Pink Floyd

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  • #390693  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,695

    kramerWarum tut man sich so etwas an?

    Es gab eine ganze Reihe von Gründen.

    kramerWhatever happened to Stolz & Schmerzgrenze?

    Die musikalische Schmerzgrenze wurde erreicht und war betroffen. Mein Stolz hat damit nichts zu tun. Es ist aber auch nicht möglich, dass ein Konzertbesuch meinen Stolz verletzt.

    --

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    #390695  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,370

    kramerWarum tut man sich so etwas an?

    Ich hatte kein Interesse an dieser Produktion, die klang schon im Vorfeld furchtbar (bin auch gefragt worden, ob ich zur Probe-vor-Presse gehen wollte, was ich ebenso wie das Konzert nicht wahrnehmen wollte). Bobby Kimball, my ass!
    Wo ich allerdings (allerdings auch nur zur Berichterstattung) gegangen bin, ist die Australian Pink Floyd Show, wo ich einfach mal neugierig war, wie das wohl kommt/funktioniert. Aufgrund eines anscheinend deutlich weniger schweinerockigen Ansatzes und zudem schönen australischen Humors, war das aber unter’m Strich ein absolut unterhaltsamer Abend. Aber zahlen würde ich dafür nicht.

    --

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    #390697  | PERMALINK

    der-hofacker

    Registriert seit: 07.04.2005

    Beiträge: 1,588

    Find ich gut, was nail75 geschrieben hat! Da kapiert man auch als jemand, der nicht da war, woran die ganze Sache krankt.
    Ansonsten finde ich diese professionellen Coverbands hochinteressant, weil sie – wie auch die zeitgenössischen Stars in der Klassischen Musik – in einigen Jahren so etwas wie die Deutungshoheit über das Werk der klassischen Rock-Acts, die nicht mehr selber auftreten können, beanspruchen werden. Jedenfalls auf der Bühne. Und wenn man sieht, wie sehr das bei PF Reloaded offenbar zu provinziellstem Schweinerock-Niveau führt, kann einem Angst und Bange werden. Gott sei Dank sind die großen Original-Werke ja auf Tonträgern erhalten (im Unterschied zu denen von Bach und Beethoven).
    Es gibt ja heute schon x AC/DC-, Floyd-, Abba- und Queen-Coverbands, und ich schätze, das werden in den nächsten Jahren immer mehr. Wahrscheinlich wird die Entwicklung genau so verlaufen wie auch im Radio und TV – nach und nach wird alles auf das „Ultimative Chart-Show“-Format reduziert. Nur noch voll auf die Zwölf, keine Zwischentöne, keine Werkauthentizität, kein Herz mehr.

    --

    #390699  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Der Hofacker
    Ansonsten finde ich diese professionellen Coverbands hochinteressant, weil sie – wie auch die zeitgenössischen Stars in der Klassischen Musik – in einigen Jahren so etwas wie die Deutungshoheit über das Werk der klassischen Rock-Acts, die nicht mehr selber auftreten können, beanspruchen werden. Jedenfalls auf der Bühne.

    Das ist mir zu weitgehend. Ich vermute in den meisten Fällen bei diesen Cover-Bands reinen Unterhaltungswert, den die Besucher beanspruchen. Das künstlerische Werk an sich bleibt unangetastet, es handelt sich um bloße Reproduktion, möglichst werkgetreu. Die allermeisten der Bands tingeln zudem doch eher auf bescheidenem Niveau.

    Ich finde derartige Shows extrem überflüssig und kann mir auch nicht vorstellen, dass wirkliche Anhänger diese Veranstaltungen besuchen.

    --

    #390701  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,695

    Der HofackerFind ich gut, was nail75 geschrieben hat! Da kapiert man auch als jemand, der nicht da war, woran die ganze Sache krankt.

    Danke. Das war mein Ziel. :-)

    Ansonsten finde ich diese professionellen Coverbands hochinteressant, weil sie – wie auch die zeitgenössischen Stars in der Klassischen Musik – in einigen Jahren so etwas wie die Deutungshoheit über das Werk der klassischen Rock-Acts, die nicht mehr selber auftreten können, beanspruchen werden. Jedenfalls auf der Bühne. Und wenn man sieht, wie sehr das bei PF Reloaded offenbar zu provinziellstem Schweinerock-Niveau führt, kann einem Angst und Bange werden.

    Ja, in der Tat. Denselben Gedanken hatte ich auch. Die klassische Bands/Musiker der 1960er haben noch einige Jahre, dann wird es mit den Coverbands losgehen – von den Beatles, über die Stones bis zu den Kinks. Vielleicht gibt es mal eine Radiohead-Coverband, wenn ich alt bin. Jedenfalls interessiert mich diese Entwicklung hin zu hoch professionellen und aufwändigen Coverbands. Überhaupt interessiert mich das Phänomen, dass Geschichte immer wieder neu erzählt und gedacht werden muss.

    --

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    #390703  | PERMALINK

    der-hofacker

    Registriert seit: 07.04.2005

    Beiträge: 1,588

    songbirdDas ist mir zu weitgehend. Ich vermute in den meisten Fällen bei diesen Cover-Bands reinen Unterhaltungswert, den die Besucher beanspruchen. Das künstlerische Werk an sich bleibt unangetastet, es handelt sich um bloße Reproduktion, möglichst werkgetreu. Die allermeisten der Bands tingeln zudem doch eher auf bescheidenem Niveau.

    Ich finde derartige Shows extrem überflüssig und kann mir auch nicht vorstellen, dass wirkliche Anhänger diese Veranstaltungen besuchen.

    Wenn die Originale nicht mehr da sind, wird es nur noch die Coverbands geben. Und live ist das Werk dann nicht mehr anders zu erleben. Die besten dieser Coverbands werden sehr groß werden und Riesenarenen füllen, ist ja zum Teil heute schon der Fall.
    Und ich weiß nicht, ob das überflüssig ist, denn wenn ein großes Publikum so etwas sehen/hören möchte, ist das ein legitimes Bedürfnis.
    Geld lässt sich damit ebenfalls verdienen. Außerdem: Was ist falsch am Unterhaltungswert? Der war es ja schließlich, nicht der künstlerische Wert, der schon Pink Floyd u. a. das Massenpublikum eingebracht hat.
    Ich persönlich muss da nicht hingehen. Ich finde es halt interessant zu sehen, dass da ein ähnlicher Prozess einsetzt wie schon lange in der Klassik und in den letzten Jahrzehnten ach im Jazz, wo ja auch noch irgendwelche Glenn Miller Orchestras rumreisen.

    --

    #390705  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Der HofackerWenn die Originale nicht mehr da sind, wird es nur noch die Coverbands geben. Und live ist das Werk dann nicht mehr anders zu erleben. Die besten dieser Coverbands werden sehr groß werden und Riesenarenen füllen, ist ja zum Teil heute schon der Fall.
    Und ich weiß nicht, ob das überflüssig ist, denn wenn ein großes Publikum so etwas sehen/hören möchte, ist das ein legitimes Bedürfnis.
    Geld lässt sich damit ebenfalls verdienen. Außerdem: Was ist falsch am Unterhaltungswert? Der war es ja schließlich, nicht der künstlerische Wert, der schon Pink Floyd u. a. das Massenpublikum eingebracht hat.

    Du sprachst von „Deutungshoheit“. Das liest sich für mich, als ob das Werk dieser Künstler in irgendeiner Form künstlerisch interpretiert wird. Für mich ist das aber nichts anderes als das, was jedes Wochenende tausendfach auf dem Land stattfindet – das mal besser, mal weniger gelungene Nachspielen von Fremdwerken durch irgendwelche Tanzkapellen.

    Zumindest diese Australien Pink Floyd Show (oder so ähnlich) hat ihren Zuspruch aus der mächtigen Produktion. Die zahllosen Beatles-Cover-Bands sind bspw. auf ziemlich kleinem Level unterwegs.

    Wer sich davon unterhalten lassen will – bitte schön. Künstlerischer Wert ist jedoch nicht vorhanden.

    --

    #390707  | PERMALINK

    der-hofacker

    Registriert seit: 07.04.2005

    Beiträge: 1,588

    songbirdDu sprachst von „Deutungshoheit“. Das liest sich für mich, als ob das Werk dieser Künstler in irgendeiner Form künstlerisch interpretiert wird. Für mich ist das aber nichts anderes als das, was jedes Wochenende tausendfach auf dem Land stattfindet – das mal besser, mal weniger gelungene Nachspielen von Fremdwerken durch irgendwelche Tanzkapellen.

    Naja, auch diese kleinen Bands interpretieren das Werk. Manche mehr, manche weniger kompetent, interessant, originell etc.
    Was die Deutungshoheit angeht – ganz einfach: Wenn Roger Waters einen Tages nicht mehr The Wall aufführen wird und das jemand anders macht, dann hat derjenige für diesen Live-Moment die Deutungshoheit. Was er dann daraus macht, steht natürlich auf einem anderen Blatt…

    songbird
    Wer sich davon unterhalten lassen will – bitte schön. Künstlerischer Wert ist jedoch nicht vorhanden.

    Dass muss ja nicht so sein. Ich habe schon Bands gesehen, die aus Fremdvorlagen live interessante Aspekte herausgeholt haben. Allerdings ist das in aller Regel leider eher selten der Fall, da gebe ich Dir recht.

    --

    #390709  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,370

    nail75Die klassische Bands/Musiker der 1960er haben noch einige Jahre, dann wird es mit den Coverbands losgehen – von den Beatles, über die Stones bis zu den Kinks.

    Ich habe bereits 1995 The Bootleg Beatles auf St. Pauli gesehen (bin am zweiten Abend noch mal hin, die waren absolut genial!), vorher gab es in den 70s schon The Beatles Revival Band, Stones-Coverbands gibt es seit 25 Jahren, auch Who, Led Zep, Deep Purple, AC/DC – das ist alles schon lang, lang durch!

    Der HofackerWenn die Originale nicht mehr da sind, wird es nur noch die Coverbands geben. Und live ist das Werk dann nicht mehr anders zu erleben. Die besten dieser Coverbands werden sehr groß werden und Riesenarenen füllen, ist ja zum Teil heute schon der Fall.
    Und ich weiß nicht, ob das überflüssig ist, denn wenn ein großes Publikum so etwas sehen/hören möchte, ist das ein legitimes Bedürfnis.
    Geld lässt sich damit ebenfalls verdienen. Außerdem: Was ist falsch am Unterhaltungswert? Der war es ja schließlich, nicht der künstlerische Wert, der schon Pink Floyd u. a. das Massenpublikum eingebracht hat.
    Ich persönlich muss da nicht hingehen. Ich finde es halt interessant zu sehen, dass da ein ähnlicher Prozess einsetzt wie schon lange in der Klassik und in den letzten Jahrzehnten ach im Jazz, wo ja auch noch irgendwelche Glenn Miller Orchestras rumreisen.

    Der Witz ist ja, dass auch Bands, die noch aktiv sind, schon seit langem relativ erfolgreiche Tributebands haben. Mir fällt die Gruppe Bon Scott ein, die schon Ende der 80s als AC/DC-Tributeband in Norddeutschland sehr gut besuchte Gigs hatten. Die Nachfrage dafür ist definitiv da. Und dass Musiker Bock haben sowas zu machen, ist absolut nachvollziehbar, das sind ja meist Fans, die früher als Kids vor’m Spiegel Luftgitarre zu ihren Helden gespielt haben und jetzt in der Lage sind, dem Original relativ nahe zu kommen. Das macht schon Bock. War zwar nie in einer Tributeband, aber habe projektweise sowas auch schon gemacht und empfand es als eine tolle Erfahrung.

    songbirdDu sprachst von „Deutungshoheit“. Das liest sich für mich, als ob das Werk dieser Künstler in irgendeiner Form künstlerisch interpretiert wird. Für mich ist das aber nichts anderes als das, was jedes Wochenende tausendfach auf dem Land stattfindet – das mal besser, mal weniger gelungene Nachspielen von Fremdwerken durch irgendwelche Tanzkapellen.

    Zumindest diese Australien Pink Floyd Show (oder so ähnlich) hat ihren Zuspruch aus der mächtigen Produktion. Die zahllosen Beatles-Cover-Bands sind bspw. auf ziemlich kleinem Level unterwegs.

    Wer sich davon unterhalten lassen will – bitte schön. Künstlerischer Wert ist jedoch nicht vorhanden.

    Alles richtig. Da steckt kein künstlerisches Potential drinnen, wohl aber durchaus Unterhaltungswert und Spaß sowohl bei Musikern als auch beim Publikum.

    --

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    #390711  | PERMALINK

    onkel-tom

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 42,872

    songbird
    Ich finde derartige Shows extrem überflüssig und kann mir auch nicht vorstellen, dass wirkliche Anhänger diese Veranstaltungen besuchen.

    Doch tun sie. Wir haben z. B. The Musical Box (Genesis Cover Band) sogar mehrfach gesehen und fanden sie ausgesprochen gut. Deine Vorstellungskraft ist halt begrenzt.

    --

    Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
    #390713  | PERMALINK

    der-hofacker

    Registriert seit: 07.04.2005

    Beiträge: 1,588

    Ich frag mich ohnehin: Wer wenn nicht Fans geht wohl auf solche Konzerte?

    --

    #390715  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Onkel TomDoch tun sie. Wir haben z. B. The Musical Box (Genesis Cover Band) sogar mehrfach gesehen und fanden sie ausgesprochen gut. Deine Vorstellungskraft ist halt begrenzt.

    Nein, mein Anspruch ist höher.

    --

    #390717  | PERMALINK

    onkel-tom

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 42,872

    songbirdNein, mein Anspruch ist höher.

    Schnösel.;-)

    --

    Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
    #390719  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Onkel TomWir haben z. B. The Musical Box (Genesis Cover Band) sogar mehrfach gesehen und fanden sie ausgesprochen gut.

    Da stimme ich dir zu, es war fast eine 1:1 Reproduktion.

    --

    #390721  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Catch-22Da stimme ich dir zu, es war fast eine 1:1 Reproduktion.

    Treten die kostümiert auf?

    Im Fernsehen lief vor einiger Zeit ein Konzert von „Rain“.
    Die wurden als beste Beatles-Coverband verkauft und spielten u.a. Sachen vom Pepper-Album in voller Uniform und mit Perücken. Was für ein Scheiß.

    --

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