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AutorBeiträge
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atomJa, die Cien Fuegos Reisues sind ganz wunderbar. Man sollte sich am besten eine standing order bei denen einrichten. Wirklich schade mit Ayler und Coltrane, weil dir so viel großartiges entgeht (direkt im Anschluss an Brö/Bennink muss man eigentlich Trane/Ali hören). Aber auch durchaus nachvollziehbar, was du beschreibst. Bei Ayler und Coltrane hört man immer auch den Blues, bei Brö und Mats den europäischen Geist. Ich kann ohne beide Seiten nicht leben.
Standing order, sehr schön. :)
Vielleicht wird das ja noch was mit mir und Coltrane. Der Schlüssel zum Zugang muss zur rechten Zeit am rechten Ort liegen. So ist das immer bei mir.
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WerbungwahrDieser Kommentar ist jetzt etwas lang geraten. Ich hoffe, er ist nicht zu wirr.
Nein im Gegenteil: Das ist ein großartiger Text, dem ich sehr gut folgen kann und den ich nachvollziehe und der sogar ein wenig bewirkt, dass ich meine eigene Herangehensweise (respek. Erwartungshaltung, Vorliebe, Entdeckung) gegenüber den bisherigen Jazzwerken in meinem Schrank – kaum mehr als 30, leider – noch mal abgetastet habe.
Was Du zu Brötzmann schreibst, finde ich schlüssig und ich werde in jedem Falle reinhören, speziell auch, da ich ebenso wenig gegenüber experimenteller und „freier“ Kunst bzw. auch Field Recordings irgendwelche Vorbehalte habe. Im Gegenteil: Ich kann mir sogar brodelnden Krach oder fast reines Rauschen und Soundpulsieren mit Hingabe anhören, sofern ich das Gefühl habe, dass da etwas ist, was ich ergründen mag und was sich zu finden lohnt.
Was das andere betrifft stehe ich wohl aber am entgegengesetzten Pol der Welt: Ich mag, speziell im Jazz, sehr innbrünstigen Vortrag, gerne auch mit Verzierungen, Pathos und Gottesfürchtigkeit. Ich mag es, wenn die Intensität die Venen abschnürt und mir trostlose Stille in Form von Pausen entgegenschwappt und mich versenkt wie ein dunkles Meer. Nur seicht und gefällig darf es nicht sein. Ich mag es, wenn Künstler Humor besitzen, aber ich mag es auch, wenn sie in ihrer Kunst voll aufgehen, alle Distanzen abfallen lassen und das Gefühl über ihre Ambitionen siegen lassen. Vor allem auch, wenn die Thematik und die Darstellung der Dinge nach Ernst und Wut und Tragik verlangt. Mir fällt gerade wieder Coltranes „Alabama“ ein, an dem ich mich nicht satt hören kann – klar, das ist spirituell, aber nicht in der Art, dass ich die Bibel auf den Tisch klatschen höre, sondern in der Form, dass da eine Gruppe auf sinnliche Weise Schmerz transportiert, so beengend und abgrundtief, dass es mich fast zerfetzt (und es passt ja auch zur Thematik, wie ich neulich erfahren habe). Oder anders: Das ist sehr würdigende und würdevolle Kunst, die viele Rationalitäten hinter sich gelassen hat.
Das mit der „Erdung“ ist allerdings ein sehr interessanter Punkt, über den ich mir bisher gar keine großen Gedanken gemacht habe. Mich überrennt manche Kunst einfach und wenn ich mich besinne, wie ich sie finde, ist sie bereits vorüber.
edit: Um Ayler werde ich mich nun allerdings wohl erst recht kümmern müssen. Ist „Spiritual unity“ ein geeigneter Einstieg?
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Hold on Magnolia to that great highway moonPulp – Different Class (1995)
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Meine nächste Sendung auf Radio Stone FM: 25.04.2024, 21:00 Uhr: My Mixtape #142 - 2002 Schwache Menschen rächen, starke Menschen vergeben, intelligente Menschen ignorieren - Albert EinsteinIrrlicht
Was das andere betrifft stehe ich wohl aber am entgegengesetzten Pol der Welt: Ich mag, speziell im Jazz, sehr innbrünstigen Vortrag, gerne auch mit Verzierungen, Pathos und Gottesfürchtigkeit.Danke für die tolle, ausführliche Antwort! Wahrscheinlich ist mir Coltrane einfach too much. Bestimmt werde ich da immer mal wieder einen neuerlichen Versuch starten, ob ich mich durch die Verzierungen, dem Pathos, der Wut, dem Schmerz und dem Spirituellen nicht doch noch überwältigen lasse.
Zu Ayler kann ich keine Empfehlungen geben. Ich kenne nur besagte „Lörrach“-Platte und ein paar Tracks von einem Sampler („The Revolutionary Hymns“).
Irrlichtedit: Um Ayler werde ich mich nun allerdings wohl erst recht kümmern müssen. Ist „Spiritual unity“ ein geeigneter Einstieg?
Ja, das ist ein perfekter Einstieg.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...wahrWahrscheinlich ist mir Coltrane einfach too much.
Ich kenne Coltrane ja selbst viel zu wenig, um beurteilen zu können, ob er Musik geschrieben hat, die weniger ergreifend und durchdringend ist, aber prinzipiell hat da auch jeder einen anderen Zugang, glaub ich. Und das Wichtigste: Manchmal braucht es auch die schlicht rechte Zeit. Ist jedenfalls meine Erfahrung. Manches entschlüsselt sich vor einem gerade erst dann, wenn man dafür auch empfänglich ist.
atomJa, das ist ein perfekter Einstieg.
Danke.
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Hold on Magnolia to that great highway moon--
Savage bed foot-warmer of purest feline ancestryIrrlichtUnd das Wichtigste: Manchmal braucht es auch die schlicht rechte Zeit. Ist jedenfalls meine Erfahrung. Manches entschlüsselt sich vor einem gerade erst dann, wenn man dafür auch empfänglich ist.
Yep, so ist es. Das meinte ich auch damit:
wahrVielleicht wird das ja noch was mit mir und Coltrane. Der Schlüssel zum Zugang muss zur rechten Zeit am rechten Ort liegen. So ist das immer bei mir.
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Hold on Magnolia to that great highway moonCreedence Clearwater Revival – Bayou Country
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Herbie Mann – Brazil-Once Again (1978)
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Neil Young – After the Goldrush
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G’NY – Libèté
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If you stay too long, you'll finally go insane.Gomez – Liquid Skin (1999)
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