Beste Bassisten

Weil weiter oben Mr. Superstar Sting erwähnt wurde:

Ich mag ihn persönlich zwar nicht und seine Musik nur aus der Police-Phase, doch sein Verdienst ist es zweifellos, als Bassist gleichzeitig Leadsänger einer Band gewesen zu sein (ohne jetzt über seine stimmlichen Qualitäten diskutieren zu wollen) …

Beides zusammen – Vocals und Bass – ist nämlich weitaus schwieriger zu händeln, als Gesang zu einem Melodieinstrument …

P.S. In diesem Zusammenhang sei noch einmal auf den von mir sehr verehrten Mike Watt (Ex-Minutemen, Ex-firehose, Ex(?)-Stooges) verwiesen …

P.P.S. Achja, Mr. Lemmy Kilmister gibt’s ja auch noch :lol:

Rick Danko

Aber an sich ist das doch Wurst … wenn einer eben singen und Bass spielen wollte, musste er das halt können. Diese rein technische Ebene ist doch völlig uninteressant.

jack bruce, john paul jones, paul mccartney, rick rosas, bruce palmer

Wurde Mark King (Level 42) eigentlich mal genannt? Er ist zumindest ein sehr dominanter Bassist.

Pastorius gewiss nicht!
Mit Miller, meinst Du Marcus?

Kann ich natürlich bestens verstehen … Technik sollte nie zum Selbstzweck werden. Aber gerade bei Jaco war das bei den mir bekannten Sachen nie ein Problem. Der Groove in „The Chicken“ auf „The Birthday Concert“ ist absolut grandios, um nur ein Beispiel zu nennen … bei ihm höre ich bei aller Verspieltheit, bei aller Schauläuferei, immer auch und vor allem Musik.

Marcus Miller … für mich ein ganz anderer Fall. Diese ganzen Bass-Gitarristen der Generation, die von vielen Kollegen verehrt werden, da begreife ich manches wohl einfach nicht (Victor Bailey? Gähn! Give me Carol Kaye! Von Stanley Clarke will ich gar nicht erst anfangen, nach guten Sachen zu Beginn – Gato Barbieri, die RTF-Scheibe auf ECM – driftete er sowas von schlimm ab, ich hatte mal eine CD ausgeliehen, die wurde für mich neben einer von John Pattitucci zum Inbegriff der irrgeleiteten Bassisten.)
Millers eigene Alben mochten mich nicht fesseln, auch wenn’s immer wieder schöne Momente gab (ich hatte „Tales“ mal auf CD, die kam mir irgendwie abhanden, vor über 10 Jahren schon). Als Produzent für Miles war er allerdings toll, bewies ein grosses Gespür und sehr viel Einfühlungsvermögen – die erste Seite von „Tutu“ gehört zu den grossen Aufnahmen von Miles, ist wenigstens einer der ganz grossen Höhepunkte der letzten zehn Jahre. Und ohne Miller wäre das gewiss nicht möglich gewesen. Auch sein Bassklarinettenspiel ist ganz schön, wenn man’s denn mal zu hören kriegt … als Bassist mag ich ihn sehr gerne auf „We Want Miles“, weil er da fast nie virtuos spielt sondern sich ganz in den Dienst der brachialen, ausgespaarten Grooves stellt – und dafür hat er dann auch einen perfekten Sound. Miller als Musiker: ja, sehr gerne (aber macht er überhaupt noch was?) – Miller als Bassist: jein, manchmal schon, aber eigentlich lieber nicht.

Percy ThrillingtonJa, ich meine Marcus Miller … Wie gesagt: Nix gegen diese Kollegen, aber dem extremen Solieren einiger Bassisten kann ich wenig abgewinnen … Und ich meine damit eben nicht Groove- bzw. Rhythmus-Sachen …

Der Bassist soll ja auch den Laden zusammenhalten, und nicht irgendwelche Ausflüge unternehmen (mal ganz platt gesagt) !

Percy Thrillington@ Ferry:
Genau, ich versuche mich jedenfalls daran zu halten (vermutlich aber nur, weil ich mir bei Miller- oder Pastorius-Versuchen die Finger brechen würde )

Aha, Du spielst also selbst Bass. Ein wirklich ganz tolles Instrument, dessen Wichtigkeit im Bandgefüge oft unterschätzt wird (s. einige Vorpostings ).