Miles Davis – Kind Of Blue

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  • #663031  | PERMALINK

    rumblefish

    Registriert seit: 26.03.2006

    Beiträge: 429

    YellowsubmarineAber Miles glaube ich kann man jedem schmackhaft machen auch wenn er (oder sie) Jazz eigentlich ablehnt.

    Hmm, wenn´s drum geht, Rock-Adepten Jazz schmackhaft zu machen, würde ich die Hardbop-Schiene wählen, konkreter: Blue Note.

    Der Hardbop der späten 50er / frühen 60er definiert sich ja u.a. durch starke Rhytmusbetonung, also Schlagzeugpatterns, die man später in den Pop-/Rock-Bereich übernommen hat und eine gewisse „melodische Geschlossenheit“ (ächz) der Stücke, also keine ausufernden atonalen bebop-Sessions, die das „normale“ Publikum verschrecken.

    Würde da z.B. Lee Morgan/The Sidewinder, Hank Mobley/Soul Station, Kenny Dorham/Una Mas, John Coltrane/Blue Train empfehlen.

    ABER: wer Miles Davis sagt, muß auch Bitches Brew sagen… und DIE Scheibe heißt nicht umsonst so….

    --

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    #663033  | PERMALINK

    asdfjkloe

    Registriert seit: 07.07.2006

    Beiträge: 6,689

    Auf jeden Fall ein Klassiker. Warum?

    Für mich, weil:

    Das Album sehe ich als „Wendepunkt“ im Schaffen Davis‘ und Coltrane’s.
    „Sheets of sound“, das war bisher Coltrane’s Devise. Hier ordnete er sich extrem dem modalen Sound Davis‘ unter und spielte „entrückter“ als je zuvor. Dieser Sound sollte für die nächsten Jahre bestimmend sein.

    Für Davis sehe ich das Album als Essenz seines bisherigen Schaffens, bevor er zu neuen Ufern aufbrechen sollte, mit seinem legendärem Quintett um Shorter/Hancock/Carter/Williams.

    Bill Evans/Miles Davis/John Coltrane bildeten hier 3 verschiedene Haupteinflüsse, die ich hier genial verschmolzen sehe.

    Es ist ein äußerst entspanntes/entspannendes Werk, wie es selten in dieser Form durchgehend geschaffen wurde.

    Gerade der Gegensatz einer „Reibung“ im Spiel von Adderley und Coltrane macht einen ganz besonderen Reiz aus. Wenn dann noch Davis ein weiteres Element mit einbringt, dann fächert sich das Spektrum weiter auf.

    Kurzum : Musik, eingespielt von Individualisten mit verschiedenen Ansätzen,

    Musik, die trotz dieser hohen Individualität für mich aus einem Guß ist, so perfekt ist hier „alles unter einen Hut“ gebracht worden.

    --

    #663035  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,711

    Nail vergleicht Vinyl und CD, Teil 2:

    Zur Auswahl standen eine Classic 200 gr Pressung aus dem Jahr 2001 und die ganz normale Columbia CD aus dem Jahr 1997. Andere Versionen kenne ich nicht.

    Im Gegensatz zu „Astral Weeks“ sind die Unterschiede zwischen beiden Ausgaben beträchtlich. Zwei Aspekte möchte ich hervorheben, obwohl es mir nicht leichtfällt sie in Worte zu fassen.

    1. Die Höhen: Die CD klingt schärfer, bissiger als die LP. Ein Beispiel: Miles Trompetenspiel klingt auf der LP „natürlicher“, auf der CD klingt es „aggressiver“.

    2. Die „Soundstage“: Genauso bedeutend ist der Unterschied im Gesamtklang. Auf der LP fügen sich alle Instrumente in ein harmonisches Ganzes, während auf der CD die Instrumente (oder die Spuren) streng getrennt scheinen. Dadurch kann man möglicherweise die einzelnen Instrumente detaillierter verfolgen, aber die Aufnahme verliert an Offenheit bzw. an Räumlichkeit.

    Dennoch bin ich nicht der Auffassung, dass die CD schlecht klingt. Allerdings klingt sie deutlich schlechter als die Schallplatte.

    Fazit: Signifikante Unterschiede zwischen LP und CD.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #663037  | PERMALINK

    pink-nice

    Registriert seit: 29.10.2004

    Beiträge: 27,368

    nail75Nail vergleicht Vinyl und CD, Teil 2:

    Zur Auswahl standen eine Classic 200 gr Pressung aus dem Jahr 2001 und die ganz normale Columbia CD aus dem Jahr 1997. Andere Versionen kenne ich nicht.

    I

    Ich hab die goldene Collector´s Edition von Sony(1995) die klingt sehr gut und nicht „aggressiver“.Werde mal in nächster Zeit meine 50Jahre-Edition mit LP+CD anhören.

    --

    Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“
    #663039  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,711

    Es gibt von diesem Album eine unglaubliche Masse an Veröffentlichungen, Originale in Mono und Stereo, Dutzende Reissues auf LP und CD. Die alle zu besitzen und zu vergleichen ist fast eine Lebensaufgabe. ;-)

    Dein Bericht würde mich natürlich sehr interessieren.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #663041  | PERMALINK

    macclaus

    Registriert seit: 29.11.2006

    Beiträge: 1,818

    #663043  | PERMALINK

    sabi

    Registriert seit: 07.06.2007

    Beiträge: 40

    moin

    Ich kann KindOfBlue fast nicht mehr hören und sehen …. irgendwas anderes von u n d
    mit Miles Davis findet sich immer. Vor ein paar Tagen hörte ich im Radio, daß es schon wieder eine Neue gibt. Mit allem drum und dran und ner DVD dazu. Alles feinstens remastet und besser als je zuvor …
    Am schlimmsten finde ich, wenn irgendwer fragt, was man ihm den so als Einstig in den Jazz empfehlen könnte und dann j e d e s m a l KindOfBlue auftaucht. Ich glaube, so hätte ich nie und nimmer Jazz hören und lieben gelernt.

    .

    --

    #663045  | PERMALINK

    bomberalfi

    Registriert seit: 15.03.2008

    Beiträge: 954

    @sabi
    Geht mir genauso. :-)

    --

    #663047  | PERMALINK

    bomberalfi

    Registriert seit: 15.03.2008

    Beiträge: 954

    @asdfjklö

    “Es ist ein äußerst entspanntes/entspannendes Werk, wie es selten in dieser Form durchgehend geschaffen wurde.“

    ….und genau das ist es eben nicht: ÄUSSERST ENTSPANNT/ENTSPANNEND. Es gibt leider auch nervige Passagen. Wirklich durchweg entspannt ist von Miles Davis „In A Silent Way“.

    --

    #663049  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,711

    Not vs. Elend. Leichte Vorteile für Elend.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #663051  | PERMALINK

    bcl

    Registriert seit: 01.07.2014

    Beiträge: 15

    „Kind of Blue“ ist auch für mich ein sehr starkes Album. Die Atmosphäre wirkt sehr feine, elegant und homogen. Allerdings erscheint sie andererseits etwas unspektakulär und harmlos, weshalb sie wohl auch bei den „Jazzvorsichtigen“ verhältnismäßig beliebt zu sein scheint. Die Soli, besonders der ruhigen Stücke, scheinen so klar und stimmig, als seien sie fast durchkomponiert, was natürlich nicht der Fall ist, da die Musiker ja erst im Studio mit den Kompositionen und Arrangements konfrontiert wurden.

    Das Prädikat „beste Jazzplatte“ scheint mir trotz aller Stärken etwas zu hoch gegriffen. Als größte Schwachstelle empfinde ich „All Blues“. Das Thema anfangs ziemlich gut, wirkt dann aber ziemlich knöchern, besonders durch den monotonen und unbeweglichen Bass.Die Soli sind ziemlich blutleer; besonders Coltranes Solo wirkt ideenlos und unstrukturiert. Das Ende des Stückes ist sehr gequält. Es plätschert dahin, als würde keiner der Musiker wissen, wie das Ende sein soll. Schließlich gibt es dann auch ein kurzes „fade out“.

    „Freddie Freeloader“ finde ich nicht so schlimm wie einige meiner Vorschreiber. Das anfängliche Solo durch Wynton Kelly finde ich gar nicht übel, die Begleitung der anderen Solisten dann allerdings schon etwas plump und nervig, wie auch das aus aufnahmetechnichen Gründen schlecht hörbare Basssolo. Cool finde ich den Schönen Soloeinsatz von Cannonball Adderley.

    Jetzt möchte ich mich aber über die äußerst positiven Seiten des Albums auslassen, nämlich die anderen drei Stücke. „So What“, „Blue in Green“ und „Flamenco Scetches“ finde ich hammergut. Diese Stücke gefallen mir uneingeschränkt sehr gut und haben für mich überhaupt keine Schwachstellen. Alle beteiligten Musiker zeigen eine erstaunliche Balance zwischen Disziplin und Freiheit, was für das coole Eröffnungsstück wie auch die lyrischen Passagen der ruhigen Titel gilt.

    Mein Fazit: Ich kann mich noch nicht entscheiden, ob 4 oder 4,5 Sterne.

    bcl

    --

    #663053  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,008

    Verstehe zwar auch nichts von Jazz, aber der Thread hier zählt neben dem TER-Thread mit Sicherheit zu den aussichtsreichsten Anwärtern auf den Titel des absurdesten …

    Wynton Kelly stört – HALLO?

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #663055  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 11,975

    TER?

    --

    #663057  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,008

    vorgartenTER?

    The Endless River of Empty Thoughts – Album und Thread des Jahres 2014.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #663059  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 11,975

    au weia.

    --

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