Musiker, mit denen ihr nichts anfangen könnt?

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  • #3471739  | PERMALINK

    onkel-tom

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 42,832

    Harry Rag…. kommt es mir so vor, als wäre das für viele eine willkommene Ausrede, um sich nicht mit Rap auseinandersetzen zu müssen. .

    Warum sollte man sich damit überhaupt auseinander setzten müssen?

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    Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
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      #3471741  | PERMALINK

      onkel-tom

      Registriert seit: 23.02.2007

      Beiträge: 42,832

      edit

      --

      Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
      #3471743  | PERMALINK

      herr-rossi
      Moderator
      -

      Registriert seit: 15.05.2005

      Beiträge: 84,916

      jjhum
      Ich glaube, ohne die Altersstruktur der Forumsmitglieder zu kennen, dass viel Abneigung gegen Rap aufgrund der Musikvideos mit Koks, Geld, Gemächtgewackele und willigen Frauen herrührt, mit denen uns durch MTV und VIVA Rap nahegebracht wurde. Dazu dann noch homophobe Texte, Gewalt nicht gegen „das Regime“ sondern gegen Andersdenkende etc. . In Deutschland dann diese Identifizierungsmasche junger Deutscher türkischer Abstammung mit Afroamerikanern . Und natürlich dieser „Yo-Mann-Alter-Scheiß“.
      Inzwischen aber hat sich, wie bei allen anderen Musikstilen, Rap weiterentwickelt und hat eine unglaubliche Vielfalt. Was bleibt ist natürlich der Sprechgesang, wenn er auch häufiger in den Hintergrund tritt. Und wer das nicht mag, der wird kaum Zugang finden.

      Rap nicht zu mögen ist ja eine Sache, aber dieser Bekenntniszwang, mit dem Rap abgelehnt wird, verlangt natürlich schon nach Erklärungen. Die Stichworte, die Du aufführst, taugen vordergründig gut, wenn man mal schnell seine Abneigung objektivieren möchte. Es ist allerdings genauso kurzschlüssig, als würde man Rock auf seine sexistischen und chauvinistischen Elemente und seine visuellen und musikalischen Stereotype reduzieren, die aber ebenso zweifellos existieren.

      Bemerkenswert ist z.B., dass Gewalt im Rap nicht als fiktiv verstanden wird. Als ob Männer mit Knarren nicht zur DNS der US-Popkultur gehören, ob im Western, in den Gunfighter-Balladen der Country-Musik,im Mafia-Genre, im „hartgekochten“ Krimi, bei Tarantino usw. usw. Aber wenn Weiße Gewaltphantasien in Worte und Bilder fassen, dann weiß eigentlich jeder, dass die Künstler nicht anschließend losziehen und ein reales Massaker veranstalten. Die spielen nur. (Dass es Ausbrüche realer Gewalt gab, soll damit nicht wegdiskutiert werden, die gab es aber auch in der weißen Rockmusik.)

      Auch das Zurschaustellen von materiellen Werten („Bling Bling“) irritiert uns Mitteleuropäer, die wir uns vordergründig lieber über „innere Werte“ definieren, aber auch das ist eher ein amerikanisches Phänomen denn ein Rap-spezifisches.

      --

      #3471745  | PERMALINK

      Anonym
      Inaktiv

      Registriert seit: 01.01.1970

      Beiträge: 0

      Onkel TomWarum sollte man sich damit überhaupt auseinander setzten müssen?

      In einem Forum, das sich hauptsächlich mit Musik beschäftigt, gehe ich davon aus, dass die User daran interessiert sind, ihren musikalischen Horizont zu erweitern. Zumindest ging es mir so, nachdem ich mich im September 2009 hier registrierte, um nachzulesen wie die Beatles Remasters ausfallen.
      In den letzten drei Jahren habe ich mehr „neue“ Musik kennengelernt als in meinem ganzen Leben zuvor. :-)

      --

      #3471747  | PERMALINK

      onkel-tom

      Registriert seit: 23.02.2007

      Beiträge: 42,832

      Harry Rag… ihren musikalischen Horizont zu erweitern. Zumindest ging es mir so, ….

      Trifft teilweise auch auf mich zu. Aber ich muss mich ja nicht in jede Richtung erweitern. Es gibt bei jedem sicher eine Grenze. Der eine mag keinen Rock (wahrscheinlich haben diese Leute auch nicht alle Facetten dieses Genres ausgelotet), andere mögen keinen Jazz, wieder andere keine Klassik oder eben keinen Rap. Ich halte das eher für normal, dass einem nicht alles zusagt.

      --

      Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
      #3471749  | PERMALINK

      Anonym
      Inaktiv

      Registriert seit: 01.01.1970

      Beiträge: 0

      Onkel TomTrifft teilweise auch auf mich zu. Aber ich muss mich ja nicht in jede Richtung erweitern. Es gibt bei jedem sciher eine Grenze. Der eine mag keinen Rock (hat wahrscheinlich auch nicht alle Facetten dieses Genres ausgelotet), andere mögen keinen Jazz, wieder andere keinen keine Klassik oder eben keinen Rap. Ich halte das eher für normal, dass einem nicht alles zusagt.

      Nein, das sehe ich anders. Ich glaube z.B., dass ich den (für mich) richtigen Zugang zum Jazz noch nicht gefunden habe. Ich verwende (leider?) auch wenig Zeit darauf, weil es angenehmer ist sich tiefer in die bekannten und geliebten Genres zu vergraben.
      Ich fände es niederschmetternd, wenn es einen Jazz-Ulbricht gäbe, der mir eine Mauer vor die Nase setzt, die ich nicht überwinden kann.
      Und ich weiß es ja auch aus der Vergangenheit, dass sich immer wieder neue Türen auftun.

      --

      #3471751  | PERMALINK

      onkel-tom

      Registriert seit: 23.02.2007

      Beiträge: 42,832

      Harry RagNein, das sehe ich anders.

      Das mag ja sein aber akzeptiere bitte dass andere (z.B. ich) es halt so sehen.

      --

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      #3471753  | PERMALINK

      sparch
      MaggotBrain

      Registriert seit: 10.07.2002

      Beiträge: 36,503

      Onkel TomDer eine mag keinen Rock (wahrscheinlich haben diese Leute auch nicht alle Facetten dieses Genres ausgelotet), […]

      Es hat hier aber eben auch noch keiner behauptet, Rock sei keine Musik. Und er wird hier in der Regel auch nicht mit der Vehemenz abgelehnt, wie das bei Rap/HipHop der Fall ist.

      --

      If you stay too long, you'll finally go insane.
      #3471755  | PERMALINK

      themagneticfield

      Registriert seit: 25.04.2003

      Beiträge: 33,907

      Herr RossiRap nicht zu mögen ist ja eine Sache, aber dieser Bekenntniszwang, mit dem Rap abgelehnt wird, verlangt natürlich schon nach Erklärungen. Die Stichworte, die Du aufführst, taugen vordergründig gut, wenn man mal schnell seine Abneigung objektivieren möchte. Es ist allerdings genauso kurzschlüssig, als würde man Rock auf seine sexistischen und chauvinistischen Elemente und seine visuellen und musikalischen Stereotype reduzieren, die aber ebenso zweifellos existieren.

      Bemerkenswert ist z.B., dass Gewalt im Rap nicht als fiktiv verstanden wird. Als ob Männer mit Knarren nicht zur DNS der US-Popkultur gehören, ob im Western, in den Gunfighter-Balladen der Country-Musik,im Mafia-Genre, im „hartgekochten“ Krimi, bei Tarantino usw. usw. Aber wenn Weiße Gewaltphantasien in Worte und Bilder fassen, dann weiß eigentlich jeder, dass die Künstler nicht anschließend losziehen und ein reales Massaker veranstalten. Die spielen nur. (Dass es Ausbrüche realer Gewalt gab, soll damit nicht wegdiskutiert werden, die gab es aber auch in der weißen Rockmusik.)

      Auch das Zurschaustellen von materiellen Werten („Bling Bling“) irritiert uns Mitteleuropäer, die wir uns vordergründig lieber über „innere Werte“ definieren, aber auch das ist eher ein amerikanisches Phänomen denn ein Rap-spezifisches.

      Naja, dass ist mir jetzt wieder zu sehr weiß gegen schwarz, anti Rock zum Aufwerten des Rap argumentiert. Ich finde die Aussage, dass man Sprechgesang per se einfach nicht mag als Erklärung durchaus ausreichend. Vielleicht fehlt den Usern da einfach der melodische Effekt. Natürlich hat auch Rap eine gewisse Art Melodie in den Rhymes, aber das ist dann doch mehr ein Flow, als das was man unter Melodien im Bereich des Rock/Pop/Alternative versteht. Viele schließen ja z.B auch auf Grund der Stimme manche Künstler kategorisch aus (was ich nachvollziehen kann), warum soll das bei einem Genre (und den ganzen diversen Subgenres) auf Grund der Art des Vortrages nicht ähnlich nachvollziehbar sein. Für mich bräuchte es in dieser Erklärung dann auch keinen Koks, keine Knarren und kein beschissenes Frauenbild, das würde mir mit diesem Argument völlig ausreichen. Blödsinnig wird es doch einfach nur durch solche Aussagen wie „Das ist doch keine Musik“ (so nicht wörtlich gefallen), da ist die Grenze zu hanebüchen einfach deutlich überschritten. Witzig wird es auch, wenn Rap-Verächter dann einen Song beim Crossover Rock/Rap plötzlich ganz knorke finden (nicht stormy), da würde dann die Argumentation ich kann mit Sprechgesang einfach nichts anfangen durchaus wackeln und man müsste sich fragen, ob nicht weniger der vorhandene Sprechgesang, als vielmehr das Fehlen der fetten (E)-Gitarre das Ausschlusskriterium darstellt.

      --

      "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
      #3471757  | PERMALINK

      onkel-tom

      Registriert seit: 23.02.2007

      Beiträge: 42,832

      sparchEs hat hier aber eben auch noch keiner behauptet, Rock sei keine Musik. Und er wird hier in der Regel auch nicht mit der Vehemenz abgelehnt, wie das bei Rap/HipHop der Fall ist.

      Das hat hier einer (wörtlich) behauptet und der hat zurückgerudert. Und ob deine Regel so zutrifft möchte ich bei bestimmten Acts aus dem Rockbereich mal in Frage stellen. Ist aber letztendlich auch egal. Außerdem ging es zuletzt nicht darum, sondern um die Frage ob man musikalische Grenzen hat. Wenn du dazu etwas beisteuern möchtest, gerne.

      --

      Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
      #3471759  | PERMALINK

      Anonym
      Inaktiv

      Registriert seit: 01.01.1970

      Beiträge: 0

      TheMagneticFieldWitzig wird es auch, wenn Rap-Verächter dann einen Song beim Crossover Rock/Rap plötzlich ganz knorke finden (nicht stormy), da würde dann die Argumentation ich kann mit Sprechgesang einfach nichts anfangen durchaus wackeln und man müsste sich fragen, ob nicht weniger der vorhandene Sprechgesang, als vielmehr das Fehlen der fetten (E)-Gitarre das Ausschlusskriterium darstellt.

      Es gibt ein populäres Beispiel: „Give Peace A Chance“ von John Lennon hat so gut wie alles, was die populäre Form von Rap ausmacht. Einen repetitiven Beat, einen Sprechgesang und einen sehr eingängigen Chorus.

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      #3471761  | PERMALINK

      onkel-tom

      Registriert seit: 23.02.2007

      Beiträge: 42,832

      Harry RagEs gibt ein populäres Beispiel: „Give Peace A Chance“ von John Lennon hat so gut wie alles, was die populäre Form von Rap ausmacht. Einen repetitiven Beat, einen Sprechgesang und einen sehr eingängigen Chorus.

      Den find ich übrigens total Sch….. ;-)

      --

      Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
      #3471763  | PERMALINK

      herr-rossi
      Moderator
      -

      Registriert seit: 15.05.2005

      Beiträge: 84,916

      „Subterranean Homesick Blues“ ist auch eher ein Rap als ein Song mit ausformulierter Melodie.

      TheMagneticFieldNaja, dass ist mir jetzt wieder zu sehr weiß gegen schwarz, anti Rock zum Aufwerten des Rap argumentiert.

      Wieso schwarz-weiß-Argumentation? Ich schrieb: „genauso kurzschlüssig, als würde man …“

      --

      #3471765  | PERMALINK

      Anonym
      Inaktiv

      Registriert seit: 01.01.1970

      Beiträge: 0

      Onkel TomDen find ich übrigens total Sch….. ;-)

      http://www.youtube.com/watch?v=MZBuYbKgvQI

      :P

      --

      #3471767  | PERMALINK

      sparch
      MaggotBrain

      Registriert seit: 10.07.2002

      Beiträge: 36,503

      Onkel TomDas hat hier einer (wörtlich) behauptet und der hat zurückgerudert. Und ob deine Regel so zutrifft möchte ich bei bestimmten Acts aus dem Rockbereich mal in Frage stellen.

      Das mag es geben (ich erinnere mich dunkel an eine unsinnige Diskussion über Industrial), aber mit Vehemenz meinte ich eher, dass eben oft Gründe gebracht werden, die mit der Musik an sich zunächst einmal nichts zu tun haben. Das findet man umgekehrt zwar auch, aber eben nicht so lautstark. Rossi hat das weiter oben gut zusammengefasst.

      Außerdem ging es zuletzt nicht darum, sondern um die Frage ob man musikalische Grenzen hat. Wenn du dazu etwas beisteuern möchtest, gerne.

      Sicher habe ich auch musikalische Grenzen, da geht es dann aber um einzelne Musiker und Bands. Ich würde niemals einen Stil komplett ablehnen, auch wenn mich nicht alles gleichermaßen interessiert. Eine fundierte Meinung kann man letztlich sowieso nur bilden, wenn man sich intensiver mit einer Sache beschäftigt hat, ansonsten bleibt es bei einem „damit kann ich nichts anfangen“ (und dabei sollte man es dann auch belassen).

      --

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