sind ihre originellen und clever durchdachten eigenen Songs, die nicht einfach nur der Vorführung authentischer Sixties Sounds und Arrangements dienen. Die Lyrics sind allerdings wohl weder tiefschürfend philosophisch noch wollen sie Lebenshilfe oder Aufklärung liefern. Vom typischen Lovesong bis zum phantasievollen Science Fiction Märchen reicht die Auswahl. Und natürlich setzen sich die Jungs auch hin und wieder mit dem Thema Musik selbst und mit ihren Vorbildern auseinander. Stolz vermelden die Liner Notes übrigens, dass nur echte originale Instrumente von lebenden Menschen gespielt und nur analog aufgezeichnet wurden. Was ich in diesem Zusammenhang dann allerdings sehr schade finde, Vinylausgaben ihrer Platten veröffentlichen The Pillbugs leider bisher nicht. Das scheint jedoch ein weit verbreitetes Problem der zeitgenössischen Underground Pop Szene in den USA zu sein. Für beide Formate reicht meist das Geld nicht, und die Nachfrage nach Vinyl ist offenbar vielfach zu gering. Vier reguläre Longplayer haben The Pillbugs bislang veröffentlicht, davon zwei Doppelalben. Ich werde mir alle vier noch besorgen. Diese Auswahl hier bietet wie gesagt einen wunderbaren Einstieg und ist nach allem was ich bisher hörte eine echte „Best Of“ Platte. ****

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    #5346231  | PERMALINK

    mikko
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    The Satelliters – Where Do We Go? (LP, Dionysus Records, www.myspace.com/thesatelliters)

    Besetzung:

    Steve – vocals, organ, harp
    Alex – drums
    Diego – bass, vocals
    Zahni – guitar, vocals

    Trackliste:

    Side 1
    01. Introduction Part 1
    02. Abba (live)
    03. For You
    04. Something
    05. You Will Never Be
    06. Hide Your Time
    07. Sitar Swami
    08. Where Do We Go

    Side 2
    01. You Cannot See
    02. Why Do They Know
    03. I’ll Make You Sorry
    04. Hey
    05. Make Me Smile
    06. No Good Without You Baby

    Ich gebe zu, das folgende Bild ist schon des öfteren bemüht worden, aber es passt einfach so schön. Stellen wir uns eine Zeitmaschine vor, so einen Apparat wie ihn H.G. Wells in seinem berühmten Roman beschrieb. Stellen wir uns weiter fünf junge Männer vor, mit etwas längeren Haaren (Moptops sagte man mal dazu), mit schwarzen Sonnenbrillen und mit schmalen Krawatten oder schwarzen Rollis zu schwarzen Lederjacken. Existenzialisten hätte man sie wohl genannt. Vielleicht auch Beatniks. Diese jungen Herren hantieren an der Maschine, drehen an Rädern und Schaltern bis die Anzeige bei 1966 einrastet. Nachdem der Rauch sich verzogen hat, purzeln lauter runde schwarze Scheiben aus der Maschine. Kleine Schallplatten mit einem kreisrunden Loch in der Mitte und mit bunten Etiketten auf denen Namen stehen wie The Kinks, The Chocolate Watchband, The Remains, The Pretty Things, The Who, The Swamp Rats, The Seeds, The Unrelated Segments u.v.a. Und dann rumpelt und pumpelt die Maschine noch mal, und es kommen ein paar Gitarren und Verstärker daraus hervor. So Geräte mit Marken wie Vox, Selmer, Rickenbacker, Fender, Gretsch etc. Alt und authentisch eben. Die fünf Jungs schnappen sich diese Instrumente und Verstärker und im Handumdrehen ist man mittendrin in einer Beat Party, wie sie vor über vierzig Jahren in San Francisco, New York, Boston oder auch in Frankfurt, Berlin und München hätte stattfinden können. The Satelliters nennen sich die fünf jungen Herren, die seit fast 15 Jahren gemeinsam die Musik einer Zeit spielen, die sie selbst nie erlebt haben. Etliche Langspielplatten, Singles und EPs haben sie bereits veröffentlicht. Dabei haben sie ihren Stil verfeinert und präzisiert. So authentisch wie The Satelliters hat damals vermutlich keine deutsche Beatband geklungen. Und die Jungs aus Darmstadt spielen nicht etwa die Hits und Flops der Mid Sixties nach. Nein, sie komponieren ihre eigenen Stücke auf eine Art und Weise, dass man sie ohne Weiteres für unbekannte Originale einer legendären Ära halten kann. Das machen sie mit so viel Gespür für die Zeit und den Sound der Zeit, dass man doch immer wieder überrascht ist. Und ganz nebenbei spielen sie dabei durchaus hörenswerte Pop und Rock Musik für das Hier und Heute. Wie ja Moden und Stile inzwischen ganz allgemein eher „zeitlos“ sind. 20-Jährige tanzen heute genauso zu den Beatles und Stones wie zu den Yardbirds und Them, wie zu The Chesterfield Kings oder The Fuzztones. Woher diese Begeisterung für Musik vergangener Tage rührt, ich weiß es auch nicht genau. Man mag es Nische nennen oder Peer Group. Hauptsache die Musik macht Spaß und Freude, dann erfüllt sie bereits ihren Zweck. Die neue LP der Satelliters erfüllt in diesem Sinne ihren Zweck auf das Allerschönste! ****

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    #5346233  | PERMALINK

    martin-3862

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    toll!
    welche lp findest du denn am besten?

    --

    #5346235  | PERMALINK

    mikko
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    Moderator / Juontaja

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    Du meinst von den Satelliters, *Martin*? – Schwer zu sagen. Diese und die letzte „Hashish“ höre ich in etwa gleichauf. „What’s Up With Timothy Dee?“ aus dem Jahr 1999 ist auch klasse!

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    #5346237  | PERMALINK

    martin-3862

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    ja, meinte the satelliters.
    wie ich bisher über myspace mitbekommen habe, gibt es momentan einige gute neo garage rock bands. werde mir in nächster zeit sicherlich mal das ein oder andere besorgen!

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    #5346239  | PERMALINK

    mikko
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    Octopus Syng – Birds Of Morning Are Never Late (LP/CD, Nasoni Records, www.myspace.com/octopussyng)

    Besetzung:

    Jaire Pätäri – vocals, all instruments
    Guest musicians:
    Emilia Norppa, Marika Hyvärinen, Samuel Leminen – vocals
    Joonatan Kotila – piano, organ

    Trackliste:

    A-Side
    01. Just A Little Bit Trials
    02. Festivals Of Twilight
    03. Rose-red Telephone In 1969
    04. Highways
    05. One Brunette Girl
    06. A Big Old White Spanish Manor-House
    B-Side
    01. I Feel Your Reverbs
    02. Square Tragedy
    03. Life Is So Simple
    04. Bright Trees And Symbolic Keys
    05. Let The Warmth Of Our Summer Last Long

    Obwohl ich nun jedes Jahr im Sommer in Finnland bin und mich regelmäßig in den Plattenläden und vor den Konzertbühnen des Landes herumtreibe, ist mir dieser Künstler bisher entgangen. Octopus Syng ist im Prinzip eine One-Man-Band aus Helsinki. Jaire Pätäri heißt der Mann, der die Musik ersinnt, fast alle Instrumente spielt, und der als Octopus Syng nun schon seit rund acht Jahren Musik macht und Schallplatten veröffentlicht. Das hier ist seine zweite LP. Die Musik von Octopus Syng ist eine liebenswürdige Mischung aus verspielter, naiver Psychedelia, ein bisschen Folkrock, Singer / Songwritertum der frühen Siebziger Jahre und US-amerikanischem Westcoast Rock. Er selbst nennt Syd Barrett, Neil Young, The Doors und vor allem den finnischen Musiker Pekka Streng, der leider bereits 1975 im Alter von 27 Jahren an Krebs verstarb, als Einfluss. Streng, der 1970 eine Solo-LP und 1972 eine weitere LP in Zusammenarbeit mit der Band Tasavallan Presidentti veröffentlichte, hatte großen Einfluss auf die finnische Prog Szene der 70er Jahre. Den Einfluss auf Octopus Syng halte ich allerdings für mehr spiritueller Natur. Auch die Doors sind hier (zum Glück möchte ich fast sagen) nicht herauszuhören. Die erste Seite der LP klingt tatsächlich sehr nach Syd Barrett meets The Kaleidoscope (die englischen). Die Texte sind liebenswert naiv, naturbezogen und manchmal charmant holperig. Man merkt halt, dass Englisch nicht die Muttersprache des Autors ist. Sehr schön die weiblichen Backing Vocals bei vielen Tracks, die neben den vielen akustischen Instrumenten und der luftig leichten Produktion dem Gesamtsound etwas elfenhaftes verleihen. Der psychedelische Sound und die entsprechenden Arrangements sind es zwar, die den Gesamteindruck der Platte prägen, positiv prägen, wie ich betonen möchte. Aber die Songs sind keineswegs zu vernachlässigen. Wunderbare, manchmal an Kinderlieder erinnernde Melodien sind hier zu hören, die sachte ins Unterbewusstsein vordringen und sich dort festsetzen. Auf Seite 2 der Platte wird es zunächst etwas mystischer und verschrobener. Pink Floyd meets Krautrock möchte man sagen. Mit „Life Is So Simple“ gibt es aber auch den wohl schlichtesten und dennoch vollkommensten Track der ganzen LP. Der längste Track mit 8:30 ist „Bright Trees And Symbolic Keys“. Zugleich auch die deutlichste Verbindung zum Prog Rock auf dieser LP. Hier wird in Ansätzen sogar gerockt mit spacigem Drumsound, Keyboardflächen und dem obligatorischen Break zu einer folkigen Bridge mit großartigem Bass, Moog und Gitarren Solo und grandiosem Finale mit Frauenchor. Den Schluss der LP markiert dann wieder ein verträumter Folksong, der mich sofort an die zweite Seite von „Atom Heart Mother“ denken lässt. Sehr schön entspannt und entspannend ist auch diese LP hier. ****1/2

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    mikko
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    Black Mountain – In The Future (2LP/CD, Jagjaguwar/ Cargo, www.myspace.com/blackmountain)

    Besetzung:

    Stephen McBean – vocals, guitars
    Amber Webber – vocals, percussion
    Matt Camirand – bass
    Jeremy Schmidt – organ
    Joshua Wells – drums

    Trackliste:

    01. Stormy High
    02. Angels
    03. Tyrants
    04. Wucan
    05. Stay Free
    06. Queens Will Play
    07. Evil Ways
    08. Wild Wind
    09. Bright Lights
    10. Night Walks

    Vor gut zwei Jahren spielten sie das erste Mal in Berlin. Ich hatte da den Eindruck, als wäre diese Hippie Kommune aus Vancouver, Kanada, direkt mit einer Zeitmaschine aus dem Jahr 1970 oder 71 zu uns gereist. Denn genau so sahen die Jungs und das Mädel aus, und genau so klang ihre zum Teil spontan improvisierte Musik, die ich vor allem mit Krautrock und frühem Acid geschwängertem Space Rock assoziierte. Sperrig, schräg aber doch auch geprägt von Hooks und Licks, die seltsam bekannt klangen. Auch das Debütalbum strahlte diese anarchische Spielfreude aber auch rohe Unfertigkeit aus. Jetzt auf dem zweiten Album klingt das schon etwas geordneter und durchkomponierter. Auch diese Platte hätte bereits vor knapp 40 Jahren entstehen können. Das ist zumindest der spontane Eindruck nach dem ersten Hören. Andererseits kann ich mir diese Fusion aus Westcoast Rock, Space und Acid Rock mit Anleihen beim Heavy Genre ebenso wie beim Folk Rock nicht vorstellen ohne die Einflüsse bzw. das Studium von Jimi Hendrix, Neil Young, Black Sabbath oder Led Zeppelin. Vielleicht nicht gänzlich neu, aber doch eher ungewöhnlich in diesem Kontext, ist der recht prominente Einsatz von Orgel und Synthesizer. „In The Future“ ist eine wirklich abwechslungsreiche Platte. Der Opener „Stormy High“, letztes Jahr bereits als 7“ erschienen, bietet Acid getränkten Bluesrock, der Deep Purple ebenso evoziert wie Stone The Crows. Bei „Angels“ wähnen wir uns auf einer Veranda irgendwo im Süden der USA. „Tyrants“ wiederum beschwört auf seltsame Weise britischen Prog, ohne wirklich zu kopieren. „Wucan“ ist so ein Zwitter aus fernöstlich inspirierter Trance und stinknormalem Boogie Rock. Wüsste ich es nicht besser, ich würde „Stay Free“ für ein Neil Young Cover halten. Und so geht das weiter über vier LP Seiten. Fuzzgitarrenriffs wechseln mit hypnotischen Basslinien. Psychedelische Keyboard Spielereien unterfüttert mit gleichmässigen schweren Rhythmen, darüber die Stimme von Amber Webber im Spannungsfeld zwischen Janis Joplin und Grace Slick, deren Ausdrucksstärke sie allerdings doch nie erreicht. Die Stücke werden wilder, heavier. Zwischendurch jedoch immer wieder Oasen der Erholung, ruhige Passagen. „Bright Lights“ mit über 16 Minuten dann das Opus Magnum der Platte. Hier wird alles heraufbeschworen, was den Freund und Kenner des Frühsiebzieger Psych und Progrock begeistern könnte. Von Pink Floyd über Hawkwind bis hin zu Amon Düül II. Ich sehe die Gestalten im flackernden Licht des Stroboskops deutlich vor mir, wie sie eigentümlich abgehackt in Trance sich winden und dann bei den heftigen Gitarrenriffs eifrig ihre Mähnen schütteln. „Night Walks“ beschließt das Album mit einer schwebenden, fast schon bombastischen von Ambers stark verhallter Stimme und einem gravitätischen Orgelton getragenen Melodie. „In The Future“ ist ein Album, an dem man in 2008 nicht vorbeikommen wird. ****

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