Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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  • #4532543  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    soulpopeLetjat žuravli“ – „Wenn die Kraniche ziehen

    Michail Kalatozov Russland 1957

    http://stadtkinowien.at/film/858/

    :liebe:

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #4532545  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    gypsy tail wind:liebe:

    Ja fraglos ein sehr stimmiger Beitrag zur Weinberg Hommage der Wiener Festwochen 2015 ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #4532547  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Was ist denn der Weinberg-Bezug? Hat er den Soundtrack komponiert? Ist länger her, dass ich den Film gesehen habe, aber wenn er mal wieder ins Kino kommt, muss ich unbedingt hin!

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #4532549  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    gypsy tail windWas ist denn der Weinberg-Bezug? Hat er den Soundtrack komponiert? Ist länger her, dass ich den Film gesehen habe, aber wenn er mal wieder ins Kino kommt, muss ich unbedingt hin!

    Ja

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #4532551  | PERMALINK

    nick-longhetti

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    Silent Trigger (Russell Mulcahy, 1996)

    Ziemlich großartig.

    --

    We are all failures, at least the best of us are.
    #4532553  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    Erinnerndes Wiedersehen in einer schlaflosen Nacht ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #4532555  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
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    Results von Andrew Bujalski

    In neun Jahren „How I Met Your Mother“ konnte Cobie Smulders nicht so deutlich wie hier zeigen, was für eine großartige Schauspielerin sie ist. Wunderbar und von Bujalski wie stets mit einem unvergleichlichen Feingefühl und mikroskopischem Blick für emotionale Harmonien und Dissonanzen inszeniert.

    --

    I'm making jokes for single digits now.
    #4532557  | PERMALINK

    nick-longhetti

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    Tim Frazer jagt den geheimnisvollen Mister X (Ernst Hofbauer, 1964)

    „Tim Frazer“ ist pures Avantgarde-Gold, quasi ein Meta-Krimi über die Rollen seiner Ermittler wie Francos „Todesrächer von Soho“:
    Beide Polizisten ermitteln lustlos, pedantisch, xenophob vor sich hin und während sie von alten Zeiten träumen (im Büro hängt eine Karte von Belgisch-Kongo), zieht das Leben an ihnen vorbei. Dazu Hofbauers Spezialität – ein Fullhorn an großartigen Details und Unfassbarkeiten (besonders schön: obige entschleunigte Verfolgungsjagd auf einer hochklappenden Brücke!) in Bild und Ton. Riesig.

    --

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    #4532559  | PERMALINK

    cleetus

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    Nick Longhetti
    Silent Trigger (Russell Mulcahy, 1996)

    Ziemlich großartig.

    Auch kürzlich gesehen und zumindest im Action-Lundgren-Kosmos großartig, hauptsächlich wegen des, für Action-Lundgren-Kosmos-Filme, ungewöhnlichen Settings und den hochkomplizierten Flashbacks. Gut gefallen haben mir auch die technoiden Stills von Glasfassaden im Sonnenuntergang.
    Gesehen hab ich den Film im Doppelfeature mit Hard to kill, dem m.E. nach zweitbesten Seagal-Film. Im direkten Vergleich kann man Dolph Lundgren gar nicht genug dankbar sein für seine lakonische Spielweise, Steven hingegen wartet erstmal ab bis der böse Latino den Storekeeper umnietet und schreitet dann langsam ein. Und als ob das nicht genug wäre, geht er erst auf die Knie und bricht dem Trottel dann selbstverteidigend mit seinen Aikido-Skills das ganze Bein. Und noch was: Lundgren, Van Damme, Snipes und sogar der späte Chuck Norris waren wenigstens sauberst austrainiert, während Seagal immer sowas wie nen weichen Babypopo darstellte. Ich finde das arrogant dem Publikum gegenüber.
    Der Film hat außerdem die cornieste (von corny) Trainingssequenz aller Zeiten, ein Wunder, dass er danach überhaupt einen Kampf übersteht:

    (kurzer Vergleich mit Double Team)

    Zu Gute halten muss man beiden Charakteren, dass sie Waxman und Mason Storm heißen, sowas ist heutzutage doch recht selten geworden.

    --

    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #4532561  | PERMALINK

    tina-toledo
    Moderator

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    El àngel exterminador / Der Würgeengel (Luis Buñuel, 1962) * * * * 1/2

    --

    Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!
    #4532563  | PERMALINK

    filter

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    „Herz aus Stahl“ (Achtung Spoilergefahr)

    Männerrunde, daher der Mehrheit gefügt, aber auch nicht generell abgeneigt gewesen. Der Film hatte dann aber bereits verloren, als er mir den mitteleuropäischen April (1945) in herbstlicher Vegetation verkaufen wollte. Tatsächlich ist er denn auch im September/Oktober in England gedreht worden. Überhaupt hätte man die Handlung in den Spätsommer 1944 und nach Frankreich vorverlegen sollen, vieles wäre bei einem angeblich um historische Genauigkeit bemühten Film glaubhafter gewesen. Aber Thematik und Inszenierung schrammten wohl auch so schon eng genug am Soldaten James Ryan vorbei. Entsprechende Vergleiche wurden in der Presse daher auch bemüht. Doch scheitert dies hier allein schon an der Ausarbeitung der Charaktere, die über sattsam bekannte Stereotypen nicht hinauskommen. Nicht bei einem der Darsteller löste der Tod – und viele bleiben nicht übrig – bei mir so etwas wie Empathie aus. Brad Pitt begibt sich als „Wardaddy“ noch einmal ins „Nazi-killing Business“, leider frei jeglicher tarantinoesker Überzeichnung, laut BILD aber Oscar-reif.

    Bemerkenswert bleibt allein die unverblümte Darstellung eines amerikanischen Kriegsverbrechens, die jedoch einzig dazu dient, einem zarten besaiteten Jüngling unnachgiebige Härte gegenüber dem Gegner anzuerziehen und keinesfalls als Anklage zu verstehen ist. Diese Härte ist selbstverständlich notwendig, denn der bewaffnete Gegner ist so bestialisch wie tumb und setzt sich vornehmlich aus Mitgliedern der SS zusammen, die Kinder an die Front werfen, jeden aufhängen, der sich dem Endkampf verweigert, oder selbst singend Richtung Front marschieren, um sich sogleich in Kompaniestärke und Lemmingmanier einem einzelnen, fahruntüchtigen Sherman-Panzer zum Fraß vorzuwerfen. Der hatte einige Szenen zuvor einen Tiger-Panzer außer Gefecht gesetzt, auf den zur Handlungszeit an der Westfront zu treffen übrigens faktisch dem Fund der Nadel im Heuhaufen gleichkam. Muss man nicht so verbissen sehen. Schließlich hatten auch deutsche Handgranaten lediglich den Wirkungsgrad eines D-Böllers. Und immerhin, ganz am Ende darf ein junger SS-Schurke kurz eine menschliche Regung zeigen. Die weibliche Bevölkerung bietet sich hingegen umgehend den feschen GIs an, ob nun im Schlafzimmer oder gleich im Panzer, Minimalaufwand Schoki und Zigaretten, Maximalaufwand drei freundliche Sätze, ein wenig Klavierklimperei und aus der Hand lesen. Und natürlich taucht auch die örtliche Nazielite auf, die sich in trauter Eintracht in der guten Stube unterm Führerbild nach einer letzten Orgie die Kugel gab.

    „Herz aus Stahl“ ist exzessive Zurschaustellung von Gewalt mit einem plumpen, klischeebeladenen Gut gegen Böse-Schemata, einer Rahmenhandlung, die sich in einem Satz (Sherman-Panzer-Besatzung schießt auf Nazis) zusammenfassen lässt und das „Reflektionsniveau des deutschen Kinos der Fünfzigerjahre“ (Zitat Welt) hat. Grauenhaft! Macht einen Bogen drum.

    --

    Ich brachte meine Vergangenheit im Handgepäck mit. Ihre lagerte irgendwo im Container-Terminal. Als sie ging, benötigte ich einen Seemannssack.
    #4532565  | PERMALINK

    nick-longhetti

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    Beiträge: 655

    Zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren:


    Die Nibelungen 1. Teil: Siegfried (Harald Reinl, 1966)
    &
    Die Nibelungen 2. Teil: Kriemhilds Rache (Harald Reinl, 1967)

    Die Winnetou-Trilogie war in ihrer Wehmut und ihrem Fatalismus bereits unverkennbar deutsch , kein Wunder, dass die Nibelungensage danach genau der richtige Stoff war, der Reinl zur Höchstform brachte.
    Gewaltige Landschaften und Felsmassive lassen (wie so oft bei ihm, dem heimlichen Nihilisten) keinen Platz für die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen und so setzen die naiven und von Großmut berauschten Figuren im trügerisch romantischen ersten Film bereits unaufhaltsam die Weichen für die sich anbahnende Katastrophe. Im zweiten Teil schart sich dann, zusammengepfercht in ausweglosen Räumen, alles in blinder Führergläubigkeit um den niederträchtigen König – schon zuvor (insbesondere im zu Unrecht als faschistoid bezeichneten „Solange du lebst“) hatte sich Reinl vorsichtig mit der jüngeren deutschen Geschichte auseinandergesetzt, hier wird er dann erstmals deutlich.
    Am Ende geht Ernst W. Kalinkes unverkennbare Kamera den Kämpfen immer wieder aus dem Weg, ungewöhnlich für einen Regisseur, der Gewalt ansonsten, wie kein zweiter im deutschen Kino, extrem kaltschnäuzig in Szene setzte. Aber „Die Nibelungen“ ist nur dem Anschein nach ein Heldenepos, hinter der Oberfläche verbirgt sich ein großer, andeutungsreicher Film über menschliche Schwäche.

    --

    We are all failures, at least the best of us are.
    #4532567  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

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    Prima Text, Nick. „Menschliche Schwäche“ ist ja so ein Thema im deutschen Nachkriegskino, das auch entschuldigend eingesetzt wurde, „Kann ja jedem mal passieren“. Reinls Nibelungen habe ich ja immer nur in Ausschnitten gesehen, da schienen mir die Farben zu bunt und der Plot zu sehr auf Konsens getrimmt. Stattdessen gab ich Langs expressionistischer Ausstattungsorgie den Vorzug, aber ich werde mich wohl mit dem Film befassen, ebenso wie mit diversen anderen Nachkriegsfilmen auch (wobei, haha, Langs Indien-Filme jetzt sogar bei Eureka erscheinen).

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #4532569  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,857

    Langs Indien-Filme sind auf Augenhöhe mit dem Besten, was er zuvor gedreht hat.

    A propos:


    The Fall Of The Roman Empire von Anthony Mann

    Überlegenswert, ob das nicht Anthony Manns Hauptwerk ist. Der schönste 70mm-Film ever ist es jedenfalls. Die Szenen an der germanischen Grenze, das Forum Romanum (bis heute das größte Außenset der Filmgeschichte and-it-fucking-shows!): Mann dachte sich seinen Monumentalfilm wie einen Western zuerst von Landschaft und Setting her, erhöhte Scope und Grandeur ins Unermessliche und verengte die Story doch wieder zu einem schuldbelasteten Konflikt, bei dem von Anfang an keine Erlösung möglich ist. Pures Genie.

    --

    I'm making jokes for single digits now.
    #4532571  | PERMALINK

    nick-longhetti

    Registriert seit: 08.07.2011

    Beiträge: 655

    latho“Menschliche Schwäche“ ist ja so ein Thema im deutschen Nachkriegskino, das auch entschuldigend eingesetzt wurde, „Kann ja jedem mal passieren“.

    Indeed, hier aber ist das anders, spätestens zu Beginn des zweiten Films ist der Rausch verflogen und doch möchte niemand einlenken; sogar der vorher so gutmütige und aufrichtige Terrence Hill lässt sich ohne mit der Wimper zu zucken für seinen König niedermetzeln.

    lathoStattdessen gab ich Langs expressionistischer Ausstattungsorgie den Vorzug, aber ich werde mich wohl mit dem Film befassen, ebenso wie mit diversen anderen Nachkriegsfilmen auch[…]

    Langs Verfilmung ziehe ich auch noch vor, Reinls Nibelungen haben aber wenig mit dem bunten Pappmache-Epos gemein, als das sie gerne verkauft werden. Ist mir generell ein Rätsel, wie man damals darauf kam, dass in seinen Filmen immer nur Friede-Freude-Eierkuchen herrscht (Eine Dokumentation über ihn trägt den schicken Zusatztitel „Kino ohne Probleme“.), in seiner Winnetou-Trilogie steht praktisch immer der Untergang einer ganzen Zivilisation vor der Tür – viel größere Probleme kann man ja kaum aus dem Hut zaubern.

    latho(wobei, haha, Langs Indien-Filme jetzt sogar bei Eureka erscheinen).

    Wobei das wohl auch dem großen Namen geschuldet sein dürfte, ansonsten gibt es ja kaum etwas, das, insbesondere auch den heimischen Filmverleihen, so wenig gilt wie deutsches Genre-Kino. Dabei ist das völlig richtig:

    Napoleon DynamiteLangs Indien-Filme sind auf Augenhöhe mit dem Besten, was er zuvor gedreht hat.

    Was hältst du eigentlich von Langs letztem Film „Die 1000 Augen des Dr. Mabuse“, Napo?

    Napoleon DynamiteÜberlegenswert, ob das nicht Anthony Manns Hauptwerk ist.

    Möglich. Für mich ist es jedenfalls der schönste unter all den schönen Mann-Filmen.

    --

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