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Orly (Angela Schanelec)
Die deutsche Regisseurin Angela Schanelec ist eine Künstlerin für Künstler. Ein größeres Publikum kann sie mit Filmen wie „Orly“ nicht erreichen und will es wahrscheinlich auch gar nicht. Zumindest nicht hierzulande. In Frankreich versteht man diese Art Autorenfilm wohl eher, und Schanelec, die zur ersten Generation der (neuen) Berliner Schule gezählt wird, hat von den unumstritten großen Meistern aus dem Nachbarland, gerade was Bildkompositionen betrifft, auch viel gelernt. Aber auch Filme wie „Blow up“ dürfte sie zu ihren Favoriten zählen (erste Unterstellung). Im Beiheft zur DVD gibt sie ein ellenlanges Interview, nach dessen Lektüre sich wenigstens mir unweigerlich die Frage aufdrängt, wieso diese Frau Filme dreht. So ganz genau kann sie sich das wohl selbst nicht erklären (zweite Unterstellung). Manche ihrer Aussagen sind aber, aufs Wesentliche eingedampft, auch wirklich nur das unerträgliche Geschwätz einer intellektuellen Tante. Hm. Vielleicht macht sie auch deshalb keinen Hehl aus ihren ungewöhnlichen Arbeitsweisen: An einer anderen Stelle gibt Schanelec zu Protokoll: „Ich habe kein Konzept. Ich habe überhaupt kein Konzept, wenn ich mit einem Buch anfange.“ Bei ihrem Streifen „Orly“ reicht als Konzept ein Flughafengebäude, in dem eine Handvoll guter Schauspieler unter „echten“ Fluggästen und „echtem“ Bodenpersonal (die Regisseurin ängstigt sich vor der Arbeit mit Statisten – außerdem: Einbruch der Wirklichkeit! Authentizität!) Allerweltsgespräche führen und Allerweltsprobleme wälzen, die sich Schanelec in langen Nächten (dritte Unterstellung) einfallen ließ. Am Ende des Filmes wird das Gebäude von der Polizei geräumt (diese Prozedur funktionierte nur mit Statisten, aber an einem Tag war alles im Kasten, so what?!) und die Filmkritiker, die noch nicht nach Hause gegangen sind (also die Künstler unter den Filmkritikern) saugen sich Bedeutung aus den Fingern, lesen die Symbole und fürchten auch um ihre Talente, die – wie wir wissen – nicht ewig halten.
„Von Orly aus möchte man im deutschen Film weiterfliegen“ jubelt die FAS und hat wie so oft recht: Nämlich weit, weit weg.--
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WerbungWas für ein Scheiß.
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So direkt wollte ich es nicht ausdrücken. Hast aber recht.
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I will hold the tea bag.„Never Give a Sucker an Even Break“ von Edward F. Cline (1941) * * *
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PatrikTrollSo direkt wollte ich es nicht ausdrücken. Hast aber recht.
Schön, dass Du mit mir bezüglich deiner an Kleingeistigkeit nicht zu übertreffenden Besprechung übereinstimmst.
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„A Simple Plan“ (Sam Raimi, 1998) ****
Ein schnörkelloser, fieser kleiner Thriller, atmosphärisch und dicht erzählt, nicht zu überfrachtet, und das Augenmerk auf die Characktere gerichtet. Klasse.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank CapraHeute abend im Kino:
Crainquebille (Jacques Feyder, Frankreich 1922), mit Maud Nelissen am Piano – wunderbarer Film! Die Mischung aus Realismus und einer Art naiv-unschuldigen (ha! wer’s glaubt!) Sur-Realismus in der tollen Gerichtsszene ist sehr toll. Am Ende fasert der Plot etwas aus, die „Rettung“… war sie nötig? Warum nicht den Film mit der in der Seine davontreibenden Mütze beenden?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaMarriage Material (Joe Swanberg)
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Arise now, ye Tarnished/Ye dead, who yet live/ The call of long-lost grace speaks to us allCowboys & Aliens – Jon Favreau ***
Schade, für ein Guilty Pleasure fehlen dem Film die Ideen. Außerdem ist er locker 20 – 30 Minuten zu lange.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoJoshua TreeIhr habt Danger: Diabolik vergessen zu würdigen, ganz groß!
Das ist mein liebster von den Bava-Filmen, die ich kenne.
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Arise now, ye Tarnished/Ye dead, who yet live/ The call of long-lost grace speaks to us all
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ziemlich beste Freunde ****1/2
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PatrikTrollAber auch Filme wie „Blow up“ dürfte sie zu ihren Favoriten zählen (erste Unterstellung).
Warum zum Teufel sollte Schanelec ausgerechnet „Blow Up“ zu „ihren Favoriten zählen“?
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I'm making jokes for single digits now.Marriage Material (Joe Swanberg, 2011) * * * 1/2
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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!PatrikTroll (erste Unterstellung) hat wahrscheinlich (zweite Unterstellung) Angst vorm Fliegen (dritte Unterstellung).
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tina toledo
Marriage Material (Joe Swanberg, 2011) * * * 1/2
Den sehe ich mir morgen an. Kennst du weitere Filme von Swanberg? Wie findest du „Marriage Material“ im Vergleich?
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