Mikkos Album des Monats

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  • #5347125  | PERMALINK

    demon

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    MikkoWedge – Wedge (LP, Heavy Psych Sounds)

    Danke für den Tip! Läuft hier gerade, und gefällt sehr gut! :sonne:

    Mal schauen, ob ich daraus was im Januar-Nachtrock unterbringe…

    PS: Der Anfang von „Makeyerselfree“ erinnert irgendwie an Stairway to Heaven!

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    #5347127  | PERMALINK

    mikko
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    DemonPS: Der Anfang von „Makeyerselfree“ erinnert irgendwie an Stairway to Heaven!

    Da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen. Aber es stimmt schon, man hat etliche „schon mal gehört“ Momente bei der LP von Wedge.

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    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #5347129  | PERMALINK

    mikko
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    Smoke Fairies – Wild Winter (LP, Full Time Hobby)

    Besetzung:

    Jessica Davies – guitar, organ, vocals
    Katherine Blamire – guitar, organ, piano, synthesizer, vocals
    Neil Walsh – viola
    Perry Neech – bass
    Robert Wilks – drums

    Trackliste:

    A1 Christmas Without A Kiss
    A2 Steal Softly Thru Snow
    A3 3 Kings
    A4 Give And Receive
    A5 Circles In The Snow

    B1 Bad Good
    B2 Wild Winter
    B3 Snow Globe Blizzard
    B4 So Much Wine
    B5 Nothing To Divide Us

    Erklärtermaßen kein Weihnachtsalbum ist das hier, obwohl gleich der Opener “Christmas Without A Kiss” heißt. Jessica und Katherine haben nach eigener Aussage ein gespaltenes Verhältnis zu Weihnachten und zu dieser besinnlichen Zeit, wenn es früh dunkel wird, Kerzen in den Fenstern leuchten und man zuhause in der warmen Stube sitzt bei Glühwein und Lebkuchen. Und als sie gefragt wurden, ob sie ein Winter Album machen wollten, war für die beiden Frauen sofort klar, dass es keine dieser typischen Weihnachtsplatten werden würde, die man dann auch nur genau einmal im Jahr rausholt und auflegt. Aber natürlich sind die Songs, die sie für diese Platte geschrieben und aufgenommen haben, dann doch von der Jahreszeit und der Stimmung zu dieser Zeit geprägt. Der Winter gibt ihnen ein Gefühl von Zusammengehörigkeit, von Aneinanderrücken und von Zuneigung einerseits. Andererseits fühlen sie sich in dieser kalten und dunklen Zeit auch verletzlicher, einsamer mitunter. Diese widersprüchlichen Gefühle versuchen sie mit ihren Liedern, ihrer Musik zu vermitteln. Entstanden sind dabei zehn neue Aufnahmen, die sich natürlich doch thematisch immer wieder mit Weihnachten, Weihnachtsbräuchen und dem damit verbundenen christlichen Weltbild beschäftigen. Aber auch mit typisch winterlicher Witterungsunbill. Die Songs sind überwiegend midtempo, auf eine bezaubernde Art verträumt und verhalten. Ganz wie man es von den Smoke Fairies kennt. Allein dieser Bandname sagt ja schon viel aus über sie und ihre Musik. Besonders wirkungsvoll natürlich der leicht vibrierende Gesang, meist unisono. Zu ihren Gitarren gesellen sich oft noch Orgel, Piano oder Synthesizer, einmal auch ein Glockenspiel. Und bei den meisten Tracks sind noch Gastmusiker dabei. Schlagzeug wird jedoch auf der ganzen Platte wenig gespielt. Acht der zehn Songs haben Jessica und Katherine selbst geschrieben. „So Much Wine“ ist im Original von der Handsome Family. Und „Steal Softly Thru Snow“ stammt von Captain Beefheart. Zumindest im zweiten Fall muss ich das Original mal gehört haben, aber da ich mein Exemplar von „Trout Mask Repiica“ schon vor langer Zeit verkauft habe, kann ich mich nicht mehr daran erinnern. So schön und vergleichsweise angenehm wie hier klingt der Song bei Beefheart aber sicher nicht. Insgesamt wirkt das Album „Wild Winter“ recht geschlossen und eigentlich gar nicht wild. Aber bei aller Harmonie und allem Schönklang ist doch eine gewisse Kühle und manchmal sogar Schroffheit zu bemerken. Ja, das ist eine Winterplatte, und sie wird mich die nächsten Wochen und Monate sicher begleiten. Ich werde sie womöglich auch an Weihnachten auflegen, aber eben auch danach noch oft. ****

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    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #5347131  | PERMALINK

    prodigal-son

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    Mein Exemplar ist noch auf dem Weg zu mir. Nach Lesen Deines schönen Textes freue ich mich noch ein wenig mehr aufs Eintreffen.

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    If you try acting sad, you'll only make me glad.  
    #5347133  | PERMALINK

    mikko
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    Hanni El Khatib – Moonlight (LP, Innovative Leisure)

    Besetzung:

    Hanni El Khatib – guitars, bass, keyboards, vocals
    Ron Marinelli – drums

    Trackliste:

    A1 Moonlight
    A2 Melt Me
    A3 The Teeth
    A4 Chasin’
    A5 Worship Song (No. 2)
    A6 Mexico

    B1 Servant
    B2 All Black
    B3 Home
    B4 Dance Hall
    B5 Two Brothers

    Bereits das dritte Album des Amerikaners Hanni El Khatib ist das. Geboren wurde er in San Francisco. Sein Vater ist Palestinenser, seine Mutter eine Filipina. 2010 erschien das Debüt des Sängers und Gitarristen und ließ sofort aufhorchen. Garage Rock mit Punk Attitüde. Das zweite Album produzierte bereits Dan Auerbach. Und nun hat sich der junge Mann vollends emanzipiert. Sehr selbstbewusst trägt er hier eine Mischung aus Blues Rock, Garage Pop und modernem Rock Pop, der sowohl and Jack White denken lässt wie auch an Nick Waterhouse. Hannis Songwriting hat sich entwickelt. Seine Arrangements sind Motown informiert und Stoner Rock inspiriert. Viele der Instrumente auf dieser Platte spielt er selbst. Die Gitarren sowieso, aber auch Bass, Piano, Mellotron. Die Stimmung des ganzen Albums ist angenehm relaxt. Und doch ist da auch eine hypnotische Spannung bei so Tracks wie „Chasin‘“ oder „Servant“. Nach Süden über die Grenze nach Mexico entführt uns Mister El Khatib für einige Minuten, um uns dann eine volle Breitseite bowieschen Glam Rocks zu verpassen. Und immer wieder die Rückkehr in die Garage bzw. zu den schlichten und doch so effektiven Garage Rock Mitteln. Simple Rhythmen werden immer wieder gebrochen und verschleppt. Fuzzgitarre trifft auf Slap Bass. „Static from a broke TV still looks cool to me“, heißt es an einer Stelle in „Dance Hall“. Das könnte das Motto der ganzen Platte sein. Man schaut fasziniert in ein statisches Rauschen und verliert sich dabei völlig in dieser so hypnotischen und faszinierenden Musik. Da gibt es zum Schluss sogar noch ein bisschen Philly Sound obendrauf. Für Fans von Tame Impala, Black Keys und Can, so steht es im Promotext zur Platte. Ja, da ist irgendwie auch was dran. Über Tame Impala denke ich allerdings noch nach. ****

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    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #5347135  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 36,905

    Mikko

    Smoke Fairies – Wild Winter (LP, Full Time Hobby)

    […] ****

    Ich bin jetzt erst dazu gekommen, sie zu hören und ja, sehr schön.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #5347137  | PERMALINK

    mikko
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    Them Bird Things – The Bride Who Came To Yellow Sky (CD, Playground)

    Besetzung:

    Salla Day – vocals
    Arttu Tolonen – guitars, keyboards
    Tapani Varis – bass, guitars
    Affe Forsman – drums, percussion

    Trackliste:

    Pretty Fly
    City On The Hill
    The Tinker’s Tale
    Why The Sea Is Salt
    Goodnight, Berlin
    Brer Rabbit & The Tar Baby
    Child Of Sabbath
    I Dreamt I Saw Lucy Bogan Last Night
    Decoration Day
    Hurry Down Sunshine
    Early In The Morning Again
    Hometown Radio
    The Bride Who Came To Yellow Sky
    Hornswoggled!

    Nach einer Babypause, Sängerin Salla und Produzent Will bekamen ihr erstes Kind vor zwei Jahren, meldet sich die finnische psychedelische Country Blues Band Them Bird Things mit ihrem vierten Album zurück. „Pachyderm Nightmares“, ihr drittes Album, erschien im Januar 2013 und war ein eher düsteres Werk, das sich mit Krankheit, Tod und seelischen Abgründen beschäftigte. Die neue Platte ist zwar nicht durchgängig ein Ausbund von Fröhlichkeit, aber doch von einer optimistischen Grundstimmung und einer Leichtigkeit, die neu ist bei Them Bird Things. Salla sagt selbst, dass die Geburt ihres Kindes und die Beschäftigung mit den Dingen, die so ein Nachwuchs halt so mit sich bringt, Spuren hinterlassen hat in ihrer Einstellung zum Leben und auch zur Musik. Musikalisch knüpft diese Platte natürlich an den vorigen an. Amerikanische traditionelle Musikstile von Bluegrass bis Cajun, von Blues bis Folk tauchen hier immer wieder auf. Aber nie in reiner Form. Immer sind da auch Elemente von europäischer Avantgarde ebenso wie schlichtem Postrock. Neben der Standardbesetzung von Gitarre, Bass und Drums kommen auch alle möglichen zusätzlichen Instrumente zum Einsatz, von Lap Steel Gitarre über Mandoline, Banjo, Geige bis zu Orgel, Harmonium, Piano und Saxophon oder Flöten. Sogar eine traditionelle finnische Kantele ist zu hören, und immer auch diverse eher ungewöhnliche Perkussionsinstrumente. Die Songs werden zumeist getragen von Sallas prägnanter, leiser aber eindringlicher Stimme. Durch diese Stimme und durch ein eher zurückhaltendes, schleppendes Tempo, sowie durch ungewöhnliche Arrangements entsteht eine relaxte und doch Aufmerksamkeit fordernde Stimmung. Wie schon auf den ersten drei Alben sind die Songs zum Teil von historischen Ereignissen inspiriert, meist aus den USA, im Fall von „Goodnight Berlin“ von der deutschen Vergangenheit. Zum Teil werden aber auch ganz alltägliche universelle Dinge besungen. Wie schon eingangs gesagt, haftet dem Album eine gewisse Leichtigkeit und ein verhaltener Optimismus an. Es fällt mir schwer, einzelne Songs, Tracks herauszuheben. Das Album wirkt einerseits wie aus einem Guss, aber natürlich kann man Stücke wie „Goodnight Berlin“ oder „The Tinker’s Tale“, „Hometown Radio“ oder „Child Of Sabbath“ auch einzeln anhören und sich an ihnen erfreuen, ohne dass ein Verständnis verloren ginge. Der Titelsong „The Bride Who Came To Yellow Sky“ erzählt von dem harten Leben der Immigranten in den USA vor über hundert Jahren. Und das Cover der Platte zeigt eine Einöde in South Dakota. Also letztlich doch sehr amerikanisch das Ganze. Und doch musste erst eine finnische Band kommen, um genau so eine Platte zu machen. ****

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    #5347139  | PERMALINK

    spiderland77

    Registriert seit: 01.04.2009

    Beiträge: 1,362

    Hallo Mikko, Danke für Deine Vorstellung des Album des Monats Januar. Ich lese mich ziemlich viel durch Mags, Blogs etc. und habe von der Platte noch nichts gehört. Genau aus diesem Grund liebe ich Jahreslisten…man findet immer etwas tolles, dass man nicht auf dem Radar hatte. Danke also für den Tipp und mach‘ weiter so (bin auf Dein Märzalbum gespannt!) Cheerio, Nils.

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    #5347141  | PERMALINK

    mikko
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    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

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    Keine Ursache, gern geschehen.

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    #5347143  | PERMALINK

    lattenschuss

    Registriert seit: 06.06.2011

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    Spiderland77Hallo Mikko, Danke für Deine Vorstellung des Album des Monats Januar. Ich lese mich ziemlich viel durch Mags, Blogs etc. und habe von der Platte noch nichts gehört. Genau aus diesem Grund liebe ich Jahreslisten…man findet immer etwas tolles, dass man nicht auf dem Radar hatte. Danke also für den Tipp und mach‘ weiter so (bin auf Dein Märzalbum gespannt!) Cheerio, Nils.

    Wann kommt das denn? :muede:

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    #5347145  | PERMALINK

    mikko
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    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    LattenschussWann kommt das denn? :muede:

    Wenn Du den Thread regelmäßig verfolgt hast, dann ist Dir sicher schon aufgefallen, dass ich immer etwas hinterher hinke. Kommt aber bald.

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    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #5347147  | PERMALINK

    lattenschuss

    Registriert seit: 06.06.2011

    Beiträge: 12,610

    Ja, der Thread geht an mir nicht vorbei.

    Ist ja doch immer was Feines dabei.

    --

    #5347149  | PERMALINK

    mikko
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    Courtney Barnett – Sometimes I Sit And Think, And Sometimes I Just Sit (LP/CD, Marathon Artists)

    Besetzung:

    Courtney Barnett – guitar, vocals
    Daven Mudie – drums, percussion, vocals
    Bones Sloane – bass, vocals
    Dan Luscombe – guitars, vocals

    Trackliste:

    Elevator Operator
    Pedestrian At Best
    An Illustration Of Loneliness
    Small Poppies
    Depreston

    Aqua Profunda
    Dead Fox
    Nobody Really Cares If You Don’t Go To the Party
    Debbie Downer
    Kim’s Caravan
    Boxing Day Blues

    Der erste richtige Longplayer von Courtney Barnett aus Melbourne, nachdem ihre ersten beiden in Australien erschienenen EPs in Europa einfach als ein Compilation Album veröffentlicht wurden letztes Jahr. Das Album hier knüpft nun direkt bei „A Sea Of Split Peas“ an und setzt den grungy Postrock fort. In ihrer Heimat ist das Album auf Platz 4 der Charts eingestiegen. Und auch im UK findet die junge Musikerin viel Beachtung. Neben dem Grunge der frühen Neunziger ist aber ein wenig Psychedelia aus den späten Sixties zu hören. Und das Songwriting von Frau Barnett orientiert sich auch eher an den klassischen Singer / Songwritern der Sixties und Seventies. Musikalisch ist das rockig relaxt und hat ein unglaublich tollen Flow. Courtneys Stimme ist nicht wirklich schön, eher so ein wenig spröde, aber ausdrucksvoll und angenehm. Die Gitarrensounds sind wundervoll vielschichtig und vielseitig. Da kommt gelegentlich so eine folky, ja fast Country Atmosphäre zum Tragen, die an Neil Young erinnert. Und dann ist es wieder purer Garage Rock mit viel Schmackes. Hier als Radio Single ausgekoppelt wurde „Dead Fox“, das wie eine Mischung aus Lou Reeds Velvet Underground und spätem Sixties Art Pop daherkommt. Und dann ist da „Debbie Downer“, das geradewegs aus der Garage der Pandoras oder der Delmonas zu tönen scheint. Slacker Rock lese ich hier und da. Was ist das? Rock Musik für Schlaffis? Oder von Lustlosen für Gelangweilte? Ich weiß nicht, was solche Bezeichnungen uns sagen sollen. Ist „Kim’s Caravan“ Slacker Rock? Wenn dieser fast meditative beinahe emotionslos vorgetragene Gesang über an- und abschwellenden Gitarren, die durch diverse Verzerrer und Kompressoren gejagt wurden, wenn das Slacker Rock ist, dann bitte. Zum Schluss dann der „Boxing Day Blues“. Ich kann verstehen, dass bei 35 Grad im Schatten Down Under nicht wirklich Weihnachtsstimmung aufkommt. Und wenn ich mich recht erinnere, mit 26/27 war ich auch kein großer Fan von Weihnachten. Wie auch immer, die Platte macht in Teilen richtig Spaß. Gut hören kann man sie sowieso. ****

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    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #5347151  | PERMALINK

    mikko
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    Registriert seit: 15.02.2004

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    The Grip Weeds – How I Won The War (LP/CD, Jem Recordings)

    Besetzung:

    Kurt Reil – vocals, drums, guitars, lapsteel, keyboards
    Kristin Pinell – guitars, vocals, flute, electric sitar, lapsteel
    Rick Reil – vocals, guitars, electric sitar, keyboards
    Dave DeSantis – bass guitars

    Trackliste:

    How I Won The War
    Rise Up
    Follow Me Blind
    Life Saver
    Other Side Of Your Heart
    See Yourself
    Vanish

    Sounder (instrumental)
    Force Of Nature
    Crossfire (instrumental)
    Heaven And Earth
    Over And Over
    Rainbow Quartz
    Truce (instrumental)
    Lead Me To It
    Aka Victory
    The Inner Light

    “How I Won The War” hieß ein Film von Richard Lester aus dem Jahr 1968. Eine Satire auf den Krieg, und John Lennon spielte darin den Musketeer Gripweed. Der Film war nicht sonderlich erfolgreich, und ich muss gestehen, ich habe ihn nie gesehen. The Grip Weeds aus New York City via New Jersey sind große John Lennon Fans. Nicht von ungefähr haben sie sich 1988 bei ihrer Gründung diesen Bandnamen gegeben. Und nun heißt ihr neues, ihr sechstes Album auch noch „How I Won The War“. Obwohl die Band so lange aktiv ist und auch regelmäßig live spielt – vor allem in den USA natürlich, aber auch in Europa waren sie schon mehrfach – also trotz dieser durchaus regelmäßigen und auch recht effektiven Aktivitäten, sind alle vier Musiker/innen auch noch in anderen Berufen tätig, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Und zumindest Rick hat, wie ich weiß, auch noch eine Familie zu ernähren. Die Besetzung der Band ist bis auf die Stelle des Bassisten seit 22 Jahren stabil. Am Bass wurde immer mal wieder gewechselt, und der aktuelle Bassist Dave DeSantis ist hier auf dieser LP zum ersten Mal zu hören, wenn wir von der 2012 erschienenen Live LP der Band mal absehen. Ich selbst habe die Karriere der Grip Weeds seit 1993 verfolgt, und ich war sogar zeitweilig intensiv involviert. Ihre zweite und dritte 7“ sowie die Vinylversionen der ersten beiden Alben erschienen auf Twang! Ihre Tour durch Deutschland und Österreich 1994 im Herbst habe ich organisiert und begleitet. Aber kommen wir zu der neuen LP und der Musik, die darauf zu hören ist. Das Titelstück „How I Won The War“ beginnt mit entfernten Schlachtgeräuschen wie Maschinengewehrfeuer und Explosionen. Die einsetzenden Gitarren klingen zunächst ebenfalls nach tieffliegenden Abfangjägern und Luftschutzsirenen. Der Song, mehr Power Pop als Acid Rock, steht ganz in der Tradition von The Who, aber auch The Moody Blues. Beides Bands, auf deren Musik aus den späten Sixties und frühen Seventies sich der Sound der Grip Weeds schon immer bezog. Während die ersten beiden Tracks eher kräftiger, beinahe aggressiver Rock sind, wirkt „Follow Me Blind“ trotz ebenfalls treibender kraftvoller Rhythmussektion lässiger und sogar ein wenig wie Pop Art. „Life Saver“ ist dann wieder ein typischer Power Pop Track der auch von Bands wie The Smithereens oder Cheap Trick sein könnte. „The Other Side Of Your Heart“ danach hat so etwas Schwelgerisches, das an The Moody Blues aber auch auf gewisse Weise an Big Star erinnert. Das geht so weiter bei „See Yourself“. Tolle Harmonie Gesänge, treibender Rhythmus, starke Melodie! Und mit „Vanish“ folgt ein weiterer großartiger Power Pop Track aus der Feder des Schlagzeugers Kurt Reil. Auf der zweiten LP Seite geht es nach einem kurzen instrumentalen Zwischenspiel weiter mit „Force Of Nature“, einem weiteren Power Pop Stück von großer Kraft. Dann wieder ein Instrumental unter dem Titel „Crossfire“, das von Gitarrenduellen geprägt ist. „Heaven And Earth“ wartet auf mit Harpsichord und hymnischen Chören. Erinnert mich ein bisschen an Quadrophenia. Beim folgenden „Over And Over“ singt Kristin Pinell die Lead Vocals, und prompt evoziert der Track bei mir die Bangles. Es folgt „Rainbow Quartz“, verfasst und gesungen von Rick Reil, der schon immer für die mehr Sixties und Psych Pop inspirierten Stücke der Band verantwortlich war und ist. Schließlich eine weitere treibende hymnische Power Pop Nummer „Lead Me To It“ von Kurt mit einem wundervollen Zwischenteil von Kristin gesungen. Es ist schon erstaunlich wie nah die Band mit ihrer Musik, ihrem Sound immer haarscharf am Mainstream entlang aber doch letztlich vorbei jongliert. Nach einer Reprise des Titelsongs folgt dann schließlich der letzte Track „The Inner Light“. Ja, ganz richtig, im Original die B-Seite von „Lady Madonna“ und von George Harrison geschrieben. Die Version der Grip Weeds orientiert sich zwar locker am sehr indischen und psychedelischen Original, nimmt auch die Sitar und weitere exotische Instrumente mit, aber doch wird daraus fast ein Power Pop Track, weil hier die Drums mächtig mittreiben und der Sound insgesamt kompakter ist. Alles in allem eine tolle Platte. In den Liner Notes heißt es zum Schluss: „Our lives are filled with choices. We are all bombarded with situations both good and bad, and they challenge us to see things in either a positive or negative light. When conflicts inevitably arise, we can either let them overtake us or rise above them. It’s hard at first to forge a path towards the light and make everything we do a step in that direction. How can you win the war? – Stop fighting. *****

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    flynn
    beziffert gerne im Dunkeln

    Registriert seit: 08.06.2010

    Beiträge: 1,694

    Mir kam der Name gleich bekannt vor. Aber ich muss zugeben, erst beim Lesen Deiner Einleitung dämmerte es mir, daß ich von ihnen eine Single aus dem Jahr 1993 besitze.

    http://forum.rollingstone.de/showthread.php?24487-Twang!-Records&p=2512899&viewfull=1#post2512899

    Wieviele Sterne erhält „She Brings The Rain“ von Dir?

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    POPKIDS OF THE WORLD UNITE!
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