Die Gitarre im Jazz

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  • #5140457  | PERMALINK

    alexischicke

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    Hab ein Album mit Joe Pass bei Parcific mit der 6-string Gitarre! Ja klingt außergewöhnlich.

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      #5140459  | PERMALINK

      gypsy-tail-wind
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      Ich hole das aus dem Thread zu JanPPs Blindfold Test hier rüber – Anlass war ein Track von Bill Frisell sowie ein Track eines noch nicht identifizierten deutschen Jazzgitarristen, der sich in seiner Musik deutlich auf John Scofield zu beziehen scheint.

      Hier zuerst mal vorgartens Kommentar zum betreffenden Track (mit einer kleinen Korrektur, die ich mal einfach so vornehme – man muss ja nicht Fehler perpetuieren):

      vorgartenhier machen jazzer funk, das klingt nach john scofield und ist sowas von hart zu ertragen für mich… eine yuppie-delicatesse, muckertum, vordergründig tricky, aber so schulterklopfend sicher im schiefen rhythmus. das war große mode, als ich anfing, jazz zu hören (anfang der 90er), als delikate jazzrock-weiterentwicklung, das nur kurz zwischen after-work-besuch beim befreundeten hifihändler und toskana-rotwein auf dem heimischen schwarzen zweieinhalbsitzer leicht zu leben anfängt. ist das scofield mit lovano? das wäre dann der von mir mit entsetzen wahrgenommene höhepunkt dieser greuel. falls ich irgendwie aus dieser nummer noch rauskommen will: perfekt gespielt natürlich, alles ganz sauber. technisch (auf allen ebenen). gute musiker (in anderen momenten). sorry.

      Dann die heutige Diskussion, die ich interessant genug finde, um sie hierhin zu holen – und ich fände es auch besser, hier weiterzudiskutieren, weil man solche Dinge eher im Thread hier suchen wird als in einer BFT-Diskussion!

      ferryAnfang der 90er hat mein WG- Kollege auch andauernd Scofield gehört, aber es hat mich überhaupt nicht interessiert (Jazz-Muffel). Zur Zeit bin ich aber dabei ihn neu zu entdecken. Und ja, der Kollege hatte Lackschuhe und Gel in den Haaren! Aber als Mensch war er voll in Ordnung.
      Man sollte zuerst mal auf die Musik hören, und da höre ich bei Scofield schon eine Menge raus. Nämlich eine ganz eigene Handschrift und eigenständige musikalische Ideen.
      Seine schrägen und verschachtelten Läufe als Muckertum zu bezeichenen, das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Das sind doch mal Soli fernab von den üblichen Klischees.
      Im Kern kann ich Deine Kritik aber schon nachvollziehen, denn die Musik hat schon so einen Touch ;-)

      gypsy tail windSchön, dass noch jemand Sco verteidigen mag (der hier ja gar nicht zu hören, aber bestimmt die Referenz ist)… mein eigenes Verhältnis zu ihm ist – jenem zu Frisell, Abercrombie oder Metheny nicht unähnlich – stets etws zwiespältig… da sind Dinge zu hören, die machen irrsinnigen Spass, manchmal passen mir die leich verschrobenen Grooves einfach perfekt, dann greife ich zu den drei Blue Note-Alben mit Lovano oder dem einen mit Eddie Harris… manchmal höre ich auch sehr gerne das ältere Trio mit Steve Swallow (ich besitze da nur „Shinola“), oder die arrangierteren Blue Note-Alben „Grace Under Pressure“ und „Groove Elation“ sowie das sehr tolle „Quiet“, das den Wechsel zu Verve signalisierte (man mag das für high end Muzak halten, man irrte aber). Von den jüngeren Alben schätze ich dann „Up All Night“ von 2002, ein kleines Groove-Ding, das mir immer wieder mal Spass macht. Anderes ist eher enttäuschend („Works for Me“, „Trio Live“), oder ich kenne und schätze bloss Radio-Mitschnitte (Ray Charles-Homage, Trio Live-Band… da gibt’s besseres als auf dem Verve-Release, finde ich).

      vorgartengut, das war ein hassausbruch, und der war nicht gegen scofield (den ich nicht kenne) als mensch gerichtet, sondern in der tat gegen die musik – die ich aber auch nicht ’schlecht‘ finde, sondern einfach nicht so gut wie ihren damaligen hype.

      ich habe gut verstanden, dass miles nach mike stern scofield in seine band geholt hat – dessen leichterer, funky approach sehr gut in die poppige richtung passte, in die miles damals unterwegs war. und da ist scofield tatsächlich sehr besonders – in seinen leichten, schnellen, wischenden sounds. wo ich aber sofort widerspreche, ist die angebliche klischeefreiheit seiner soli – ich finde sie nichts als klischeehaft, skalengedudel rauf und runter, ohne tiefe, ohne originalität – aber sauber, perfekt und auf den punkt. eben das ist muckertum, mit allem, was einem positives oder negatives dazu einfällt. mir kommt vieles da einfach falsch vor – wenn er blues spielt, kommt mir das pseudo vor, weil mir das entscheidende dazu fehlt.

      frisell ist natürlich originell als programm. auch das hat vor- und nachteile, wenn man überhaupt so hört oder argumentiert. ich finde, dass er ziemlich viel ‚erfunden‘ hat, rein technisch, was seine synth-geschichten angeht. und er hat das immer so gemacht, dass er’s drauf hat und sich nicht von der technik spielen lässt. davor habe ich großen respekt. was da aber (in freidrichs worten) im gewande versteckt sein soll, welche abgründe das haben soll, ist mir nicht ganz klar. ich finde frisell ziemlich gerade heraus, in seiner art auch ohne ecken und kanten.

      metheny ist ganz anders, da er völlig ironiefrei immer in die vollen geht – wenn er kitsch spielt, dann ist es kitschig, wenn er noise spielt, ist es laut. improvisatorisch ist das genauso klischeehaft wie bei scofield, aber man kann ihn ernster nehmen in allem, sich auch mehr über ihn ärgern.

      abercrombie gefiel mir immer viel besser, weil er (bei wirklich beachtlicher virtuosität, die aber ziemlich zurück gegangen ist seit den 1990ern) sehr gefühlvoll spielt, auf eine unkitschige weise – ihm glaube ich jeden blues sofort. habe nie verstanden, warum manche sein spielt als „kalt“ bezeichnen – wahrscheinlich weil die licks nicht so popmäßig zünden und man den eindruck hat, er spiele technischer.

      ganz persönlich bin ich mit meinen gitarristenvorlieben viel stärker auf der schwarzen seite. james blood ulmers repertoire ist zwar begrenzt, aber einzigartig; vernon reid finde ich ganz großartig (leider wird das oft schlecht produziert) und jean-paul bourelly ist total unterschätzt und lebt leider zu sehr außerhalb der wahrgenommenen szenen, um so präsent zu sein wie er sein könnte. auch da bin ich wieder bei miles, bei dem bourelly scofield abgelöst hat. und der gitarrist mit dem grandiosesten akkordspiel, der so frei und losgelöst spielen kann, dass alles schräge und ‚gegen das instrument gerichtete‘ wie easy listening klingt, ist ohnehin kevin eubanks. der wiederum hat ein geschmacksproblem und zu lange nightshow-begleitbands geleitet…

      der definitive gitarrist des post 80s-jazz muss einfach noch geboren werden!

      gypsy tail windSchöne Zusammenfassung – das meiste davon kann ich unterschreiben und eigentlich alles (auch Deine Haltung zu Scofield) nachvollziehen. Und das Fazit unterzeichne ich wohl ebenfalls… wobei ich es für möglich halte, dass die gesuchte Person in Mary Halvorson schon da ist :-)

      ferryLeider kenne ich Scofield doch zu wenig, um Dir [=vorgarten – gtw]vernünftig entgegnen zu können. Zumindest das Album „Time on My Hands“, das ich mir letzte Woche gekauft habe gefällt mir sehr gut. Ich höre da durchaus erheblich mehr raus als Skalengedudel. Der Tiefgang liegt meiner Ansicht nach bei Scofield auch eher in der grossartigen Komplexität seiner Soli. Der Blues ist aber bestimmt nicht sein Terrain.

      Um nochmal zu Frisell zu kommen- ich habe mir mal einiges auf youtube angehört. So richtig gepackt hat es mich immer noch nicht. Mir gefällt, dass er der Musik Raum gibt und nicht zu viele Noten und auch melodiös spielt. Mir gefällt aber nicht, dass er andauernd auf seinen Effektgeräten rumdrückt und sich so manchmal mehr auf das Effektgerät konzentriert statt aufs Gitarrespielen. Und die Stücke, die er spielt könnten auch abwechslungsreicher und eigenständiger sein (so war nur mein erster Eindruck!)

      vorgartenfrisell anzusehen ist eine qual! aber wenn du es nur hörst, kriegst du nichts von dieser effektgeräte-choreographie mit und alle sounds kommen organisch und fließend.

      aber wenn dir ironisch-experimentelle gitarrenmusik spaß macht, kannst du auch gleich zu marc ribot oder arto lindsay übergehen, deren repertoire ist zwar viel begrenzter, das macht manchmal aber mehr spaß (in meinem fall trifft das speziell auf lindsay zu).

      mary halvorson muss ich unbedingt mal vertiefen!

      gypsy tail wind@ferry:
      Hast Du mal was von Bass Desires angehört, der Band des Bassisten Marc Johnson mit Frisell und Scofield? Das ist Musik, die man am besten richtig laut hört (ich glaub das mach ich heute mal wieder). Vielleicht ist das ein Frisell-Einstieg für Dich? Frisell ist ein derartiges Chamäleon (das zugleich stets ganz sich selbst bleibt), dass ich echt Mühe habe, Dir einen geeigneten Tip zu geben!

      @vorgarten:
      Das mit Halvorson ist auch mehr Spekulation… ich hab sie ein paar Male live gehört und sie hat mich sehr überzeugt. Auf CD habe ich bisher bloss die hatOLOGY CD, die nicht an die Live-Konzerte herankommt.
      Marc Ducret wäre auch noch zu nennen – das Konzert, das ich vom Trio Ducret/Roberts/Black gehört habe, war wohl eins der besten in Sachen Gitarre.
      Noch ein Gedanke: vielleicht ist die Zeit der Gitarre im Jazz auch einfach um? Es gibt Leute wie James Emery oder Liberty Ellman, die mit (halb-)akustischer Gitarre arbeiten und völlig andere Klänge suchen, ansonsten fällt mir da vielleicht noch Brandon Ross ein, oder Olu Dara, Michael Jackson, aber das reicht dann schon wieder bis in die 70er zurück… der Haupt-Pfad der Jazz-Gitarre scheint mir jedenfalls ganz gehörig ausgetrampelt und die Platzhirsche haben wir bereits alle abgehakt…
      Ellman ist für mich wohl neben Halvorson die spannendste Stimme derzeit.

      ferryFrisell UND Scofield ?
      Heute Abend werde ich mich mal nach Hörproben dazu umsehen, und dann berichten.
      Mit dem laut hören hab ich natürlich wieder das Problem Compi+ Kopfhörer, aber es wird schon reichen für einen ersten Eindruck!

      gypsy tail windYep. Auf Youtube gibt’s 3sat-Ausschnitte – die sollten sich eignen, um mal probezuhören. Die beiden ECM-Alben heissen „Bass Desires“ (rec. 1985) und „Second Sight“ (rec. 1987), ich hab grad das erste eingelegt… hinschauen würd ich auch nicht, allein die Frisuren könnten den Eindruck eines Geschmacksproblems erwecken!
      Hier mal ein erster Link (das Stück ist auch der Opener des ersten Albums):
      http://www.youtube.com/watch?v=0ML3Pj5AijY

      In Sachen Eubanks/Geschmacksproblem: mir scheint, dass Gitarristen ganz allgemein in Sachen Geschmacksprobleme sowieso herausragen ;-)

      vorgartendara kenne ich nur als kornettisten… brandon ross ist akustisch toll, elektrisch eher mittelmäßig. ich mag den hier schon erwähnten nelson veras sehr gerne –
      ne, ich glaube ganz im gegenteil, dass die zeit der gitarre noch nicht gekommen ist. ;-) es gibt keinen grund, ein instrument abzuschreiben. der jazzrock-weg aus den 80ern ist ausgelatscht, aber sonst ist noch alles drin.

      redbeansandrice“Olu Dara“ meint Manu Codjia? der ist jedenfalls gut, Halvorson’s Album Dragon Head find ich super, das im Quintett eigentlich auch (Saturn irgendwas), von Ducret kenn ich nur ein Album (Gris) das find ich sehr gut, ansonsten wurde ja dieser Lionel Loueke schwer gehypt, war vielleicht etwas übertrieben, aber ganz gut fand ich den schon… und was ich von Nir Felder (zB Gitarrist bei Greg Osby) gehört hab, hat mir auch gefallen..

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      ferry

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      gypsy tail windYep. Auf Youtube gibt’s 3sat-Ausschnitte – die sollten sich eignen, um mal probezuhören. Die beiden ECM-Alben heissen „Bass Desires“ (rec. 1985) und „Second Sight“ (rec. 1987), ich hab grad das erste eingelegt… hinschauen würd ich auch nicht, allein die Frisuren könnten den Eindruck eines Geschmacksproblems erwecken :lol:
      Hier mal ein erster Link (das Stück ist auch der Opener des ersten Albums):
      http://www.youtube.com/watch?v=0ML3Pj5AijY

      In Sachen Eubanks/Geschmacksproblem: mir scheint, dass Gitarristen ganz allgemein in Sachen Geschmacksprobleme sowieso herausragen ;-)

      Hab also eben mal in einige Bass Desires- Videos reingeschaut. Wenn man mal die Frisuren ausser acht lässt, ist die Musik schon gut bis sehr gut. Aber eher doch nichts was ich mir kaufen würde.
      Das liegt vielleicht auch daran, dass ich die Krätze krieg wenn Frisell auf dem Volumenpedal rumtritt. Das ist aber eine ganz persönliche Aversion. [Ich hatte nämlich mal einen Gitarrenlehrer, der Frisell auf seinem Walkman gehört hat als ich ihn kennenlernte. Er sagte zu mir: Hör mal, was der mit dem Volumenpedal macht. In der anschliessenden ersten (und letzten) Unterrichtsstunde kamen wir überhaupt nicht miteinander klar. Er sagte zu mir: Du musst den Daumen hinter dem Griffbrett halten. Ich: Jimi Hendrix hat den Daumen aber über dem Griffbrett… Nein, wenn du richtig spielen willst muss der Daumen hinter dem Griffbett sein. Ich: Jimmy Page hält den Daumen aber auch über dem Griffbrett!
      Und das war’s dann. Ich muss zugeben, dass ich seitdem einen Bogen um Frisell gemacht habe ;-) ]

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      gypsy-tail-wind
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      Danny Gatton
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      PiwoDanny Gatton
      Jazz, Blues and more . . .

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      R.I.P.

      ja, ein großartiger ‚Allrounder‘, aber als Jazzer habe ich ihn nicht so sehr gesehen…

      „The World’s Greatest Unknown Guitarist.“

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      #5140469  | PERMALINK

      piwo

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      Johnny A. – Get Inside

      Dieser „Allrounder“ scheint eindeutig
      auch ein Faible für das Gitarrenspiel des
      Danny Gatton zu haben.

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      gypsy-tail-wind
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      Anscheinend ist Jimmy Ponder vor ein paar Tagen verstorben.

      http://colterharpermusic.blogspot.nl/2013/09/guitarist-jimmy-ponder-1946-2013.html

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      redbeansandrice

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      mein erster Lieblingsgitarrist:

      Jim Hall RIP

      --

      .
      #5140475  | PERMALINK

      gypsy-tail-wind
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      Oh, shit, sehr, sehr traurig! Einer der ganz Grossen und doch einer, der stets die Stille und Zurückhaltung zelebriert hat.
      Leider habe ich ihn live gehört.

      --

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      gypsy-tail-wind
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      Ich hole aus aktuellem Anlass mal meinen älteren Jim Hall-Post nach oben …

      gypsy tail windDer Tal Farlow Link oben geht nicht mehr – hier eine andere (oder dieselbe, umgezogene?) Seite:
      http://homepage.ntlworld.com/nobad/tf/talfarlow.htm

      Höre gerade zum ersten Mal seit bestimmt zehn Jahren wieder „Telephone“, das 1984 live aufgenommene Duo-Album von Ron Carter & Jim Hall – ganz wunderbare Musik!
      Eine wirklich brauchbare Diskographie scheint online nicht zu existieren, nur das hier, dafür hat Hall gleich zwei miteinander verlinkte Websites: Jim Hall Music und Jim Hall Jazz.
      Vor einiger Zeit hiess es, Hall habe Konzerte absagen müssen aus gesundheitlichen Gründen – allerdings spielt er in den nächsten Tagen u.a. ein Konzert mit Sonny Rollins, man scheint also vorderhand keine grosse Angst um ihn haben zu müssen… oder er tritt spielend auf der Bühne ab irgendwann ;-)
      Egal… wir werden’s ja früher oder später erleben müssen, daher sei er hier jetzt schon mal gewürdigt!

      Hall kam 1930 in Buffalo, NY zur Welt, schloss 1955 am Cleveland Institute of Music sein Studium ab und zog im selben Jahr nach Los Angeles, wo er bald bei Chico Hamilton unterkam. Ein Album entstand mit dem Chico Hamilton Trio (teilweise mit Halls Vorgänger Howard Roberts), es folgten die wunderbaren Aufnahmen des ersten Chico Hamilton Quintets (mit Buddy Collette, Dick Katz und Carson Smith) und weitere Alben unter der Leitung von Collette, Jack Montrose, Lennie Niehaus, Teddy Charles und Hampton Hawes. 1956 enstand auch das bemerkenswerte Album Great Encounter: John Lewis und Percy Heath trafen auf Bill Perkins, Hall und Hamilton.
      Ein erstes eigenes Album entstand 1957: Jazz Guitar – kein bescheidener Titel, aber es handelt sich dabei auch um einen der grossen Klassiker in Sachen Jazz-Gitarre! Begleitet wurde Hall von Carl Perkins (p) und Red Mitchell (b). Die Publikationsgeschichte dieses Albums ist chaotisch – Dick Bock, der Produzent von Pacific Jazz, ist ja leider für fragwürdiges Editieren wohlbekannt. Auf der ersten Fassung fehlte „Too Close for Comfort“, auf der zweiten zusätzlich auch noch „This Is Always“ und diverse Titel wurden geschnitten (Piano und Bass Soli entfernt – was natürlich grad bei Perkins sehr schade ist). Die Pacific Jazz CD von 1988 enthielt dann „Too Close…“ aber „This Is Always“ fehlte immer noch. Ich glaub ausnahmsweise ist es tatsächlich die CD von Gambit, die unter dem Titel The Complete Jazz Guitar neben unsinnigen Bonus Tracks (von Sessions mit John Lewis, 1956, 1957 und 1960) die vollständigste Version der Session zu hören erlaubt (sie behaupten, die Stücke seien zum ersten Mal „in their original unedited form“ zu hören – ich würde meine Hand aber nicht drauf verwetten).
      Egal, die Musik ist ganz wunderbar! Hall hat einen klaren Ton und spielt mit einem sanften Anschlag singende Linien. Perkins ist immer eine Freude zu hören, und Mitchell spielt sowohl virtuose Soli als auch tolle Begleitung.
      1957 verliess Hall die Gruppe von Hamilton (John Pisano, ein anderer viel zu wenig bekannter Gitarrist folgte ihm) und stiess zum Jimmy Giuffre Trio (mit dem Bassisten Ralph Peña). Die Gruppe nahm für Atlantic einige Alben auf, das bekannteste davon ist wohl The Jimmy Giuffre 3 – eine Art „weisse“ und rurale Version von Horace Silvers urbanem Funk, eine ganz eigene Sorte von Roots-Musik, sehr geerdet und stets swingend. Mit Giuffres ganzem Trio nahm Hall auch an den Aufnahmen zu Bob Brookmeyers Traditionalism Revisited teil – ein Konzept-Album, in dem Jazz Klassiker neu interpretiert wurden, mit tollen Beiträgen des Leaders, Giuffres und Halls. Die Zusammenabeit mit Brookmeyer dauerte an, es folgte Kansas City Revisited mit Al Cohn, Paul Quinichette, Nat Pierce u.a. und neben Jimmy Raney spielte Hall auch auf Brookmeyers Street Swingers. Dieser hatte in der Zwischenzeit den Bassisten in Giuffres Trio ersetzt, es entstanden weitere Atlantic Alben mit dieser ungewöhnlichen Besetzung: Trav’lin‘ Light und Western Suite.
      Mit Hampton Hawes nahm Hall die All Night Session auf, daneben erschien er u.a. auf Alben von Zoot Sims, Ruby Braff, Lambert Hendricks & Ross, Ben Webster (das wunderbare At The Renaissance mit Jimmy Rowles) und Stan Getz, und er begleite die grosse Fitzgerald auf Ella in Berlin. Mit Giuffre entstanden dann in konventionellerer Quartett-Besetzung (JG/JH/b/d) für Verve noch 7 Pieces und In Person (der Bassist auf letzterem übrigens Buell Neidlinger).
      1959 begann auch die Zusammenarbeit mit Paul Desmond, dem Altsaxophonisten mit dem Sound, der wie ein Dry Martini klingt… Hall war als Sideman in diesen Jahren um 1960 enorm gefragt, er spielte mit Nat Adderley, Stan Getz, Red Mitchell und auf weiteren Alben von Brookmeyer und John Lewis.
      Ab 1962 entstanden für RCA eine Reihe wunderbarer Alben mit Desmond, Desmond Blue, Take Ten, Glad to Be Unhappy, Bossa Antigua, sowie das Desmond/Mulligan Album Two of a Mind. Zur selben Zeit begann Halls Zusammenarbeit mit Sonny Rollins, der in diesen Jahren auf für RCA aufnahm. Hall ist auf dem Comeback-Album The Bridge sowie dem Nachfolger What’s New sowie auf einigen späteren Sessions zu hören (besonders herausragend Sonny Rollins Interpretation von Trav’lin‘ Light).

      Hall nahm auch zwei Duo-Alben mit Bill Evans auf, Undercurrent (United Artists) und Interpolation (Verve) und spielte 1963/64 auf drei der schönsten Alben von Art Farmer mit, die im Quartett entstanden – Hall war der ideale Gitarrist für solche kargen Besetzungen. Die Alben: Interaction, Live at the Half Note und To Sweden with Love.
      Sein Spektrum schien sich dabei nach wie vor zu erweitern: von Roy Orbison bis Quincy Jones, von Nancy Wilson zu Lee Konitz… Hall spielte auf Herbie Hancocks Soundtrack zu Antonionis Klassiker Blow Up, nahm 1972 das erste Duo-Album mit Ron Carter auf, Alone Together und dann 1975 für CTI eins seiner schönsten Alben überhaupt, Concierto mit Chet Baker, Paul Desmond, Roland Hanna, Carter und Steve Gadd. Das Herzstück des Albums ist Don Sebeskys Arrangement von Joaquin Rodrigos „Concierto de Aranjuez“ (an das sich zuvor auch schon Miles Davis und Gil Evans gewagt hatten). Daneben hört man Cole Porter, Ellington und Originals von Hall. Im selben Jahr enstand in Berlin ein Live-Album für MPS, im Trio mit Jimmy Woode und Daniel Humair.
      Im Jahr darauf wurde für A&M Live! eingespielt, ein weiteres Highlight aus Halls Karriere, im Trio mit Don Thompson und Terry Clarke. Hall nahm u.a. auch mit Itzhak Perlman/André Previn, Ornette Coleman und dem Kronos Quartet auf und begann in den 80ern eine längere Zusammenarbeit mit Michel Petrucciani – am eindrücklichsten zu hören wohl auf dessen Power of Three (Blue Note 1986, der dritte im Bunde ist Wayne Shorter, das Konzert erschien auch auf DVD).
      In jüngerer Zeit enstand u.a. ein Duo-Album mit Pat Metheny (der übrigens einiges von Hall gelernt hat!) und auch ein paar schöne Alben für TelArt, darunter Grand Slam: Live at the Regattabar mit Joe Lovano und Dialogues mit den Gästen Tom Harrell, Joe Lovano, Bill Frisell, Mike Stern und Gil Goldstein.


      In den letzten Jahren war Hall oft im Duo oder Quartett mit dem Pianisten Geoff Keezer unterwegs. Dass er kürzlich ein Konzert mit Sonny Rollins gab (am Abend davor spielte Hall mit seinem Quartett mit Greg Osby, Joey Baron und Scott Colley) lässt mich hoffen, dass Rollins vielleicht mal wieder mit angemessener Begleitung etwas aufnimmt? Wäre natürlich ganz wunderbar, wenn’s von Hall und Rollins (vielleicht mit Roy Haynes?) was neues zu hören gäbe!

      Für mich gehört Hall zu den ganz Grossen, auch wenn sein eigenes Werk als Leader verstreut ist. Die Bands von Hamilton und Giuffre, die Alben von Farmer, Rollins und Desmond – das fügt sich zu einem aussergewöhnlichen Werk zusammen!

      Und aus Post #123 das Statement, das eigentlich alles sagt:

      „Just plain beautiful music. No bullshit.“ (Ake Persson)

      Avant garde-leaning guitarist Nels Cline, writing in JazzTimes in 2011, described Hall as „a paragon of taste, tone, creativity and inventiveness. These qualities have kept Hall’s music pushing forward: never stale, often surprising.“ (Nels Cline, Quelle)

      Hier gibt’s Peter Keepnews‘ Nachruf aus der NY Times:
      http://www.nytimes.com/2013/12/11/arts/music/jim-hall-jazz-guitarist-dies-at-83.html?_r=0

      Daraus noch ein Zitat, von Hall selbst:

      “Tenor saxophonists really influenced the way I play,” he told The Times in 1990. When he was developing his style, he explained, “I’d try and get that lush sound of a tenor saxophone.”

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      gypsy-tail-wind
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      Falls irgendwer Lust auf eine kleine Dosis feinster Jazzgitarre hat – „fein“ in jeder möglichen Bedeutung, wohlgemerkt:
      http://trunkrecords.greedbag.com/buy/easy-listening-0/

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      Doug Raney (1956-2016)

      http://www.jonraney.com/2016/05/02/goodbye-my-brother/

      Mehr über Doug Raney z.B. hier:
      http://www.jonraney.com/musicians-2/doug-raney-2/
      http://news.allaboutjazz.com/doug-raney-phantom-guitarist.php?width=2560

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      "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #150: Neuheiten 2023/24 – 12.3., 22:00; #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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      gypsy-tail-wind
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      Häns’che Weiss (1951-2016)
      http://www.nzz.ch/feuilleton/musik/haensche-weiss-gestorben-botschafter-des-zigeuner-jazz-ld.86687

      Ich habe ihn einmal (im April 2013) im Konzert gehört und das war ziemlich sicher die beste Jazzgitarre, die ich je live erleben konnte. Auf Organissimo postete ich danach folgende Zeilen:

      Häns’che Weiss was amazing! Best guitar jazz I ever heard live … wonderful sweet sound, it was heaven! His solo on „Time After Time“ (the original) was drop-dead gorgeous, his lines, his attack, his rhythm … wow! He had a fine rhythm guitar player with him by name of Holzmanno Winterstein who played a few wonderful solos in the second set (on both Django titles they played, a wonderfully lyrical „Nuages“ and an engaging and pretty wild „Minor Swing“). The rhythm guitar and the bass of Weiss‘ longtime partner Vali Mayer on bass (a local guy) were the engine of the group, propelling the music with an infectious swing. The programme was a mix of standards and originals, there was a waltz, there was some gypsy stuff (I couldn’t tell what it really was, balcans for sure, but …) and there was some singing and some showmanship too (mostly from Mayer who did a short segment on banjo opening the second set). Pianist Mickey Bamberger played an entertaining mix of Garner and Jamal, if that makes sense, sometimes a bit too flashy I thought, but still good. And he engaged in some wonderful exchanges with Weiss, too.

      When Weiss was soloing, I was really in jazz guitar heaven – it was probably the closest I’ll ever get to the greats of what’s a long bygone era. It felt like I was listening to Tal Farlow/Johnny Smith/Jimmy Raney there, live and in person. Truly magic!

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      gypsy-tail-wind
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      Joe Pass

      Ich hole das mal aus dem Hörthread hier rüber … und fahre dann hier fort:

      gypsy-tail-wind
      … 
      Jetzt läuft „On Time“ und danach auch noch „Soul Hits“, die beiden Alben mit Joe Pass:

      Pass ist ja ein Phänomen … ich höre seine Sachen viel zu selten, keine Ahnung woran das genau liegt, aber sein Spiel ist unglaublich toll! Im Mosaic-Set mit Pass‘ 1962-64er Pacific Jazz-Aufnahmen findet sich zwischen den beiden Alben noch eine dritte Session, die zuvor nicht veröffentlicht wurde, die Session zu „On Time“ enthält zudem zwei unveröffentlichte Tracks und von der „Soul Hits“-Session gibt es einen Alternate Take von Carl Perkins‘ „Groove Yard“ und ebenfalls einen unveröffentlichten Track. Zusammen genug Material für ein drittes Album, wofür die unveröffentlichte Session allein nicht genügend hergab.

      gypsy-tail-wind

      Ich bin wieder bzw. immer noch bei Joe Pass … gestern lief nochmal die feine Soul Jazz-Scheibe mit McCann, danach das total überflüssige Album, auf dem er auf der 12-saitigen Filmthemen spielt (bereits mit der neuen Combo, in der John Pisano Rhythmusgitarre spielt). Jetzt bin ich bei CD 1 des Sets, auf der die kompletten Session mit Clare Fischer versammelt sind, mit dessen Trio(s) das erste Pass-Album eingespielt wurde, ein Dutzend Stücke (zwei auf einer Single, drei weitere auf der LP) bei drei Sessions mit Ralph Peña und Larry Bunker, sieben bei zwei Sessions mit Albert Stinson und Colin Bailey (sechs auf der LP).
      Das Set ist übrigens aktuell am Verschwinden, und es lohnt sehr – und das schreibe ich, ohne CDs 4 und 5 wiedergehört zu haben (die kommen auch bald an die Reihe), auf denen mit „For Django“ das Highlight zu finden ist (zudem zwei weitere unveröffentlichte Sessions mit der Pisano-Gruppe, das eine in der damaligen working band mit Frank Strazzeri (p) und Jim Hughart (b) sowie Gast Bill Perkins (ts, fl, bari), die andere ohne Strazzeri dafür mit Colin Bailey (d). Dieselbe Gruppe ist dann auf „For Django“ zu hören, und auf CD 5 schliesslich folgt noch das Live-Album „Joy Spring“ (soweit ich weiss als einziges von Pass‘ Pacific Jazz-Alben länger problemlos auf CD zu finden, aber ich hörte damals nicht mal im Laden kurz rein, irgendwie interessierte mich Pass einfach nicht), bei dem Mike Wofford am Piano die zweite Gitarre ersetzt. Da gibt es als Bonus Milt Jacksons „Bags‘ Groove“ sowie drei alternate takes von Stücken, die auf der LP erschienen sind – keine Ahnung, ob die vier Bonustracks auch schon auf der einzelnen CD waren, vermutlich nicht (Mosaic schreibt „previously unissued“, das Set ist von 2001, ich weiss nicht, ob die Einzel-CD früher erschien, denke aber schon).

      --

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