Amazon

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  • #2491601  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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      #2491603  | PERMALINK

      hal-croves
      אור

      Registriert seit: 05.09.2012

      Beiträge: 4,617

      linnSicking über Ungereimtheiten:
      http://www.heise.de/resale/artikel/Amazon-ist-keine-Firma-mit-dem-Satan-als-CEO-1804935.html

      Ziemlich dämlicher Rabulismus seitens Sicking. Erstens ist es eine Binsenweisheit, dass man einem Branchenriesen wie Amazon als Branchenzwerg, wie Schroer einer ist, alleine niemals die Stirn bieten kann; da muss man schon ein wenig mit der Alarmglocke bimmeln. Zweitens sticht auch das Argument nicht, dass der Nutzen, den Amazon den Verlagen biete, größer als die Kosten sei; hier ist es wohl eher die Angst um den Umsatz, welcher für Kreditlinien seitens der Banken meist die wichtigste Kennzahl darstellt, die davor zurückschrecken lässt, ohne zwingenden Grund die Zusammenarbeit mit Amazon zu kündigen. Ich habe lange genug im Einzelhandel gearbeitet, um zu wissen, dass im Zweifel der Umsatz wichtiger ist als der Gewinn. Und drittens öden mich all die mit herablassendem Gestus vorgebrachten Relativierungen an: dass Bezos nicht „Satan“ sei, dass es woanders auf der Welt noch viel schlimmer zugehe als hierzulande usw. Wir haben’s ja noch Gold, ne wahr?
      Per Saldo ist das ein ziemlicher Käse, den der Sicking da verzapft, letztlich aber nur ein Furz im Wind. Kann in die Rundablage.

      P.S.: Ach ja, und wenn Sicking zu blöd ist, um zu kapieren, welche Art von „Lizenzentzug“ die Arbeitsministerin meint, soll er’s noch mal hier nachlesen. Gemeint ist offenkundig die Leiharbeitsfirma, die ihr Geschäft nur mit Genehmigung durch das Arbeitsministerium betreiben kann.

      --

      "Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=
      #2491605  | PERMALINK

      mick67

      Registriert seit: 15.10.2003

      Beiträge: 76,902

      bullschuetz…Und im Grunde ist doch selbst in Deutschland die sogenannte soziale Marktwirtschaft ein recht fragiles Gebilde, das seine Glanzzeiten nur feiern konnte, als dieses Modell als propagandistischer Gegenentwurf in der Systemauseinandersetzung mit dem Ostblock gute Dienste tat…

      Fragil ja, aber die Aussage, daß die soziale Marktwirtschaft nur funktionierte, weil sie als Gegenentwurf zum Ostblock gute Dienste tat, halte ich für komplett falsch. Sie funktionierte, weil man sich um stetigen Interessenausgleich bemühte und den auch hin bekam, flankiert durch vernünftige Ordnungspolitik, die sich um die tatsächlich Schwachen in der Gesellschaft kümmerte. Der Ostblock hatte damit gar nichts zu tun. Warum auch? Man sah ja sehr schnell, welches System besser funktionierte.

      Ab Anfang/Mitte der 70er fing es an auszuufern. Die Arbeitnehmerrechte wurde gestärkt auf Kosten von unternehmerischer Flexibilität, teilweise gerechtfertigt, teilweis auch übertrieben. Gleichzeitig haben sich große Unternehmen, die die Möglichkeit hatten, immer mehr aus der Solidargemeinschaft verabschiedet. Der Staat sprang immer öfter ein mit Konjunktur- und Sozialprogrammen, etc.
      Heute haben wir einen merkwürdigen Mix aus purem Kapitalismus und überregulierten Wirtschaftsbereichen.

      --

      #2491607  | PERMALINK

      close-to-the-edge

      Registriert seit: 27.11.2006

      Beiträge: 27,908

      Mick67Heute haben wir einen merkwürdigen Mix aus purem Kapitalismus und überregulierten Wirtschaftsbereichen.

      Und eine lange Reihe von Leuten aus allen Schichten, die den Staat legal und illegal austricksen, bzw sich sogar eigene Erfüllungsgehilfen in den Ministerien halten.

      Nebenbei möchte ich übrigens nicht wissen, was Amazon beim Aufbau seines Vertriebsnetzes in Deutschland so alles an Subventionen abgeräumt hat. Niedersachsen konnte sich jedenfalls nicht leisten, Amazon-Standort zu werden. Dabei wäre auf dem Expo-Gelände noch super viel Platz.

      --

      #2491609  | PERMALINK

      mick67

      Registriert seit: 15.10.2003

      Beiträge: 76,902

      Close to the edge…Nebenbei möchte ich übrigens nicht wissen, was Amazon beim Aufbau seines Vertriebsnetzes in Deutschland so alles an Subventionen abgeräumt hat. Niedersachsen konnte sich jedenfalls nicht leisten, Amazon-Standort zu werden. Dabei wäre auf dem Expo-Gelände noch super viel Platz.

      Man muß sich ja nur anschauen, wo eines der großen Amazon Verteilzentren Bad Hersfeld liegt. Wir hier in der Boomregion sagen „Hessisch Sibirien“ zu der Gegend.

      --

      #2491611  | PERMALINK

      Anonym
      Inaktiv

      Registriert seit: 01.01.1970

      Beiträge: 0

      Hal CrovesPer Saldo ist das ein ziemlicher Käse, den der Sicking da verzapft, letztlich aber nur ein Furz im Wind. Kann in die Rundablage.

      Was man dazu wissen sollte: D. Sicking ist von jeder IT-Butze für ein paar Dollar als Auftragsschreiberling zu heuern.

      --

      #2491613  | PERMALINK

      bullschuetz

      Registriert seit: 16.12.2008

      Beiträge: 2,089

      Mick67Fragil ja, aber die Aussage, daß die soziale Marktwirtschaft nur funktionierte, weil sie als Gegenentwurf zum Ostblock gute Dienste tat, halte ich für komplett falsch. Sie funktionierte, weil man sich um stetigen Interessenausgleich bemühte und den auch hin bekam, flankiert durch vernünftige Ordnungspolitik, die sich um die tatsächlich Schwachen in der Gesellschaft kümmerte. Der Ostblock hatte damit gar nichts zu tun. Warum auch? Man sah ja sehr schnell, welches System besser funktionierte.

      Dass die soziale Marktwirtschaft nur deshalb funktionierte – nein, das glaube ich auch nicht. Da habe ich mich womöglich zu schrill ausgedrückt. Sie funktionierte, weil man sich um stetigen Interessenausgleich bemühte – da bin ich ganz bei Dir. Ich glaube aber doch, dass da die System-Konstellation zumindest, wie soll ich sagen, eine Motivationshilfe war. Es sah ja damals durchaus nicht jeder, welches System besser funktionierte, die Ostblock-Propaganda war in den 70er Jahren nicht im entferntesten so gründlich desavouiert und entlarvt, wie es dann nach der Wende geschah, als all die potemkinschen Dörfer in sich zusammenfielen. Es gab in den 70er, auch noch in den 80er Jahren durchaus eine heftige Systemkonkurrenz – und während der Westen über die Schlangen am Bananenstand höhnte, schmähte der Osten die westlichen Ausbeuter. Da half es natürlich immens, wenn man sich als System profilieren konnte, das nicht nur zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, sondern auch zum sozialen Interessenausgleich in der Lage ist. Ich glaube, es ist kein Zufall, dass nach dem Zusammenbruch des Kommunismus all die „Ende der Geschichte“- und „Systemkampf entschieden“-Parolen aufkamen und das „Soziale“ vor der Marktwirtschaft bei vielen regelrecht in Misskredit geriet.

      --

      #2491615  | PERMALINK

      atom
      Moderator

      Registriert seit: 10.09.2003

      Beiträge: 21,338

      linnSicking über Ungereimtheiten:
      http://www.heise.de/resale/artikel/Amazon-ist-keine-Firma-mit-dem-Satan-als-CEO-1804935.html

      Hal CrovesZiemlich dämlicher Rabulismus seitens Sicking. Erstens ist es eine Binsenweisheit, dass man einem Branchenriesen wie Amazon als Branchenzwerg, wie Schroer einer ist, alleine niemals die Stirn bieten kann; da muss man schon ein wenig mit der Alarmglocke bimmeln. Zweitens sticht auch das Argument nicht, dass der Nutzen, den Amazon den Verlagen biete, größer als die Kosten sei; hier ist es wohl eher die Angst um den Umsatz, welcher für Kreditlinien seitens der Banken meist die wichtigste Kennzahl darstellt, die davor zurückschrecken lässt, ohne zwingenden Grund die Zusammenarbeit mit Amazon zu kündigen. Ich habe lange genug im Einzelhandel gearbeitet, um zu wissen, dass im Zweifel der Umsatz wichtiger ist als der Gewinn. Und drittens öden mich all die mit herablassendem Gestus vorgebrachten Relativierungen an: dass Bezos nicht „Satan“ sei, dass es woanders auf der Welt noch viel schlimmer zugehe als hierzulande usw. Wir haben’s ja noch Gold, ne wahr?
      Per Saldo ist das ein ziemlicher Käse, den der Sicking da verzapft, letztlich aber nur ein Furz im Wind. Kann in die Rundablage.

      Torsten Casimirs Artikel im Börsenblatt kann man als direkte Replik auf den Heise-Artikel verstehen.

      --

      Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
      #2491617  | PERMALINK

      thelonica

      Registriert seit: 09.12.2007

      Beiträge: 3,945

      Amazon wird „den riesigen Imageschaden“ verkraften können und müssen.
      Ich hoffe allerdings auch, dass sich die Kunden mal wieder nach alternativen Einkaufsmöglichkeiten umsehen werden.

      Der Buchhandel hat die letzten Tage seinem aufgestauten Ärger Luft gemacht, in zahlreichen Aspekten völlig zu Recht. Jetzt wäre eine günstige Gelegenheit, neben Amazons Schwächen vor allem die eigenen Stärken ins Gespräch zu bringen. Die meisten Buchhändler tun das sowieso tagein, tagaus. So viele geneigte Zuhörer wie derzeit hatten sie allerdings in Deutschland lange nicht. – Torsten Casimir

      --

      #2491619  | PERMALINK

      latho
      No pretty face

      Registriert seit: 04.05.2003

      Beiträge: 36,823

      Amazon ist nur so groß, weil der Buchhandel jahrelang geschlafen hat.

      --

      If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
      #2491621  | PERMALINK

      go1
      Gang of One

      Registriert seit: 03.11.2004

      Beiträge: 5,625

      Zum Thema: Vor ein paar Tagen habe ich einen Bericht über Amazon in Großbritannien gelesen, der die ARD-Reportage bestätigt und in einer Hinsicht ergänzt (Amazon unpacked). Auch dort kommt der größere Teil der Belegschaft von Firmen wie Randstad. Die Aussicht, bei guter Führung irgendwann von Amazon übernommen zu werden (und dann zusätzliche Leistungen zu kriegen) wirkt als Motivation für die prekären Arbeiter, aber natürlich werden nur Wenige wirklich übernommen.

      Sarah O’Inside the warehouse, Amazon employees wear blue badges and the workers supplied by the agencies wear green badges. In the most basic roles they perform the same tasks as each other for the same pay of £6.20 an hour or so (the minimum adult wage is £6.19), but the Amazon workers also receive a pension and shares. A former agency worker said the prospect of winning a blue badge, “like a carrot, was dangled constantly in front of us by management in return for meeting shift targets”.

      Der zusätzliche Aspekt ist die Enttäuschung der Stadt- bzw. Kreisverwaltung und mancher Anwohner. Von der Ansiedlung Amazons hat man sich viel versprochen (die Region ist „strukturschwach“, seit die Kohlegrube dicht gemacht hat), aber die Hoffnungen haben sich nicht erfüllt. Das Problem ist, dass Amazons Arbeiter nicht viel verdienen und die Mehrzahl in der beständigen Unsicherheit leben, ob sie den Job morgen überhaupt noch haben werden (es gibt aber kaum andere Jobs). Sie geben deshalb auch nicht viel Geld im Ort aus.

      Sarah O’From behind her desk in Vision estate agents, all purple paint and fairy lights, Dawn Goodwin sucks the air in through her teeth at the mention of Amazon. “We all thought it was going to be the making of the town,” she says. She expected an influx of people, including well-to-do managers, looking to buy or rent houses. But she hasn’t had any extra business at all. People are cautious because they don’t know how long their agency jobs with Amazon will last, she says. One of her tenants, a single young woman, got a job there but lost it again after she became ill halfway through a shift. She struggled to pay her rent for three months while she waited for her jobseeker’s benefits to be reinstated. “It’s leaving a bad taste in everyone’s mouths,” Goodwin says with a frown. Even the little “Unit 9” café next to the Amazon warehouse hasn’t had a boost in trade. The women who run it reckon the employees don’t have enough time in their 30-minute break to get through security, come and eat something, and then go back in again.

      In a cramped upstairs office at the Citizens Advice Bureau, Gillian Astbury and Angela Jones have turned to statistics to try to identify Amazon’s effect on the area. They haven’t had an increase in the number of people asking about employment problems or unfair dismissal, but nor has there been any improvement in the community’s problems with debt and homelessness. Their best guess is that people haven’t had enough sustained work to make much of a difference.

      --

      To Hell with Poverty
      #2491623  | PERMALINK

      jacky

      Registriert seit: 27.05.2009

      Beiträge: 148

      Mick67Man muß sich ja nur anschauen, wo eines der großen Amazon Verteilzentren Bad Hersfeld liegt. Wir hier in der Boomregion sagen „Hessisch Sibirien“ zu der Gegend.

      Viel zentraler in Deutschland geht ja kaum noch. Nichtsdestotrotz ist Bad Hersfeld natürlich ein Kuhdorf.

      --

      #2491625  | PERMALINK

      Anonym
      Inaktiv

      Registriert seit: 01.01.1970

      Beiträge: 0

      JackyViel zentraler in Deutschland geht ja kaum noch.

      aber auch erst seit knapp über 20 Jahren. Der Ausdruck ist da schon älter…

      Mittlerweile hat ein zweiter Verlag Amazon gekündigt. Und wissen eigentlich alle Kindle Nutzer, dass sie bei Amazon keine „Bücher“ kaufen? FAZ

      --

      #2491627  | PERMALINK

      mikko
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      Moderator / Juontaja

      Registriert seit: 15.02.2004

      Beiträge: 34,399

      Monroe StahrMittlerweile hat ein zweiter Verlag Amazon gekündigt. Und wissen eigentlich alle Kindle Nutzer, dass sie bei Amazon keine „Bücher“ kaufen? FAZ

      Wenn man allerdings E-Books auf altmodische Art per Kabel auf sein Lesegerät kopiert, können sie von dort nicht mehr von Amazon gelöscht werden.

      --

      Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
      #2491629  | PERMALINK

      sebsemilia

      Registriert seit: 09.07.2002

      Beiträge: 2,942

      Amazon findet Betriebsräte super, sagt der Deutschland-Geschäftsführer Ralf Kleber.

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      Look out kid You're gonna get hit
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