Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Elvis Costello & The Imposters – 28. 1. 2005 in Berlin
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Setlist:
1. Blue Chair
2. Tear off Your Own Head (It’s a Doll Revolution)
3. Beyond Belief
4. Radio Radio
5. Button My Lip
6. Country Darkness
7. Blame It on Cain
8. Either Side of the Same Town
9. (I Don’t Want to Go to) Chelsea
10. Heart-Shaped Bruise
11. All the Rage
12. Our Little Angel
13. Kinder Murder
14. In the Darkest Place
15. You Turned to Me
16. When I Was Cruel No. 2
17. Watching the Detectives
18. The Delivery Man
19. Monkey to Man
20. BedlamZugabenteil 1
21. Your Hidden Charms
22. Nothing Clings like Ivy
23. Pump It UpZugabenteil 2
24. There’s a Story in Your Voice
25. Oliver’s Army
26. (What’s so Funny ‘bout) Peace, Love and Understanding
27. The Scarlet Tide
28. I Want YouIch habe ein größtenteils knackig und druckvoll gespieltes Set gesehen. Costello war minimal heiser, aber gerade deshalb stimmlich voll auf der Höhe. Steve Nieve ist unglaublich gut – das war mir bislang gar nicht so klar. Er spielt perfekt auf den Punkt, füllt alle Lücken aus, lässt ständig kleine musikalische Zitate einfließen – wirklich beeindruckend! Davey Farragher ist ein schlafwandlerisch sicherer (und wandlungsfähiger!) Background-Sänger. Und Bass spielen kann er augenscheinlich auch, treibt das Geschehen gemeinsam mit Drummer Pete Thomas kräftig und präzise voran.
10 Stücke von The Delivery Man waren für meinen Geschmack etwa fünf zuviel. Allerdings kommen sie alle live gut rüber (wohltuend: bei „There’s a Story in Your Voice“ bleibt das Gekrächze von Frau Williams aus), lediglich „The Scarlet Tide“ versaute Nieve mit einem kitschigen „Mund-Keyboard“ (Melodica? Oder wie heißt das Teil?).
Dass das Konzert bestuhlt war, führte dazu, dass die Stimmung nicht unbedingt überkochte. Das war vor allem in der ersten Hälfte des Konzerts ein kleines Manko. Als dann aber für den Zugabenteil sich der gesamte Saal erhob, wurde es ein wenig euphorischer.
Größte Überraschung für mich: „All the Rage“ von Brutal Youth, das ich als mittelmäßig in Erinnerung hatte, wurde zu einem echten Höhepunkt. Muss ich wohl noch mal anhören, wenn ich wieder zu Hause bin. Sehr gelungen auch „(I Don’t Want to Go to) Chelsea“ – hat mir hier so gut gefallen wie noch nie. Und „Oliver’s Army“ und „Peace, Love and Understanding“ waren eh toll. „In the Darkest Place“ funktioniert auch ohne Orchester hervorragend – und wie Costello den Background-Gesangs-Part am Schluss in einiger Entfernung vom Mikrofon singt: phantastisch! Ein billiger, aber auch effektvoller Trick: man hört ihn nicht nur über die Anlage, sondern auch unmittelbar. Dasselbe am Schluss von „I Want You“ – und muffki war tatsächlich zu Tränen gerührt. Danach konnte nichts mehr kommen – einen besseren Schluss hätte das Konzert nicht haben können.
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]Highlights von Rolling-Stone.deTaylor Swift vs. Kanye West: Legendäres Bitch-Telefonat geleakt
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WerbungWow, klingt toll! Das ist ziemlich nah an meiner Wunsch-Setlist – wahrscheinlich wird er dann heute ein paar andere Sachen spielen, was ich dann doch etwas schade fände, aber schaun‘ wir mal. Was ist eigentlich mit dem midnight mover, der lässt sich hier gar nicht mehr blicken… :(
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Bluesein pc ist auf dem friedhof.
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I'm forever blowing bubbles, pretty bubbles in the air... Girls, go home! ...verdammt gut schaut er aus!popkidsein pc ist auf dem friedhof.
Mein Beileid. Grüß ihn mal!
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueJa, es war ein tolles Konzert mit vielen herausragenden Stücken. Selbst die Melodica von Steve Nieve hat mich nicht gestört (ich mag ja auch Augustus Pablo). Besonders toll war die Version von „I Want You“. Bereits „Tear off Your Own Head“ hat mich überrascht. Den Song kannte ich bisher nur in der Version der Bangles (auch die ist klasse).
Die Berliner Morgenpost schreibt heute:
In den letzten Jahren hatte es den Anschein, Elvis Costello wolle sich von seinen Rockwurzeln entfernen. Er arbeitete mit den Kammermusikern vom Brodsky Quartet zusammen, sang Duette mit Opernsängerin Anne Sofie von Otter, nahm eine Jazzplatte und ein Album mit Ballettmusik auf. Beim Konzert in der ausverkauften Universität der Künste war von solchen Abschweifungen nichts zu spüren. Mit seiner dreiköpfigen Begleitband The Imposters, zu der mit Keyboarder Steve Nieve und Schlagzeuger Pete Thomas langjährige Weggefährten und mit Bassist Davey Farragher ein relativer Neuling gehören, intonierte Costello genau jenen robusten und draufgängerischen Rock’n’Roll-Sound, der ihn einst zum Aushängeschild der New Wave-Szene machte.
Der Brite ist derzeit unterwegs, um sein jüngstes Album „The Delivery Man“ vorzustellen. Der Schwerpunkt liegt nun wieder auf Blues, Folk und Country. Nahezu die Hälfte der Live-Show widmet sich der neuen Platte. Unwirscher Fieberrauschrock oder Rockabilly-Reminiszenzen werden ebenso berührt wie eine Reihe von meisterhaften Balladen, bei denen sich Costellos Klasse besonders offenbart. Songs von der Qualität von „Nothing Clings Like Ivy“ oder „Country Darkness“ sind im Pop und Rock längst nicht mehr an der Tagesordnung.
Bemerkenswert ist, wie spielend es dem 49jährigen gelingt, die frischen Kompositionen so in seinen bisherigen Kanon zu integrieren, daß daraus über die volle Dauer von zwei Stunden ein runder Konzertabend wird. Costello zitiert aus seinen frühen Jahren, als er mit Reggae experimentierte („Watching The Detectives“), erinnert an große Liebeslieder („I Want You“) oder die Zusammenarbeit mit Burt Bacharach („In The Darkest Place“). Nie hat man das Gefühl, irgend etwas störe den Eindruck des Gesamtkunstwerks.
Fast ehrfürchtig verharren die Zuhörer in ihren Sesseln und folgen Costello konzentriert. Erst während des temperamentvollen Rocksongs „Monkey To Man“ erhebt sich die Menge und feiert. Bei Klassikern wie „Pump It Up“, „Oliver’s Army“ oder „(What’s So Funny `Bout) Peace, Love And Understanding“ erreicht die Stimmung ihren Höhepunkt. Ein großartiger Auftritt des Pop-Magiers.
Von Michael Hufnagel
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Blog: http://noirberts-artige-fotos.com Fotoalbum: Reggaekonzerte im Berlin der frühen 80er Jahre http://forum.rollingstone.de/album.php?albumid=755
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Stevie Nieve hat mich auch umgehauen. Verstehe jetzt auch, warum sich Costello gerade ihn als Partner gesucht hat. Gerade Scarlet Tide fand ich mit der Melodica sehr berührend, Muffki. Du bist herzlos.
Würde mich interessieren, ob das tatsächlich die Gitarre von George Harrison war, auf der Costello teilweise gespielt hat.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Nachtrag: zur Setlist fällt mir mdst. noch „You bowed down“ ein, dass er gespielt hat.
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songbird
Würde mich interessieren, ob das tatsächlich die Gitarre von George Harrison war, auf der Costello teilweise gespielt hat.Das interessiert mich auch im Zusammenhang mit dem im aktuellen Berliner „tip“ veröffentlichten Interview, in dem er folgendes verlauten ließ: „Meine Frau hat mit eine wunderschöne Gitarre zum Geburtstag geschenkt, die vorher einem bekannten Songwriter gehört hatte. Nicht, dass ich damit nun Songs schreiben würde wie der, aber da ist einfach dieses Gefühl, dass alles stimmt mit dieser Gitarre. Das ist schon eine merkwürdige Sache.“ Konkret geht er leider nicht darauf ein. Als er aber während des Konzertes die betreffende Gitarre vorstellte, kam mir das Interview natürlich sofort in den Sinn.
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Blog: http://noirberts-artige-fotos.com Fotoalbum: Reggaekonzerte im Berlin der frühen 80er Jahre http://forum.rollingstone.de/album.php?albumid=755songbirdNachtrag: zur Setlist fällt mir mdst. noch „You bowed down“ ein, dass er gespielt hat.
In Berlin nicht. Du warst in HH?
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]NorbertFast ehrfürchtig verharren die Zuhörer in ihren Sesseln und folgen Costello konzentriert.
Ich habe Costello vorletztes Jahr auf der North-Tour zusammen mit Steve Nieve in Köln gesehen. Bestuhlung und eine Traumsetlist. Der Meister musste die gläubige Gemeinde beim letzten! Song im Zugabenblock, ausgerechnet Couldn’t Call It Unexpected No. 4, mühsam dazu bewegen, doch bitte einmal aufzu(er)stehen und mitzusingen. Das mit der Ehrfurcht bei Konzerten scheint sowieso eine urdeutsche Unsitte zu sein, das habe ich schon bei anderen Künstlern erlebt. Vielleicht bedeutet das allerdings auch, dass Costello endgültig den Sprung in die E-Musik geschafft hat….
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Oh Mann, wie beneide ich euch – Was für eine Setlist!
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Eigentlich bin ich anders, ich komme nur selten dazu.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
muffkimuffkiIn Berlin nicht. Du warst in HH?
Ja. Die Setlist von Frankfurt scheint mir eher an der vom Hamburger Konzert dran zu sein, zumal er hier ja auch lange gespielt hat.
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Costello hat mit „Il Songo“ ein viel beachtetes E-Musik-Debut hingelegt. Gut: „Imperial Bedroom“ bleibt das Meisterwerk. Aber Reinhören lohnt sich auch bei „Il Sogno“.
Schon erstaunlich, EC dann wieder in Frankfurt im Mousonturm in bester Rock´n´Roll-Manier zu erleben. (Danke an die Fa. Ohropax für die Stöpsel – andernfalls hätte ich einen Hörsturz erlitten!)
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Die Setliste von EC in Hamburg könnt Ihr hier finden:
http://www.elviscostello.info/setlists/050129.php--
See, I knew that song so long before we met that it means much more than it might. -
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