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Kann mir jemand weiterhelfen?
Geht nicht üm den wohl bekanntesten Dramatiker aller Zeiten selbst, sondern um Übersetzer von seinen Werken:
Welchen Shakespeare-Übersetzer könnt ihr empfehlen (keine Ahnung, welchen ich bisher immer las; hatte mir da bisher keine Gedanken drüber gemacht)?
Der berühmteste Shakespeare-Übersetzer ist wohl Schlegel, aber hörte auch das die Übersetzungen von Wieland vielleicht die besten sein sollten. Jemand Ahnung?Natürlich darf man sich hier auch über William selbst unterhalten…
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WerbungGute frage. Interessiert mich nämlich auch.
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dead finks don't talk
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Der berühmteste Shakespeare-Übersetzer ist wohl Schlegel, aber hörte auch das die Übersetzungen von Wieland vielleicht die besten sein sollten. Jemand Ahnung?
keine Ahnung, kenne nur die „Eigen-„Werbung von 2001 für Wieland:
Als Wieland den Versuch wagte, die Dramen des genialen englischen Stückeschreibers erstmals ins Deutsche zu bringen, prophezeiten ihm die Literaten der Zeit ein sicheres Scheitern: Shakespeare sei nicht zu übersetzen! Wieland ließ sich nicht beirren, übersetzte in vier Jahren 22 Stücke und löste eine beispiellose Welle der Shakespeare-Begeisterung aus. Dem jungen Goethe, Schiller und vielen ihrer Zeitgenossen hat Wieland den ersten und oft auch einzigen Zugang zu Shakespeares Dramen eröffnet.
Kenner rühmen seine Übersetzung bis heute als die kraftvollere deutsche Version, weil sie „vieles wesentlich genauer und schärfer zum Ausdruck bringt, als es die … bis heute zählebig kanonische Schlegel-Tieck’sche Blankversübersetzung vermag … Seine Übertragungen bereicherten … die deutsche Sprache durch eine Vielzahl an Wortneuschöpfungen, die auf die Zeitgenossen zwar befremdend wirkten, deren Prinzip, nämlich Worte aus bereits vorhandenen Bestandteilen zu formen, aber über den Sturm und Drang in die deutsche Literatursprache eingegliedert wurde“ (Kulturmagazin Falter).
Dank Shakespeare erweiterte Wieland die deutsche Sprache um Steckenpferd, Abschiednehmen, Kriegserklärung, Milchmädchen, Schafsgesicht, Liebeswut und andere belebende Wortschöpfungen. Rolf Vollmann lobt Wielands Shakespeare als „die beste Übersetzung, wenn es darum geht, einen möglichst unverstellten Weg zu Shakespeares Sprachgenie zu finden“.
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Der berühmteste Shakespeare-Übersetzer ist wohl Schlegel, aber hörte auch das die Übersetzungen von Wieland vielleicht die besten sein sollten. Jemand Ahnung?
keine Ahnung, kenne nur die „Eigen-„Werbung von 2001 für Wieland:
Ja, die kenne ich auch und wusste halt, dass Wielands Übersetzungen damals von Goethe und so genutzt wurden. Aber eben halt „Eigen-„Werbung wie du sagst.
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http://www.stud.ntnu.no/~anacletv/muller/german_4.htm
Diesem Text nach, den ich fand, würde ich wohl nicht auf Wieland zurückgreifen.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
ich bin auch ein bischen am rumsuchen, nicht alles spricht gegen ihn:
http://www.uni-heidelberg.de/uni/presse/Ru…_97/greiner.htm
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Aber überall wird von willkürlichen Auslassungen seitens Wieland geschrieben und das schreckt ab, sehr.
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Vielleicht sollten wir aber auch einfach selbst testen:
http://www.gutenberg2000.de/autoren/shakespr.htm
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
ich hab jetzt nur noch schlechtes über Schlegel gelesen…
Bei Gutenberg2000 gibts von vielen Stücken beide Übersetzungen, wahrscheinlich sollte man das für sich selbst einfach austesten…
http://www.gutenberg2000.de/autoren/shakespr.htm
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ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
Beiträge: 10,358
ich hatte da mal vor zwei jahren an der mannheimer uni nen kurs zu shakespeare belegt, der wurde von Dr. Stefan Glomb gehalten, der ist auf dem gebiet ein richtiger fachmann, hat auch einen „Shakespeare-Führer“ geschrieben.
wenn’s wirklich wichtig ist, kannst du den mal anmailen, der weiß da 100 % bescheid: glomb@phil.uni-mannheim.de
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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!Danke, werd ich mal machen.
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ich hatte da mal vor zwei jahren an der mannheimer uni nen kurs zu shakespeare belegt, der wurde von Dr. Stefan Glomb gehalten, der ist auf dem gebiet ein richtiger fachmann, hat auch einen „Shakespeare-Führer“ geschrieben.
wenn’s wirklich wichtig ist, kannst du den mal anmailen, der weiß da 100 % bescheid: glomb@phil.uni-mannheim.de
Den habe ich ja mal angeschrieben und bekam folgende Antwort:
„Hallo Herr Reviol,
die Wahl der Übersetzung hängt davon ab, ob es Ihnen in erster Linie um ein Verständnis der Dramen geht, oder ob Sie mit der Lektüre ein historisches Interesse an der Zeit, in der die berühmten frühen Übersetzungen (Schlegel, Wieland, Eschenburg) entstanden sind, verbinden. Ist Letzteres nicht der Fall, dann würde ich Ihnen um des angemesseneren Verständnisses willen eher zu einer für uns zeitgenössischen Übersetzung raten: so etwa die von Reclam und dtv verlegten Ausgaben, deren Übersetzungen mir insgesamt recht gelungen erscheinen.
Gruß
Stefan Glomb“
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Heb im übrigen noch eine andere Antwort-Mail zu dieser Frage bekommen (wenn auch nicht viel mehr sagend) von Sigrid Loeffler, sicherlich noch bekannt aus dem Literarischen Quartett, jetzt Chefredakteurin der Zeitschrift Literaturen:
„Sehr geehrter Herr Reviol,
Schlegel-Tieck ist die klassische deutsche Shakespeare-Uebersetzung,
klassisch, wiewohl romantisch. Wieland ist eine Prosa-Uebersetzung,
nicht in Blankvers. Auf Schlegel-Tieck fussen die meisten neueren
Uebersetzungen.Seither hat jede Generation ihre eigenen Shakespeare-Uebersetzungen
hervorgebracht. Diese altern auch mit jeder Generation. Und jeder
Regisseur, der etwas auf sich haelt und ein Shakespeare-Stueck
inszeniert, wird sowieso seine eigene Uebersetzung oder die seinen
Dramaturgen verwenden, schon aus Tantiemengruenden. Elisabeth Plessen
beispielsweise hat alle Shakespeare-Stuecke uebersetzt, und das sehr
gut, die ihr Lebensgefaehrte Peter Zadek auf die Buehne gebracht hat.
Kurzum: es ist Geschmackssache, in welcher Uebersetzung man den Barden
lesen moechte. Seit einigen Jahren sitzt Frank Guenther an dem
Mammut-Unternehmen einer neuen Uebersetzung des Gesamt-Werks, das Band
fuer Band bei Ars Vivendi erscheint. Und die Uebersetzungen der Sonette
sind sowieso ein Extra-Kapitel.Mit freundlichen Gruessen
Sigrid Loeffler
LITERATUREN“
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ich hatte da mal vor zwei jahren an der mannheimer uni nen kurs zu shakespeare belegt, der wurde von Dr. Stefan Glomb gehalten, der ist auf dem gebiet ein richtiger fachmann, hat auch einen „Shakespeare-Führer“ geschrieben.
wenn’s wirklich wichtig ist, kannst du den mal anmailen, der weiß da 100 % bescheid: glomb@phil.uni-mannheim.de
Den habe ich ja mal angeschrieben und bekam folgende Antwort:
„Hallo Herr Reviol,
die Wahl der Übersetzung hängt davon ab, ob es Ihnen in erster Linie um ein Verständnis der Dramen geht, oder ob Sie mit der Lektüre ein historisches Interesse an der Zeit, in der die berühmten frühen Übersetzungen (Schlegel, Wieland, Eschenburg) entstanden sind, verbinden. Ist Letzteres nicht der Fall, dann würde ich Ihnen um des angemesseneren Verständnisses willen eher zu einer für uns zeitgenössischen Übersetzung raten: so etwa die von Reclam und dtv verlegten Ausgaben, deren Übersetzungen mir insgesamt recht gelungen erscheinen.
Gruß
Stefan Glomb“
Dann wars ja gut, den „Hamlet“ unwissend von Reclam zu lesen.
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Flow like a harpoon daily and nightlyich hatte da mal vor zwei jahren an der mannheimer uni nen kurs zu shakespeare belegt, der wurde von Dr. Stefan Glomb gehalten, der ist auf dem gebiet ein richtiger fachmann, hat auch einen „Shakespeare-Führer“ geschrieben.
wenn’s wirklich wichtig ist, kannst du den mal anmailen, der weiß da 100 % bescheid: glomb@phil.uni-mannheim.de
Den habe ich ja mal angeschrieben und bekam folgende Antwort:
„Hallo Herr Reviol,
die Wahl der Übersetzung hängt davon ab, ob es Ihnen in erster Linie um ein Verständnis der Dramen geht, oder ob Sie mit der Lektüre ein historisches Interesse an der Zeit, in der die berühmten frühen Übersetzungen (Schlegel, Wieland, Eschenburg) entstanden sind, verbinden. Ist Letzteres nicht der Fall, dann würde ich Ihnen um des angemesseneren Verständnisses willen eher zu einer für uns zeitgenössischen Übersetzung raten: so etwa die von Reclam und dtv verlegten Ausgaben, deren Übersetzungen mir insgesamt recht gelungen erscheinen.
Gruß
Stefan Glomb“
Dann wars ja gut, den „Hamlet“ unwissend von Reclam zu lesen.
Ja, tat ich damals auch. :twisted:
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