Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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  • #4512523  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    House of Mirth (Terence Davies, GB/FR/DE 2000)

    Wunderbarer Film, erwartungsgemäss voller berückend schöner Bilder. Die Charaktere sind komplex, das Gewebe der Geschichte ist erstaunlich dicht (ich nehme schwer an, der mir bisher unbekannte Roman wurde nicht wesentlich gestrafft oder vereinfacht, gerade was die Figurenzeichnung betrifft). Jedenfalls in vielerlei Hinsicht ein erstaunlicher Film.
    Allerdings lautet mein Fazit (es stehen noch die Doku und der neuste aus, der allerdings erst in drei Wochen anläuft, übermorgen gäb’s eine Vorpremiere mit Davies‘ Anwesenheit, aber das hab ich leider zu spät gesehen), dass die frühen Autobiographischen Filme eine Spur besonderer, spezieller sind, als die späteren Roman-Adaptionen. Die Musik hat mir heute („Rothko Chapel“ zum trotz) richtiggehend gefehlt. Sie ist so wesentlich in den frühen Filmen, und so einmalig eingesetzt, dass ich mich absolut verliebt, mich darin richtiggehend verloren habe. Gena Rowlands zwei Songs in „The Neon Bible“ formen quasi einen Übergang zum konventionellen Einsatz von Musik in Davies‘ Filmen – sehr schade, eigentlich, aber es ist nicht an mir, Davies‘ Beweggründe zu beurteilen. Jedenfalls halte ich „Distant Voices, Still Lives“ für einen unendlich schönen, grossartigen Film, und den Nachfolger „The Long Day Closes“ für ähnlich toll, voller noch schönerer Epiphanien, aber auch eine Spur weniger ergreifend und faszinierend. Die Faszination von „Distant Voices“ habe ich auch nach drei Wochen noch in aller Deutlichkeit im Kopf (in Augen und in Ohren).

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #4512525  | PERMALINK

    scorechaser

    Registriert seit: 02.05.2003

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    „Minority Report“ (Steven Spielberg, 2002) ****

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    "Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
    #4512527  | PERMALINK

    fincky87

    Registriert seit: 30.05.2008

    Beiträge: 6,716

    Vampires Suck *1/2
    Lost Boys: The Thirst *
    Texas Chainsaw Massacre ****1/2

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    #4512529  | PERMALINK

    witek-dlugosz

    Registriert seit: 19.11.2010

    Beiträge: 5,114

    „Womb“ von Benedek Fliegauf (* * 1/2)

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    #4512531  | PERMALINK

    witek-dlugosz

    Registriert seit: 19.11.2010

    Beiträge: 5,114

    gypsy tail windAber dennoch: der Film hat paradoxerweise auch etwas Erhebendes, Stärkendes, indem er die Konfrontation mit einer gottverlassenen, völlig öden Welt vor Augen führt. Eigenartig, bemerkenswert, und fährt in die Knochen.

    Jetzt erst deine Antwort gesehen, sorry. Du hast recht, ich bin eigenartigerweise auch nicht niedergeschmettert aus dem Kino gekommen, ganz im Gegenteil.

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    #4512533  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,000

    Witek DlugoszJetzt erst deine Antwort gesehen, sorry. Du hast recht, ich bin eigenartigerweise auch nicht niedergeschmettert aus dem Kino gekommen, ganz im Gegenteil.

    Tarr spricht das anscheinend selbst an, in einem Interview irgendwo (im FilmBulletin, glaube ich, hab das Interview nicht gelesen, muss mir das Heft noch besorgen).

    Ich fand übrigens Deine Besprechung in get happy!? wesentlich zutreffender als die NZZ-Kritk, die mir sehr eigenartig vorkommt – hast Du sie gelesen? (Sonst hier nochmal der Link.)

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #4512535  | PERMALINK

    udw
    so little gets done

    Registriert seit: 22.06.2005

    Beiträge: 3,284

    gypsy tail windSehr gut, wenngleich das Ende mir viel zu schnell ging. Ich habe ihn quasi als umgekehrte Schöpfungsgeschichte verstanden und das Ende kam dann gar plötzlich – hätte mich gefreut über mehr dunkle Leinwand (wenngleich man in solchen Situationen mit seinem Sechsschüsser die Notausgangslämpchen zerstören können sollte) und mehr Zeit, um das alles Einsickern zu lassen.

    Ja, genau das habe ich auch gedacht.

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    so little is fun
    #4512537  | PERMALINK

    witek-dlugosz

    Registriert seit: 19.11.2010

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    gypsy tail wind
    Ich fand übrigens Deine Besprechung in get happy!? wesentlich zutreffender als die NZZ-Kritk, die mir sehr eigenartig vorkommt – hast Du sie gelesen? (Sonst hier nochmal der Link.)

    Danke für das Kompliment! Die Kritik aus der NZZ kannte ich noch nicht und finde ich nicht sonderlich erhellend. Was genau wirft der Rezensent dem Film vor? Dass die Katrtoffeln nicht mit Messer und Gabel gegessen werden?

    --

    #4512539  | PERMALINK

    bodacious-cowboy

    Registriert seit: 18.01.2009

    Beiträge: 3,580

    „Coffee and Cigarettes“ von Jim Jarmusch (2003) * * *

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    #4512541  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 36,912

    fincky87[…]
    Texas Chainsaw Massacre ****1/2

    Ist das der von ’74? Der heißt The Texas Chain Saw Massacre und die Schreibweise trennt laut Joe Bob Briggs die Fans von den Nicht-Fans :-)

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #4512543  | PERMALINK

    blitzkrieg-bettina

    Registriert seit: 27.01.2009

    Beiträge: 11,779

    Hugo Cabret (Martin Scorsese, 2011)

    Nach langer, langer Zeit mal wieder ein Guter des Meisters, eine ausführlichere Stellungsname von mir in einigen Tagen…

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    Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
    #4512545  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,000

    Witek DlugoszDanke für das Kompliment! Die Kritik aus der NZZ kannte ich noch nicht und finde ich nicht sonderlich erhellend. Was genau wirft der Rezensent dem Film vor? Dass die Katrtoffeln nicht mit Messer und Gabel gegessen werden?

    Das verstehe ich auch nicht ganz. Aber Kartoffeln sind natürlich völlig unbürgerlich, und bürgerlicher als NZZ geht kaum (da muss auch die FAZ hintanstehen). Das hat seine guten Seiten, aber in der Filmkritik der alten Tante herrscht ein grösseres Moralproblem (die übliche Sache mit Prädikat „wertvoll“ und so).
    Dem Turiner Pferd Lächerlichkeit vorzuwerfen und die Sache mit dem letzten Film, den Tarr machen will quasi als zwingenden Schluss wegen Ideenmangels zu sehen finde ich schon ziemlich impertinent.
    Zudem scheint der Rezensent die Nietzsche-Rede vom irren kahlköpfigen Nachbarn, der seinen Pálinka holen kommt, verpennt zu haben, denn dort wird die Nietzsche-Thematik ja aufs schönste ausgebreitet. Hingegen bleiben für mich nach dem Film ganz andere und viel tiefer gehende Fragen offen, als sie der NZZ-Rezensent stellt.

    Ceterum censeo: wenn ich einhändig so geschickt wäre im Kartoffeln pellen und essen, dann würde wohl selbst ich gerne Kartoffeln essen :-)

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #4512547  | PERMALINK

    scorechaser

    Registriert seit: 02.05.2003

    Beiträge: 46,551

    „München 72 – Das Attentat“ (Dror Zahavi, 2012) ****

    Trotz des bekannten Ausganges spannender und äusserst beklemmender TV-Film. Ganz großartig: Stephan Grossmann als Hans Dietrich Genscher.

    --

    "Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
    #4512549  | PERMALINK

    witek-dlugosz

    Registriert seit: 19.11.2010

    Beiträge: 5,114

    gypsy tail windHingegen bleiben für mich nach dem Film ganz andere und viel tiefer gehende Fragen offen, als sie der NZZ-Rezensent stellt.

    Welche denn zum Beispiel?

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    #4512551  | PERMALINK

    witek-dlugosz

    Registriert seit: 19.11.2010

    Beiträge: 5,114

    Witek Dlugosz“Womb“ von Benedek Fliegauf (* * 1/2)

    Der Film wirkt stärker nach als gedacht, ich muss mich deutlich korrigieren auf * * * 1/2.

    --

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