Miles Davis – Kind Of Blue

Ihr habt mich neugierig gemacht. Ich habe das Teil soeben bei 2001 bestellt. Bin gespannt…

Wem sagst Du das Volker. Zufällig habe ich da auch noch Gene Clark mit ‚White light‘ und Lou Reed mit ‚American poet‘ gefunden. Aber was soll’s…

:D

gehört zu den 5 besten scheiben aller zeiten.

Ja, diese Scheibe ist überirdisch. Sie versetzt mich in eine andere Welt voller Schönheit. In ihr stecken viele Jahre der Entwicklung des Universums und der Menschheit. „So what“ setzt einfach Maßstäbe…
Als Nicht-Jazzer kann ich die Musik nicht adäquat beschreiben sondern nur mit Bildern umreissen. :sauf:

also im prinzip stimme ich den lobgesängen mal zu. möchte aber die scheibe doch mal etwas genauer beleuchten.
fangen wir mal mit der besetzung an:
davis selbst im höhepunkt seines modalen schaffens holt sich mit coltrane und adderly zwei musiker dazu, die voll und ganz auf seiner wellenlänge liegen. über evans, chambers und cobb brauchen wir nicht zu reden. fehlbesetzt finde ich wynton kelly ( piano ) beim zweiten track ( freddie freeloader ). sein zum glück kurzes pianosolo stört.
nun zu den tracks:
so what ist eine geniale nummer. warscheinlich auch für alle leicht verständlich, da modal ja heißt, das wenige akkorde zum einsatz kommen und die melodie simple strukturen hat. damit kann man wunderschöne stimmungen erzeugen, was vortrefflich gelungen ist
freddie freeloader finde ich den schwachpunkt der scheibe. nicht nur wegen kelly am piano, sondern auch die saxsolos, die zu sehr in die doubletime rutschen.
blue in green und der all blues sind, wie man so schön sagt, sehr gute LP-nummern. vor allem das all blues thema beeinflusst nachhaltig ( das über den begleitakkorden etwas schräg klingende thema ( harmonisch gesehen erklärbar ) setzt erste maßstäbe für avangardistische folgeerscheinungen, klingt aber trotzdem schön).
die beiden flamenco scetches interpretationen sind der wunderbarste abschluss, den man sich für so eine platte wünschen kann. interessant ist, das der solist sich die länge der jeweiligen tonart ( insgesamt 5 ) beim solieren im sudio per kopfnicken ausgesucht hat, was die track sehr vielfarbig klingen lässt, obwohl sie auf einem einfachen schema basieren.
wichtig bei der scheibe ist, sich eine remasterd version zu holen, die orginalaufnamen klingen lange nicht so voll und klangreich und vor allem wurden einige der tracks in falscher geschwindigkeit kopiert, was erst beim remastern wieder ins lot gerückt wurde.
kind of blue ist für mich eines der meisterwerke des klassischen jazz, das trotzdem so viele progressive momente beinhaltet wie kaum eine andere jazzplatte. und wunderschön anzuhören ist sie noch dazu!!

Finde es ein bißchen schade, dass sich bisher niemand außer mir zu Littis ausführlicher und fundierter Kritik geäußert hat! :sauf:

Also ich bin jetzt auch auf die Platte neugierig geworden, mal sehen ob ich, als oller Banause, damit etwas anfangen kann, immerhin hat es bei Zappa ja auch funktioniert.
Und Fred: Nicht jeder hat die Wortwahl des spex mit der Muttermilch aufgesogen und kann ähnlich fundiert antworten, daher wohl die raren Rückmeldungen.