Klassik: Fragen und Empfehlungen

pinch[…] obwohl ich die Assoziation zu Zappa und „Yellow Shark“ lieber nicht anstellen möchte.

Das sollte auch keineswegs eine musikalische Assoziation sein, pinch. Ist irgendeine so alte „Madeleine-Geschichte“ von Proust in meinem Kopf gewesen, eher so.

Und ich sehe gerade: Zender hat auch eine Neudeutung der Diabelli-Variationen gemacht. Quasi einen Remix vom Remix. Wie ist die?

Kenne ich leider nicht, wusste ich nicht einmal, aber ist verlockend.

Gar nicht gesehen … bin mir jetzt nicht mehr ganz sicher, ob das diejenige ist, die ich vor eineinhalb Jahren oder so mal hörte (ich glaube aber schon, es gibt auch eine günstige Neuausgabe mit Originalcover). Mir war Goodmans Spiel zu schwer, zu wenig agil, der Ton zu dick … wenn man so will durchaus auch zu „romantisch“.

Ich stiess auch damals zufällig auf diese Einspielung mit Michel Portal – ebenfalls ein Jazzer, aber auch einer mit ziemlich respektablen Klassik-Credentials (ich habe auch noch ein 4CD-Set von ihm mit diversen anderen Klassik-Einspielungen). Er spielt das Ding schnörkellos, leicht, grad heraus … so ist auch das Orchester – und das passt für meine Ohren perfekt, weil die ganzen Emotionen (die Goodman eben im Übermass draufpampt) in der Musik stecken und es für mein Gefühl eher schadet, wenn der Interpret zuviel macht. Schlecht ist Goodmans Interpretation dennoch nicht, aber für meine Ohren einfach nicht optimal. Sharon Kam habe ich noch hier, ich glaub dann am Bassetthorn – aber eigentlich habe ich nach Portal aufgehört, da nach mehr zu suchen.

Das Bassetthorn ermöglicht dann, den dritten Satz ohne Transponierungen zu spielen … bin grad nicht sicher, ob man das im ersten auch muss mit der heute übliche Bb-Klarinette, ist zu lange her … ich liebe das Konzrt, habe es – sehr dilletantisch natürlich – einst auch selbst geübt, den langsamen Satz kriegte ich am Ende einigermassen ordentlich hin, himmerhin.

Die abgebildete Portal-Ausgabe ist die dritte, Harmonia Mundi packt ja gerne mal um, aber die hat wie es scheint inzwischen immerhin 14 Jahre auf dem Buckel, ist aber problemlos zu finden (klick).

aus der Reihe „selten gebrauchtes Besserwissen“: Das normale für das Mozartkonzert ist die A-Klarinette

gypsy tail windUnd mit der geht das ohne Oktavieren? Oder das „normale“ im 20. Jahrhundert?

Franz, Goodman als Jazzer mag ich durchaus, ist aber sicher kein Lieblingsmusiker. Die Trios und Quartette mit Teddy Wilson und Lionel Hampton gehören aber in jede Sammlung und es gibt auch sonst das eine oder andere Hörenswerte. (Und wenn jemandem mal langweilig ist, lohnt die Lektüre der Erinnerung Bill Crows an Bennys Russlandfeldzug sehr.)

Da lief doch vor einiger Zeit auch eine sehr schöne Doku, oder? Hat mich recht begeistert.

Apropos Doku, gestern zufällig auf eine tolle Doku, leider recht versteckt spät beim rbb, gestoßen. „Das Gesicht der Perfektion – Der Geiger Jascha Heifetz“. Wow, erst wollte ich gar nicht dran bleiben, konnte mich dann aber nicht mehr lösen. Unabhängig von der Musik, was war das für ein interessanter Mensch. Die Erzählungen seiner ehemaligen Schüler und Weggefährten waren zum Teil sehr berührend und manchmal einfach nur witzig, wenn sie von seinen Schrullen erzählten. Ein Getriebener, der nicht so recht wusste, wo er hingehört und wer er war. Unglaublich faszinierende Geschichte. Hab’s leider nicht in der Mediathek entdeckt, vielleicht erscheint es ja dort noch. Jedenfalls sehr empfehlenswert, falls sie mal wieder irgendwo läuft.

Und ich bin gerade geneigt, mir seine Gesamtbox zu holen…

Zappa1Da lief doch vor einiger Zeit auch eine sehr schöne Doku, oder? Hat mich recht begeistert.

Apropos Doku, gestern zufällig auf eine tolle Doku, leider recht versteckt spät beim rbb, gestoßen. „Das Gesicht der Perfektion – Der Geiger Jascha Heifetz“. Wow, erst wollte ich gar nicht dran bleiben, konnte mich dann aber nicht mehr lösen. Unabhängig von der Musik, was war das für ein interessanter Mensch. Die Erzählungen seiner ehemaligen Schüler und Weggefährten waren zum Teil sehr berührend und manchmal einfach nur witzig, wenn sie von seinen Schrullen erzählten. Ein Getriebener, der nicht so recht wusste, wo er hingehört und wer er war. Unglaublich faszinierende Geschichte. Hab’s leider nicht in der Mediathek entdeckt, vielleicht erscheint es ja dort noch. Jedenfalls sehr empfehlenswert, falls sie mal wieder irgendwo läuft.

Und ich bin gerade geneigt, mir seine Gesamtbox zu holen…

Ich hab sie ja seit ein paar Wochen … was ich daraus gehört habe, fand ich klasse. Etwas fragwürdig finde ich die Sortierung, aber wenn man die Album-Form wählt, muss man die frühen Aufnahmen halt mit irgendwelchen Zwängereien dazupacken (in diesem Fall in Form von – teils um Redundazen gekürzten – Einbezug der Sammel-LP-Boxen aus den Siebzigern).

Die Doku hätte ich sehr gerne gesehen … mal gucken, ob es vielleicht eine Wiederholung gibt, Mediathek nützt mir ja leider nichts.

Über Goodman habe ich auch nie eine Doku gesehen, aber der lange Text von Bill Crow ist eine köstliche Lektüre:
To Russia Without Love

redbeansandriceDas normale im 19./20. Jahrhundert, wenn es jemand anders als Stadler spielen wollte, denke ich (also, bevor sowas hier auf den Markt kam). Oktavieren muss man genauso, aber man hat den keine Vorzeichen vs 6 Vorzeichen trade-off, und ist mit dem subtil weicheren Klang der A-Klarinette wenigstens eine Spur näher am Original… Hier steht etwas mehr, die erste Druckausgabe von 1801 war offenbar schon für normale A-Klarinette…

Danke, das wusste ich alles nicht (also das mit den Vorzeichen ist ja klar bei der veränderten Stimmlage, aber sonst …)

Danke, werd ich mal anschauen!

Der Grammophone Guide empfiehlt die Einspielung mit Kari Kriikku und dem Finnish Radio Symphony Orchestra auf Ondine: „An excellent disc, guaranteed to win friends for these sparkling works“. Ich kenne die Einspielung und das Werk allerdings nicht.

Noch nie davon gehört … aber hier grad ein paar weitere Empfehlungen/Hinweise gefunden:
http://www.good-music-guide.com/forum/index.php?topic=11282.0