Otis´ 7" Faves

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  • #2454569  | PERMALINK

    aquarius

    Registriert seit: 29.10.2003

    Beiträge: 1,173

    Originally posted by otis@8 Nov 2004, 23:04

    Es gibt viele gute Gründe Singles zu hören, allein dieser Song ist einer. Undenkbar als Track irgendwo auf einer LP (wenn schon, dann am Ende einer Seite). Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass 2 Sekunden, nachdem der Vorhang geschlossen wurde, der nächste Track kommen könnte. Dieser Song will wirken oder noch mal gehört werden. Happy Christmas you´re arse, I pray God, it´s our last! Und noch mal. Und noch mal.
    Rückseite ein strammes Medley.

    Hast Du das Album „If I should fall…“ von den Pogues mal gehört, Otis? Ist auch abgesehen von dieser herausragenden Single sehr empfehlenswert.

    Kirsty MacColl war übrigens seit 1984 die Ehefrau von Steve Lillywhite (was allmusic.com so alles hergibt…), der Jahre später „If I should fall…“ produzierte. Sie hat auch einige Soloalben veröffentlicht, von denen ich allerdings keins kenne. Leider ist sie 2000 durch einen Unfall ums Leben gekommen.

    --

    down by the river i shot my baby
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      #2454571  | PERMALINK

      Anonym
      Inaktiv

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      Originally posted by Aquarius@9 Nov 2004, 15:07
      Kirsty MacColl war übrigens seit 1984 die Ehefrau von Steve Lillywhite (was allmusic.com so alles hergibt…), der Jahre später „If I should fall…“ produzierte. Sie hat auch einige Soloalben veröffentlicht, von denen ich allerdings keins kenne. Leider ist sie 2000 durch einen Unfall ums Leben gekommen.

      ich glaube es reicht „The Don't Know“ von ihr zu kennen, das wäre mal ne Single, di ich gerne hätte…

      --

      #2454573  | PERMALINK

      otis
      Moderator

      Registriert seit: 08.07.2002

      Beiträge: 22,557

      Nein, das reicht nicht von den Singles, Niteowl! Habe fünf 7″s von ihr aber They Don´t Know nicht!! Teufel auch.
      Als LP habe ich von ihr nur eine spätere. Durchwachsen.

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      #2454575  | PERMALINK

      Anonym
      Inaktiv

      Registriert seit: 01.01.1970

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      Originally posted by otis@9 Nov 2004, 15:19
      Nein, das reicht nicht von den Singles, Niteowl! Habe fünf 7″s von ihr aber They Don´t Know nicht!! Teufel auch.

      Na gut, ich kenne auch sonst kaum was von ihr. „A New England“ vielleicht noch…

      edit: und „Keep your hands off my baby“ hat sie auch gesungen, was man so alles lernt…..

      --

      #2454577  | PERMALINK

      otis
      Moderator

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      Beiträge: 22,557

      Halte die Augen auf zB nach:
      There´s a guy works down the chip shop swears he´s elvis

      --

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      #2454579  | PERMALINK

      mikko
      Moderator
      Moderator / Juontaja

      Registriert seit: 15.02.2004

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      Ihre Version des Kinks Klassikers „Days“ ist auch gut.

      --

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      #2454581  | PERMALINK

      whole-lotta-pete

      Registriert seit: 19.05.2003

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      Feiner Thread, Otis. Obwohl ich es wohl nie mehr zu einer ausgeprägten Single-Sammlung bringen werde, les ich interessiert mit. Kommt da noch was flotteres nach als „The Clash“? Oder anders gefragt…bist du eigentlich auch auf aktuelle 7inches aus? Oder fehlt da der Reiz des Historischen?

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      #2454583  | PERMALINK

      otis
      Moderator

      Registriert seit: 08.07.2002

      Beiträge: 22,557

      Faves #3

      Und schon habe ich ein Problem.
      Eigentlich weiß ich gar nicht, wie ich weitermachen soll. Sprich: soll wirklich diese Liste ;) im Hintergrund stehen, dann bräuchte ich ja nur noch Singles zu „spielen“, die eine Chance auf vordere Ränge haben. Oder soll ich weiter meinen dicken Packen abarbeiten, obwohl da sicher einiges dabei ist, was bald keine Chance mehr auf einen der vorderen Plätze hat? Ich tendiere zu Letzterem, was ja auch dem Titel dieses Threads entspräche. Mit etwas strengerer Vorauswahl in Zukunft vielleicht?
      Und, Pete, so sehr ich deine Vorlieben respektiere und so sehr sie sich auch, zumindest was die freakigeren anbelangt, mit meinen decken mögen, aber die Schnittmenge in diesem Thread wird recht klein bleiben. Sorry!


      Them: It´s All Over Now / Bad Or Good D-Decca 1970

      Eigentlich hatten Them den Song mit Van Morrison schon ´66 aufgenommen und auf einer LP veröffentlicht, ähnlich und zeitgleich mit den englischen Cops&Robbers. Aber er schlummerte auf dem Album vor sich hin und ist ein klassisches Beispiel für einen tollen Track, der keine Single war, und dann doch noch ganz groß rauskam. Als Single!! Wäre er keine geworden, kaum einer würde diese Version heute kennen. So dürfte sie beinahe jedem von euch geläufig sein. Allerdings habe ich schon ein paar Mal erlebt, dass man glaubte, es sei eine Aufnahme der Stones.
      Ja, diese Single war ein Hit. Über Nacht und in Deutschland. Grund: die Ausstrahlung des Films „Die Rocker“ von Klaus Lemke im Fernsehen. Wegen meines notorisch schlechten Filmgedächtnisses lieber ein Zitat von der Website: „Der 14jährige Lehrling Mark wird nach dem Tod seines Bruders aus seinem geordneten und bis dahin wohlbehüteten Leben gerissen und in die rauhe Welt der Rocker, Zuhälter und Prostituierten gestoßen. Er macht die Bekanntschaft mit dem alternden Rockerführer Gerd. Zwischen den beiden entwickelt sich ein kumpelhaftes Freundschaftsverhältnis. Ein Grossteil der Szenen wurde von Klaus Lemke nach wahren Begebenheiten geschrieben. Sie bringen die Gewalttätigkeit der Rocker und den aggressiven Hass der Bürger zum Ausdruck. In diesem Film stellen sich Rocker und Zuhälter selbst dar.“
      Ältere Forumianer mögen sich daran erinnern können, ich kann es nicht. Dennoch gab es nichts Eiligeres zu tun, als sich diese Platte zu besorgen. Dermaßen kongenial muss die Musik wohl die zerbrechliche, raue Schale der Rocker und ihre vergebliche (?) Suche nach einer Form von Geborgenheit zum Ausdruck gebracht haben, dass viele wie ich gedacht und gehandelt haben. Der Film war jedenfalls eins der Fernseh-Highlights der 70s.
      Ja, und die Musik ist tatsächlich ganz großartig. Aber es wird kaum jemanden von euch geben, der sie nicht kennt. Ansonsten schnellstens besorgen. Am bestens als Single. Und von dem Film soll es Kult-Aufführungen geben.

      Eine Bemerkung zum Thema Reissues etc.
      Diese Single ist kein Reissue, obwohl sie erst ein paar Jahre nach Aufnahme des Songs als solche erschien. Sie ist keine von den Golden Oldies Serien/Die Großen 4/Original Jukebox-Oldies/Das waren Hits..-Ausgaben, die ab den 70ern geläufig wurden. Jan und Jedermann wurde da auf 7“ wiederveröffentlicht, mit meistens ziemlich lieblos gemachten Covers.


      Dexy´s Midnight Runners: Geno / Breakin´Down The Walls Of Heartache D-Emi 1980

      1980. Die große Punk-Welle war vorbei. Die ersten deutschen Bands machten auf Neue Deutsche Welle. Die ersten UK-Bands längst in Synthie und New Wave. Und da kamen die Runners und mischten die Szene von einer ganz anderen Seite auf. Keine Rockabilly-Kopie, was zu der Zeit in der etwas richtungslosen Szenerie ebenfalls angesagt war, als das Traditionellere, obwohl auch von beherzteren Bands wie den Meteors vortragen, aber ebenso von klassischen Lackaffen wie Shakin´ Stevens.
      Nein, die Runners fanden einen ganz eigenen Weg zurück in die Gegenwart. Die 60s-Soul Musik, genauer: die englische Northern-Soul-Welle ausreitend entwickelten sie eine Musiksprache, die in keiner Weise Retro war, aber dennoch alte Werte hoch hielt. Es war definitiv kein Soul, hatte musikalisch praktisch nichts mit Namensgeber Geno Washington (und seiner Ram Jam Band) zu tun und dennoch, jeder spürte die Urkraft, die in dieser Musik lag, den schmutzigen dancefloor unter den stomping feets.
      Angefangen von der (ge-fake-ten?) Live-Atmosphäre zu Beginn, über den straighten Beat und die kraftvollen Bläsersätze bis hin zum, ja das schlug irgendwie aus der Linie, exaltiert überzogenen Gesang Kevin Rowlands, war diese zweite Single (?) der Band eine ganz tolle Offenbarung.
      Die LP „Searching For The Young Soul Rebels“ hat ja wohl jeder zu Hause stehen, ansonsten besorgt euch zumindest diese Single.
      Auch die Flip ist Spitzenklasse. Dabei non-LP.
      Das spätere Come On Eileen war ganz anders gedacht und kommt in meinen Ohren nicht ansatzweise Geno heran, obwohl es ein viel größerer Hit war.


      Elvis: Tutti Frutti / Blue Suede Shoes D-RCA 1956

      Kann man sich heute überhaupt noch vorstellen, dass zwei solcher Klassiker auf einer Single veröffentlicht wurden? Das ist kein Reissue, das ist die dt. Originalsingle. Die amerikanische hat die gleiche Kopplung! Und das ohne kommerziellen Hintergedanken, wie später etwa bei den Beatles oder anderen. Was hätte man denn als Flip-Seite nehmen sollen? Es war einfach alles Gold, was Elvis in der Anfangszeit machte.
      In den Staaten ist Tutti Frutti die B-Seite, bei uns wird es eher andersherum gesehen. Hitparaden gab es seinerzeit in D noch nicht. Im Grunde ist es auch einerlei. So gut Tutti Frutti ist (ziehe sie Little Richards Original-Version vor), hat Blue Suede Shoes dennoch wesentlich mehr noch von diesem alte Sun-Rockabilly-Sound, der von RCA in seinem Purismus gar nicht mehr so gewollt war.
      Und Carl Perkins hätte sich nicht grämen sollen, dass nicht er den großen Hit mit diesem Song hatte. Elvis´ Version ist einfach besser. Die Tantiemen dürften ihn entschädigt haben und das Zeug zum King hätte er ohnehin nie gehabt.

      Apropos TRI-Center: Für angehende Sammler eine kleine Info.
      Eine Single hatte in Deutschland und in den Staaten im Gegensatz zur LP immer schon ein großes Loch in der Mitte. In England ist das bis heute anders. Das führte dazu, dass es diverse Varianten gab, das Abspielen dieser Platten auf dem dünnen Mitteldocht des Plattentellers zu ermöglichen.
      Zum einen gab es herausdrückbare dreisternige (o.ä.) Mittelstücke, die diesen Zweck erfüllten, oder es gab runde Mittelstücke aus Kunststoff oder Metall, die man auf den Teller legte und die Single darüber, wie es heutzutage gehandhabt wird, oder es gab diese Triangle-Center, wie oben abgebildet, die fest in dem Mittelloch fixiert waren, wie es auch noch sehr lange in ähnlicher Form (oft aber auch rund) im UK üblich war.
      Der künftige Sammler sollte z.B. wissen, dass die frühen Original-Pressungen der dt. Elvis-Singles allesamt mit festem TRI (so wird es oft abgekürzt) gefertigt wurden, bei späteren Ausgaben von Tutti Frutti z.B. fehlt das dann. Und herausgedrückte TRIs machen eine Platte natürlich deutlich weniger wertig als intakte!
      Und das sollte man auch noch wissen: viele Singles waren damals bis hoch in die 60s über Jahre hinweg im Katalog. Nicht so wie heute, wo das meiste schon nach Wochen oder spätestens Monaten wieder verschwindet. Die ersten Elvis- oder Beatles-Singles sind also nicht automatisch deshalb seltener, weil sie damals zu Beginn der Karriere noch niemand gekauft hätte.
      In den 60s führte das dann dazu, dass manch eine Single mit verschiedenen Bildcovern erschienen ist. So gibt es z.B. Rock´n Roll Music von den Beatles, eine ihrer älteren Singles, mit einem „Hippiecover“. Sehr selten natürlich! Die Stones-Single-Covers gibt es auch in diversen Varianten!
      Manches ist aber später kaum noch gekauft worden, weil die lieben Stars mittlerweile ein anderes musikalisches Level erreicht hatten und die Anfangsphase wohl nicht mehr so interessant war. Und auch aus diesem Grund: Singles kosteten schon in den 50´s 4,00-4,50 Mark, was ohne weiteres zwei Stundenlöhnen eines normalen Arbeiters entsprach. Wer konnte sich da schon alles Kaufbare zulegen!

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      #2454585  | PERMALINK

      otis
      Moderator

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      Paul Quinn/Edwyn Collins; Pale Blue Eyes UK-Swamplands 1984

      Es war eine Art Schock, als ich zum ersten Mal Pale Blue Eyes von VU hörte. Dieser Song war einfach zu schön für eine Band, die mich mit Sister Ray und I´m Waiting For My Man, es war ca. 1970, schlichtweg umgehauen hatte. Pale Blue Eyes hätte eigentlich nicht von VU sein dürfen, dabei passt das natürlich und ist irgendwo auch völlig logisch. Ihn aber eindeutig in die Gefilde des Pop überführt zu haben, diese Krone gebührt den beiden Schotten Paul Quinn und Edwyn Collins, der eine ehemaliger Bourgie Bourgie, der andere Orange Juice-Frontmann.
      Für den Film Punk Rock Hotel (weiß jemand mehr?) schufen sie mit dieser Single den Titel-Track. Mehr Hall als bei den Velvets, mehr Sound, mehr Emotion und dennoch, durch die mancherorts leichte Verfremdung der Vocals, immer cool bleibend. Man schmilzt dahin.
      Bei der entsprechenden 12“ dieser Single hat man sich die Mühe gemacht, die oben erkennbaren weißen Projektorgreiferlöcher auszustanzen. Nett!
      Die Flip enthält ein kurzes Instrumental, das die Schönheit der A-Seite treffend kontrastiert. ;)


      Dusty: Don´t Forget About me / Breakfast in Bed D-Philips 1968

      Diese Single ist für mich die Quintessenz von „Dusty in Memphis“, dem schönsten Soulalbum einer weißen Sängerin ever! Und so recht will mir auch kein Album einer schwarzen Stimme einfallen, das deutlich besser als dieses wäre.
      Es gibt von der „Memphis“ eine noch schönere Single-Auskoppelung (Son Of A Preacher Man), aber diese ist die bessere. Und es gibt mind. noch eine dritte Auskoppelung mit dem in meinen Ohren überflüssigsten, weil un-souligsten, Song des Albums, Windmills Of Your Mind. Ja, und zu jener Zeit erschien auch I Close My Eyes And Count To Ten, ebenfalls schöner.
      Nichtsdestotrotz: Diese hier toppt alle. Sie wird vor allen anderen Dustys landen in meiner Liste. So viel sei mal schon sicher. Und je länger ich sie kenne, desto grandioser finde ich sie.
      Warum?
      Beide Seiten sind gleich toll. Beide Songs atmen ganz großes Pathos, aber leben nicht von fetten harmonies und catchy melodies, wie die anderen. Sie sind da schwärzer als die Konkurrentinnen. Und dennoch treffen beide Songs noch viel mehr die verwundbare Seele des Mannes, als es die anderen Großartigkeiten vermöchten. Carol Kings „Don´t Forget About Me“ ist wohl kaum jemals so überzeugend interpretiert worden und die Flip habe ich sowieso ins Herz geschlossen. Es gibt von „Breakfast“ auch eine wunderbar laszive Reggae-Version aus den 70ern (von wem? habe sie leider, wie so vieles andere, verkauft), doch das Frühstück mit Dusty mundet noch deutlich mehr. Get it!!


      Costello: Pump It Up / Big Tears UK-Radar 1978

      Er ist ein echter Singles-Künstler ;) , hat viele ganz, ganz großartige gemacht. Leider ist eine der schönsten von ihm ebenfalls meiner Verkaufswelle (dazu irgendwann einmal mehr) zum Opfer gefallen und bislang noch nicht wieder aufgetaucht: „Alison“ als deutsche Pressung.
      Hier aber nun eine aus meiner liebsten Costello-Phase. Der Grund ein völlig unpunkiger: Es ist diese wunderschöne Schweineorgel von Steve Nieve, die die Songs von This Years Model für mich einzigartig machen, zudem sie dabei immer mit dem nötigen Punch daherkommen.
      Doch bei solch bekannten Sachen wie Pump It Up will ich mich gern kurz fassen und höchstens noch auf die Rückseite verweisen, die ebenfalls einen echten Klassiker enthält. „Big Tears“! Wie viele Gruppen würden sich wünschen, einmal im Leben so etwas als A-Seite hinzubekommen, aber der Meister versteckt dieses Meisterwerk auf der Rückseite einer Single! Das ist nicht etwa Verschwendung, sondern nur ein weiterer Grund Singles zu sammeln!!
      Costello hielt ohnehin was auf 7“s und bestückte sie gern mit non-LP-Tracks als Flip oder veröffentlichte sie auch völlig eigenständig und unabhängig von LPs. Ein guter Grund also Costello´s Kleinoden nachzujagen. Und sie sind nach wie vor nicht teuer, nur Mut!!

      Btw: Kann mir jemand sagen, warum Pump It Up auf meiner dt. LP von damals als „Pump On It“ ausgewiesen ist???? Habt ihr das auch so drauf stehen?

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      #2454587  | PERMALINK

      whole-lotta-pete

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      Originally posted by otis@13 Nov 2004, 23:36

      Und, Pete, so sehr ich deine Vorlieben respektiere und so sehr sie sich auch, zumindest was die freakigeren anbelangt, mit meinen decken mögen, aber die Schnittmenge in diesem Thread wird recht klein bleiben. Sorry!

      Nee, Otis, so war´s nicht gemeint. Ich spekuliere gar nicht auf Schnittmenge. Ich find den Thread einfach so gut, zum Schmökern. Wollte nur wissen, ob dich aktuelle oder halbwegs aktuelle 7inches auch interessieren, oder ob es historisch sein muss, um das Feuer bei dir anzufachen.

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      #2454589  | PERMALINK

      wa
      The Horst of all Horsts

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      Bei meiner LP heißt es „Pump It Up“. Aber die habe ich auch seinerzeit in London gekauft.
      Ansonsten Van Morrison, Dexy´s und einer meiner liebszten Costello-Songs (auch wegen der Schweineorgel). Schön.

      Mach kein ranking, sondern arbeite einfache Deinen Stapel ab.

      --

      What's a sweetheart like me doing in a dump like this?
      #2454591  | PERMALINK

      otis
      Moderator

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      Pete, aktuelleres kommt auch noch. Aber eher weniger. Bleibt bei 50 Jahren Pop auch nicht aus.
      Wa, bzgl. der Liste stehe ich etwas im Wort und ist vielleicht wirklich mal einen Versuch wert. Beginnt mir Spaß zu machen, deshalb hier aktualisiert

      1 Bruce Channel: Keep on
      2 Paul Quinn/Edwyn Collins: Pale Blue Eyes
      3 Smiths: What Difference…
      4 Dusty Springfield: Don´t Forget About Me
      5 Ousiders: Touch
      6 Beach Boys: Surfin´ Safari
      7 Youngbloods: Get Together
      8 Clash: White Riot
      9 Pogues: A Fairytale Of New York
      10 Scott Walker: Joanna
      11 Dexy´s Midnight Runners: Geno
      12 Elvis: Tutti frutti/Blue Suede Shoes
      13 Julie Driscoll: Wheel´s On Fire
      14 Them: It´s All Over Now, Baby Blue
      15 Elvis Costello: Pump It Up

      16 Dale Hawkins: My babe
      17 Supremes: Baby Love
      18 Cliff Richard: Living Doll
      19 Bill Haley: Rock Around The Clock
      20 Brenda Lee: Sweet Nothin´s

      --

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      #2454593  | PERMALINK

      midnight-mover

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      @otis

      „Breakfast in bed“ gibt es auch von Baby Washington (Cotillion 44055, falls es das Original sein soll… ;) ) Genial!

      Elvis Costello 7″ sind wohl wirklich noch verhältnismäßig günstig zu kriegen. Jedenfalls habe ich gerade fast alle frühen für einen Appel und ein Ei auf Ebay ersteigert. Auch dabei „Pump it up“ mit Pic Sleeve. Da steht drauf, dass da Mick Jones von Clash mitspielt. Man lernt immer wieder dazu…

      Noch was: „Breaking down the walls of heartache“ ist ein absoluter Hammer!

      --

      "I know a few groovy middle-aged people, but not many." Keith Richards 1966
      #2454595  | PERMALINK

      dominick-birdsey
      Birdcore

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      Otis, deinen Ausführungen zu Costello kann man nur beipflichten. Sehr schön hier.

      --

      #2454597  | PERMALINK

      otis
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      Beiträge: 22,557

      Faves #4


      Them: Here Comes The Night / All For Myself UK-Deram (´65)

      Yeah, here it comes. Man mag es mir nachsehen. Denn seit ich sie zum ersten Mal gehört habe, bin ich hin und weg von dieser Platte. Dieser wunderbar selbstbewusst auftrumpfende Auftritt: „wow…here it comes…here comes the night!!“
      Bei dieser Konkurrenz hat es auch Gloria nicht leicht, obwohl selbiges natürlich wichtiger und letztlich viel überlebensfähiger ist als diese Platte.
      Dennoch, dieser Song hat eine Pop-Power, die mich immer wieder staunen lässt. Erst mal ist es dieser freche Rhythmuswechsel zwischen Strophe und Refrain, der auch damals alles andere als üblich war. Hinzu kommen Morrisons Vocals, die Gitarre, die Orgel, diese Melodieführung, alles einfach macht die Platte für mich zu einem Highlight der 60´s. Ganz großartig!
      Die Flip All For Myself ist dagegen R&B-Them pur. Bluesorientierter Rock mit feinster Schärfe und Morrison in Hochform.

      Ich weiß, dass das da oben leider nicht das Original ist, jenes ist auf Decca erschienen. Dennoch würde mich interessieren, von wann diese Deram-Nachpressung ist. Tops, sag mal!
      Vielleicht sind hier einmal ein paar Worte zum Thema Original, Reissue etc. angebracht.
      Ich persönlich sammle eigentlich immer die Originale und fasse Reissues (sprich spätere Neu-Ausgaben) bei Singles kaum an.
      Bei Elvis habe ich aber schon geschrieben, dass das mit den „späteren Ausgaben“ so eine Sache für sich ist. Für mich sind Singles aber so lange Originale, wie sie das erste Label mit der Original-Nummer haben.
      Nun aber sind die deutschen Ausgaben der Singles auch im Grunde keine Originale, da sie halt nicht im Herkunftsland erschienen sind. Manch einer sammelt nur diese, und das sicher mit einigem Recht.
      Ich persönlich ziehe aber die dt. Ausgaben fast immer vor, da sie zum einen im Gegensatz zu den meisten meistens UK- oder US-„Original“-Versionen ein Bildcover haben, und zum anderen, weil ich zu den dt. Ausgaben einen ganz eigenen, besonderen Bezug habe. Ich habe in den Läden in den Singles geblättert, habe sie bei Freunden gesehen und gespielt, habe auf Börsen mit neidischem Blick manch rare, unbezahlbare Bildhülle gefunden, habe Diskographien durchstöbert und, was mir auch sehr wichtig ist: die dt. Pressungen stehen für mich auch dafür, dass nicht irgendwo nur in UK oder US das gelobte Land der Popmusik ist/war, sondern dass das alles auch hier stattgefunden hat. Anders meinetwegen und in mancher Hinsicht nur auf Platte. Aber es hat stattgefunden, für den der es wollte.
      Man mag kaum glauben, was von dt. Plattenfirmen, auch und besonders in den 50´s und 60´s, alles in Lizenz veröffentlicht wurde. Das Beispiel mit der ersten Beach Boys-Single oben habe ich schon angeführt. Ich muss gestehen, dass mir die dt. Ariola viel mehr wert wäre als die US-Candix-Ausgabe (unabhängig von irgendwelchen Katalogwerten). Dass man das ganz anders sehen kann, verstehe ich, aber so herum passt es bei mir.
      Aber auch die frühen Them-Singles z.B. sind als dt. Pressungen praktisch kaum zu bekommen. Lasst euch da nicht von Katalogwerten täuschen. Aber dazu ein anderes Mal.


      Shop Assistants: All Day Long + Switzerland / All That Ever Mattered UK-Subway 1985

      Hand coloured by a Shop Assistant, steht innen in der Hülle. Gemeint ist das gelbe Geschrappel bei Shop Assistants oben. Sowas lässt mein Herz natürlich höher schlagen. Irgendwie ein Unikat. Der direkte Draht zum Musiker. Albern natürlich, aber ich liebe so etwas. Es ist wie ein handgeschriebener Brief an einen.
      Und diese EP mit 4 Titeln braucht sich auch musikalisch in keiner Weise zu verstecken. Die Shop Assistants waren eine schottische Indie-Band um 1985, vier Mädels und ein Junge. Sie haben eine tolle LP und ein paar 7“ veröffentlicht. Allesamt klasse.
      Die Musik: Brit-Pop der Mid-80s-Phase, dazu noch mädelsbestimmt. Also melodiös und schrammelig, kess und fordernd. Die jeweils ersten Tracks der beiden Seiten hätten gut und gern einen formidablen UK-Top20-Hit abgegeben, aber ´85 war man noch nicht so weit. 1986 ging es dann mit der ersten ( ?? ;) je nachdem, wie man zählt!) „Britpop“-Welle richtig los. Die Platte dürfte einigermaßen selten sein, wenn ihr sie also mal seht, unbedingt zugreifen! Oder in diesem Fall mal auf die LP ausweichen. J


      Shangrilas: I Can Never Go Home Anymore / Bulldog F/NL-Vogue 1965

      Die Shangri-Las waren eine der wenigen US-Trutzburgen gegen die British Invasion, dafür mussten sie aber auch schon sehr gut, nein, einzigartig sein. Und das waren sie natürlich.
      Da es mir derzeit noch schwer fällt, mich zwischen ihren Songs zu entscheiden, „spiele“ ich hier erst mal die eine oder andere Single, die ich besitze. Es fehlen mir allerdings noch ihre beiden größten Hits auf 7“ (es gibt sie wie San am Meer als spätere Reissues).
      Dabei sind die Songs wirklich nur als Singles zu genießen. Alles andere funktioniert nicht. Praktisch allesamt sind Drei-Minuten-Opern, die nichts vor oder nach sich dulden, es sei denn den Plattenwechsel.
      Aber der Reihe nach, manchen mögen die drei bis vier Damen (ein Zwillingschwestern- und ein Schwesternpaar, später fehlte mal die eine oder andere) ja nicht so geläufig sein.
      Besagte Mädels fielen wohl noch im Teenager-Alter (genaueres Alter weiß ich nicht) einem George Morton in die Hände, welcher sie bei dem neuen Leiber/Stoller-Label „Red Bird“ unterbrachte, nachdem er die beiden Label-Paten mit einer mehr als siebenminütigen, selbstproduzierten, opulenten Version von Remember (Walking In The Sand) von sich und den Mädels überzeugt hatte. Es wurde neu produziert und auf Anhieb ein Riesenhit. Von da an nahm die Erfolgsstory ihren Lauf. Innerhalb von zwei Jahren (64/65) hatten sie drei Top-Ten-Hits, wovon dieser hier ihr letzter war.
      Wieder handelt es sich um eine typische „Shadow“ Morton-Produktion, die es versteht, das Erwachsenwerden zu einer existenziellen, ja, lebensbedrohenden Angelegenheit werden zu lassen. Die kleinen alltäglichen Teenager-Dramen sind bei ihm immer Tragödien, die natürlich nichts weniger als eine außerordentliche musikalische Behandlung erfordern.
      Man mag einwenden, das alles sei der ultimative Kitsch, aber ich halte dagegen, dass es in einer derartigen Unschuld bei gleichzeitig extremer Überzeichnung so überzeugend rüberkommt, dass ich zumindest vor diesen kleinen Wunderwerken einfach nur geplättet dastehe und hier eine Definition von Pop höre!
      Ging es bei den älteren Hits (Remember, Leader of the Pack, Out In The Streets, Give Us Your Blessings…) nicht selten um das Ableben junger Menschen auf Grund von Liebe etc. so ist der Inhalt dieses Songs, eine etwas verschachtelte Warnung davor, sein Elternhaus zu verlassen, wenn man glaubt, dort vor Langeweile umzukommen. Eigentlich eher doof von der Aussage her, aber die Story wird halt aus der Sicht des Mädels erzählt, das eben diese „fürchterliche“ Erfahrung gemacht und jetzt ohne Mama dasteht. Und genau an dieser Stelle ist Shadow Morton in seinem Element. Diese Tragik weiß er, wie kein anderer, musikalisch umzusetzen. Es könnten sich einem die Haare sträuben, wenn man einzelne Textzeilen liest, (wobei es auch wunderschöne gibt).
      You wake up every morning, go to school every day,
      Spend your nights on the corner just passing the time away.
      Your life is so lonely like a child without a toy.
      Then, a miracle…a boy.
      And that’s called „glad.“
      Now, my mom is a good mom and she loves me with all her heart.
      But she said I was too young to be in love and the boy and I would have to part.
      And no matter how I ranted and raved, I screamed, I pleaded, I cried,
      She told me it was not really love but only my girlish pride.
      And that’s called „bad.“

      Hört man dies alles von Mary Weiss gesungen bzw. rezitiert, dann bleibt nur noch das Staunen darüber, dass so etwas möglich ist und so wunderbar funktioniert.
      Wir werden noch öfter Gelegenheit haben, diese feine Band zu hören, beizeiten dann mehr dazu, es soll ja hier nicht zu lang werden.
      Die Flip „Bulldog“ ist ein echter Leiber/Stoller-Shouter, rhythm-&bluesig und treibend. Ja, so etwas konnten die Damen auch!

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