Pink Floyd

Wie gesagt:

itasca64Ich sehe da auch ein Ohr, klarer Fall und nix anderes.

können wir das ganze nicht einen Tick lockerer sehen?
Hier glaubt doch hoffentlich nicht wirklich jemand, daß Franz (Zappa1) oder ich nicht auch schon seit Ewigkeiten ganz genau wüßten, daß da selbstverständlich bloß die Aufnahme eines rechten Ohres mit einer anderen gekreuzt wurde, auf der ringförmige Wellen oder ähnliches zu sehen sind.

Und genausowenig wird ein Gilmour oder Mason hingehen und sagen: „Hey, das ist zwar ein Ohr, wir meinten aber eigentlich ein Kamel“ :lol:

Wir sind hier doch nicht bei ’nem Mathe-Test, wo 2+2 unbedingt 4 zu sein hat, sondern reden über ein ausgeklügeltes Pop-Produkt. In anderen Worten: Phantasie wird geboten – und bei der Reaktion des Adressaten wird sie ebenso erwartet.

Die Jungs werden übrigens einen Teufel tun, irgendwelche Interpretationen als verbindlich vorzugeben, nachdem ihr Schaffen ohnehin die Grenze des mythischen längst überschritten hat. Daß sich die Kundschaft von Generation zu Generation immer wieder schön die Köpfe zerbricht, ist Teil des Konzeptes, und macht ja auch Spaß. Es spielt im Übrigen auch überhaupt keine Rolle, was auf dem Cover in Wirklichkeit abgebildet ist, sondern nur – wie immer in der Kunst – was der Betrachter darin sieht! Wäre es PF damals wirklich nur darum gegangen, ein Ohr abzubilden und dieses unzweideutig auch als ein solches erkennen zu lassen, dann hätte die Gestaltung anders, nämlich wesentlich nüchterner sein müssen.

Genau das ist sie aber nicht:
Es handelt sich zwar eindeutig um ein Ohr, dieses soll aber nicht als solches zu erkennen sein, jedenfalls nicht gleich!

Auch wenn, wie Franz ganz richtig erwähnt hat, die Kodierung von Ohr + Wellen für „Echoes“ semantisch eher banal und viel zu naheliegend ist, hat die Art der Darstellung, insbesondere der Blow-Up und die Verwendung der Farbe in jedem Fall zu einer ganz großen, optischen Nachwehe der Psychedelic-Ära geführt.

Aber mal ernsthaft: Die Assoziationen „Nase“ und – noch stärker – „Kamelchen“ halte ich heute in der Tat für mehr als zulässig, auch wenn sie mir selbst erst sehr, sehr spät aufgefallen sind. Das Ohr habe ich seinerzeit auch erst viele Monate nach meinem ersten LP-Kauf erkannt, und auch erst, nachdem mich jemand anders drauf aufmerksam gemacht hatte. Es gehört zum allgemeinen professionellen Standard, daß man eine grafische Arbeit, bevor man sie auf die Allgemeinheit loslässt, noch einmal gründlich begutachtet, und zwar auch aus großer Entfernung, weil sich erst dann – wie in diesem Fall – oft völlig andere Kontexte ergeben, die man vielleicht gar nicht beabsichtigt. Wenn solche Inspektionen auf die Schnelle räumlich nicht möglich sind, lassen sich dafür kleine optische Hilfen verwenden, mit z.B. dem umgekehrten Effekt eines Vergrößerungsglases, um sich einen dementsprechenden Eindruck zu verschaffen. Eine gelungene grafische Arbeit muß schließlich in jedem Format unverwechselbar und eindeutig wirken, als Plakat wie als thumbnail.

Ich halte Leute wie Thorgerson für fähige Könner ihres Fachs, die sich dieser Zusammenhänge natürlich auch bewusst waren und die sich vor allem tagtäglich mit dieser Materie auseinander gesetzt haben. Von daher schließe ich nicht aus, daß diesen Profis natürlich bekannt war, was einem unbedarften Hörer am heimischen Plattenteller – vielleicht nur zufällig als Assoziation – in den Sinn kam, und daß es dehalb als zusätzliche Konnotation – wenn auch nur unterm Tisch – abgesegnet war.

Alles in allem: Klasse Album – Klasse Cover !

edit (falscher thread).

…und was hat das mit Pink Floyd zu tun?

Marc 74Ich hab mal eine Frage zu den Remasters(CD)und dabei besonders zu den japanischen Auflagen:

Die einzige Japan-Cd(und ich hab etliche) die ich besser als die 94er EMIs find ist die Animals (Sony 32DP 360)

Marc 74Die vermeintliche Überlegenheit der Japan-CD’s also nur eine Legende?

Nicht bei Focus und Yes.

ehrbaer…Gäbe es da irgendeine Album-Empfehlung, mit der man gut anfangen kann Pink Floyd zu hören? :)

Bevor gleich wieder 20 Leute 25 Platten empfehlen: Der beste Einstieg wird zumeist „Wish you were here“ sein, da sie die Eingängiste der sehr guten ist…

ehrbaerGäbe es da irgendeine Album-Empfehlung, mit der man gut anfangen kann Pink Floyd zu hören? :)

Sicher, die Empfehlung lässt sich allerdings am besten geben, wenn man Deine sonstigen Favoriten und Hörgewohnheiten kennen würde.

Wenn Dir etwas an einem verträumten, furiosen Breitwandsound liegt, sind „Wish you were here“ und „The dark side of the moon“ die beste Wahl. Für den Psychedelicer, der auch schrägen und eigenwilligen Tönen nicht abgeneigt ist, empfehle ich ausdrücklich „The piper at the gates of dawn“, „A saucerful of secrets“ und „Atom heart mother“. Und wer wiederum auf sanfe, dramatische und auch recht theatralische Kammermusik steht, sollte mal in „The final cut“ reinschnuppern. Auch die Compilation „Relics“ halte ich für sehr empfehlenswert, wenn man das noch nicht allzu sehr pompöse (gar überladene) Frühwerk entdecken will.

MozzaVielleicht mit „Meddle“ starten.

Halte ich für deutlich schwächer als „Atom heart mother“, da abseits des Longtracks nichts wirklich überzeugen kann.