Nikos Favoriten

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  • #5222821  | PERMALINK

    vega4

    Registriert seit: 29.01.2003

    Beiträge: 8,667

    Sehr schöner Text!! Im Gegensatz von einigen hier sehe ich alle 3 Platten von ihm bei *****.

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    Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #5222823  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,625

    Ein guter Text zu einem schönen Album. Freut mich!

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    To Hell with Poverty
    #5222825  | PERMALINK

    nikodemus

    Registriert seit: 07.03.2004

    Beiträge: 21,264

    Und schon geht’s weiter, diesmal mit einem meiner absoluten Lieblingskünstler einem verrückten Dokument einer merkwürdigen Zeit

    Neil Young – „Time Fades Away“
    (Reprise 1973)

    “Time Fades Away” muss ein Schock gewesen sein. Als 1973 Neil Young sein erstes Solo-Livealbum als Nachfolger seines Bestsellers „Harvest“ vorstellt, erwartete wohl niemand ein derart radikales Werk. Zwar hatte Young in der Zwischenzeit einen obskuren Soundtrack namens „Journey Through The Past“ zu einem noch obskureren Film veröffentlicht, dieser bestand aber nur aus altem Material und Liveaufnahmen von Buffalo Springfield, CSNY oder seiner Solokarriere, dazu ein neuer Song („Soldier“) und das Instrumental „Let’s Go Away For A While“ von dem Beach Boys Klassiker „Pet Sounds“. „Time Fades Away“ indes sollte ausschließlich neue Songs enthalten, live aufgenommen mit den Stray Gaytors (Tim Drummond, Johnny Barbata, Jack Nitzsche, Ben Keith) und als Guest Vocals David Crosby und Graham Nash.
    Young, dank „Heart Of Gold“ mittlerweile sogar jeder Hausfrau in Amerika ein Begriff, Neil Young machte genau das wahr, was er Jahre später so beschrieb:

    „This song [“Heart Of Gold”]put me in the middle of the road. Travelling there soon became a bore so I headed for the ditch. A rougher ride, but I saw more interesting people there.“

    Ganz so freiwillig lief die Geschichte aber dennoch nicht ab. 1972, Superstar Young weigerte sich zunächst auf Tour zu gehen, um seine Hits zu spielen. Dazu kam, dass seine erste Frau, die Schauspielerin Carrie Snodgrass schwanger wurde und bald ein behindertes Kind [Zeke Snodgrass Young] auf die Welt brachte. Ende 1972 holte sich Young die Stray Gaytors auf seine Ranch, um mit ihnen auf eine dreimonatige Tour zu gehen. Mit dabei war auch Danny Whitten, Rhythmusgitarrist von Crazy Horse, der aber aufgrund seines massiven Heroinkonsum nicht in der Lage war, Youngs Lieder zu spielen. Young schickte Whitten mit Bedauern, eine Rückflugticket und 50 $ fort. In der Nacht bekam Young den Anruf, dass Danny Whitten aufgrund einer Überdosis Heroin, die er sich von den Geld gekauft hatte, gestorben sei. Geschockt von dieser Nachricht, brachte Young es nicht fertig einen weiteren Gitarristen anzustellen und rief stattdessen seine alten Kumpels Crosby und Nash zu sich. Aber auch diese beiden waren nervlich angeschlagen, Crosbys Mutter lag mit einem Krebsleiden im Sterben und Nashs Freunden wurde kürzlich von ihrem Freund ermordet. Young schrieb später in einem Interview, dass der Tod Whittens symptomatisch für diese Zeit gewesen sei, die Freiheitsideale der 60er, freie Liebe, Drogen, das alle wäre auf einen Schlag vorbei gewesen. Und so entstand „Time Fade Away“, der erste Teil seiner „ditch trilogy/doom trilogy“….
    Das Album beginnt mit klassischen Crazy Horse Garagen Rock ohne Crazy Horse. Nitzsche haut auf das Piano ein und Young erzählt die Geschichte von Junkies und deren Drogenmissbrauch, nur um im Refrain die sentimentalen Bitten der Eltern zu winseln:

    Son, don’t be home too late, try to get back by eight
    Son, don’t wait till the break of day,’Cause you know how time fades away

    Der nächste Song “Journey Though The Past” (der natürlich nicht auf dem gleichnamigen Soundtrack zu finden war) zeigt Neil nachdenklich und allein Piano, sinnierend ob seine Liebste noch an ihn denkt, jetzt da er fort und gleichzeitig zurück ist, in einer Reise durch seine alte Heimat Kanada.
    „Yonder Stands The Sinner“ könnte eine Selbstpersiflage sein…

    Well, you heard about the Great Pretender?
    I went to see him and he’s not the same

    “L.A.” klingt mit seinem prägnanten Riff , als ob er versucht hat, aus “Everybody Knows This Is Nowhere” einen zweiten Song zu machen. Ein zarter Folkrock Song über Los Angeles, die Stadt des Smogs, die Stadt, die doch äußerlich hässlich erscheint und in der er sich doch wünschte zu leben.
    Im folgenden „Love In Mind“ [reinhören: Love In Mind] setzt sich Neil wieder ans Klavier und bekennt, dass er alles verloren hat und dass er die Regeln, die die Menschen und die Kirche gemacht hat, nicht mehr einhalten kann. Was ist aus der Natur und der Liebe geworden, was mach ich überhaupt noch hier…

    In „Don’t Be Denied“ beschreibt Neil autobiographisch seine Jugend, seine Probleme in der Schule und wie ihn der RocknRoll von seinem trostlosen Leben .gerettet hat, mit dem Fazit, dass man sich nicht verleugnen soll, für das was man ist und wo man herkommt. Ein absolutes, anrührendes Herzstück in Neils Discografie, musikalisch wunderbar untermalt mit einem feinem Riff und Ben Keiths zärtlicher Slide Guitar

    „The Bridge“ wird wieder eingeleitet durch Neil solo am Klavier und der Mundharmonika. Die Brücke steht damit bildlich für eine Beziehung, die schon ein paar mal zerbrochen ist, die einige Lügen ertragen musste, die er aber immer wieder aufbauen will, egal wie lange es dauern sollte.

    Das abschließende „Last Dance“ ist dann wieder ein wüster Abgesang auf die 60er Jahre und dessen Ideale. Es ist zeit aufzuwachen, steh auf und erinnere dich wo du her kommst und wer du eigentlich bist. Musikalisch wird er hier von einer zweiten Gitarre unterstützt (Crosby?), ein nichtendendwollender Jam mit etwas uninspirierenden Soli zerstört die heile Welt

    You can live your own life making it happen
    Working on your own time,laid back and laughin‘
    Oh no, oh no,No, no, no

    Neil wiederholt immer wieder die gleichen Worte… no no no, no no no…nicht mit mir, nicht mit mir. Graham Nash versucht das Publikum noch zu animieren mit ihm zu singen, aber es ist zwecklos. Zum Abschluss hört man noch einige Zuschauer klatschen, so rechte Freude scheint aber nicht aufgekommen zu sein. Zu hoch waren die Erwartungen seiner Fangemeinde. Der amerikanische Rolling Stone, der bis dato alle Alben von Young (insbesondere Harvest, Déja Vu und After The Gold Rush) verrissen hatte, schrieb, dass die LP einige Vorzüge zeigen würde, würde man sie nicht sofort als das neueste große Werk eines großen Künstler betrachten würde. Und genau das ist „Time Fades Away“. Zerrissen, zerfahren, mit teilweise schiefen Tönen und herzerweichenden Melodien. Neil sollte bessere Songs schreiben und bessere Alben produzieren, „Time Fades Away“ steht aber perfekt als Dokument diese Zeit in Neils Karriere. Für einen Punkt, wo alles schief zu laufen scheint, man nicht weiß, wie es weitergehen soll, ob man geradeaus oder zurück gehen soll und man nur die eine Hoffnung hat…time fades away

    „My least favorite record is Time Fades Away. I think it’s the worst record I ever made – but as a documentary of what was happening to me, it was a great record. I was onstage and I was playing all these songs that nobody had heard before, recording them, and I didn’t have the right band. It was just an uncomfortable tour. It was supposed to be this big deal – I just had Harvest out, and they booked me into ninety cities. I felt like a product, and I had this band of all-star musicians that couldn’t even look at each other. It was a total joke.“

    NY

    --

    and now we rise and we are everywhere
    #5222827  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Ja, ein sehr einfühlsamer und verständiger Text, Niko. Aber ist Nick Drake wirklich so verzweifelt? Bei dieser ersten LP sicher noch nicht. Ein introvertierter, leicht esoterischer junger Künstler, das ja. Aber doch von heimlicher Hoffnung erfüllt.
    Schön, dass sogar Dick Laurent hier mal zustimmen kann.
    Ich selbst habe Nick Drake ja auch erst vor gut 15 Jahren kennen gelernt, als er sozusagen wieder entdeckt wurde. Möglicherweise habe ich deshalb nie eine so ganz innige Beziehung zu ihm aufgebaut. Aber einige seiner Songs und Aufnahmen mag ich sehr. Quer durch alle seine Platten.

    edit: bezieht sich natürlich alles auf Five Leaves Left und Nick Drake. Da Du so fix bist, komme ich wohl nicht so schnell nach. Den Neil Young Text muss ich erst mal in Ruhe wirken lassen. Bis später also.

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    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #5222829  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 36,896

    Schön!
    Wenn ich mal „Live Rust“ weglasse ist mir Time Fades Away die liebste Young-Platte (knapp vor Goldrush). Sicherlich zerfahren, wüst und irgendwie nicht richtig live, aber auch nicht Studio. Aber als Album große Klasse. (kann es sein, dass das die einzige Young-Platte ist, die es nicht auf CD gibt?)

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    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #5222831  | PERMALINK

    nikodemus

    Registriert seit: 07.03.2004

    Beiträge: 21,264

    @mikko
    Sicher, seine späteren Alben sind einiges verzeifelter als Fives Leaves Left. Viel Hoffnung läßt er aber auch hier kaum erwecken, selbst in „Saturdays Sun“, welches musikalisch ja schon einiges luftiger wirkt, macht diese Schlusszeile doch wieder alles zu nichte. Oder Cello Song, natürlich steckt da einiges an Hoffnung drin, zumindest schließ er hier nicht kategorisch eine glückliche Liebe aus, und dennoch singt er dann wieder..Wso forget this cruel world, where I belong“, das klingt schon recht verzweifelt. Auf Bryter Layter hör ich da einiges an mehr Hoffnung, selbst Ironie (Poor Boy) blitzt auf.

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    and now we rise and we are everywhere
    #5222833  | PERMALINK

    nikodemus

    Registriert seit: 07.03.2004

    Beiträge: 21,264

    lathoSchön!
    Wenn ich mal „Live Rust“ weglasse ist mir Time Fades Away die liebste Young-Platte (knapp vor Goldrush). Sicherlich zerfahren, wüst und irgendwie nicht richtig live, aber auch nicht Studio. Aber als Album große Klasse. (kann es sein, dass das die einzige Young-Platte ist, die es nicht auf CD gibt?)

    der erwähnte Soundtrack „Journey Through The Past“ gibt es ebenfalls auch nicht auf CD.

    --

    and now we rise and we are everywhere
    #5222835  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,902

    Sehr schöne Texte, Niko.

    Ich habe auch schon mal überlegt so einen Thread zu eröffnen, traue mich aber nicht, weil ich Hemmungen habe über Emotionen zu schreiben, die mich beim Hören von Musik beschleichen.

    Daß Du so sehr auf Texte eingehst, bewundere ich. Das zeigt, daß Du einen anderen Zugang zur Musik als ich. Bei mir muß die Melodie, die Atmosphäre des Songs zünden; im zweiten oder dritten Schritt kommt der Text.

    --

    #5222837  | PERMALINK

    wischmop

    Registriert seit: 26.11.2004

    Beiträge: 6,459

    lathoAber als Album große Klasse. (kann es sein, dass das die einzige Young-Platte ist, die es nicht auf CD gibt?)

    Kenne die Platte leider auch nur über einzelne mp3s. Das reicht aber (v.a. die Balladen „Journey Through The Past“ + „Don’t Be Denied“ sind großartig), um Niko in seiner Beurteilung der Platte recht zu geben. Man sollte Künstlern manchmal fast verbieten, sich zu eigenen Platten zu äußern (aus welchem Jahr stammt eigtl. Neil Youngs Zitat über die vermeintlich schlechteste Platte, die er je gemacht hat?).

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    Es gibt 2 Arten von Menschen: Die einen haben geladene Revolver, die anderen buddeln.
    #5222839  | PERMALINK

    nikodemus

    Registriert seit: 07.03.2004

    Beiträge: 21,264

    Curtis Mayfield – „Curtis“
    (Curtom – 1970)

    Curtis Mayfield war ein Revolutionär. Nicht nur musikalisch mit den “Impressions”, als er 1958 mit „For Your Precious Love“ eine der ersten Soul Singles auf den Markt brachte, welcher Hits wie „Keep On Pushing“, „People Get Ready“ oder „We’re A Winner“ folgten. Auch textlich gab es in den 60s nur wenige afroamerikanische Sänger wie Sam Cooke oder James Brown, die sich ebenso stark für die Rechte von Schwarzen eingesetzt haben. Auch wenn 1970, dem Erscheinungsjahr von „Curtis“, Afroamerikanern die gleichen politischen Rechte eingeräumt wurden, in der Realität waren Vorurteile, soziale Ungerechtigkeit und Armut immer noch an der Tagesordnung. Mayfield war weiterhin der erste black recording artist, der eine eigene Record Company formierte (1968) – Curtom Records, die Heimat der Impressions, Leroy Hutson, Mavis Staples, Linda Clifford, der wunderbare Donny Hathaway und natürlich Mayfield selbst. Sein erstes Soloalbum „Curtis“ war eine Gegenstandbeschreibung des schwarzen Amerika zu Beginn der 70er. Das (bessere) Sgt. Pepper des Soul.
    Das Album beginnt mit dem unheimlichen und bedrohlichen „(Don’t Worry) If There’s A Hell Below, We’re All Going To Go“, der Bass setzt mit einem Riff ein und Curtis stimme erhebt sich und mit einem starken Nachhall mahnt er..

    „Sisters, Niggas, Whities, Jews, Crackers…
    don’t worry, if there’s a hell below we’re all gonna go”

    Markante Bläser unterstützen Curtis Falsettstimme in der er alle warnt, die meinen am längeren Hebel zu sitzen… „educated fools from uneducated schools“. Ein Rundschlag gegen das Establishment. Ihr sagt uns, wir sollen ruhig bleiben, ihr habt doch keine Ahnung von unserer Welt. Eindringlich und immer noch aktuell. Ebenso geht es weiter. „The Other Side Of Town“ eröffnet mit einem großes Orchester inklusive großartigen Harfen und beschreibt die Armut des Ghettos, wo man nicht lernt zu teilen oder sich zu kümmern, wo einem der Zugang zu Bildung fehlt und Depression der Alltag in allen Köpfen ist.

    „depression is part of my mind, the sun never shine on the other side of town

    Völlig untröstlich beschreibt Mayfield diese Ironie, dass, trotz der Gleichstellung, keine Sicht auf eine Besserung zu erkenn ist.
    Der nächste Song, „The Makings Of You“ wird von wunderbaren Streichern eröffnet, eine einsame Trompete bläst und Curtis singt in dieser unnachahmlich hohen Stimme diese wundervolle Ballade über diese Magie die von diesem einem Menschen ausgeht.

    The Love Of All Mankind
    Should Reflect Some Sign Of These Words
    I’ve Tried To Recite
    They’re Close But Not Quite
    Almost Impossible To Do
    Describing The Makings Of You

    “We The People Who Are Darker Than Blue” ist wieder ein soziales Statement, weniger ein Protestsong, als ein Versuch zu Verständigung. Hey, wir haben doch alle unsere Probleme, egal ob Schwarze, Gelbe oder Braune… das hier ist nicht die Zeit für Rassentrennung. Der Song, der als Ballade mit langsamen Streichern beginnt, geht im Mittelteil in ein fantastisches Percussion Feuerwerk aus Congas und Bongos über, nur um sich zum Ende hin wieder zu beruhigen, die Streicher kehren zurück und Curtis macht ein weiteres Mal seine Botschaft deutlich… Lasst uns Außenseiter hier nicht hängen, gebt uns unsere Würde zurück. Ein aus heutiger Sicher vielleicht naiver Text, aus damaliger Sicht äußerst mutig und hoffnungsvoll.

    Das folgende „Move On Up“ ist wohl der Mayfield Klassiker schlechthin und eines der stärksten Soulsongs aller Zeiten. Eine fantastische Bläserabteilung, Henry Gibson tolle Percussions und dieser grandiose Rhythmus. Acht Minuten reinstes Dynamit

    So hush now child and don’t you cry
    Your folks might understand you by and by
    Just move on up and keep on wishing
    Remember your dreams are your only schemes so keep on pushing
    Take nothing less not even second best
    And do not obey – you must have your say
    You can past the test – Move On Up

    „Miss Black America“ ist dann wieder die wundervolle Geschichte eines kleinen Mädchens, deren größter Traum ist es, Miss Black America zu werden. Ein Song der allen Afroamerikaner Stolz zurückgeben soll. Es ist keine Schande schwarz zu sein, im Gegenteil, freut euch darüber…he sings it out loud, be black and proud

    „Wild And Free“ thematisiert weiterhin die Rechte und den Respekt für Afroamerikaner. Auch hierbei duellieren sich wieder tolle Streicher mit omnipräsenten Bläsern. Das abschließende „Give It Up“ fällt thematisch etwas aus dem Rahmen, indem es die Beziehungsproblem eines Paares behandelt.
    Nichtsdestotrotz, Curtis ist ein brillantes Zeitdokument des schwarzen Amerika voller Hoffnung und die Forderung nach Gleichheit und Gerechtigkeit. Musikalisch verflechtete er klassischen R&B mit Funk zu einem Gestrüpp aus Black Psychedelia und gilt zurecht Soullegende. Seit einen Unfall im Sommer 1990, wo er während eines Konzerts von einem Scheinwerfer getroffen wurde, war Curtis Mayfield von dem Hals abwärts gelähmt. Nachdem ihm 1998 noch ein Bein aufgrund seiner Diabetes abgenommen werden musst, verstarb Curtis Mayfield am 26. Dezember 1999 im Alter von 57 Jahren.

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    and now we rise and we are everywhere
    #5222841  | PERMALINK

    nikodemus

    Registriert seit: 07.03.2004

    Beiträge: 21,264

    @wischmop
    Bin nicht ganz sicher aus welchem Jahr das Zitat stammt,
    ist aus einem Interview mit dem Melody Maker ..(evtl 80er?)

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    and now we rise and we are everywhere
    #5222843  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,357

    @nikodemus:
    Willst du uns nicht ein wenig Zeit lassen, damit man nicht irgendwann parallel über fünf Alben spricht?

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    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #5222845  | PERMALINK

    malibu

    Registriert seit: 12.12.2005

    Beiträge: 3,280

    Hey, willst du in dem Tempo weitermachen? Respekt!
    Zu den Platten: Die Neil Young kenne ich nicht, aber mit der Curtis rennst du bei mir offene Türen ein. Sehr schöne Beschreibung!

    --

    #5222847  | PERMALINK

    wischmop

    Registriert seit: 26.11.2004

    Beiträge: 6,459

    Curtis ist meine liebste Soul-Platte nach What’s Going On. Hatte lange Zeit von Mayfield nur Superfly, und war nicht allzu begeistert, als der ME mal Anfang der 90er eine Wahl zu den besten Platten aller Zeiten veranstaltete, bei der Curtis überraschenderweise auf Platz 14 landete. Das Heft hatte ich mir gekauft und irgendwann aus Neugier auch Curtis. War sicher eine meiner positivsten musikalischen Überraschungen überhaupt, eine Platte wie aus einem Guß und Fluß.

    P.S. Die etwas merkwürdige Liste (auf den ersten 3 Plätzen 3x Jimi Hendrix) gibt’s hier.

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    Es gibt 2 Arten von Menschen: Die einen haben geladene Revolver, die anderen buddeln.
    #5222849  | PERMALINK

    wischmop

    Registriert seit: 26.11.2004

    Beiträge: 6,459

    atom@nikodemus:
    Willst du uns nicht ein wenig Zeit lassen, damit man nicht irgendwann parallel über fünf Alben spricht?

    Dito!

    --

    Es gibt 2 Arten von Menschen: Die einen haben geladene Revolver, die anderen buddeln.
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