The Sound of German HipHop

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  • #4588081  | PERMALINK

    Anonym
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    Helau! Alaaf! Morgen um 16 Uhr erscheint unser neues Mixtape „Abwasser“ als Free Download auf unserer Webseite. Um euch die Wartezeit zu verschlimmern, hier schon mal das von Marcel Richard gestaltete Cover und die Tracklist inklusive der Produzenten. Features gibt es natürlich wieder keine.
    1. DIE KYNGZ SIND BACK!!!1 (prod. Spexo)
    2. Abwasser (prod. Yourz)
    3. Leben eines Rappers (prod. Danger Dan & Panik Panzer)
    4. Lügenpresse 1 (Skit)
    5. Neoliberale Subkultur (prod. Spexo)
    6. Molotowcocktails auf die Bibliotheken (prod. Dufsen)
    7. Stimmen aus dem Sumpf (prod. Spexo)
    8. Insolvenzverwalter (prod. Danger Dan & Panik Panzer)
    9. Stück Dreck (prod. Dufsen)
    10. Lügenpresse 2 (Skit)
    11. Wir sind es (prod. Danger Dan & Panik Panzer)
    12. Chocomel und Vla (prod. Roxz)
    13. Mach mit (prod. Enaka)
    14. Alkilopen (prod. Danger Dan & Panik Panzer)
    Gemischt und gemastert von Roe Beardie!

    Antilopen Gang via Facebook

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    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #4588083  | PERMALINK

    Anonym
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    http://www.sueddeutsche.de/kultur/kraftwerk-vs-moses-pelham-vor-gericht-bundesverfassungsgericht-verhandelt-ueber-hip-hop-1.2753692

    Verstehe ich nicht. Warum schreibt man Kraftwerk nicht einfach in die Credits und beteiligt sie an den Tantiemen? Außerdem gewinnen sie ja vielleicht ein paar neue Fans aus den Reihen der Schwester S.-Anhänger. Ich hätte sicher auch nie eine Funkadelic- oder Parliament-Platte gekauft, wären da nicht die Samples auf den Platten des Westcoast Gangsta Rap der frühen 1990er gewesen.

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    #4588085  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    :-)

    --

    #4588087  | PERMALINK

    irrlicht
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    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,214

    Hafti wirds feiern. Ganz sicher. Sehr klasse gemacht.

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    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #4588089  | PERMALINK

    cleetus

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    Auch gesehen und wenn der keinen Ghostwriter hat, bin ich sogar ganz leicht beeindruckt.

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    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #4588091  | PERMALINK

    Anonym
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    Haha! :lol: Mit Mike Krüger-Sample.

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    #4588093  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

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    Kann das Feuilleton sich nicht mal was in seiner Kragenweite suchen? Fool’s Garden haben doch ein neues Album draußen.
    http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/595231/Boehmermann-beerdigt-den-deutschen-Gangsta-Rap

    --

    #4588095  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,283

    Geil, da war wieder ends der Superlativen-Phrasendrescher am Werk. (Er spricht immer von ‚Wir‘ – wen genau könnte er damit meinen?)
    -mal eben, sorry, sogar „UND mal eben“
    -aus dem Handgelenk
    -nie, nie wieder
    -zu perfekt
    -zerlegt
    -genial
    -maximal

    (Meine Frage nach dem Ghostwriter war übrigens ernst gemeint, wisst ihr da was?)

    --

    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #4588097  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,214

    Der Artikel ist natürlich Schund, braucht man nicht weiter drüber reden. Interessant finde ich eher, dass das splash! mag gar nicht begeistert ist. Ich finde Böhmermann zu allseitig karikierend und andererseits zu feinsäuberlich in der Darstellung, als dass ich das als reinen Klamauk verstanden habe (von der Kritik an immer wieder hochschwappender Polizeigewalt, auch aktuell, ganz zu schweigen), aber was Yonca Julia Pulur da anreißt, ist schon clever. Und dazu fantastisch geschrieben, ob man jetzt immer ihrer Meinung ist oder nicht. Den größten Teil davon unterschreibe ich sofort. Passt auch zur jüngsten Debatte in diesem Thread.

    „Jan Böhmermann hat es mal wieder getan und wahrscheinlich hat es schon jeder zweite Facebook-Freund von dir gepostet: Er rappt schon wieder. „POL1Z1STENS0HN“ ist seine vermeintlich humoristische Annäherung an Haftbefehl und deutschen Straßenrap. Warum man den Song und Böhmermanns Art, Rap zu adaptieren, nicht lustig finden muss, erläutert unsere Autorin Yonca Pulur.

    Jan Böhmermann hat’s nicht so mit Deutschrap, wie er bereits Anfang 2015 im Interview mit Visa Vie klarstellte. Mit „den Mittelstandsrappern der späten 90er Jahre“ verbinde er zwar eine tiefe Nostalgie, vor allem, da diesen „dieser komische soziale Aufstiegsgedanke“ nicht anhafte, der Böhmi offenbar grundsätzlich gegen den Strich geht. So weit, so arschig. Im Mittelstand ist Aufstieg auch kein ganz so wichtiges Thema. Dort sind die Eltern oder Großeltern ja schon längst angekommen.

    Interessanterweise führt er als Gegenbeispiel Kendrick Lamar ins Feld, der „das Narrative“ zurück ins Game hole, bewusst eine Geschichte erzähle und dabei auf technische Regeln wie den Refrain „scheißt“. Ein Hauptnarrativ von Kendrick ist übrigens der Auf- und Ausstieg – weg von der Straße – aber geschenkt! Auch die Tatsache, dass Lamar Elemente des Jazz in seine Musik mit einbaue, die sogar live eingespielt sind (hört, hört!), macht ihn für Böhmermann zu einem Ausnahmekünstler. Dass erst eine Musikrichtung in den HipHop Einzug halten muss, die primär vom Bildungsbürgertum konsumiert wird, damit Jan es gut findet, sei an dieser Stelle nur nebenbei erwähnt. Bei Deutschrap und insbesondere bei Haftbefehl sehe das Ganze vollkommen anders aus. Dessen Erfolg sei ein Resultat der Hilflosigkeit des Feuilletons: „Weil sie denken, das ist der heiße Scheiß. Aber mal ganz im Ernst: Ich frag mich eh, wie da die ganzen Nebensätze in seine Raptexte kommen. Ich find es schon ganz gut, wenn Leute nicht nur so tun, als hätten sie was zu sagen, sondern wirklich was zu sagen haben. Und es wird dann doch relativ schnell dünn, wenn man ihm das Mikrofon zum Interview hin hält.“ Wirklich schlecht finde er ihn zwar nicht, aber den Kult-Charakter verstehe er schlicht nicht und was das Lob der Presse angeht? Naja, die feiern ja auch das Dschungelcamp.

    Fast ein Jahr nach dem zitierten Interview hat er heute sein Video zu „POL1Z1STENS0HN“ veröffentlicht. Da bedient sich Böhmermann ironisch eben jenes Straßenraps, dem er am Beispiel Haftbefehls, die Fähigkeit abspricht, eine Geschichte zu erzählen – um selbst genau jenes zu tun.

    „Du hast Problem, ich hab Polizei.“ Ein Problem habe ich wirklich – verkörpert durch den Chef-Satiriker der Generation Y und des ZDFs. Es ist diesmal weniger der Inhalt und nicht einmal eine Kritik an technischen Elementen, es ist die Art und Weise, wie Böhmermann sich des Mediums Straßenrap bedient, welche bei mir tendenziell Übelkeit verursacht. Erneut erinnert mich Jan Böhmermann in seiner Inszenierung als Straßenrapper unangenehm an die Gymnasiasten meiner Offenbacher Gesamtschule. Also an jene Leute, die früher auf dem Pausenhof auf jeden gezeigt haben, der Baggys trug und über dessen Basecaps lachten. In meiner Jugend war die Reaktion darauf, dass man Rap höre, gespieltes Kanack-Deutsch – mit dem von Mutti liebevoll geschmierten Pausenbrot in der Hand.

    Heute haben Jan Böhmermann und die Jungs vom Pausenhof von damals plötzlich ein Problem, denn deutscher Straßenrap ist gar kein Teilbereich mehr, der sich primär in irgendwelchen Hinterhofkellern abspielt, sondern mitten im Mainstream angelangt. Der ironische Umgang mit Straßenrap ist ein Ausweg aus einem internen Dilemma, denn: sich Straßenrap zu verweigern ist unmöglich – sonst war’s das mit dem gesicherten Platz im Club der coolen Kids. Und hier kommt die Dynamik vom Pausenhof wieder ins Spiel: Nur statt der offensichtlichen Ablehnung, wird der Slang nun ironisch-ernst vereinnahmt und gleichzeitig zum Witz erklärt. Die Dialektik der Kultur-Annexion nimmt ihren Lauf.

    Werden Haftbefehl, Schwester Ewa oder auch Celo & Abdi Freitag Abends in der WG-Küche gespielt, dann passiert das immer mit einem Lachen. Das Kanak-Deutsch, über das sich deine Mutter manchmal so aufregt, wird plötzlich zur eigenen Sprache. Aber natürlich alles nur aus Spaß. Und eben jener ironischer Umgang mit etwas, das nicht verstanden wird, ist ein Ausdruck bildungsbürgerlicher Arroganz par excellance. Die Lebenssituation und -realität von sozial und wirtschaftlich schlechter gestellten Menschen wird ins Lächerliche gezogen, indem ihre Ausdrucksform annektiert und mit einem breiten Grinsen am Ende des Satzes versehen wird. Der Sache wird nicht mehr mit Ablehnung begegnet, sondern durch Herabwürdigung und Humor beherrschbar. Das alles mit einem wohlwollenden Lächeln auf den Lippen, als sei man “denen da unten” einen Schritt näher gekommen. Als sei man plötzlich Teil der Posse, zu der man zwar niemals gehören möchte, aber deren breite Akzeptanz es einem schwerer macht, seinen Armutsrassismus weiter so offen kund zu tun. Der widerlich herablassende Charakter der eigenen Handlung wird genauso wenig hinterfragt, wie die gefeierten Texte eines amerikanischen Rappers, der im Prinzip fast deckungsgleiche Inhalte propagiert, aber schon vor dem Haftbefehl-Hype seinen festen Platz in der iTunes-Mediathek hatte.

    Die Inhalte werden also verzerrt dargestellt und in ein Weltbild gepresst, was vermutlich noch enger ist als das neue Weekday-Hosenmodell der eigenen Freundin. Jan Böhmermann könnte ohne Probleme einer von denen sein, wie sie mit dem Gösser-Radler dasitzen und noch ein bisschen über Perspektiven auf die Welt debattieren. An sich langweilen sie mich alle nur. Wenn ihre Haltung nur nicht so viel gefährliches Potenzial beinhalten und seinen Gipfel in den X Millionen RTL-Zuschauern finden würde, die solange zufrieden sind, wie die dargestellte Unterschicht noch dümmer ist als sie selbst. Nach oben buckeln, nach unten treten. Läuft bei euch.“

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #4588099  | PERMALINK

    Anonym
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    Das kann man durchaus so sehen, im Falle Böhmermanns halte ich das aber für übertrieben. Leute, die Musik „ironisch“ hören, waren mir eh schon immer suspekt. Und da gibt’s dann auch keinen Unterschied zwischen ESC-Partys mit Guildo Horn oder WG-Partys mit Celo & Abdi.
    Die Antilopen Gang meldete sich schon bei Facebook zu Wort: „Polizei war unsere Idee.“ :lol: Bei euch läuft, bei mir verläuft.

    --

    #4588101  | PERMALINK

    Anonym
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    Beiträge: 0

    Ich halte Marcus Staiger für den einzig kompetenten Journalisten, der sich mit deutschsprachigem Rap auseinandersetzt. Was ihn zu diesem Kommentar geritten hat, kann ich vollkommen nachvollziehen.
    Ich würde Jan Böhmermann aber nicht in einem Atemzug mit muttergefickten Bürgerfratzen wie dem Arschloch von Juliens Blog nennen, dafür ist sein Track einfach zu detailverliebt und, ja, auch liebevoll.

    --

    #4588103  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

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    Beiträge: 31,214

    Der Verweis auf Julien muss mir entgangen sein? Gibts den eigentlich noch, zählt der noch Reimketten und Silben? Klasse Text von Marcus natürlich, wie so oft.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #4588105  | PERMALINK

    cleetus

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    Beiträge: 17,283

    edit.

    --

    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #4588107  | PERMALINK

    Anonym
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    IrrlichtDer Verweis auf Julien muss mir entgangen sein? Gibts den eigentlich noch, zählt der noch Reimketten und Silben? Klasse Text von Marcus natürlich, wie so oft.

    Da habe ich den Bogen vielleicht zu weit und auch überspannt. Im verlinkten Kommentar kommt diese Aussage nicht vor, aber Marcus Staiger hat sich so in einem Beitrag des JUICE Magazins geäußert. Und auf diese kleine Kröte (JuliensBlog) trifft die Kritik von Yonca Pulur und Staiger auch völlig zu. ;-)

    --

    #4588109  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

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    Harry RagDa habe ich den Bogen vielleicht zu weit und auch überspannt. Im verlinkten Kommentar kommt diese Aussage nicht vor, aber Marcus Staiger hat sich so in einem Beitrag des JUICE Magazins geäußert. Und auf diese kleine Kröte (JuliensBlog) trifft die Kritik von Yonca Pulur und Staiger auch völlig zu. ;-)

    Das sehe ich ja jetzt erst. Dagegen waren die Rap-Analysen ja noch fast ein wenig lustig.

    --

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