Amazon

Ansicht von 15 Beiträgen - 886 bis 900 (von insgesamt 1,443)
  • Autor
    Beiträge
  • #2491661  | PERMALINK

    neiliebly

    Registriert seit: 11.02.2007

    Beiträge: 1,756

    …und eventuell sollte sich der DJ@RSO mal diesen Bericht aus der konservativen FAZ reinziehen:

    Hinter den Kulissen – Das Tagebuch einer Amazonpackerin

    Wir alle hier würden doch wohl nicht bei Amazon arbeiten wollen und zwar egal in welcher Hierarchieebene, oder?

    --

    Highlights von Rolling-Stone.de
      Werbung
      #2491663  | PERMALINK

      mick67

      Registriert seit: 15.10.2003

      Beiträge: 76,902

      Das war doch wieder völlig klar. Diese Krawallmagazine bei den ö-r Magazinen produzieren, im wahrsten Sinne des Wortes, Skandale wo keine sind. Und die Massen ereifern sich erwartungsgemäß. Im TV wird zu einem sehr großen Anteil gefakt was das Zeug hält, auch bei angeblich so seriösen ö-r Sendern.

      Das Problem ist dann, daß wirkliche Probleme wie z.B. die Rechte und Entlohnung von Leiharbeit unter den Tisch fallen bzw. überdeckt werden.

      --

      #2491665  | PERMALINK

      motoerwolf

      Registriert seit: 25.10.2006

      Beiträge: 6,117

      Mick67
      Das Problem ist dann, daß wirkliche Probleme wie z.B. die Rechte und Entlohnung von Leiharbeit unter den Tisch fallen bzw. überdeckt werden.

      Davor habe ich auch Angst. Es wäre schade, wenn die berechtigten Anliegen u.a. der Leiharbeiter nicht mehr als solche wahrgenommen würden, weil unseriöse Berichterstattung über einen falschen Skandal diese Anliegen in ein schlechtes und falsches Licht stellt.

      --

      And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame
      #2491667  | PERMALINK

      nail75

      Registriert seit: 16.10.2006

      Beiträge: 44,672

      neiliebly…und eventuell sollte sich der DJ@RSO mal diesen Bericht aus der konservativen FAZ reinziehen:

      Der Amazon-Chef hat ja seine Angestellten ermuntert, Betriebsräte zu gründen. Die haben dann gleich auch einige Aufgaben anzugehen.

      --

      Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
      #2491669  | PERMALINK

      neiliebly

      Registriert seit: 11.02.2007

      Beiträge: 1,756

      nail75Der Amazon-Chef hat ja seine Angestellten ermuntert, Betriebsräte zu gründen.

      Der Amazon-Chef hat in den Jahren vor dem ARD-Beitrag alles unternommen um Betriebsratsgründungen zu verhindern.

      --

      #2491671  | PERMALINK

      nail75

      Registriert seit: 16.10.2006

      Beiträge: 44,672

      neilieblyDer Amazon-Chef hat in den Jahren vor dem ARD-Beitrag alles unternommen um Betriebsratsgründungen zu verhindern.

      Darum macht diese Ankündigung die Lage ja so spannend.

      --

      Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
      #2491673  | PERMALINK

      motoerwolf

      Registriert seit: 25.10.2006

      Beiträge: 6,117

      neiliebly…und eventuell sollte sich der DJ@RSO mal diesen Bericht aus der konservativen FAZ reinziehen:

      Hinter den Kulissen – Das Tagebuch einer Amazonpackerin

      Wir alle hier würden doch wohl nicht bei Amazon arbeiten wollen und zwar egal in welcher Hierarchieebene, oder?

      Ganz so schlimme Erfahrungen habe ich Gott sei Dank auch als Leiharbeiter nicht machen müssen. Die Tendenz ging aber teilweise deutlich in diese Richtung. „Gern“ erinnere ich z.B. an die 10-Stunden-Schichten ohne Pause, nach denen ich aus der Eifel, wo ich eingesetzt war, von einem Bus der Leihfirma nach Aachen verfrachtet wurde, wo ich gegen halb drei Uhr morgens ankam und mich dann darum kümmern durfte, die restlich ca 15km nach Hause zu bewältigen. ÖPNV gibt´s um die Zeit natürlich nicht. Mein täglicher Zeitaufwand damals lag bei etwa 14 Stunden, wenn es die Tagschicht war (dann kam ich von Aachen aus noch per Bus nach Hause), bei der Zwischenschicht mit Arbeitsende gegen zwei Uhr nachts war es deutlich mehr, weil ich eben noch nach Hause laufen mußte. Das alles für unter 1000€ netto, dafür aber mit Frau und zwei Kindern.

      --

      And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame
      #2491675  | PERMALINK

      djrso
      Moderator
      DJ@RSO, Moderator, Erfasser

      Registriert seit: 05.02.2003

      Beiträge: 15,904

      neiliebly…und eventuell sollte sich der DJ@RSO mal diesen Bericht aus der konservativen FAZ reinziehen:

      Hinter den Kulissen – Das Tagebuch einer Amazonpackerin

      So, „reingezogen“. Und, Überraschung: Amazon-Konto wird nach wie vor nicht gekündigt.

      Weil (unter anderem):

      Mick…die Massen ereifern sich erwartungsgemäß. Im TV wird zu einem sehr großen Anteil gefakt was das Zeug hält, auch bei angeblich so seriösen ö-r Sendern.

      Das Problem ist dann, daß wirkliche Probleme wie z.B. die Rechte und Entlohnung von Leiharbeit unter den Tisch fallen bzw. überdeckt werden.

      Außerdem könnte ich mindestens eine Handvoll Unternehmen nennen, bei denen ich unter besseren Bedingungen und ebenso egal, in welcher Hirarchie-Ebene, nicht arbeiten wollen würde.

      --

      Doe maar gewoon... dan doe je al gek genoeg!
      #2491677  | PERMALINK

      mick67

      Registriert seit: 15.10.2003

      Beiträge: 76,902

      nail75Der Amazon-Chef hat ja seine Angestellten ermuntert, Betriebsräte zu gründen. Die haben dann gleich auch einige Aufgaben anzugehen.

      Man kann Amazon sicher viel zurecht vorwerfen, aber es ist für mich auch ein Stück weit nachvollziehbar, daß schnell wachsende Unternehmen erstmal den erhöhten Arbeitsanfall möglichst schnell und kosteneffizient bewältigen wollen und sich dabei weniger Gedanken um Arbeitsrecht und fairer Entlohnung machen. Da wird dann ausgereizt, was möglich ist.

      Das soll nichts entschuldigen, aber ich kann schon nachvollziehen warum es so läuft. Schlimm wird es dann, wenn es wie bei Schlecker Teil der Unternehmenskultur wird.

      --

      #2491679  | PERMALINK

      the-imposter
      na gut

      Registriert seit: 05.04.2005

      Beiträge: 38,564

      immerhin bewegt sich was, schon alleine deshalb war es gut, die Aufmerksamkeit dahin zu lenken

      --

      out of the blue
      #2491681  | PERMALINK

      djrso
      Moderator
      DJ@RSO, Moderator, Erfasser

      Registriert seit: 05.02.2003

      Beiträge: 15,904

      The Imposterimmerhin bewegt sich was, schon alleine deshalb war es gut, die Aufmerksamkeit dahin zu lenken

      Das sehe ich allerdings auch so.

      --

      Doe maar gewoon... dan doe je al gek genoeg!
      #2491683  | PERMALINK

      neiliebly

      Registriert seit: 11.02.2007

      Beiträge: 1,756

      Mick67Diese Krawallmagazine bei den ö-r Magazinen produzieren, im wahrsten Sinne des Wortes, Skandale wo keine sind.

      Ich finde es sehr gut, dass ein Sicherheitsunternehmen, welches sich dreist den Namen H.E.S.S. gibt und das in Securitykreisen übliche Sammelbecken für Steinar-Glatzen ist, in das internationale Scheinwerferlicht gestellt wurde (Als nächstes wäre da einmal ein Fernsehbeitrag über die Security-Nazis in den Bundesligastadien überfällig!).

      Auch das Amazon mit seinen Schweinereien der Mitarbeiterrekrutierung um die Weihnachtszeit in Zukunft endlich mehr im Rampenlicht stehen wird ist sehr begrüßenswert. In den vergangenen Jahren hat sich jedenfalls kaum einer über die kostenlos von der Agentur für Arbeit zum Packen verdonnerten „Arbeitslosenpraktikanten“ interessiert.

      Die beiden ARD-Jungfilmemacher haben einen Preis verdient, denn sie haben etwas erschaffen über das kontrovers diskutiert und debattiert wird. Genau das sollte man von öffentlich finanzierten Rundfunkanstalten doch eigentlich erwarten.

      --

      #2491685  | PERMALINK

      go1
      Gang of One

      Registriert seit: 03.11.2004

      Beiträge: 5,625

      Die hr-Reporter verteidigen sich hier gegen die Kritik an ihrer Reportage.

      Auch unabhängig vom aktuellen Fall kann man sich mal die Frage stellen: Was nützen eigentlich solche Boykottaktionen wie jetzt die gegen Amazon?

      Meine Antwort lautet: Das hat man nicht in der Hand. Wenn es wenige tun, ändert sich sowieso nichts, und wenn es viele tun, hängt es davon ab, wie der Konzern auf die Lage reagiert. Und das ist offen. Falls das Unternehmen dauerhafte Umsatzeinbußen befürchtet, kann es sich sagen, okay, die Imageverbesserung ist uns eine Investitionen wert. Dann werden irgendwelche Maßnahmen beschlossen und viel PR betrieben, ein neuer „Wertekodex“ verabschiedet oder ähnliches, und vielleicht fällt für den einen oder anderen Beschäftigten etwas dabei ab. Vielleicht wechselt der Konzern seine Zulieferer aus. Oder die Geschäftsführung sagt sich: Morgen wird eine andere Sau durchs Dorf getrieben, das sitzen wir aus; wenn wir vorübergehend weniger verkaufen, senken wir entsprechend die Kosten. Dann werden die Leiharbeiter, die nicht mehr benötigt werden, eben wieder ausgestellt – dafür hat man doch dieses Instrument: für die schnelle Anpassung des Personals an die Marktlage.

      Es stellt sich hier auch die Frage nach der Alternative: Man wird nicht aufhören zu kaufen; wenn man dem einen Verkäufer den Rücken kehrt, wird man Kunde von anderen Firmen. Was weiß man über die Arbeitsbedingungen dort? Wie werden dort die Lagerarbeiter oder Verkäufer behandelt, was verdienen sie? Wenn man das nicht weiß, riskiert man, dass man mit seinem Boykott genau die Verhältnisse unterstützt, gegen die man etwas tun will – nur eben jetzt bei anderen Firmen, die sich ähnlich verhalten, ohne dass im Fernsehen darüber berichtet wird. Dann hat sich die Überausbeutung nur verlagert, aber nicht vermindert.

      Im Prinzip nutzen Unternehmen nur die Möglichkeiten aus, die Marktlage und Rechtslage ihnen bieten, um ihre Kosten zu drücken und ihre Erlöse zu maximieren. Eine wirksame Hilfe müsste deshalb politisch durchgesetzt werden: Bedingungen, unter denen es den Arbeitern leichter fällt, sich zu organisieren und Zugeständnisse von den Unternehmen zu erkämpfen. Der Arbeitsmarkt müsste neu geordnet, die Machtverhältnisse müssten geändert werden. Da kann man sich manches vorstellen: Hilfreich wären z.B. ein höherer Hartz-IV-Satz und das Ende der Hartz-IV-Sanktionen; dann könnten die Lohnabhängigen bei schlechten Angeboten leichter Nein sagen. Die Leiharbeit könnte so verteuert werden, dass sie sich nur noch bei ganz kurzfristigen Einsätzen lohnt und wirklich nur noch bei Auftragsspitzen genutzt wird. Das setzt politische Neuregelungen durch den Staat voraus. Die Politik hat die Verhältnisse allerdings genau so eingerichtet, wie sie jetzt sind, und hat dafür ihre Gründe. Die Ausweitung der Leiharbeit ist genauso gewollt wie der Aufbau des Niedriglohnsektors, in dem inzwischen jeder fünfte arbeitet – beides gilt als „strukturelle Verbesserung“, die „Dynamik“ in den Arbeitsmarkt bringt, die Investitionsbedingungen verbessert und den Standort im globalen Wettbewerb stärkt. Veränderungen sind da vorerst nicht zu erwarten.

      --

      To Hell with Poverty
      #2491687  | PERMALINK

      nail75

      Registriert seit: 16.10.2006

      Beiträge: 44,672

      Mick67Man kann Amazon sicher viel zurecht vorwerfen, aber es ist für mich auch ein Stück weit nachvollziehbar, daß schnell wachsende Unternehmen erstmal den erhöhten Arbeitsanfall möglichst schnell und kosteneffizient bewältigen wollen und sich dabei weniger Gedanken um Arbeitsrecht und fairer Entlohnung machen. Da wird dann ausgereizt, was möglich ist.

      Aber Amazon ist nicht so neu.

      The Imposterimmerhin bewegt sich was, schon alleine deshalb war es gut, die Aufmerksamkeit dahin zu lenken

      Das ist richtig.

      neilieblyIch finde es sehr gut, dass ein Sicherheitsunternehmen, welches sich dreist den Namen H.E.S.S. gibt und das in Securitykreisen übliche Sammelbecken für Steinar-Glatzen ist, in das internationale Scheinwerferlicht gestellt wurde (Als nächstes wäre da einmal ein Fernsehbeitrag über die Security-Nazis in den Bundesligastadien überfällig!).

      Yes!

      Auch das Amazon mit seinen Schweinereien der Mitarbeiterrekrutierung um die Weihnachtszeit in Zukunft endlich mehr im Rampenlicht stehen wird ist sehr begrüßenswert. In den vergangenen Jahren hat sich jedenfalls kaum einer über die kostenlos von der Agentur für Arbeit zum Packen verdonnerten „Arbeitslosenpraktikanten“ interessiert.

      Das wurde auch schon diskutiert, aber es stimmt: dieser Beitrag hat viel mehr Aufmerksamkeit erzeugt.

      Die beiden ARD-Jungfilmemacher haben […] etwas erschaffen über das kontrovers diskutiert und debattiert wird. Genau das sollte man von öffentlich finanzierten Rundfunkanstalten doch eigentlich erwarten.

      Auch hier stimme ich zu. Allerdings habe ich einige Dinge an der Arbeit zu beanstanden, zum einen finde ich es unredlich den „Beschuldigten“ nicht auch zu Wort kommen zu lassen. Das ist einfach ein Gebot der Fairness. Außerdem sollte man nicht die Unwahrheit berichten. Es war nun einmal nicht Amazon, die H.E.S.S. engagiert haben.

      --

      Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
      #2491689  | PERMALINK

      themagneticfield

      Registriert seit: 25.04.2003

      Beiträge: 33,907

      neiliebly

      Die beiden ARD-Jungfilmemacher haben einen Preis verdient, denn sie haben etwas erschaffen über das kontrovers diskutiert und debattiert wird. Genau das sollte man von öffentlich finanzierten Rundfunkanstalten doch eigentlich erwarten.

      Ja ein Preis wäre gut, Diskussion angeregt ist auch wichtiger als seriös recherchiert.
      Sorry wenn das ein bisschen schroff rüberkommt, aber ein anderes ARD Magazin hat vor nicht allzu langer Zeit in einem ähnlich seriös recherchierten Bericht u.a. das Krankenhaus, in dem ich arbeite an den Pranger gestellt (netterweise ohne Namensnennung, aber wer die Interviewten gesehen hat, wusste natürlich – in so einem ländlichen Bereich, wo jeder jeden kennt – sofort Bescheid). Da hat ein Patient, was außerordentlich bedauernswert ist und auch geklärt gehört, sein Bein verloren, weil er sich während seines Aufenthaltes mit einem multiresistenen Keim angesteckt hat. Leider wurde durch die Interviews suggeriert, dass er sich diesen Keim fast ausschließlich dort holen konnte, und geflissentlich unter den Tisch fallen gelassen, dass es diese Keime in nahezu jedem Krankenhaus gibt und selbst die Normalbevölkerung mittlerweile zu einem gar nicht so geringen Teil Träger dieses Keims ist. Das nenne ich seriösen Journalismus, aber hey eine Diskussion wurde auch angestoßen (nur das man sich als kleines „Unternehmen“ von so einem Unfug deutlich schlechter erholt)

      --

      "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    Ansicht von 15 Beiträgen - 886 bis 900 (von insgesamt 1,443)

    Schlagwörter: ,

    Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.