Madonna – Confessions on a Dance Floor

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  • #3869385  | PERMALINK

    mighty-quinn

    Registriert seit: 05.07.2004

    Beiträge: 1,071

    bin noch unentschlossen. entgegen vieler anderer hier habe ich americam life geliebt. ein mitiges, unkonventionelles album – toll produziert und kurzweilig arrangiert. mit confessions habe ich noch keinen frieden geschlossen. eher ein nummer-sicher-album. abwarten…

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    Eigentlich bin ich anders, ich komme nur selten dazu.
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    #3869387  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 33,917


    weiß gar nicht was alle gegen „American life“ haben- waren doch sehr schöne Songs (vor allem auch Balladen) drauf.
    Und eben das war immer das Entscheidende für mich bei Madonna : Der Kontrast der eher danceorientierten Songs und der darauf folgenden zum Teil fast überkitschten Balladen…
    Hier ist ein durchgängiger und nicht mal äusserst abwechlungreicher Dancefloor-Mix und den muß ich mir zu Hause irgendwie so gar nicht geben (ausser es fällt irgendwann nochmal die Spülmaschine aus und ich brauch Tanzmusik zum Abwasch)

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    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #3869389  | PERMALINK

    pelo_ponnes

    Registriert seit: 13.04.2004

    Beiträge: 2,797

    Mein bisheriger Eindruck: solide, aber nicht spektakulär. Und in der Tat: manches hört sich für mich wie ein Aufguss an von Kylie Minogue. Und einiges finde ich auch nicht wirklich eigenständig. Zum Beispiel auch das ABBA-Sample in „Hung Up“. Für mich sitzt das an der Oberfläche, ist nicht organisch in eine neue Songstruktur eingearbeitet. In der Tat eher eine Art Hitmix, wie jemand zuvor geschrieben hat.

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    #3869391  | PERMALINK

    matis

    Registriert seit: 11.07.2002

    Beiträge: 2,754

    Marek Lantz in der jungen Welt:

    Rockt, pumpt, schwelgt

    Kommt alle her und tanzt mit mir: Madonna macht Geständnisse auf der Tanzfläche

    Was soll denn das? Geständnisse auf dem Dancefloor? Probleme haben nichts auf einer Party verloren, war die Maxime der technogeprägten Neunziger. Man wollte das leidige eigene Selbst abbauen, indem man aufhörte, sich permanent (via Geständnissen) selbst zu erklären. Nachzulesen bei Michel Foucault, damals massenhaft praktiziert unter Tabletteneinfluß und bei monotoner Maschinenmusik. Bis heute übrigens die letzte große kollektivistische Vision (oder Lüge, je nach Gusto) der Popmusik. Inzwischen wirkt sie längst abwegig. Und nun das: »Ich bin traurig«, sagt Madonna Louise Ciccone auf ihrem neuen Album »Confessions on a Dancefloor«. Doch dazu hat die letzte globale Popikone überhaupt keinen Grund. Madonna macht zwei Jahre nach »American Life« wieder alles richtig. Damals posierte sie als Che Guevara, gerierte sich als Anti-Bush-Engagierte und lieferte ein zwar etwas geschmäcklerisches, aber gutes Album ab. Jetzt ist die auf knarzigem Electrosound, Minimalrhythmen und kritischer Attitüde beruhende Distinktionsphase vorüber.

    Während Madonna mit »American Life« Genre zu werden drohte, öffnet sie nun die Arme wieder ganz weit: Kommt alle her und tanzt mit mir. Keine andere Musik wollte auf dem fortschreitend segmentierten Popmarkt zuletzt derart viele Menschen erreichen wie nun ihre neue Platte. Erstes Signal in diese Richtung war bereits die Vorab-Single »Hung up«. Mit Abba sampelt der Song wegweisend jene Band, deren Popsprache nach wie vor unerreicht in ihrer Universalität ist. Und der basale popmusikalische Code beruht für Madonna – quasi antizyklisch entgegen dominierender HipHop- und R’n’B-Muster – auf der geraden Bassdrum. Daß Techno alle künftige Musik revolutionieren würde, diese Position hörte man in den Neunzigern oft. Zuletzt sprachen davon und dafür nur noch wenige. Der Wille zur Betonung der Unterschiede – ob kulturelle, sexuelle, ethische, ethnische, politische oder whatever – schien zu mächtig. Das Ich, das sich selbst besingt und damit inszeniert, läßt sich eben in formalisierten HipHop- oder R’n’B-Sprachen schärfer akzentuieren. Techno- und Electropop waren dagegen jenseits spezialisierter Genre-Enklaven zuletzt fast verpönt. Jedenfalls vor »Confessions on a Dancefloor«.

    Seine absolute Perfektion und die totale Unentrinnbarkeit der Songs sind gleichzeitig größte Stärke wie einzige Angriffsfläche dieses Albums. Der Jahrhundert-Stomper »I love New York«, »Sorry« oder »Isaac« sind derart traumwandlerisch sichere Nr.-1-Hits, daß bei manchem schon wieder ein Abwehrreflex einsetzen könnte: zu berechnend, zu glatt, am Reißbrett konstruiert. Leider nix verstanden, ihr Lieben: es geht hier nicht um Unterschiede. Madonna spinnt 2005 keine elaborierten Fäden weiter, sondern knotet auf dem Dancefloor einfach alle herumliegenden zusammen. Das Ergebnis rockt, pumpt und schwelgt in neue Höhen. Weder Genderthema noch Polit-Attitüde spielen eine Rolle, die programmatischen Geständnisse beschränken sich weitgehend auf die rudimentäre »Ich & Du«-Grundkonstellation aller Tanzmusik. Das Statement dieser großartigen Platte ist folglich zutiefst demokratisch: Alle sollen wieder mitmachen können. Häufig zitiert Madonna dafür sich selbst oder bedient sich ausgiebig im via Electroclash und der Re-Rockisierung des Dancefloors bereitgestellten Archiv. Das geht so weit, daß man manchmal glaubt, ein Remixalbum zu hören. Plagiativ und kein bißchen schöpferisch? Bullshit! Hauptsache, es knallt! Und mal im Ernst: Das ewige Anhäufen von immer noch mehr Individualität bringt doch auch nicht weiter. Ergo: Wo »Ich« war, werde endlich wieder etwas mehr »Es«. Mit »Confessions on a Dancefloor« bringt Madonna diese fundamentale Begriffsumkehrung von Techno wieder aufs Tapet.

    * Madonna: »Confessions on a Dancefloor« (Warner)

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    five to seven
    #3869393  | PERMALINK

    travis
    a campaign of hate

    Registriert seit: 10.02.2004

    Beiträge: 4,453

    sag mal, wer liest denn noch die Junge Welt, außer du natürlich. :-) oder kam der artikel nur beim googlen raus? aus der Jungen Welt hab ich mir früher immer die bilder der etappensieger der friedensfahrt ausgeschnitten, meist waren es ja Olaf Ludwig oder Uwe Ampler und Rahn (aber der vorname fällt mir jetzt nicht mehr ein).
    als ich den link drückte, war für einen kurzen moment Sarah Wagenknecht zu sehen, hm…und die hören Madonna?

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    Let's rock and roll/put some real hip hop in your soul/over this track there's no stoppin the flow/let's blast off in a ridiculous way/face off, like Nicolas Cage
    #3869395  | PERMALINK

    matis

    Registriert seit: 11.07.2002

    Beiträge: 2,754

    kommt mir vor als hätte ich das schon mal gehört.. die junge Welt rockt pumpt und schwelgt man. ich les die supergerne. sogar der verfassungsschutz liest mit.

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    five to seven
    #3869397  | PERMALINK

    djrso
    Moderator
    DJ@RSO, Moderator, Erfasser

    Registriert seit: 05.02.2003

    Beiträge: 15,904

    Aus der Ferne weht in unendlicher Schleife das Pseudo-Flöten-Thema aus ABBA´s „Gimme, Gimme, Gimme“ durch dichte Nebelschwaden herbei, dann flammen die Scheinwerfer auf, setzt Magengruben-Kitzel-Bass-Geblubber ein und es erklingt eine typische Disco-Melodie. Welch ein fulminanter Einstieg ! Klar, dass „Hung Up“ auch als erste Single aus Madonnas neuem Werk „Confessions On A Dance Floor“ erscheint. Überhaupt ist die ganze Platte in der Tat ein kraftvolles Bekenntnis zur und Reminiszenz an die Disco-Musik der Saturday Night Fever-Zeit ( inklusive elektronischer Handclaps ! ) und extrem tanzbar. Das liegt zum Einen an dem bereits eingangs konstatierten, fetten Discosound, dem mitreißenden Rhythmus und der Wall-of-Sound-Produktion. Zum Anderen, und diesen Vergleich muss sich Madonna schon gefallen lassen, erinnert die Gesamtkonzeption der ineinander über gehenden Titel an die Nonstop-Dance-Party-Hit-Mix-Platten der 70er und 80er Jahre. Selbst wenn man die Tatsache berücksichtigt, dass der Platte zum Ende hin etwas an Energie verloren geht, kann man mit ihr eine Menge Spaß haben, die volle Wirkung erzielt sie indes, wenn sie möglichst laut gehört werden kann. Liebhaber des Genres werde sowieso ihre helle Freude an dieser Scheibe haben, aber auch Menschen, die in der Regel des Disco-Sounds weniger bedürfen, können dieser Platte eventuell etwas abgewinnen. Sei es nur, um die vielleicht durch überwiegend „anspruchsvolle“ Musik etwas verwöhnten Ohren einmal ordentlich durchzupusten. Wie auch immer, Madonna ist es wieder einmal gelungen, sowohl ihre Kontinuität, als auch ihre Wandlungsfähigkeit unter Beweis zu stellen, ohne sich dabei neu zu erfinden.

    Für alle, die sich ( zumindest gelegentlich ) auch zum Dancefloor bekennen, seien noch die Highlights „Sorry“, „I Love New York“, „Jump“, „Isaak“ und der Opener „Hung Up“ erwähnt, mit denen „Confessions On A Dance Floor“ eine Gesamtwertung von *** ½ erreicht.

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    #3869399  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    DJ@RSO Klar, dass „Hung Up“ auch als erste Single aus Madonnas neuem Werk „Confessions On A Dance Floor“ erscheint.

    Also in Deutschland ist Single und Album aber schon vor über einem halben Jahr erschienen. :-)
    Wo gräbst Du denn plötzlich diese Kritiken alle aus?

    --

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    #3869401  | PERMALINK

    visions

    Registriert seit: 05.04.2006

    Beiträge: 11,780

    Ich möchte an dieser Stelle auch mal erwähnen, dass mir der Song
    „Forbidden love“ gut gefällt.

    --

    #3869403  | PERMALINK

    djrso
    Moderator
    DJ@RSO, Moderator, Erfasser

    Registriert seit: 05.02.2003

    Beiträge: 15,904

    Sonic JuiceAlso in Deutschland ist Single und Album aber schon vor über einem halben Jahr erschienen. :-)
    Wo gräbst Du denn plötzlich diese Kritiken alle aus?

    Aus meinen Notizen bzw. meinem Hirn…;-)

    Ich schaffe es halt nicht, alle neuen CD´s zeitnah zu besprechen, bzw, die handschriftlichen Entwürfe zu tippen. Manche Platten, die ich jetzt bespreche, sind im Original schon über 30 Jahre alt… Ich bitte von daher die manchmal etwas hinterherhinkende Aktualität zu entschuldigen.

    --

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    #3869405  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    DJ@RSOIch bitte von daher die manchmal etwas hinterherhinkende Aktualität zu entschuldigen.

    Jaja, okay. Aber ein kleines Update des Textes wäre doch möglich, bevor Du ihn hier reinhaust. So sieht das aus, als hätte der Text ein halbes Jahr in der Schublade gelegen. Nach der seitenlangen Diskussion über die Platte in diesem Thread kommt dann ein Besprechung, die noch mal bei Stunde 0 beginnt, einfach etwas überraschend.

    Der Text selbst ist ja sehr lesenswert, gerade die Beschreibung der ersten Sekunden des Albums, da höre ich förmlich mit!

    --

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    #3869407  | PERMALINK

    djrso
    Moderator
    DJ@RSO, Moderator, Erfasser

    Registriert seit: 05.02.2003

    Beiträge: 15,904

    Sonic JuiceJaja, okay. Aber ein kleines Update des Textes wäre doch möglich, bevor Du ihn hier reinhaust. So sieht das aus, als hätte der Text ein halbes Jahr in der Schublade gelegen. Nach der seitenlangen Diskussion über die Platte in diesem Thread kommt dann ein Besprechung, die noch mal bei Stunde 0 beginnt, einfach etwas überraschend.

    Ist nicht zu ändern. Nimm´s einfach als mein verspätetes Statement aus der ersten Stunde.

    Der Text selbst ist ja sehr lesenswert, gerade die Beschreibung der ersten Sekunden des Albums, da höre ich förmlich mit!

    Danke. Das freut mich.

    --

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