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noch mit einer übersichtlichen anzahl an releases ausgestattet und dennoch zeigt sich bei diesem label eines, es hat ein wesentliches charaktermerkmal deutlich herausgearbeitet: eine homogene struktur. anderenorts wurde dies schon erwähnt und ich füge mich diesem urteil gerne. die vorliegenden werke versprechen angenehme unterhaltung im bereich der elektronischen musik. angenehm deshalb, weil sowohl auf donnernde beats, als auch auf wildes sampling verzichtet wird. fließende, mäandernde klangwelten werden dem kurzfristig erquickenden moment des bombastes vorgezogen. so kann man sich dem phantastisch ungewöhnlichem zuwenden, ohne ständig dem beänstigenden zu trotzen. denn musik, die verletzt, kann keine gute sein (dem „experimental“ im namen des labels ist nicht allzu viel wert beizumessen, wenn man darunter die leidenschaft zu dem bewußt verstörenden versteht).
bis auf eine compilation hier einige worte zu den bisherigen veröffentlichungen.releasenummer / künstler – werk / bewertung
ser007 Marcel Türkowsky – Night Tapes **1/2
– aus berlin
– tracks unterschiedlicher färbung: dunkel und rau bis zu friedlich, schwebend
– samples, die sich in das gesamtbild einordnen und keinen dominanten platz einfordern
– helle, klare töne scheinen präferiertser006 1000 Hours of Staring – Co-operative Thread ***1/2
– elektronische musik, die trotz aller fremdheit, die sie zunächst m.e. per definition in sich trägt, griffig, geradezu erdig klingt
– hilfreich ist hierbei der einsatz von gitarre und der sehr organischen farfisa- orgel
– so werden klänge erschaffen, die klassisch anmuten, als hätten sie jahrhunderte überdauert, wären konserviert und nun zum leben erweckt worden
– „i am philips head“
– „essen“ser005 Herzog – This Time We’re Infinite ***1/2
– unwirkliche szenerie, blicke durch milchglas, fotos in sepia
– wie eine eigentümliche stimmung im film, die sich durch wenige töne ankündigen kann
– sphärisches raunen aus einer verborgenen welt, von der man weiß, zu der man aber keinen zugang hat
– klanggebäude, die sich nur durch einen sachten umgang erhalten, anderenfalls fielen sie in sich zusammen
– „standing like towers, in a field, in the rain”
ser003 Stephane Leonard – Elegy ***
– werke gezimmert aus samples, die auf der ganzen welt zusammengetragen wurden
– in der addition ergeben sich zum teil verstörende gemälde, deren intention man nicht immer sofort habhaft wird
– nirgends klang der fall des regens so künstlichser002 Herzog – The Autumn Parade EP ***
– herzogs erstes werk auf serein
– hier gelingen dem schotten warme sequenzen, die sich aber nicht nur anschmeicheln, sonder genügend raum zur reibung belassen
ser001 Muhr – We Are Desolved
– kleine, feine themen, die manchmal an vorabendserien erinnern lassen
– betonte rhythmik
– manchmal knifflig, verzwackt, dann wieder offenerer sound
– jedes stück offenbart jedoch eine vollendet ausgeführte idee
– „dust“
die serein- seite ist gefällig gestaltet, bietet neben den (flotten) downloads informationen zum jeweiligen werk und seinem künstler. darüber hinaus ist man interessiert am austausch und hat ein forum eingerichtet, welches aber noch wenig genutzt wird. einen einzigen nervösen wimpernschlag erzeugte bei mir die etwas unausgegorene covergestaltung, bei der man nicht von homogenität sprechen kann. sie könnte zu einem besseren wiedererkennungswert beitragen.
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