Miles Davis

Taugt das „Kind Of Blue“ Reissue von Vinyl Lovers etwas? Warum hat das ein anderes Artwork? Gibt es sonst noch irgendwelche Unterschiede?

BullittTaugt das „Kind Of Blue“ Reissue von Vinyl Lovers etwas? Warum hat das ein anderes Artwork? Gibt es sonst noch irgendwelche Unterschiede?

Nein, das ist Schrott. Vorlage dürfte eine CD gewesen sein, denn Vinyl Lovers hat keinen Zugang zu den Mastertapes oder sonstigen Columbia-Quellen. Das abweichende Artwork dürfte rechtliche Hintergründe haben.

Edit: sparch war schneller.

Okay, dann danke für die Warnungen. Hatte es bereits befürchtet. Man kann aber vermutlich nicht im Umkehrschluss darauf schließen, dass RIs mit Originalcover von anderen Labels anders gemastert werden? z.B. diese Chet Baker LP von Jazz Wax…

sparch Und will man wirklich eine Kind Of Blue Ausgabe mit einem anderen Artwork?

Ich hätte sie halt überhaupt gerne mal auf Vinyl und das Original in Top-Zustand ist mir leider schlicht zu teuer.

nail75Es gibt doch dutzende Reissues von Kind of Blue, darunter zahlreiche aktuelle. Da muss es doch nicht unbedingt ein Original sein, oder?

Mit einer solchen Ausgabe ruinierst du diesen Klassikern jedenfalls nur für dich.

Welche RI ist denn zu empfehlen?

BullittWelche RI ist denn zu empfehlen?

Classic Records, z. B. Ist aber mittlerweile auch oop.

BullittMan kann aber vermutlich nicht im Umkehrschluss darauf schließen, dass RIs mit Originalcover von anderen Labels anders gemastert werden? z.B. diese Chet Baker LP von Jazz Wax…

Schwieriges Thema … wovon soll man ein „Remastering“ machen, wenn man als Quelle legalerweise bloss eine über 50 Jahre alte LP-Ausgabe benutzen darf? In Wahrheit werden wohl oft (auch bei solchen Vinyl-PD-Reissues) CDs kopiert und ein paar Filter drüber laufen gelassen, damit das alles etwas anders (in den meisten Fällen dann wohl auch: schlechter) klingt und nicht eindeutig als Kopie zu erkennen ist. Natürlich spricht kaum einer von diesen Labeln jemals öffentlich (in den meisten Fällen weiss man ja nicht mal, wem sie gehören). Es gab natürlich auch lobenswerte Ausnahmen, die sich an die Regeln hielten. Ob von denen wer überlebt hat, weiss ich nicht, ich denke z.B. ans hervorragende französische Label Masters of Jazz oder auch an die – ebenfalls französischen – Chrono[lo]gical Classics, letztere unterlagen zwar gröberen klanglichen Schwankungen, aber da erhielt man garantiert eigene Transfers ab Schellack oder, wenn’s in die Fünfziger ging, LP … bin mir ziemlich sicher, dass auch Avid eigene LP-Transfers anbietet, aber deren Layout und gesamte Aufmachung ist nun nicht sonderlich toll. Wie es da im Hinblick auf LP-Reissues aussieht, weiss ich aber wie gesagt nicht.

Bullitt@gypsy Das heißt dann, dass der Umgang mit RIs dieser Jahrgänge eigentlich ein reines Lotteriespiel ist, weil man davon ausgehen kann, dass in der Regel sowieso nicht das Mastertape als Grundlage diente? Dann kann ich „Kind Of Blue“ und „Chet“ ja gleich wieder getrost zurück auf meine „nice to have“-Liste setzen.

Na ja, man sollte sich einfach an offizielle Reissues halten – was lizenzierte Ausgaben natürlich auch beinhaltet.

Was man zudem wissen muss: oft sind ältere Überspielungen die Grundlage für Reissues, die Masterbänder sind manchmal verloren, unabspielbar oder was weiss ich.