Pink Floyd

Dennis BlandfordOptimist, du bist.

Obwohl Pink Floyd unangefochten seit über 30 Jahren meine Lieblingsband sind, ist meine Erwartungshaltung dieses Mal sehr niedrig, denn letztlich ist das ja kein richtiges neues Album, sondern nur ein zwanzig Jahre alter Aufguss und „The Division Bell“ gehört sowieso nicht gerade zu meinen Favoriten. Die Vorfreude ist also gering, aber genau so sicher werde ich mir das Album am Erscheinungstag zulegen :-).

Weit ungeduldiger erwarte ich aber die DVD der The Wall Tour von Roger Waters.

Da es bei Media Markt gerade die Floyd-Reissues von 2011 sehr günstig gibt, habe ich noch mal ein paar Lücken im Oevre geschlossen – vor allem bin sich sehr postiv überrascht von „More“, da sind ja echt ein paar Perlen enthalten, die mich deutlich mehr ansprechen als die Tracks der weitaus bekannteren Alben davor (Saucherful of secrets) und danach (Ummagumma). Da ich diese Phase der Band bislang mit am wenigsten geschätzt habe, hatte ich geringe Erwartungen an die Platte.
Auch Ummagumma (das ich bislang nur auf einer schon sehr abgespielten LP hatte) habe ich mir gegönnt und auch noch einmal die Studio-CD in voller Länge durchgehört. Kann durchaus der letzte Versuch gewesen sein, was für ein schlimmes Geschwurbel und Gedaddel…
Und auch die beiden Livealben (Delicate sound, Pulse) habe ich mir erstmals gegönnt. Auf Delicate sound ist Gilmours Stimme ziemlich fertig, merkwürdigerweise klingt das dann 6 Jahre später viel besser. Aber beide Platten haben doch durchaus tolle Momente, wobei mir die Songauswahl von Pulse deutlich besser gefällt. Und da ich die Band damals auf der Tour auch live gesehen habe, ist mir das natürlich auch noch anders in Erinnerung. Warum habe ich eigentlich damals das Teil mit dem LED nicht gekauft? Keine Ahnung. Schön, dass Astronomy domaine drauf ist, damit haben sie damals in Berlin angefangen, was mich total überrascht und begeistert hat.
Ja, dann bin ich jetzt komplett und kann ja mal demnächst ein Ranking posten.

Die ist gut, die fand ich auch immer gut.

optimistIch mag das Album ebenfalls sehr gerne. Die Produktion erscheint irgendwie dahingekleckst (ich habe mal gelesen, die Floyds hätten wirklich nicht viel Zeit und Energie in dieses Projekt gesteckt), es sind aber einige stimmige Blaupausen für spätere Albentracks dort zu hören.

More war eine Auftragsarbeit und hat gerade mal eine Woche Aufnahmezeit benötigt. Gilmour war die ganze Zeit zugedröhnt und jeder Floyd bekam 600 Pfund Entgelt. Das waren noch Zeiten.

wolfgangMore war eine Auftragsarbeit und hat gerade mal eine Woche Aufnahmezeit benötigt. Gilmour war die ganze Zeit zugedröhnt und jeder Floyd bekam 600 Pfund Entgelt. Das waren noch Zeiten.

Ah ja, mir fehlt dazu leider die Quelle.
Aber 600 Pfund waren zu der damaligen Zeit doch sehr viel Geld, oder?

wolfgangMore war eine Auftragsarbeit und hat gerade mal eine Woche Aufnahmezeit benötigt. Gilmour war die ganze Zeit zugedröhnt und jeder Floyd bekam 600 Pfund Entgelt. Das waren noch Zeiten.

Keine Ahnung wie viel Zeit und Drogen und Geld sie für Ummagumma und Saucherful hatten, aber die Ergebnisse auf More überzeugen mich mehr!

Im nachhinein fehlt der Live-Platte eine gewisse Dynamik. Im Veröffentlichungsjahr waren die Ansprüche bescheidener und die vier Live-Titel wurden mehrheitlich bejubelt.

Gerade nochmal „More“ gehört. Auch das ist nicht peinlich oder unhörbar, aber doch erkennbar (wie Obscured By Clouds) eine Auftragsarbeit ohne wirklichen inneren Zusammenhang, wobei „Obscured“ wesentlich mehr Zusammenhalt besitzt. Wirklich hübsch finde ich Cymbaline, aber im zweiten Teil geht die Musik doch in Geplätscher übrig, die jedenfalls meine Aufmerksamkeit nicht mehr auf sich ziehen kann.