Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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  • #4512733  | PERMALINK

    hidden_curriculum

    Registriert seit: 05.04.2007

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    L’année dernière á Marienbad (1961) – Alain Resnais **

    Prätentiöser Mist.

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    Highlights von Rolling-Stone.de
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      #4512735  | PERMALINK

      napoleon-dynamite
      Moderator

      Registriert seit: 09.11.2002

      Beiträge: 21,856

      Das unsichtbare Mädchen von Dominik Graf

      In den ersten fünf Minuten passiert mehr als in den letzten 30 Tatort-Fällen und den Vorspann mit dem Fadenkreuz gibt es auch nicht. So falsch kann ein Idiot wie Schweiger mit seiner Großmäuligkeit dann also wohl doch nicht liegen. Aber zur Sache: Unterfränkischer Heimatcrime, die Wiedergeburt des jahrzehntelangen TV-Untoten Elmar Wepper als Schauspieler von ausgeprägtem Profil, lustvoll am Mikrofon vorbeigequatschte Dialoge, archaisch illustrierende Rückblenden und Grafs immer noch etwas überstrapazierte Zoom-Manie. Das ist nicht ganz Fuller, wirkt manchmal bloss technisch und offenkundigen Vorbildern nachempfunden, deren Dynamik Graf nie erreicht. Sinnlicher und intellektuell ertragreicher wird das deutsche Fernsehen aber auch nicht mehr werden. In all seinen bemühten Unzulänglichkeiten ziemlich toll.

      lathoSpielberg – War Horse. Bringen wir’s hinter uns:

      Als Kind besuchte Spielberg John Ford und bat um Ratschläge, dieser zeigte ihm ein paar Fimszenen an der Wand und sagte, er, Spielberg, solle auf den Horizont achten, dann sei er Regisseur. Spielberg hat hier viel mehr als nur die Horizonte von Ford übernommen: die Iren in rumpeligen Steinhäusern (hier in Devon angesiedelt), die Verbindung Mensch-Natur bei gleichzeitiger Überhöhung, die ikonisierten Gesichter der Akteure, überhaupt wirkt der Film gelegentlich wie ein überraschend altmodisches Ford-Fan-Vehikel, was ja nicht das schlechteste ist. Bleibt als Einwand, dass Ford nie freiwillig ein Film über ein Pferd gedreht hätte. Trotzdem: Spielbergs bester seit langer Zeit.

      Hopsa, den will ich auch sehen. Hast du es mit „Tintin“ probiert?

      lathoFreut mich. Welche zwei Swanberg-Filme meinst du? Marriage Material?

      Ja. Und „Caitlin Plays Herself“. Swanee hat aber auch schon wieder neue Asse im Ärmel.

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      I'm making jokes for single digits now.
      #4512737  | PERMALINK

      scorechaser

      Registriert seit: 02.05.2003

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      „The Prestige“ (Christopher Nolan, 2006) *****

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      "Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
      #4512739  | PERMALINK

      fifteenjugglers
      war mit Benno Fürmann in Afghanistan

      Registriert seit: 08.07.2002

      Beiträge: 11,430

      Napoleon DynamiteDas unsichtbare Mädchen von Dominik Graf

      […]

      In all seinen bemühten Unzulänglichkeiten ziemlich toll.

      Ja, so kann man es wohl zusammenfassen.

      --

      "Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"
      #4512741  | PERMALINK

      candycolouredclown
      Moderator

      Registriert seit: 08.07.2002

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      „Harry Potter and the Sorcerer’s Stone“ (Chris Columbus)

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      Flow like a harpoon daily and nightly
      #4512743  | PERMALINK

      mosse

      Registriert seit: 16.11.2007

      Beiträge: 284

      FifteenJugglersEigentlich hat mich nur ein Punkt gestört: Schickt eine Ärztin ein Mädchen in dem Zustand über das Meer, noch dazu mit dieser Transportmethode? (Ansonsten war der Schluss aber toll.)

      Eine Lösung hierfür könnte vielleicht sein, dass man das Mädchen gar nicht so sehr als eigenständige Figur ansieht, sondern als Teil von Barbara selbst, als Symbol für einen bestimmten Charakterzug in Barbara – den (jugendlichen) Freiheitsdrang und den Geist offener Rebellion – den sie buchstäblich fahren lässt, um sich dem Patienten, der seine Gefühle verloren hat (die DDR?), zu widmen. Um sozusagen die DDR von innen zu reformieren, einen menschlichen Sozialismus zu schaffen oder so etwas in der Art.

      „Barbara“ (Christian Petzold 2012) ***

      --

      #4512745  | PERMALINK

      scorechaser

      Registriert seit: 02.05.2003

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      FifteenJugglersJa, so kann man es wohl zusammenfassen.

      Hat man Ulrich Noethen schon mal so schleimig und fies gesehen? Der Mann spielt sich ja die Seele aus dem Leib, aber genauso beeindruckt war ich von Silke Bodenbender, die in ihren bisherigen Filmen ja immer nur der Schmuck war, und nie wirklich was zeigen konnte (bis auf vielleicht den Scientology-Film). Äusserst beeindruckende Leistung von ihr.

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      "Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
      #4512747  | PERMALINK

      mosse

      Registriert seit: 16.11.2007

      Beiträge: 284

      P.S.: Was mich ein wenig an „Barbara“ gewundert hat, waren Dinge, wie die überaus satten Farben, in denen der Film fotografiert wurde, Farben, die überhaupt nicht zu meinem Bild von der DDR passen. Oder, dass die Figuren – Barbara, Reiser oder die Jugendlichen, die im Film auftreten – allein schon äußerlich gar nicht in die damalige Zeit passen (ganz egal ob Ost oder West), sondern eher wie Figuren von heute wirken. Oder die Idylle in Reisers Wohnung, die den Film plötzlich seiner Zeit fast märchenhaft zu entrücken scheint (es fehlt eigentlich nur noch, dass ein Frosch vorbeihoppelt und Barbara seine unsterbliche Liebe gesteht). Ich frage mich, ob dahinter eine Absicht steckt, ob Petzold eine allgemeingültige Aussage treffen wollte, die über den historischen Abschnitt, in dem „Barbara“ angesiedelt ist, hinausweist.

      --

      #4512749  | PERMALINK

      latho
      No pretty face

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      Beiträge: 36,823

      Hmm, mein letzter Post ist verschwunden, also nochmal:

      Napoleon Dynamite[…]Sinnlicher und intellektuell ertragreicher wird das deutsche Fernsehen aber auch nicht mehr werden. In all seinen bemühten Unzulänglichkeiten ziemlich toll.

      Nice one.

      Napoleon Dynamite
      Hopsa, den will ich auch sehen. Hast du es mit „Tintin“ probiert?

      Ja, sieh ihn Dir mal an. Zum Schluss wird spielbergmäßig auf die Pauke gehauen und Devon sieht aus wie Texas, aber das sehe ich dem Film nach. Als Homage ans alte Hollywood funktioniert der Film ganz gut.
      Tintin habe ich mir gespart. Die meisten Comic-Verfilmungen misslingen, weil die Regisseure die Panels als Storyboard benutzen, aber Film und Comic funktionieren ganz unterschiedlich. Tintin ist ligne claire und die konnte schon in den (tw. von Hergé beaufsichtigten) Zeichentrickfilmen nicht eingefangen werden, da kann ich mir bei 3D-Animation nicht vorstellen, wie da Charakter hineinkommen soll (wobei Tim bis auf eine Ausnahme sowieso ein ziemlicher Langweiler ist).
      Oder taugt der 3D-Film etwas?

      Napoleon Dynamite
      Ja. Und „Caitlin Plays Herself“. Swanee hat aber auch schon wieder neue Asse im Ärmel.

      Yay! Caitlin fand ich großartig, vor allem dass sich der Film im Verlauf mehr und mehr im Hinterkopf entwickelt. Auf Art History und Marriage Material warte ich noch.

      --

      If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
      #4512751  | PERMALINK

      mikko
      Moderator
      Moderator / Juontaja

      Registriert seit: 15.02.2004

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      scorechaserHat man Ulrich Noethen schon mal so schleimig und fies gesehen?

      Kleiner Minuspunkt: sein Unvermögen Fränkisch zu sprechen. Das klang arg bemüht und daneben.
      Ansonsten hat mich dieser Film auch beeindruckt. In der Tat viel besser als die meisten Tatort Folgen.

      --

      Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
      #4512753  | PERMALINK

      scorechaser

      Registriert seit: 02.05.2003

      Beiträge: 46,551

      MosseP.S.: Was mich ein wenig an „Barbara“ gewundert hat, waren Dinge, wie die überaus satten Farben, in denen der Film fotografiert wurde, Farben, die überhaupt nicht zu meinem Bild von der DDR passen. Oder, dass die Figuren – Barbara, Reiser oder die Jugendlichen, die im Film auftreten – allein schon äußerlich gar nicht in die damalige Zeit passen (ganz egal ob Ost oder West), sondern eher wie Figuren von heute wirken. Oder die Idylle in Reisers Wohnung, die den Film plötzlich seiner Zeit fast märchenhaft zu entrücken scheint (es fehlt eigentlich nur noch, dass ein Frosch vorbeihoppelt und Barbara seine unsterbliche Liebe gesteht). Ich frage mich, ob dahinter eine Absicht steckt, ob Petzold eine allgemeingültige Aussage treffen wollte, die über den historischen Abschnitt, in dem „Barbara“ angesiedelt ist, hinausweist.

      Dazu Petzold in seinen Director’s Notes.

      --

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      #4512755  | PERMALINK

      mikko
      Moderator
      Moderator / Juontaja

      Registriert seit: 15.02.2004

      Beiträge: 34,399

      lathoTintin habe ich mir gespart. Die meisten Comic-Verfilmungen misslingen, weil die Regisseure die Panels als Storyboard benutzen, aber Film und Comic funktionieren ganz unterschiedlich. Tintin ist ligne claire und die konnte schon in den (tw. von Hergé beaufsichtigten) Zeichentrickfilmen nicht eingefangen werden, da kann ich mir bei 3D-Animation nicht vorstellen, wie da Charakter hineinkommen soll (wobei Tim bis auf eine Ausnahme sowieso ein ziemlicher Langweiler ist).
      Oder taugt der 3D-Film etwas?

      Ich fand den Film recht unterhaltsam und soweit ich das beurteilen kann auch gelungen. Es werden, wenn ich das richtig gesehen habe, drei Tintin Episoden zusammengefasst im Film. Da ich ich mich an die Originalstories kaum noch erinnere, kann ich nicht sagen, wie gelungen und passend das ist. Aber der Film wirkt in sich logisch und stimmig. 3D halte ich in diesem Fall für nicht zwingend. Diese Verbindung von echten Schauspielern mit der Animation halte ich aber für sehr gelungen.
      Ich bin auch nicht der große Tintin Fan, obwohl ich mir die aktuellen Reprints gerade nach und nach zulege. Das ist bei mir ein bisschen so die Aufarbeitung von Kindheitserinnerungen. Und mit „Tim in Tibet“ liegst Du goldrichtig!

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      #4512757  | PERMALINK

      mosse

      Registriert seit: 16.11.2007

      Beiträge: 284

      @ scorechaser: Danke sehr.

      --

      #4512759  | PERMALINK

      latho
      No pretty face

      Registriert seit: 04.05.2003

      Beiträge: 36,823

      MikkoIch fand den Film recht unterhaltsam und soweit ich das beurteilen kann auch gelungen. Es werden, wenn ich das richtig gesehen habe, drei Tintin Episoden zusammengefasst im Film. Da ich ich mich an die Originalstories kaum noch erinnere, kann ich nicht sagen, wie gelungen und passend das ist. Aber der Film wirkt in sich logisch und stimmig. 3D halte ich in diesem Fall für nicht zwingend. Diese Verbindung von echten Schauspielern mit der Animation halte ich aber für sehr gelungen.
      Ich bin auch nicht der große Tintin Fan, obwohl ich mir die aktuellen Reprints gerade nach und nach zulege. Das ist bei mir ein bisschen so die Aufarbeitung von Kindheitserinnerungen. Und mit „Tim in Tibet“ liegst Du goldrichtig!

      Thanks. Hier gibt es sogar ein Tim-Ranking. Wobei Hergés Zeichnungen schon zu mehr taugen als zur Kindheitsnostalgie.
      Mal sehen, vielleicht kann ich mir den 3D-Film ja irgendwo ausleihen.

      --

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      #4512761  | PERMALINK

      scorechaser

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      Mosse@ scorechaser: Danke sehr.

      Gern geschehen. Hier nochmal ein ausführlicheres Radiointerview mit Petzold und Zehrfeld.

      --

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