Kafka

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  • #20713  | PERMALINK

    lucyinthesky

    Registriert seit: 10.10.2004

    Beiträge: 42

    Also ich lese gerade „Amerika/der Verschollene“ und bin ca. bei der Hälfte. Es gefällt mir sehr sehr gut. Und nun möchte ich natürlich mehr von ihm lesen. Welches Buch würdest ihr noch als gut bezeichnen? :)

    --

    life's a stage and we are all just players on it - Shakespeare
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      #2539117  | PERMALINK

      matis

      Registriert seit: 11.07.2002

      Beiträge: 2,754

      das schloss, der prozess, die verwandlung..

      eigentlich kann man alles getrost empfehlen. :)

      --

      five to seven
      #2539119  | PERMALINK

      futterhoernchen

      Registriert seit: 29.04.2003

      Beiträge: 2,976

      „Die Verwandlung“ hab ich mal angefangen, leider habe ich nicht reingefunden. Ich bedaure das sehr und hoffe, den Zugang zu Kafka irgendwann noch zu finden.

      Wie geht man denn ran an Kafka? Was sollte man wissen?

      --

      #2539121  | PERMALINK

      lucyinthesky

      Registriert seit: 10.10.2004

      Beiträge: 42

      puh, ich habe einfach mit Amerika angefangen und habe bisher keine sprachlichen Probleme. Wobei ich glaube, dass „die Verwandlung“ nicht unbedingt das beste ist um mit Kafka anzufangen, da es ja eine ziemlich abgedrehte Geschichte ist.

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      life's a stage and we are all just players on it - Shakespeare
      #2539123  | PERMALINK

      cannaarkotic

      Registriert seit: 08.07.2002

      Beiträge: 2,230

      Weiss nicht, ob ein Monumentalschinken für die Annäherung an Kafka gerade passend ist.
      Mir kommen als erstes eher die „Erzählungen“ in den Sinn sowie Kafka's Tagebücher, die einen 1zu1-Einblick in seine Befindlichkeiten geben…
      (große Auswahl stets bei eBay…)

      --

      Nun gründe nicht gleich ein Wrack-Museum, wenn Dir ein Hoffnungs-Schiffchen sinkt!
      #2539125  | PERMALINK

      lucyinthesky

      Registriert seit: 10.10.2004

      Beiträge: 42

      oh toll, muss ich doch glatt mal gucken gehen. Denn Bücher neu zu kaufen, ist teilweise sehr teuer, wenn man eine wirkliche Leseratte ist. :unsure:

      --

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      #2539127  | PERMALINK

      matis

      Registriert seit: 11.07.2002

      Beiträge: 2,754

      guckst du hier:

      www.zweitausendeins.de

      Kafka: Das Werk. Nur bei uns. 1.232 Seiten. Nur 7,99 EUR. Zum ersten Mal in einem Band: Die Kafka-Edition von Max Brod. Alle Romane und Erzählungen. Dieser Band versammelt sein zentrales literarisches Werk: die drei großen Romane sowie sämtliche Erzählungen und die erzählende Prosa. Der Prozeß (mit einem der berühmtesten Romananfänge der Weltliteratur: „Jemand mußte Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet“), Amerika („Da entfaltet sich eine Komik, deren Rang nur im Blick auf Falstaff, Don Quichote und die Walpurgisnächte zu bestimmen ist“, FAZ), Das Schloß, Ein Landarzt, Ein Hungerkünstler, Ein Bericht für eine Akademie, In der Strafkolonie, Die Verwandlung („Eine ausnehmend ekle Geschichte … ekelhaft ist sie grenzenlos“, Kafka an Felice Bauer), Das Urteil (für Kafka „von allen Erzählungen die liebste“), Brief an den Vater („Wer immer sich mit Kafka beschäftigt, greift auf diesen Brief zurück“, Reich-Ranicki), Der Kübelreiter, Josefine, die Sängerin oder Das Volk der Mäuse, Zum Nachdenken für Herrenreiter, Wunsch, Indianer zu werden u.a. 1.232 Seiten. Broschur. Neu und nur bei uns. „Der Realismus seiner Bilder übersteigt ständig die Vorstellungskraft“ (André Gide). 7,99 EUR. Nr. 12922.

      ..da kann man nicht meckern.

      --

      five to seven
      #2539129  | PERMALINK

      lucyinthesky

      Registriert seit: 10.10.2004

      Beiträge: 42

      wow, gleich mal bestellen. B) Das ist wirklich günstig. Und das sind auch alles Originalfassungen? also nix gekürzt?

      --

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      #2539131  | PERMALINK

      matis

      Registriert seit: 11.07.2002

      Beiträge: 2,754

      davon kann man denk ich ausgehen. zweitausendeins ist immer einen klick wert. ich selbst hab meine kafka bücher aber auf flohmärkten und so erstanden. kam mich wohl insgesamt etwas teurer, ist auch nicht so komplett. aber watt solls.. you never change whats been and gone..

      --

      five to seven
      #2539133  | PERMALINK

      ituark

      Registriert seit: 02.07.2004

      Beiträge: 705

      außerdem sehr empfehlenswert: rainer stachs – 'kafka; jahre der entscheidung' und kafkas 'briefe an den vater'.

      --

      #2539135  | PERMALINK

      lucyinthesky

      Registriert seit: 10.10.2004

      Beiträge: 42

      So bestellt. Und wenn man denen Glauben schenkt, dann ist es am 23. hier bei mir in meinen Händen und bereit verschlungen zu werden. B)

      --

      life's a stage and we are all just players on it - Shakespeare
      #2539137  | PERMALINK

      prodigal-son

      Registriert seit: 26.12.2002

      Beiträge: 10,736

      Dann viel Freude mit „Das Schloss“. Mein Favorit des Romantrios.

      --

      If you try acting sad, you'll only make me glad.  
      #2539139  | PERMALINK

      lucyinthesky

      Registriert seit: 10.10.2004

      Beiträge: 42

      danke. Worum es in dem Buch geht, habe ich schon gelesen und kann nur sagen, dass die Handlung sehr toll klingt. :)

      --

      life's a stage and we are all just players on it - Shakespeare
      #2539141  | PERMALINK

      prodigal-son

      Registriert seit: 26.12.2002

      Beiträge: 10,736

      Jetzt aber keine weiteren „Vorab-Infos“ mehr holen!

      --

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      #2539143  | PERMALINK

      matis

      Registriert seit: 11.07.2002

      Beiträge: 2,754

      VOR DEM GESETZ, FRANZ KAFKA (KURZGESCHICHTE)

      Vor dem Gesetz steht ein Türhüter. Zu diesem Türhüter kommt ein Mann vom Lande und bittet um Eintritt in das Gesetz. Aber der Türhüter sagt, daß er ihm jetzt den Eintritt nicht gewähren könne. Der Mann überlegt und fragt dann, ob er also später werde eintreten dürfen. »Es ist möglich«, sagt der Türhüter, »jetzt aber nicht.« Da das Tor zum Gesetz offensteht wie immer und der Türhüter beiseite tritt, bückt sich der Mann, um durch das Tor in das Innere zu sehn. Als der Türhüter das merkt, lacht er und sagt: »Wenn es dich so lockt, versuche es doch, trotz meines Verbotes hineinzugehn. Merke aber: Ich bin mächtig. Und ich bin nur der unterste Türhüter. Von Saal zu Saal stehn aber Türhüter, einer mächtiger als der andere. Schon den Anblick des dritten kam nicht einmal ich mehr ertragen.«

      Solche Schwierigkeiten hat der Mann vom Lande nicht erwartet; das Gesetz soll doch jedem und immer zugänglich sein, denkt er, aber als er jetzt den Türhüter in seinem Pelzmantel genauer ansieht, seine große Spitznase, den langen, dünnen, schwarzen tatarischen Bart, entschließt er sich, doch lieber zu warten, bis er die Erlaubnis zum Eintritt bekommt. Der Türhüter gibt ihm einen Schemel und läßt ihn seitwärts von der Tür sich niedersetzen. Dort sitzt er Tage und Jahre. Er macht viele Versuche, eingelassen zu werden, und ermüdet den Türhüter durch seine Bitten. Der Türhüter stellt öfters kleine Verhöre mit ihm an, fragt ihn über seine Heimat aus und nach vielem andern, es sind aber teilnahmslose Fragen, wie sie große Herren stellen, und zum Schlusse sagt er ihm immer wieder, daß er ihn noch nicht einlassen könne. Der Mann, der sich für seine Reise mit vielem ausgerüstet hat, verwendet alles, und sei es noch so wertvoll, um den Türhüter zu bestechen. Dieser nimmt zwar alles an, aber sagt dabei: »Ich nehme es nur an, damit du nicht glaubst, etwas versäumt zu haben.«

      Während der vielen Jahre beobachtet der Mann den Türhüter fast ununterbrochen. Er vergißt die andern Türhüter, und dieser erste scheint ihm das einzige Hindernis für den Eintritt in das Gesetz. Er verflucht den unglücklichen Zufall, in den ersten Jahren rücksichtslos und laut, später, als er alt wird, brummt er nur noch vor sich hin. Er wird kindisch, und, da er in dem jahrelangen Studium des Türhüters auch die Flöhe in seinem Pelzkragen erkannt hat, bittet er auch die Flöhe, ihm zu helfen und den Türhüter umzustimmen. Schließlich wird sein Augenlicht schwach, und er weiß nicht, ob es um ihn wirklich dunkler wird, oder ob ihn nur seine Augen täuschen. Wohl aber erkennt er jetzt im Dunkel einen Glanz, der unverlöschlich aus der Türe des Gesetzes bricht. Nun lebt er nicht mehr lange.

      Vor seinem Tode sammeln sich in seinem Kopfe alle Erfahrungen der ganzen Zeit zu einer Frage, die er bisher an den Türhüter noch nicht gestellt hat. Er winkt ihm zu, da er seinen erstarrenden Körper nicht mehr aufrichten kann. Der Türhüter muß sich tief zu ihm hinunterneigen, denn der Größenunterschied hat sich sehr zuungunsten des Mannes verändert. »Was willst du denn jetzt noch wissen?« fragt der Türhüter, »du bist unersättlich. « »Alle streben doch nach dem Gesetz«, sagt der Mann, »wieso kommt es, daß in den vielen Jahren niemand außer mir Einlaß verlangt hat?« Der Türhüter erkennt, daß der Mann schon an seinem Ende ist, und, um sein vergehendes Gehör noch zu erreichen, brüllt er ihn an: »Hier konnte niemand sonst Einlaß erhalten, denn dieser Eingang war nur für dich bestimmt. Ich gehe jetzt und schließe ihn.«

      (1914)

      brrr.. unheimlich :ph34r:

      --

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