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Doc F.Es ist einfach zu heiß – ich habe erst gedacht, Wilco covern Pussycat :lol:
Lustige Idee, eigentlich. Aber diese Zahnlücke ist einmalig.
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WerbungUnd Borcholte bei Spiegel-Online ist auch schon auf den Trichter gekommen:
Gratis-Album von Wilco: So geht das, Bono!
Von Andreas Borcholte
Überraschung für Fans: Über Nacht veröffentlichte US-Rockband Wilco ihr neues Album „Star Wars“ – umsonst zum Download auf ihrer Website. Warum das ziemlich clever ist und ob sich das Reinhören überhaupt lohnt, lesen Sie hier.
„Warum ein Album auf diese Weise veröffentlichen und warum umsonst? Nun, der wichtigste Grund, und ich bin nicht sicher, ob wir überhaupt noch andere brauchen, ist, dass es sich wie ein großer Spaß anfühlte. Was macht mehr Spaß als eine Überraschung?“, schrieb Wilco-Sänger und -Songwriter Jeff Tweedy in der Nacht zu Freitag auf Facebook und Twitter an die Fans der amerikanischen Rockband. Die hatten gerade festgestellt, dass die Gruppe nach knapp vier Jahren ein neues Album veröffentlicht hatte. Über ihre bandeigene Website. Gratis gegen Registrierung per Mail-Adresse.
Sind die nicht ganz bei Trost? Die Pop-Welt diskutiert mit steigender Nervosität darüber, wie in Zeiten von Streamingdiensten, die Künstlern nur Minimal-Erlöse auszahlen, mit Musik überhaupt noch Geld zu verdienen ist. Und Wilco, die Speerspitze des Alternative- und Country-Rock, verschenken einfach so ein ganzes Album mit elf neuen Songs?
Sieht aus wie Wahnsinn, ist aber keiner. Vielleicht wird sich das Fan-Geschenk gleich mehrfach für Tweedys Band auszahlen, denn „Star Wars“, so der Titel des Albums, wird nur für begrenzte Zeit gratis verfügbar sein, heißt es auf wilcoworld.net. Die Platte, die mit „Star Wars“ im Titel und einer verschlagen guckenden Katze als Covermotiv mit die zwei populären Internet-Themen Sci-Fi-Geekiness und Cat-Content ironisch verquickt, wird irgendwann Geld kosten. Spätestens, wenn es auf Vinyl-Schallplatte veröffentlicht wird, ein Format, das sich vor allem unter Rockfans seit Jahren erneut wachsender Beliebtheit erfreut.
Erste Fans üben sich bereits in der Art von Solidarität, die sich für Wilco durchaus monetarisieren könnte. So schrieb eine Facebook-Userin unter Tweedys Posting: „So, yeah, it’s free, but I want to buy it, because I strongly believe in supporting my favorite artists. You are of that ilk. A CD and/or vinyl coming out soon for purchase?? Ps, you are the best band in the US, ever.“
Wie solche Verschenkaktionen richtig schiefgehen können, zeigte die irische Rockband U2 im Herbst letzten Jahres, als sie ihr neues Album in Kooperation mit Apple jedem iTunes-Nutzer in den Download-Ordner spielten. Das fanden selbst eingeschworene Fans zu aufdringlich. Am Ende mussten sich Bono und Co. für die usurpatorische Maßnahme und das Geschenk, das so niemand wollte, entschuldigen.
Andere Bands, darunter Radiohead, versuchten den Selbstvertrieb über die eigene Website bereits mit dem Zahl-so-viel-du-willst-Prinzip, konnten aber selbst bei größter Popularität und Nachfrage keine Erlöse erzielen, die mit klassischen Verkäufen konkurrieren könnten.
Die Über-Nacht-Methode indes, neue Alben also nicht wochenlang via Plattenlabel und PR anzukündigen, sondern einfach von einem Tag auf den anderen zu „droppen“, wie es im Fachjargon heißt, haben sich Wilco von R&B- und HipHop-Acts wie Beyoncé, Drake oder Kendrick Lamar abgeguckt. Für deren Überraschungsalben musste man jedoch beim iTunes-Store oder anderen digitalen Verkaufsplattformen Geld bezahlen.
Wilcos Aktion, siehe Cover und Titel, scheint tatsächlich eher ein launiges Sommer-Goodie zu sein. Lockerer als zuletzt auf dem altersgesetzten „The Whole Love“ (2011) macht sich die Band auch wieder musikalisch. Vielleicht tat Tweedy die Zusammenarbeit mit seinem Sohn auf dem gemeinsamen Album „Sukierae“ gut, bei dem sich die beiden auch mit der Krebserkrankung von Mutter und Ehefrau Susan Miller auseinandersetzten.
Tweedy zeigt sich auf „Star Wars“ jetzt in jedem Fall in Bestform und textlich in Aufbruchstimmung: „EKG“ eröffnet die Platte mit schräger, chaotischer Gitarren-Dissonanz und setzt den unruhigen Ton des gesamten Albums, der in ein lautes Uptempo-Triple aus „More…“, „Random Name Generator“ und „The Joke Explained“ übergeht. „You Satellite“ erinnert an späte Velvet Underground, „Pickled Ginger“ wird kurz in Glamrock gedippt, „Cold Slope“ und „King of You“ liebäugeln mit den Kinks – die gleichen Zutaten wie immer, sorgsam von Fett und Kraut befreit.
Ein paar wohltemperierte Balladen und Schunkler („Taste the Ceiling“, „Magnetized“, „Where Do I Begin“), gibt es auch, sie treten aber zugunsten einer hemdsärmeligen Schroffheit in den Hintergrund, die Wilco sehr gut steht. Der bisher etwas maue Pop-Sommer zeigt doch noch Zähne.
Abgehört-Wertung: 7.8
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I'm pretty good with the past. It's the present I can't understand.In Anbetracht des lustigen Covers, der Spontaneität des Releases und der Kürze (nichtmal 34min) halte ich die Platte nicht unbedingt für ein „richtiges“ Album, mehr für eine lange EP, einen Spaß zwischendurch. Der nichtsdestotrotz ernstzunehmende Songs hat.
Ein zweites „Ghost is Born“ ist es nicht, hatten sie aber auch nicht vor. Und werden sie auch nicht machen, dafür hat Tweedy noch zuviel Neues vor. Finde es völlig legitim und angenehm, die Fans auch mal am Arbeitsprozess einer Band teilnehmen zu lassen. Das ist deswegen nicht gleich schwaches Songwriting, sondern eher eine andere Form des Songwritings. Wilco werden auch wieder bessere Platten machen.…Radiohead versuchten den Selbstvertrieb über die eigene Website bereits mit dem Zahl-so-viel-du-willst-Prinzip, konnten aber selbst bei größter Popularität und Nachfrage keine Erlöse erzielen, die mit klassischen Verkäufen konkurrieren könnten.
Das hat sich Herr Borcholte aber zurechtgebogen, meines Wissens gibt es da gar keine konkreten Zahlen, und Thom Yorkes Pay-what-you-want-Soloalbum hat recht gute Einnahme erzielt, wenn man Yorke glauben darf.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
nail75Das ist leider ein Irrtum. Im Vergleich zu den wirklich guten Line-ups von Wilco ist er zu sehr ein Griffbrettwichser.
Blödsinn. Verzeihung, aber Cline ist schon ein Guter. Seine gelegentlichen Ausbrüche sind kalkuliert und passende Kontrapunkte zu den sehr melodischen Passagen der Musik.
pipe-bowlAch so. Dann habe ich mich vertan. Verzeihung.
:lol:
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Obwohl ich das eigentlich nicht vorhatte, bin ich jetzt doch dabei mir die Platte schön zu hören. Random Name Generator hat definitiv was. Und More und The Joke Explained sind auch nicht übel. Vielleicht war es ein Fehler, die Platte über Kopfhörer beim Radfahren zu hören, über Anlage gefällt mir die Produktion deutlich besser als über Kopfhörer. Dass ich sie mal besser finden werde als die anderen Wilco-Alben sehe ich aber noch nicht. Dafür sind die anderen (und ja, auch die letzten beiden) einfach zu gut.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueIch konnte es jetzt auch nicht lassen und habe sie mir heruntergeladen und mein erster Eindruck, das muss ich gestehen, war ähnlich wie Deiner, geradezu verstörend wirkte das auf mich. Erst mit dem sechsten Track „Taste the ceiling“ hatte ich das erste Mal das Gefühl, die guten alten Wilco zu hören. Danach wurde es dann marginal besser, aber die ersten fünf Tracks haben mich nahezu erschüttert. An den zweiten Durchgang habe ich mich noch nicht herangetraut. Er wird aber bald folgen.
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there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you kill
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
In den Top 3 meiner persönlichen Wilco Rangliste wird „Star Wars“ vielleicht nicht landen, aber ich bin überrascht über die überwiegend negativen Reaktionen. Ich mag die vergleichsweise rohe Produktion, ich mag auch die Songs, die spontaner und natürlicher wirken als vieles, was die Band seit „Summerteeth“ geboten hat. Es wird Zeit, dass das Album einen eigenen Thread bekommt. Erste Wertung ****
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Doc F.In den Top 3 meiner persönlichen Wilco Rangliste wird „Star Wars“ vielleicht nicht landen, aber ich bin überrascht über die überwiegend negativen Reaktionen. Ich mag die vergleichsweise rohe Produktion, ich mag auch die Songs, die spontaner und natürlicher wirken als vieles, was die Band seit „Summerteeth“ geboten hat. Es wird Zeit, dass das Album einen eigenen Thread bekommt. Erste Wertung ****
sehe ich im Prinzip auch so. die vielen negativen Kommentare verwundern mich auch ein bisschen. vielleicht fehlt da hier und da die Geduld so ein Album tatsächlich 2, 3 mal am Stück zu hören. ähnliches lese ich auch bei Tame Impala Kommentaren raus. wenn mir an einer Band was liegt und mich das wirklich interessiert, dann bringe ich diese Mühe doch eigentlich mit. schlecht finden kann ich das Album dann ja immer noch…
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Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.Du darfst Dir zumindest bei mir sicher sein, dass das Album seine zweite, dritte und auch vierte Chance bekommt. Dazu schätze ich die Band und Tweedy viel zu sehr. Die ersten Eindrücke lassen sich aber einfach nicht leugnen. Und dass das Album eine gewisse Neuausrichtung beinhaltet, lässt sich kaum wegdiskutieren. Und da muss sich halt jeder klar werden, in wie weit er diesen Weg mitgehen kann oder will. Mal schauen, ob sich meine ersten Zweifel noch in Luft auflösen.
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there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you killich sagte ja, wenn man Wilco mag/mal gemocht hat, dann legt man sowas nicht nach einmaligem Hören ad acta.
was auf den ersten Höreindruck zutrifft, kann man auch auf das Lesen von Kommentaren übertragen.--
Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.Nach dem ersten Durchlauf bin ich jetzt auch nicht sonderlich begeistert. Viel Melodie und Fuzz-Gitarren – was ja erstmal eine gute Idee ist – aber irgendwie fehlt der Zusammenhang. In der 2. Halbzeit kommt dann aber doch hier und da Athmosphäre auf. Nach den Großtaten auf dem Album such ich aber noch. Das Cover ist übrigens astrein.
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~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~Ich muss mich leider anschließen. Ein paar der Lieder sind ganz nett, aber wirkliche Kracher habe ich bisher auch nicht gefunden.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Beim ersten Hören wird man erst mal durchgeschüttelt und denkt sich: Was soll der Lärm? Nach drei Durchgängen schälen sich aber die Strukturen heraus und von den Liedern bleibt immer mehr hängen. Mir gefällt, dass sich die Band so abrupt von den ausgefeilten Arrangements der letzten Platte verabschiedet hat. (Bevor ein Missverständnis aufkommt: The Whole Love ist ein fantastisches Album.) Wilco bewahren sich ihre Unabhängigkeit, ja Unberechenbarkeit – ich habe meinen Spaß daran.
Und ja, im November ist das Vinyl fällig. :lol:
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MrFlingKingBeim ersten Hören wird man erst mal durchgeschüttelt und denkt sich: Was soll der Lärm? Nach drei Durchgängen schälen sich aber die Strukturen heraus und von den Liedern bleibt immer mehr hängen. Mir gefällt, dass sich die Band so abrupt von den ausgefeilten Arrangements der letzten Platte verabschiedet hat. (Bevor ein Missverständnis aufkommt: The Whole Love ist ein fantastisches Album.) Wilco bewahren sich ihre Unabhängigkeit, ja Unberechenbarkeit – ich habe meinen Spaß daran.
Und ja, im November ist das Vinyl fällig. :lol:
Das ist doch mal ein verwegenes Konzept, beim zweiten Hördurchgang werden unbemerkt im Hintergrund die fehlenden Melodien runter geladen, die dann beim dritten Hördurchgang eingebaut werden.
Das Vinyl hat dann als zusätzlichen Mehrwert endlich auch die fehlenden Beats. Ich freu mich drauf.--
"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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MrFlingKingBeim ersten Hören wird man erst mal durchgeschüttelt und denkt sich: Was soll der Lärm? Nach drei Durchgängen schälen sich aber die Strukturen heraus und von den Liedern bleibt immer mehr hängen. Mir gefällt, dass sich die Band so abrupt von den ausgefeilten Arrangements der letzten Platte verabschiedet hat. (Bevor ein Missverständnis aufkommt: The Whole Love ist ein fantastisches Album.) Wilco bewahren sich ihre Unabhängigkeit, ja Unberechenbarkeit – ich habe meinen Spaß daran.
Und ja, im November ist das Vinyl fällig. :lol:
Ja, mir gefällt das ebenfalls, wie schon oben erwähnt, dass die Stücke nicht ganz so durchproduziert klingen.
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Schlagwörter: Wilco
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