New Faves on 45

Ragged Glory[…]

TRANS – Green EP [12″; Rough Trade Records, 2014]

„It’s all about just playing guitar.“ (Bernard Butler)

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Das Ergebnis, das von Butler und seinen drei Mitstreitern (Jackie McKeown, Gitarre; Igor Volk, Bass; Paul Vorchers, Drums) auf zwei 12″EPs gebannt wurde, und von denen mir bisher nur die aktuelle, inoffiziell „Green EP“ betitelt, vorliegt: berauschender, traumwandlerischer, fintenreicher, poetischer, manischer Gitarren-Lärm.

Television? Potentially, even better than the real thing! * * * * *

Oha! Die brauche ich dann wohl auch.

Ragged GloryWer ernsthaft glaubt, diese schlichtweg fantastische 12″ nicht zu „brauchen“, kann diesen Forumsabschnitt getrost ausblenden.

Dafür lese ich hier viel zu gerne – ist bestellt.

Ragged Glory
TRANS – Green EP [12″; Rough Trade Records, 2014]

(…) berauschender, traumwandlerischer, fintenreicher, poetischer, manischer Gitarren-Lärm. (…)

Ich bin immer noch unschlüssig bezüglich der endgültigen Bewertung dieser EP, ich kann nur mit Sicherheit sagen, dass ich aufgrund deiner ersten Ankündigungen und den ersten Spins erstmal relativ ernüchtert war. Nicht in dem Sinne, dass ich das Werk schlecht oder belanglos oder beiläufig finde – im Gegenteil – , sondern eher weil du die Messlatte so hoch angelegt hast, denn von deinen Attributen wollte sich bei mir besonders in diesem Umfang erstmal nichts wirklich einstellen. (Ich könnte jetzt damit anfangen, dass man es auch nicht von dir kennt, auf Anhieb so spendabel mit fünf Sternen umzugehen, aber sparen wir uns den Scherz.)

Als meine beiden Favoriten auf der EP haben sich nach einigen weiteren Spins „The Prince“ und „Lights“ herausgeschält und ich möchte fast behaupten, dass diese beiden Tracks als 7″ zusammengefasst genau das auch bei mir ausgelöst hätten, was du in dieser EP hörst. So wird alles ein bisschen in die Länge gezogen, der Spannungsbogen schafft es nicht aufrecht erhalten zu werden und die „Manie“ wird ein wenig verwässert, durch die beiden ebenfalls guten, aber nicht unbedingt in diesem Maße zwingenden Tracks „Thinking About A Friend“ und „Tangerine“.

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Television? Potentially, even better than the real thing! * * * * *

Nun mal nicht übertreiben, und…

Die Gitarre ist das anmutigste, räudigste, gerissenste, poetischste Instrument, das die Popmusik zu bieten hat.

… das ist immer noch der Bass.

The Beatpack – I’m Walkin’ / Hey Senorita (7“, State Records)

Vor gut 20 Jahren waren The Beatpack eine von relativ zahlreichen R&B und Sixties orientierten britischen Bands, die ihre Platten auf kleinen Labels wie in diesem Fall Screaming Apple veröffentlichten und durch die Clubs und Jugendhäuser Europas tingelten. Jetzt sind sie wieder da fast in Originalbesetzung mit einer 7“45, die soliden R&B mit Harmonika, Fuzzgitarre, knackigem Bass und scheppernden Drums sowie nölig rotzigem Gesang beatet. ***1/2

Bronco Bullfrog – Time Waits For Norman / Rocking Horse Mender / Listen To The Sky (7”, Regal Crabomophone)

Auch Bronco Bullfrog gab es schon mal, oder besser gesagt gibt es schon länger. Die Band hat übrigens nichts zu tun mit der Proto-Prog Band gleichen Namens aus den späten Sixties. Seit Mitte der 90er tritt diese Band hier öffentlich in Erscheinung und bringt auch hin und wieder eine Platte raus. Auf ihrer neuen Single hören wir zwei sehr am Psych Pop der späten Sixties orientierte Songs aus eigener Feder. Beide könnten ohne Zweifel auch von den britischen Kaleidoscope sein. Dazu gibt es noch ein Cover einer ziemlich obskuren Freakbeat Nummer aus dem Jahr 1967. Rotes Vinyl. ****

The Franklys – Puppet / Imaginarium (7”, Electric Wood)

Eine Londoner Garage Girl Band, deren Musikerinnen aus Schweden, England und den USA stammen. Der Leadgesang erinnert ein bisschen an Siouxsie. Die Musik ist allerdings eher punkiger Garage Rock bei „Puppet“ und auf der Flipside dann mehr Post Punk fast ein wenig wie Elastica. Die Single gibt es direkt von der Band mit Autogrammen. ***1/2

Paul Weller – Brand New Toy / Landslide (7“, Virgin)

Zum Record Store Day erschien diese limitierte Single von Paul Weller. Paul regte sich ziemlich auf, weil die Single schon am selben Tag im Internet für einen dreistelligen Betrag angeboten und wohl auch gekauft wurde. Man wird so etwas nicht verhindern können, es sei denn man bringt keine limitierten Platten zu Record Store Days raus, wie es Weller nun ankündigte. Ich habe mein Exemplar noch eine Woche später zu einem ganz normalen Preis auf der Berliner Comic Börse gekauft. Ja auf der Comic Börse. Da treten nämlich auch Plattenhändler ganz vereinzelt in Erscheinung. Die Single selbst bietet zwei sehr schöne recht typische Weller Songs, an Vaudeville und Mod Beat orientiert. ***1/2

Various Artists – Stroll On EP (7“EP, Stroll On Records)

Vier Bands sind auf dieser Compilation EP vertreten mit Tracks, die es sonst nirgends gibt. Den Anfang machen die Triptides aus Bloomington, Indiana, mit „Shaman“ einer an die Byrds und jangly Psychedelia erinnernden Aufnahme. Es folgen Frankie & The Witch Fingers mit „Revival“. Die Band kommt ebenfalls aus Indiana und spielt feschen Garage Pop. Auf der Flipside geht es weiter mit The See See aus London und „Evil Clutch Of Dawn“, einem feinen Garage Pop Track, der The Remains heraufbeschwört. Und schließlich hören wir eine sehr hübsche Psych Pop Nummer mit Sitar Gitarre und einem Tabla ähnlichen Drum Sound mit dem Titel „In This Room“ von den sehr umtriebigen The Young Sinclairs aus Virginia. Die EP kommt in lila Vinyl. ****

Ragged GloryBei der Teamsters-EP fehlt ein Stern, ganz sicher. Ganz sicher, Mikko. Mikko! Und wo bekommt man die Split-EP bzw. hätte jmd. ein Exemplar übrig? Falls ja, bitte PN. Danke.

Ich hab sie direkt vom Label.

BRODY DALLE – Don’t Mess With Me [7″; Queen Of Hearts, 2014]

Kein name-dropping hier!

Brody Dalles erste Single aus ihrer Debüt-LP „Diploid Love“ geht gleich in die Vollen. Erst setzen Drums ein, dann folgen Fuzz-Bass und Fuzz-Gitarre, gebündelt in einem robusten, geradlinigen Rock-Track.

„They really think/I’m gonna run run run“, aber da haben sich die Leute mit der falschen Person angelegt: „What I stand for/Will not give up!“ Und falls es noch Zweifel an Brodys Wehr- und Standhaftigkeit geben sollte, legt sie mit rauher und bellender Stimme nach: „The pain of losing of teeth/It’s better than defeat!“

File under: tough cat! * * * *

midnight moverSchöner Tipp, die Stroll On EP, Mikko!

Yep! Hier jetzt auch eingetroffen.