Album des Tages

Ich habe die Platte erst sehr viel später entdeckt. Mein erstes Simple Minds „Erlebnis“ dürfte Don’t You gewesen sein. Aus heutiger Sicht eine ziemlich scheußliche Nummer. Aber Dream ist immer noch ein tolles Album, alleine schon wegen Promised You A Miracle.

Wobei Street Fighting Years aus der Erinnerung noch ein bisschen aus dem Rahmen fällt. Belfast Child war zumindest nicht der programmierte Hit, den man nach Don’t You und dem Stadionrock von Once Upon A Time erwarten konnte. Damals mochte ich das Album sehr, müsste ich mal wieder hören. Danach war der Ofen dann aber wirklich aus.

James Brown – Sex Machine (1970)

Da Cruz – Disco E Progresso

Pinball WizardHui, hat sie gleich bei Dir eingeschlagen?

Ja, ziemlich. „In a silent way“ ist das erste – und bislang auch einzige – Album vom Stapel, das ich nun gehört habe; und was soll ich sagen: Es ist wundervoll. Der Titel gibt die Szenen ganz gut vor, aber ich bin überrascht, wie ruhig und „entspannt“ (ich mag das Wort nicht sonderlich, aber hier löst sich tatsächlich in regen Abständen etwas) diese zwei Kompositionen klingen.

Ich habe es heute direkt viermal hintereinander gehört und mag spontan auch nichts mehr anderes.

Pinball WizardDas freut mich sehr, dass Dich dieses Album so sehr begeistert. Bezeichnungen wie „Entspannungsmusik“ finde ich eigentlich auch nicht so toll. Denkt man schnell an New Age und Meditationsmusik(was nun wirklich nicht meins ist). Im Zusammenhang mit „In A Silent Way“ bekam das Wort entspannend für mich auch eine positive Note.
Schade nur, dass mich als Freund der Tangerine Dream Werke „Phaedra“ und „Stratosfear“ niemand draufgebracht hat, dass „In A Silent Way“ für mich der beste Einstieg in den Jazz ist.

Nein, mit verwaschenem New-Age Brimborium und Wellness Studio Aloe Vera Massage +1 hat das nichts zu tun, aber es ist nach meinem ersten, vagen Eindruck eben ein Album, das ungemein bedacht ist. Ich finde faszinierend, wie große Teile der Aufnahme auf repetitiven, vor sich her murmelnden Melodieschraffierungen aufgebaut sind – das hat mit den breitgefächerten Arrangements, wie ich sie zuletzt auf „Sketches of spain“ gehört habe, nichts zu tun, sondern erinnert mich mehr an das stille und in sich versunkene Schwappen und ans Land Treiben von Wasser an einer entlegenen Küste. Und doch passiert eine ganze Menge, eine Schwäche für Polungen miteingerechnet.

Interessant, dass Du auf Tangerine Dream kommst – ähnliche, eher Jazz-ferne Assoziationen hatte ich beim Hören vorhin auch. Mal meinte ich bei den zart angespielten Gitarrensaiten an diverse, eher langsame The Doors Momente erinnert zu werden („Hour for magic“!), dann mischten sich diese eher freien Gestaltungen darunter, die mich immer wieder an frühe Pink Floyd führten („Set the controls for the heart of the sun“ etwa) und beim elektrischen Piano habe ich ständig Melodiebögen des Penguin Cafe Orchestra im Ohr. Schon seltsam.

Sind aber nur meine spontanen Wahrnehmungen, Querverweise sind das sicher nicht.

wahrDas ist sehr schön, auch sehr sprachschön, beschrieben.

Das sehe ich auch so. Das gibt auch viel von dem wieder, was ich beim Hören von „In A Silent Way“ empfinde. Allerdings hätte ich das jetzt nicht so formulieren können wie Irrlicht:sonne:.