The Sisters of Mercy

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  • #3951051  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

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    Kurz nur: da hattest Du mich falsch verstanden. Ich meinte die blasiert herumstehenden, gelangweilt in die Gegend guckenden Gummianzug-Träger. Von daher natürlich nur ein Teil, ich war schleißlich auch dabei, von daher wär’s dämlich von mir, das gesamte Publikum zu beschimpfen….
    Sicherlich ist das ein wenig Vorurteil gegen die (heutige) Gothic-Szene (wobei ich ziemlich sicher bin, dass Du der nicht angehörst/angehörtest, bzw wir etwas Grundverschiedenes meinen) auf das Äußere (bzw Benehmen) gemünzt. Da fand ich ein Gegenstatement nicht schlecht (auch wenn ich das gar nicht beabsichtigt hatte, als ich aus dem haus bin) – andersherum: diese Uniformiertheit auf einem Konzert ging mir auf den Geist.

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    #3951053  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

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    Erst mal Dank an Bender und die anderen, die diese interessante und für mich etwas seltsame und dubiose Subkultur hier Revue passieren lassen. Bender, wir hatten sowas ja schon mal in ähnlicher Thematik, wenn auch nicht in der Tiefe (die mir als Nicht-Goth eh fehlt) und mit mehr Angriffslust…

    Bender Rodriguez
    Und jetzt kommst du von wegen deiner blauen Jeans und Andrew Eldritch ganz in Weiß…:wow: – Ich bitte dich…

    Ist die Frage erlaubt, warum es überhaupt ein Skandal gewesen sein soll, dass Eldritch weiße Klamotten anhatte? Wer sich davon provoziert fühlt, hat doch wirklich nicht alle Schrauben fest angezogen, oder? Wo ist der Skandal? Und WENN es ein Skandal für die Szene war, dann stimmten doch wirklich alle Vorurteile aufs Bitterste (Humorlosigkeit…), oder? Dass der Kleidungsstil überhaupt ein Thema ist! Und offenbar so provozieren kann!

    Als Parallele: Herrlich dämlich auch die Aufregungen aus der Metalszene, als sich der Metallica-Bassist oder andere Ikonen die „Mähne“ abschneiden ließen. Wen hat zu interessieren? Dylan war dann wohl der Urvater des Szene-Bashings, als er keinen Bock mehr hatte, vermeintliche Integrations- und Symbolfigur der Folk-Fuzzis zu sein und die Gitarre einstöpselte. Wurde beim Eldritch-Konzert auch „Judas“ gerufen?

    Und noch die Frage nach „vision thing“: Vom Metal kommend, fand ich die Platte ganz unterhaltsam, wenn auch etwas eindimensional. Aber als etwas eindimensional habe ich die anderen Sister-Platten auch wahrgenommen, nur eben in anderer Stilistik. „More“ hat mich anfangs ziemlich umgehauen. Es hat mir den Blick auf die Sisters erst eröffnet. Für mich keineswegs eine schlechte Platte. Besser, als die Metallausflüge von Lacrimosa allemal. ;-) Und die Songs selbst fand ich auch sehr okay. Ob sie mir heute noch gefallen würde, weiß ich natürlich nicht.

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    #3951055  | PERMALINK

    bender-rodriguez

    Registriert seit: 07.09.2005

    Beiträge: 4,310

    Sonic Juice

    Ist die Frage erlaubt, warum es überhaupt ein Skandal gewesen sein soll, dass Eldritch weiße Klamotten anhatte? Wer sich davon provoziert fühlt, hat doch wirklich nicht alle Schrauben fest angezogen, oder? Wo ist der Skandal? Und WENN es ein Skandal für die Szene war, dann stimmten doch wirklich alle Vorurteile aufs Bitterste (Humorlosigkeit…), oder? Dass der Kleidungsstil überhaupt ein Thema ist! Und offenbar so provozieren kann!

    Natürlich war es KEIN „Skandal“ (warum diese überzeichnete Wortwahl?) wenn A. Eldritch in weissen Klamotten auftrat. Für mich allerdings eine äusserst billige Antihaltung, die bei mir eher Bedauern über einen doch sonst solch überheblich (gerade auf geistiger Ebene) auftretenden Menschen hervorrief. Solch eine billige Provokation seines „Stammpublikums“ konnte schon mal – zumindest auf mich – durch eben diese Plumpheit beleidigend wirken. Natürlich nicht für meine Person als Szeneinvolvierter, sondern auf meine Eigenschaft als vernunftbegabter Mensch! Für so offensichtlich dumm kann man einfach die Leute nicht verkaufen, die einem jahrelang ihr Geld in den Rachen geworfen haben! Eine etwas subtilere (und intelligentere) „Veräppelung“ seines Publikums hätte ihm weitaus mehr Sympathien eingebracht – gerade auch beim Zielpublikum (denn die Gothszene war’s doch wohl immer noch… – trotz leugnender Lippenbekenntnisse…). Diese Teile der Anhängerschaft, die sich provozieren liess, und möglicherweise auch herummuckte (wenn es denn wirklich so war, man darf eine gewisse Legendenbildung – auch von offizieller Seite gesteuert – nicht unterschätzen ;-) ) war/ist nunmal dieser Prozentsatz schlichter Gemüter, die einen Teil JEDER Gefolgschaft ausmacht (wieviel ach-so-elitäre Möchtegern-Intellektuelle Element of Crime-Fans gibt’s wohl, die plötzlich Zeter und Mordio schreien würden, wenn Regener & Co. plötzlich in Spandexhosen und Freddy Mercury-Gedächtnisschnäuzern auftreten würden? Na, also…).

    Und ich betone nochmals, man darf die ehemalige (bis ca. 1993) Gothszene nicht für so doof halten, wie es der breiten Öffentlichkeit durch die immer wieder hochgespielten Klischeesensationsmeldungen vorgegaukelt wurde = Vorurteile, wie du schon sehr richtig festgestellt hast… Szenefremde bekamen diesen existierenden Humor natürlich nie richtig mit…;-)

    Ansonsten verweise ich auf meine bisher zu diesem Thema verfassten Beiträge…

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    #3951057  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

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    Bender RodriguezNatürlich war es KEIN „Skandal“ (warum diese überzeichnete Wortwahl?) wenn A. Eldritch in weissen Klamotten auftrat. Für mich allerdings eine äusserst billige Antihaltung, die bei mir eher Bedauern über einen doch sonst solch überheblich (gerade auf geistiger Ebene) auftretenden Menschen hervorrief. Solch eine billige Provokation seines „Stammpublikums“ konnte schon mal – zumindest auf mich – durch eben diese Plumpheit beleidigend wirken.

    Na gut, ich stell mich ja hier bewusst ein wenig dumm, aber die Frage, warum es eine Provokation sein soll, in weißen Klamotten aufzutreten statt in schwarzen, dass es also tatsächlich auf die Einhaltung eines Dress Codes ankommt, ist damit noch nicht so richtig beantwortet.
    Bzw. bestärkt mich das ganze in meinem Vorbehalt gegen das Szenetum an sich, das über Einschluss und Ausgrenzung und Konformität funktioniert. Warum es eine „äußerst billige Antihaltung“ sein soll, ein weißes T-Shirt auf einem Konzert anzuziehen, ist nun mal schwer vermittelbar, oder? Anti gegen was? Gegen den Dress Code? Dann ist das doch eigentlich gerade richtig, sich solchen dümmlichen, auf Äußerlichkeiten begrenzten Ansprüchen der Fans nicht zu unterwerfen!

    Ich glaube übrigens auch nicht, dass es einen Element Of Crime-Fan schocken würde, wenn Sven Regener in Freddie Mercury-Montur aufträte. Judas-Rufe ausgeschlossen. Das wäre allenfalls einen kurzen Lacher wert. Und den Gedanken, dass Queen vielleicht doch nicht nur so peinlich sind, wie man immer dachte. ;-) In dieser Szene (welche Szene soll das eigentlich sein) kommts auf Klamotten nun mal nicht an. Und das finde ich auch sehr sympathisch.

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    #3951059  | PERMALINK

    latho
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    Registriert seit: 04.05.2003

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    Bender RodriguezNatürlich war es KEIN „Skandal“ (warum diese überzeichnete Wortwahl?) wenn A. Eldritch in weissen Klamotten auftrat. Für mich allerdings eine äusserst billige Antihaltung, die bei mir eher Bedauern über einen doch sonst solch überheblich (gerade auf geistiger Ebene) auftretenden Menschen hervorrief. Solch eine billige Provokation seines „Stammpublikums“ konnte schon mal – zumindest auf mich – durch eben diese Plumpheit beleidigend wirken. Natürlich nicht für meine Person als Szeneinvolvierter, sondern auf meine Eigenschaft als vernunftbegabter Mensch! Für so offensichtlich dumm kann man einfach die Leute nicht verkaufen, die einem jahrelang ihr Geld in den Rachen geworfen haben! Eine etwas subtilere (und intelligentere) „Veräppelung“ seines Publikums hätte ihm weitaus mehr Sympathien eingebracht – gerade auch beim Zielpublikum (denn die Gothszene war’s doch wohl immer noch… – trotz leugnender Lippenbekenntnisse…). Diese Teile der Anhängerschaft, die sich provozieren liess, und möglicherweise auch herummuckte (wenn es denn wirklich so war, man darf eine gewisse Legendenbildung – auch von offizieller Seite gesteuert – nicht unterschätzen ;-) ) war/ist nunmal dieser Prozentsatz schlichter Gemüter, die einen Teil JEDER Gefolgschaft ausmacht (wieviel ach-so-elitäre Möchtegern-Intellektuelle Element of Crime-Fans gibt’s wohl, die plötzlich Zeter und Mordio schreien würden, wenn Regener & Co. plötzlich in Spandexhosen und Freddy Mercury-Gedächtnisschnäuzern auftreten würden? Na, also…).

    Wär aber ja mal was. Es ist natürlich kein Skandal, ich fand es noch nicht mal einen Affront gegenüber den Leuten (wenn ich mich richtig erinnere, haben weiter vorne auch einige gejubelt), es war ein Statement. Wenn also einige Leute (und da fielen mir die steineren Gesichter und das Rumgepose auf) auf ihrer Fetischparty nicht gestört werden wollen, bitteschön. Aber schließlich gehen auch noch andere Leute auf’s Konzert. Und die haben sozusagen ein Recht auf weiße Anzüge.

    Bender Rodriguez
    Und ich betone nochmals, man darf die ehemalige (bis ca. 1993) Gothszene nicht für so doof halten, wie es der breiten Öffentlichkeit durch die immer wieder hochgespielten Klischeesensationsmeldungen vorgegaukelt wurde = Vorurteile, wie du schon sehr richtig festgestellt hast… Szenefremde bekamen diesen existierenden Humor natürlich nie richtig mit…;-)

    Er war vielleicht sehr fein … Aber ernsthaft: vom Publikum in Konzerten zB Joy Divisons oder anderer Früh-80er-Bands war das Publikum grundverschieden. Das sollte ich dazu sagen: das Konzert war Ende der 90er – also lange nach Deinem „Abschied“.

    Bender Rodriguez
    Ansonsten verweise ich auf meine bisher zu diesem Thema verfassten Beiträge…

    Ebenfalls.

    --

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    #3951061  | PERMALINK

    bender-rodriguez

    Registriert seit: 07.09.2005

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    Sonic JuiceNa gut, ich stell mich ja hier bewusst ein wenig dumm, aber die Frage, warum es eine Provokation sein soll, in weißen Klamotten aufzutreten statt in schwarzen, dass es also tatsächlich auf die Einhaltung eines Dress Codes ankommt, ist damit noch nicht so richtig beantwortet.
    Bzw. bestärkt mich das ganze in meinem Vorbehalt gegen das Szenetum an sich, das über Einschluss und Ausgrenzung und Konformität funktioniert. Warum es eine „äußerst billige Antihaltung“ sein soll, ein weißes T-Shirt auf einem Konzert anzuziehen, ist nun mal schwer vermittelbar, oder? Anti gegen was? Gegen den Dress Code? Dann ist das doch eigentlich gerade richtig, sich solchen dümmlichen, auf Äußerlichkeiten begrenzten Ansprüchen der Fans nicht zu unterwerfen!

    Ich glaube übrigens auch nicht, dass es einen Element Of Crime-Fan schocken würde, wenn Sven Regener in Freddie Mercury-Montur aufträte. Judas-Rufe ausgeschlossen. Das wäre allenfalls einen kurzen Lacher wert. Und den Gedanken, dass Queen vielleicht doch nicht nur so peinlich sind, wie man immer dachte. ;-) In dieser Szene (welche Szene soll das eigentlich sein) kommts auf Klamotten nun mal nicht an. Und das finde ich auch sehr sympathisch.

    Tja, wenn es ja nur dein „dumm stellen“ wäre – aber diese Leier hatten wir doch schonmal: du bist absolut voreingenommen und trittst die Klischees nur allzu bereitwillig noch breiter, als sie ohnehin schon sind! Schön, daß du erneut zugibst, keine Ahnung zu haben – und davon hast du tatsächlich zu viel…

    Wenn du, wie du sagst, aus der „Metalecke“ stammst, dann kennst du ja gewissen Riten und Marotten von Szenegängern. Nur kannst du die „Metalszene“ nicht wirklich mit der ursprünglichen „Gothszene“ vergleichen. Völlig unterschiedliche Charaktere! Ich weiß ja nicht, welcher Gruft dir mal im Labyrinth damals ins Bier gespuckt hat, aber es muß ja bleibenden Grimm hinter sich hergezogen haben…
    :-)

    Mal ernsthaft, meinst du die Aktion von Maestro Eldritch wäre damals ein Novum gewesen? Bereits lange vorher haben ach-so-stereotype Gothbands wie Alien Sex Fiend den nur von Aussenstehenden so uniform wirkenden „Dresscode“ geknackt. Schreibunte (absurde) Klamotten gehörten ebenso zum Erscheinungsbild eines Szenegängers – oder einer -band wie Schwarz. Es kam nur drauf an, wie… Kurz, A.S.F.’s Sänger Nik Fiend wirkte desöfteren wie ein Prototyp von Krusty dem Clown! Und wurde gerade deswegen von Fans abgefeiert. In Weiß traten vorher auch schon „Erzgoth“-Bands wie Christian Death auf, und? Dem Publikum war’s schnurzpiepegal!

    Um zum Punkt zu kommen: Wer sich natürlich vorher schon ziemlich scheisse gegenüber ehemaligen Bandkollegen, scheisse gegenüber Fans, scheisse in der Öffentlichkeit und nicht zuletzt bockgelangweilt auf der Bühne verhält, der kann natürlich nicht verlangen, daß ihm pure Sympathie entgegen gebracht wird. Und dann wirkt solch eine Einlage in Weiß natürlich nicht ganz gefestigt – sondern arg durchsichtig! Wer sich natürlich nicht weiter mit dem Gothgenre beschäftigt hat – und dessen Wege sich mit dieser kreuzen, lediglich durch ein gemeinsames musikalisches Interesse an einer Band, die’s geschafft hat, auch ein breiteres Publikum anzusprechen, dem sind solche Hintergründe natürlich weniger bekannt. Der sollte dann aber bitteschön sich nicht dermassen aus dem Fenster lehnen – und blindes Gruftibashing betreiben. Mach ich im Falle Metal ja auch nicht, nur weil ich zufällig zwei, drei Metallica- und Black Sabbath-CD’s besitze! Capisce?

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    #3951063  | PERMALINK

    thomlahn

    Registriert seit: 11.11.2003

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    Kann es sein, dass Eldritch mit der Szene gar nichts zu tun haben wollte? Auf der Loreley spielten sie ‚Comfortably Numb‘, sie haben ‚Gimme Shelter‘ gecovered. Das von Bands zu dene die ‚Szene‘ eigentlich Antithese waren. Songs von den Old Farts. Dann passt auch der Auftritt in weiss. Sozusagen als Abwehrreaktion auf die Schubladeneinordnung der eigenen Fans. Wäre ich ‚Künstler‘ wollte ich auch nicht nur Teil einer Szene/Mode sein. Da würde ich auch versuchen hier und da das Gegenteil des verlangten zu liefern.

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    ?
    #3951065  | PERMALINK

    bender-rodriguez

    Registriert seit: 07.09.2005

    Beiträge: 4,310

    thomlahnKann es sein, dass Eldritch mit der Szene gar nichts zu tun haben wollte? Auf der Loreley spielten sie ‚Comfortably Numb‘, sie haben ‚Gimme Shelter‘ gecovered. Das von Bands zu dene die ‚Szene‘ eigentlich Antithese waren. Songs von den Old Farts. Dann passt auch der Auftritt in weiss. Sozusagen als Abwehrreaktion auf die Schubladeneinordnung der eigenen Fans. Wäre ich ‚Künstler‘ wollte ich auch nicht nur Teil einer Szene/Mode sein. Da würde ich auch versuchen hier und da das Gegenteil des verlangten zu liefern.

    Du tappst ein wenig im Dunkeln. Es geht nicht darum, genau das „Gegenteil des Verlangten zu liefern“, sondern einfach darum, sein Ding durchzuziehen. Wenn man nänmlich die exakte 180° Drehung hinlegt, so schafft man lediglich sowas wie einen Negativabzug seines eigenen Schaffens. Man verweist nämlich dann nicht nur indirekt auf seine Herkunft, man bestätigt sie nämlich damit auch geradezu! Und so ist es mit der Nummer von Eldritch’s Aufzug ganz in Weiß!

    Übrigens, schätzt auch du die Gothszene völlig falsch ein, wenn du von „boring old farts“ schreibst, dann verweise bitteschön auf die 77er Punks, das ist deren Jargon! Die Gothszene richtete sich ebenfalls ganz kommod so dann und wann zwischen alten „Rockklassikern“ ein – und hatte eigentlich nie richtig was gegen diese, wenn sie nur in nicht allzu übermächtigen Portionen serviert wurden. So konnte man in diversen Gothdiscos immer mal wieder „Paint it black“ von den Stones, „Paranoid“ von Black Sabbath, „White Rabbit“ von Jefferson Airplane, „Virginia Plain“ von Roxy Music, etc.etc.etc. hören. Und die Stooges, Velvet Underground und Nico waren ohnehin allgegenwärtig…

    Und: Ach, die Sisters coverten nicht nur Pink Floyd und die Stones, sondern auch (unter anderem) „Gimme Gimme Gimme“ von ABBA und „Emma“ von Hot Chocolate – und mancher „Schwarzkittel“ hat sich damals beinahe den Arsch dazu abgetanzt…

    Also – bevor du solche Thesen in die Welt setzt, informiere dich mal bitte vorher genauer…

    --

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    #3951067  | PERMALINK

    latho
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    Oder wir vergessen mal Eldriges weißen Anzug und kommen auf die Musik zu sprechen. Mich würde interessieren, was Ihr von der First and Last haltet. Da hat sich Hussey ja ziemlich massiv mit ins Songwriting eingemischt, glaube ich zu hören. Zum Vorteil oder zum Nachteil? Die Mission-Liebhaber (wobei Sisters – Mission nicht unbedingt ein Gegensatz ist wie Stones -Beatles oder Köln – Düsseldorf) werden’s mögen, wie sieht es mit dem Rest aus?
    Aus meiner Sicht durchwachsen bis gut. Husseys Beiträge lockern den bisherigen, doch sehr monolithischen Sound etwas auf, etwas, was, würde ich behaupten, Eldrige mit zu Floodland genommen hat.

    --

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    #3951069  | PERMALINK

    latho
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    Bender Rodriguez[…]
    Und: Ach, die Sisters coverten nicht nur Pink Floyd und die Stones, sondern auch (unter anderem) „Gimme Gimme Gimme“ von ABBA und „Emma“ von Hot Chocolate – und mancher „Schwarzkittel“ hat sich damals beinahe den Arsch dazu abgetanzt…

    […]

    Beide Coverversionen sind übrigens gut!

    --

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    #3951071  | PERMALINK

    bender-rodriguez

    Registriert seit: 07.09.2005

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    lathoEs ist natürlich kein Skandal, ich fand es noch nicht mal einen Affront gegenüber den Leuten (wenn ich mich richtig erinnere, haben weiter vorne auch einige gejubelt), es war ein Statement. Wenn also einige Leute (und da fielen mir die steineren Gesichter und das Rumgepose auf) auf ihrer Fetischparty nicht gestört werden wollen, bitteschön. Aber schließlich gehen auch noch andere Leute auf’s Konzert. Und die haben sozusagen ein Recht auf weiße Anzüge.

    Er war vielleicht sehr fein … Aber ernsthaft: vom Publikum in Konzerten zB Joy Divisons oder anderer Früh-80er-Bands war das Publikum grundverschieden. Das sollte ich dazu sagen: das Konzert war Ende der 90er – also lange nach Deinem „Abschied“.

    Das Publikum eines Livekonzertes hat ein Recht auf eine anständig dargebotene musikalische Leistung – dafür zahlt es schliesslich. Kein Recht hat es auf irgendeine Bühnengarderobe, das darf der Künstler immer noch selbst entscheiden. Ich glaube, so langsam versteht man mich hier falsch, ich persönlich habe in keinster Weise etwas gegen Eldritch’s weißen Anzug. Ich empfand lediglich diesen Aufzug als billiges Posing, nachdem er vorher die Klappe ziemlich voll genommen hatte, hätte ich halt eine intelligentere Umsetzung dessen von ihm erwartet. Mehr nicht! Ich war niemals auf einem Sisters of Mercy-Konzert, ich wußte aber auch warum. Zum einen wollte ich mir gewisse Illusionen nicht selbst kaputtmachen, zum anderen weiß ich auch um gewisse Borniertheiten gewisser Fans nur allzu gut Bescheid… – und dem bin ich halt in weiser Voraussicht aus dem Weg gegangen…

    Natürlich (ich zitiere) „gehen auch noch andere Leute auf’s Konzert“. Eben, nicht nur du! Sondern auch die „Fetish“-Fraktion. Haben die sich an dir gestört? Haben sie dich gebissen? Anscheinend haben sie allerdings dich gehörig gestört! Das Publikum bei einem Livekonzert ist mir persönlich schnurzpiepe, wenn es mich auch in Ruhe lässt – und mich ungestört die Musik verfolgen lässt. So wären die einzigen, die mir möglicherweise auf den Docht gegangen wären, diese St. Pauli-Krakeeler…

    Aber was mir wirklich auf die Nerven gehen konnte, waren diese Spacken, die regelmässig zu dieser Veranstaltung kamen, die wir selbst regelmässig am Laufen hatten: Geiernde HipHop-Jugendliche mit grossen Fressen, die sich lediglich am Aufzug der Mädels aufgeilen wollten – und jeden männlichen Besucher als „schwul“ betitulierten…

    So konnte das nämlich auch sein damals – merkste was?

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    #3951073  | PERMALINK

    bender-rodriguez

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    lathoBeide Coverversionen sind übrigens gut!

    Natürlich!:bier:

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    #3951075  | PERMALINK

    latho
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    Bender RodriguezDas Publikum eines Livekonzertes hat ein Recht auf eine anständig dargebotene musikalische Leistung – dafür zahlt es schliesslich. Kein Recht hat es auf irgendeine Bühnengarderobe, das darf der Künstler immer noch selbst entscheiden. Ich glaube, so langsam versteht man mich hier falsch, ich persönlich habe in keinster Weise etwas gegen Eldritch’s weißen Anzug. Ich empfand lediglich diesen Aufzug als billiges Posing, nachdem er vorher die Klappe ziemlich voll genommen hatte, hätte ich halt eine intelligentere Umsetzung dessen von ihm erwartet. Mehr nicht! Ich war niemals auf einem Sisters of Mercy-Konzert, ich wußte aber auch warum. Zum einen wollte ich mir gewisse Illusionen nicht selbst kaputtmachen, zum anderen weiß ich auch um gewisse Borniertheiten gewisser Fans nur allzu gut Bescheid… – und dem bin ich halt in weiser Voraussicht aus dem Weg gegangen…

    Natürlich (ich zitiere) „gehen auch noch andere Leute auf’s Konzert“. Eben, nicht nur du! Sondern auch die „Fetish“-Fraktion. Haben die sich an dir gestört? Haben sie dich gebissen? Anscheinend haben sie allerdings dich gehörig gestört! Das Publikum bei einem Livekonzert ist mir persönlich schnurzpiepe, wenn es mich auch in Ruhe lässt – und mich ungestört die Musik verfolgen lässt. So wären die einzigen, die mir möglicherweise auf den Docht gegangen wären, diese St. Pauli-Krakeeler…

    Aber was mir wirklich auf die Nerven gehen konnte, waren diese Spacken, die regelmässig zu dieser Veranstaltung kamen, die wir selbst regelmässig am Laufen hatten: Geiernde HipHop-Jugendliche mit grossen Fressen, die sich lediglich am Aufzug der Mädels aufgeilen wollten – und jeden männlichen Besucher als „schwul“ betitulierten…

    So konnte das nämlich auch sein damals – merkste was?

    Nicht ganz.
    Zunächst: auf eine „anständig angebotene musikalische Leistung“ hat man ein Recht, auf den Bühnenanzug nicht? Diese „juristische“ Sichtweise kann ich zunächst mal nicht teilen. Wenn zB Britney Spears auftritt, erwarte ich eine möglichst rasante Bühnenshow mit heißen Outfits, würde sie im kleinen Schwarzen vor dem Mikrofon stehen und die Lieder einfach singen (obwohl ich das wahrscheinlich gut finden würde), dann hat sie doch auch um den Eintrittspreis „betrogen“. Und wenn ich eine Platte kaufe, dann hat die Musik gut zu sein? Wenn ich einem Künstler (indirekt) Geld gebe, ist das immer ein Wagnis. Ich kann erwarten, dass ich die Platte erhalte oder ins Konzert gelassen werde. Dass es „gut“ ist (also mir gefällt), das kann ich nicht. Aber das war OT.

    Jaja, die Fetish-Fraktion hat unter anderem auch mich etwas kritisch gemustert, ich fiel ja aus dem (zumindest so weit ich sehen konnte) „dress code“ heraus.
    Ach ja: ich war auf dem Konzert um Musik zu hören, weder mich vorzuführen (wie ich das bei einem Gutteil des Publikums annahm) noch um besoffen Fussballvereine zu besingen (die beiden Typen waren so ungefähr das Gegenstück zu dem weißen Mann auf der Bühne – sie kannten alle Songs, von daher ging ich davon aus, dass sie genau das machten, was Eldrige tat, nämlich gegen den „dress code“ verstoßen – war also eine bewußte, sicherlich auch vom Alkohol befeuerte Provokation).
    Das Konzert war ok. Mir fehlten die Gitarren (wie oben angemerkt), aber die Songs waren umarrangiert worden und das war mal neu und machte es interessant. Und weißer Anzug oder nicht: die dunklen Umrisse im Trockennebel – das wirkt schon toll.
    Aber ich denke schon, dass ich Dich verstanden habe. Verstehst Du mich?

    --

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    Bender RodriguezNatürlich!:bier:

    Bei Emma fällt besonders auf, dass das Eldrige’sche Pathos eben auch zu einem guten Teil Ironie ist (hatten die Sisters nicht schon lange vor den White Stripes „Jolene“ im Programm?). Gimme Gimme Gimme gefällt mir im Original besser, aber bei Emma hängen die Sisters Hot Chocolate locker ab.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #3951079  | PERMALINK

    thomlahn

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    Bender RodriguezDu tappst ein wenig im Dunkeln. Es geht nicht darum, genau das „Gegenteil des Verlangten zu liefern“, sondern einfach darum, sein Ding durchzuziehen. Wenn man nänmlich die exakte 180° Drehung hinlegt, so schafft man lediglich sowas wie einen Negativabzug seines eigenen Schaffens. Man verweist nämlich dann nicht nur indirekt auf seine Herkunft, man bestätigt sie nämlich damit auch geradezu! Und so ist es mit der Nummer von Eldritch’s Aufzug ganz in Weiß!
    ‚Sein Ding durchziehen‘ passt besser auf das was ich meinte. Und da mag auch der Holzhammer auch mal erlaubt sein (weisser Anzug). Was auch immer.


    Also – bevor du solche Thesen in die Welt setzt, informiere dich mal bitte vorher genauer…

    Ich hatte in Frageform formuliert. Ich informiere mich doch gerade. Beim Fachmann, wie’s scheint.

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