Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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  • #4528583  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

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    Mache ich in den nächsten Tagen. Hast du ihn schon gesehen?

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    #4528585  | PERMALINK

    scorechaser

    Registriert seit: 02.05.2003

    Beiträge: 46,551

    Napoleon DynamiteMache ich in den nächsten Tagen. Hast du ihn schon gesehen?

    Hatte gestern irgendwie keine Lust auf Filme. Ein Freund meinte, er sei zu Beginn recht zäh, mal schauen. Heute Abend erstmal Grafs „Polizeiruf“ mit Brandt.

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    "Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
    #4528587  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 4,876

    Get On Up – Tate Taylor (2014)

    Biopic des aus sehr schwierigen Verhältnissen stammenden, nicht minder schwierigen Menschen James Brown mit allen ups & downs und natürlich viel toller Musik. Kompetent gemacht mit einem sehr guten Chadwick Boseman in der Rolle des JB.

    Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass die heftigen Pegelausschläge nach oben und unten in JBs Leben noch etwas drastischer dargestellt worden wären. Denn darum geht es ja bei JB auch immer: Die Extreme. Armut, Einsamkeit, Gewalt, die eigentlich vorprogrammierte Karriere als Kleinkrimineller, die wundersame Wendung durch das Treffen mit Bobby Byrd, Perfektionismus und Kontrollsucht, der Aufstieg zum Soul Brother #1, Genie und Wahnsinn, Erfolg und Geld, noch mehr Einsamkeit und noch mehr Gewalt. Der Film scheint mir ein bisschen geglättet und hätte für mich ruhig etwas abgründiger und brutaler einerseits und himmelhoch jauchzend und hysterischer andererseits sein können. Aber das sind wohl die Gesetze Hollywoods.

    Eine der anrührendsten Szenen fand ich, als Bobby Byrd mit seinem ehemaligen Schützling und jetzigen diktatorischen Chef JB bricht, der ihm überheblich lachend entgegnet: „Na und? Glaubst Du etwa ich sei dann ganz allein?“ worauf BB nur sagt: „Du warst schon immer allein.“ Der Film schneidet auf den vielleicht 10-jährigen JB, dem weiße Rassisten als Startnummer in einem Boxkampf eine „1“ auf die nackte Brust gemalt haben, und spricht traurig in die Kamera „I paid the price to be the boss.“

    Hatte nicht viel erwartet, habe mich dann aber doch 138 Minuten (!) gut unterhalten. Sehenswert.

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #4528589  | PERMALINK

    jan_jan
    Chosen Undead

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 5,885

    Ha, ich habs endlich mal geschafft den Fernseher anzuschalten, wenn was neues von Dominik Graf kommt. Ich fand es wieder sehr gut, nachdem mich die geliebten Schwestern eher kalt gelassen haben.

    Außerdem noch: The Sacrament von Ti West. Wow, bereue ihn auf den FFF Nights geschwänzt zu haben.

    --

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    #4528591  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

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    The Cut – Fatih Akin (2014)

    Fatih Akin packt ein äußerst heißes Eisen an: Den Völkermord an den Armeniern durch die Türken im ersten Weltkrieg, über den noch heute viele Nationen darüber debattieren (auch Deutschland und Israel), ob es einer war oder nicht.

    Der Film beginnt packend, spannend und emotional mitreißend. Nachdem der Protagonist Nazareth (war dieser Name nötig?) den langen Marsch und den Massenmord überlebt hat, driftet der Film in pathetische Schwarzmalerei und Gefühlsduselei ab.

    Die Suche nach seinen Töchtern gerät ins elegische … und die Szene, in der er seine Schwägerin aus Mitleid erwürgt … nun ja.

    Da ich keine Ahnung habe, wie weit man sich bei diesem Thema aus dem Fenster lehnen darf, um ihn als reduzierte Kritik am Völkermord auch in türkischen Kinos zeigen zu dürfen, war es wahrscheinlich der maximal Machbare.

    Da die Türkei auf dieses Thema sehr allergisch reagiert (Rückruf von Botschaftern, angespannte diplomatische Beziehungen) sollte die europäische Kritik diesen Aspekt bei der Würdigung des Films wohlwollend im Hinterkopf behalten!

    Fazit: Keine Sterne, sondern Respekt für den Mut!

    --

    #4528593  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,857

    [IMG]http://s14.directupload.net/images/141020/r5aq53xs.jpg
    Wie die Weltmeister von Klaus Lemke

    Fabelhaft, weltmeisterlich!

    --

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    #4528595  | PERMALINK

    friedrich

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    talking headThe Cut – Fatih Akin (2014)

    Fatih Akin packt ein äußerst heißes Eisen an: Den Völkermord an den Armeniern durch die Türken im ersten Weltkrieg, über den noch heute viele Nationen darüber debattieren (auch Deutschland und Israel), ob es einer war oder nicht.

    Der Film beginnt packend, spannend und emotional mitreißend. Nachdem der Protagonist Nazareth (war dieser Name nötig?) den langen Marsch und den Massenmord überlebt hat, driftet der Film in pathetische Schwarzmalerei und Gefühlsduselei ab.

    (…)

    Fazit: Keine Sterne, sondern Respekt für den Mut!

    Kino King Knut Elstermann hat letzten Samstag im Radio Fatih Akin zu seinem Film The Cut interviewt. Das kann man sich hier ab 28:10 min im Stream anhören. The Cut war ja vorher schon an verschiedenen Stellen verrissen worden, auch bei Knut Elstermann. In sofern ist es mutig, dass sich Fatih Akin dem Interview stellt. Da erfährt man einiges an Hintergründen, KKK nimmt Fatih Akin aber auch auf subtile und respektvolle Art ziemlich in die Zange.

    Man braucht wohl nicht darüber zu streiten, dass das „Verschwinden“ der gesamten armenischen Bevölkerung der Türkei im ersten Weltkrieg ein Völkermord war. Interessanter finde ich, wie sehr die Geschichte dieser ganzen Region seit Jahrhunderten und bis heute von ethnischen Konflikten, Vertreibung, Krieg und Mord geprägt ist. Kann man jeden Tag in den Nachrichten sehen.

    talking head, schau mal in Deine PNs!

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #4528597  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    Beiträge: 0

    FriedrichKino King Knut Elstermann hat letzten Samstag im Radio Fatih Akin zu seinem Film The Cut interviewt. Das kann man sich hier ab 28:10 min im Stream anhören. The Cut war ja vorher schon an verschiedenen Stellen verrissen worden, auch bei Knut Elstermann. In sofern ist es mutig, dass sich Fatih Akin dem Interview stellt. Da erfährt man einiges an Hintergründen, KKK nimmt Fatih Akin aber auch auf subtile und respektvolle Art ziemlich in die Zange.

    Man braucht wohl nicht darüber zu streiten, dass das „Verschwinden“ der gesamten armenischen Bevölkerung der Türkei im ersten Weltkrieg ein Völkermord war. Interessanter finde ich, wie sehr die Geschichte dieser ganzen Region seit Jahrhunderten und bis heute von ethnischen Konflikten, Vertreibung, Krieg und Mord geprägt ist. Kann man jeden Tag in den Nachrichten sehen.

    talking head, schau mal in Deine PNs!

    Zu King Knut Elstermann habe ich auf Grund seiner Biographie ein gespaltenes Verhältnis. Was er vereißt, muss längst noch nicht schlecht sein.

    … und die Nachrichten berichten heute immer über die Kurden, die damals an den Massakern maßgeblich beteiligt waren.

    --

    #4528599  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 4,876

    talking headZu King Knut Elstermann habe ich auf Grund seiner Biographie ein gespaltenes Verhältnis. Was er vereißt, muss längst noch nicht schlecht sein.

    Zur Biographie von KKK kann ich nichts sagen. Ich finde seine Sendung aber sehr gut und sein Umgang mit seinen Gästen finde ich auch immer sehr respektvoll und sympathisch. Ich habe ihn auch mal bei einer Lesung seines Buches Meine Winsstraße in einer Stadtteilbibliothek erlebt und fand ihn in seiner unprätentiösen Art sehr sympathisch. Aber natürlich muss man nicht einer Meinung mit ihm sein.

    talking head… und die Nachrichten berichten heute immer über die Kurden, die damals an den Massakern maßgeblich beteiligt waren.

    Heute Opfer, morgen Täter und umgekehrt.

    Mir zog vorhin ein grauenhafter Gedanke durch den Kopf: Vertreibung und Völkermord sind im Nahen Osten wohl seit Jahrtausenden ein probates Mittel der Bevölkerungspolitik und die jeweiligen Täter empfinden dabei keinerlei Schuld. Steht schon in der Bibel. Bitter!

    Bitte nochmal in die PNs schauen!

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #4528601  | PERMALINK

    candycolouredclown
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 19,052

    „Lass jucken, Kumpel 5: Der Kumpel lässt das Jucken nicht“ (Franz Marischka)

    UN-GLAUB-LICH!

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    Flow like a harpoon daily and nightly
    #4528603  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 10,972

    It’s a Wonderful Life (Frank Capra, 1946) ****½

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    #4528605  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    FriedrichHeute Opfer, morgen Täter und umgekehrt.

    Gestern Täter heute Opfer würde es wohl besser beschreiben … und die Armenier in der Türkei sind wohl zahlenmäßig nicht mehr in der Lage, morgen noch Täter zu werden.

    --

    #4528607  | PERMALINK

    genosse-schulz

    Registriert seit: 06.01.2009

    Beiträge: 5,321

    candycolouredclown“Lass jucken, Kumpel 5: Der Kumpel lässt das Jucken nicht“ (Franz Marischka)

    UN-GLAUB-LICH!

    :lol:

    Erzähl doch mal!

    --

    I hunt alone
    #4528609  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,857

    candycolouredclown“Lass jucken, Kumpel 5: Der Kumpel lässt das Jucken nicht“ (Franz Marischka)

    Auf die Kumpel-Filme habe ich seit einiger Zeit auch tierischen Bock!

    Vor kurzem ist auch genau die richtige Begleitlektüre erschienen:

    [IMG]http://s14.directupload.net/images/141020/8vf8gyiw.jpg

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    I'm making jokes for single digits now.
    #4528611  | PERMALINK

    foka

    Registriert seit: 17.10.2007

    Beiträge: 8,543

    Camp X-Ray (Peter Sattler, 2014) ***½

    Prisoners (Denis Villeneuve, 2013) ****

    Extremely Loud and Incredibly Close (Stephen Daldry, 2011) ***

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    Is this my life? Or am I just breathing underwater?
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