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WE’RE GETTING CLOSER TO THE GRAVE EACH DAY – A Hank Williams Tribute
Da man hier auch über nur halbwegs neue Tonträger berichten darf, will ich euch kurz diesen aktuellen Tribute-Sampler (2004) vorstellen. Es gibt sicher genügend Hank Williams Coverversionen, doch eine derart räudige Zusammenstellung hat der Welt schon noch gefehlt. Ein guter Kumpel von mir, Mr. Droll, hat für sein Mini-Label „Devils Shitburner Records“ in mühsamer Kleinarbeit einen Haufen international durchgewürfelter Bands zusammengestellt, die jeweils einen Song covern, um den großen HANK WILLIAMS zu feiern. Dabei dürfte die stilistische Auswahl mit „raubeinig“ am treffendsten beschrieben sein. Outlaws treffen auf Redneck-Gerumpel, Punk´n´Roller stehen in einer Reihe mit Scum Punks. Insgesamt charmant, aber nie zu professionell rübergebracht. Eher mit Herz als mit zuviel Kopf aufgespielt. Und bis auf 1-2 weniger erhebende Versionen hätte Hank Williams selbst sicher seinen Spass an diesen Interpretationen gehabt. Die Trackliste:
1. Ramblin Man (Arizona H-Bombs)
2. I´ll be a bachelor ´til I die (The Badnads)
3. Jambalaya (Before I Hang)
4. Hey Good Lookin´ (Bootleg Bill)
5. Calling you (Born Bavarian)
6. Angel of Death (The Coffinshakers)
7. Pan American (Faggot Kings)
8. I don´t care (Genocide Superstars)
9. Lost Highway (Greyhound Dogs)
10. Settin´ the woods on fire (Hammercocks)
11. Mind your own business/I got rights (Hammerlock)
12. Move it on over (Hellstomper)
13. Six more miles (Karamasov Bros.)
14. I saw the light (Love and a 45)
15. I´ll never get out of this world alive (Rancid Vat)
16. Long gone lonesome blues (V8 Wankers)
17. Alone and forsaken (Wyldfyre)Highlights: Track Nr. 1, Nr. 2 (schön eingezimmert, aber Midtempo und Slideguitar), Nr. 10 (die Hammercocks mal wieder unnachahmlich wie eine Abrissbirne in Aktion), Nr. 11 (Hammerlock legen einen Assirock hin, der alten New York Dolls Geschichten verdammt nahe kommt, aber besser klingt), Nr. 13 (Karamasov Bros. mit den sicher eingängigsten Tönen auf dieser Scheibe) und Nr. 14 (Love and a 45 haben halt auch den besten Song erwischt und machen einen auf Social Distortion).
Zwiespältig: „Jambalaya“ von Before I Hang ist eine unglaublich schräge Version mit einer Maultrommel (!). Leider sind auch die Gitarren ziemlich schräg, um nicht zu sagen hingestümpert. Entbehrt aber gewiss nicht einer Ladung Komik.
Lowlights: Rancid Vat vergurken „I´ll never get out…“ ziemlich, Born Bavarian haben nicht nur einen beknackten Bandnamen, sondern erledigen das großartige „Calling you“ leider völlig.Bekannte Größen aus dieser Reihe dürften die V8 Wankers sein (aus Deutschland, tourten bereits mit Rose Tattoo und ähneln in etwa deren Stil), dann die Hammercocks (Scum Punk aus Texas, waren u.a. auf zwei meiner TZ-CDs zu hören), die Coffinshakers (Skandinavier, machen einen ganz eigenes Ding namens „Vampirebilly“, so in etwa eine Mischung aus Country und Misfits) und evtl. die Karamasov Bros., die doch sehr feinen, gut gespielten Westernsound zaubern und aus heimischen Landen stammen. Auch der Rest der vertretenen Bands ist als roh, dreckig und kantig zu bezeichnen. Und damit soviel näher dran am versoffenen verzweifelten Hank Williams als alle gelackten Radio-Country Heinis zusammen. Man sollte allerdings geschmacklich flexibel sein und einen guten Schrotflintenschuss Humor vertragen, wenn man sich auf dieses Tributealbum einlässt. Immerhin hat HANK III persönlich eine Widmung im Innencover hinterlassen. Sie beginnt mit:
„These bands that are on this album are mean tuff and ruff and that´s the way I always liked my music…“
und endet mit
„…and it´s damn good to see a compilation album like this“Bei Interesse kann ich euch den Vertrieb vermitteln. Die CD kostet glaub ich 10 oder 11 Euro, das Vinyl erscheint noch und wird zwischen 9 und 10 Euro löhnen.
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WerbungIch bin ja gleich ins Zucken gekommen, aber wahrscheinlich ist das eher was für die Sammlung als für mich.
Ich überleg’s mir mal, danke für das Angebot.
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Anne PohlIch bin ja gleich ins Zucken gekommen, aber wahrscheinlich ist das eher was für die Sammlung als für mich.
Ich überleg’s mir mal, danke für das Angebot.
Gern geschehen. Allerdings…wenn du von Grund auf eher aus der Singer/Songwriter Ecke und aus purem Country&Western kommst, wird dir das wahrscheinlich etwas zu starker Tobak sein. Gewisse Hingabe zu grobem Punkrock sollte schon da sein, um dem etwas abgewinnen zu können. Das nur als kleine Warnung ;)
Ich ahnte es schon… ;)
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