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irrlicht Die anderen sechs Bücher von ihm, die hier im Schrank stehen, habe ich quasi weggeatmet, aber „Naokos Lächeln“ macht mir seit Jahren schon einen Strich durch die Rechnung, als wöllte mich die Welt davon abhalten, die letzten Seiten zu lesen.
Bann gebrochen. Und das mit Glück. Das ist ein neues Lieblingsbuch.
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Hold on Magnolia to that great highway moonHighlights von Rolling-Stone.deTaylor Swift vs. Kanye West: Legendäres Bitch-Telefonat geleakt
Earth Day: 16 Musiker(innen) und Bands, die für Klimaschutz kämpfen
„Seventeen Seconds“ von The Cure: Teenage Angst für alle
Huey Lewis im Interview: „Die Mundharmonika ist die Antithese zum Techno“
Xavier Naidoo: Das „Ich bin Rassist“-Interview in voller Länge
„Westworld“-Schlusskritik: Tschüss, bin wohl zu blöd für die Serie
WerbungMichael Fehr – Glanz und Schatten | Eine Mischung aus Stories und Poetry Slam … nicht so bestechend wie sein grossartiger minimalistischer Krimi „Simeliberg“.
Mattthias Amann – Hunde im Weltraum | Das sind hingegen wirklich feine Geschichten … und am Cover kann man unschwer erkennen, dass sie sich auch meist in Zürich abspielen. Entdeckung. Gerne mehr!
Clemens J. Setz – Die Stunde zwischen Frau und Gitarre | Ein Monstrum von einem Buch, mit tollem Billig-Design im Stil englischer Reisser … nur der Suhrkamp-Schriftzug passt nicht recht dazu. Lässt sich in der Tat toll an – bin schon länger nicht mehr lesend durch die Strassen gegangen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba--
Hold on Magnolia to that great highway moonBin bei Setz noch nicht in der Hälfte, die Hitze macht mich leider äusserst lesefaul … für dazwischen sind gerade Essays von Rebecca Solnit ganz gut. Ziemlich krasser Stoff, der nachdenken macht (da und dort aber auch zum Widerspruch anregt bzw. zum Wunsch nach differenzierterer Betrachtungsweise – was man den knappen Essays allerdings nicht vorwerfen kann, das liegt ja in der Natur der Sache).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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irrlicht
Weil Murakami neben Dostojewski, Márai und Nobokov (dem er ja stilistisch nicht unähnlich ist) vermutlich für mich der wichtigste Autor überhaupt ist. Die anderen sechs Bücher von ihm, die hier im Schrank stehen, habe ich quasi weggeatmet.Yes! Murakami ist mein absoluter Lieblingsautor – und das ist kein Japanologen-Klischee. Welche Bücher hast du von ihm gelesen?
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grievousangel Yes! Murakami ist mein absoluter Lieblingsautor – und das ist kein Japanologen-Klischee. Welche Bücher hast du von ihm gelesen?
Sehr schön.
Ich habe heute Nacht jedenfalls mit innerlichem Zusammenzucken „Südlich der Grenze, westlich der Sonne“ beendet (alter Titel: „Gefährliche Geliebte“). Unfassbar intensiv.
Ansonsten gelesen:
Romane: Naokos Lächeln, Afterdark, Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki
Kurzgeschichten: Der Elefant verschwindet, Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah, Nach dem Beben, Von Männern, die keine Frauen haben
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Hold on Magnolia to that great highway moon
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki
Gerade vor wenigen Tagen beendet. Doch, das ist schon recht schön.
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harry-rag
Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki
Gerade vor wenigen Tagen beendet. Doch, das ist schon recht schön.
Bisher mein liebstes Murakami Werk. Fest in meiner Top10 overall.
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Hold on Magnolia to that great highway moon
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Wobei natürlich die bedrohlich-phantastischen Momente dem Buch seine Würze geben, das Zwischenmenschliche bleibt zweitrangig, auch wenn es den größten Teil einnehmen mag.
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harry-ragWobei natürlich die bedrohlich-phantastischen Momente dem Buch seine Würze geben, das Zwischenmenschliche bleibt zweitrangig, auch wenn es den größten Teil einnehmen mag.
Njein. Das Markante an Murakami ist ja eben gerade, dass die Grenze zwischen realer Welt, Sehnsüchten, Wahn, Zeitskalen und Surrealem immer wieder verschwimmt. Aus sprachlicher Sicht sind die Bücher sehr einfach gehalten und für jeden zu verstehen. Aber ab einem gewissen Moment in der Geschichte, springt ein Teil der Realität auf und die Dialoge und Personenzeichnungen (für mich Murakamis größte Stärke) gewinnen immens an Tiefe. Dazu gibt es Unmengen an Zirkelschluss Momenten. Ein ähnliches Phänomen habe ich erstmals bei Nabokovs „Durchsichtige Dinge“ wahrgenommen. Wie durch ganz subtile und leichte Veränderungen der Szene auf einmal der Boden abhanden kommt und man von einem scheinbar entspannten Gespräch der Charaktere in die Welten von Fantasie, Mystik und Philosophie eintritt. Hochgradig eindrucksvoll.
P.S. Und natürlich ist “ das Zwischenmenschliche“ das Hauptthema Murakamis.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Und natürlich ist “das Zwischenmenschliche“ das Hauptthema Murakamis.
Ja, das war schwer zu überlesen. Dort finden sich auch viele der gewöhnlichen Stellen, die oft kolportierte Lebensweisheiten verwenden. Am stärksten empfand ich „Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki“, wenn der Protagonist auf sich selbst zurückgeworfen war und seinen Emotionen und Nachtmahren nachhing, also, für sich alleine in seinem Kopf „halluzinierte“. Das auflösende Gespräch in Finnland mit Charakterisierung durch Töpferarbeiten hätte mich fast nochmal rausgehauen, weil ich dachte: „Muss das jetzt sein?“
Die Idee, das Wesentliche nur am Rande auftreten zu lassen, um seinen Eindruck zu verstärken, geht glücklicherweise nie im Alltag unter, weil dieser immer wieder durch Gedankensplitter perforiert wird.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Ich bin da fast ganz bei Irrlicht. Noch stärker als die Personenzeichnungen und simplen, aber effektiven Dialoge ist für mich aber seine Art, Emotionen und Eindrücke in Worte zu fassen. Ist zwar schon einige Zeit her, aber ich erinnere mich gut daran, wie er in „Tazaki“ ein Stück von Franz Liszt (!?) beschreibt und was das in mir ausgelöst hat, magisch. Ich freue mich schon darauf, das bald mal im O-Text zu lesen.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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simplen, aber effektiven Dialoge
Manchmal bis zur Reduzierung einer Person auf einen MacGuffin. Sara in „Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki“ bleibt nur Stichwortgeberin, die Beziehung zwischen den beiden ist eigentlich egal, sie soll die Vergangenheitsbewältigung auslösen. Warum das so offensichtlich geschieht, kann ich mir nicht zusammenreimen. Das Buch würde auch ohne sie funktionieren. Vielleicht sogar noch besser.
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grievousangel Noch stärker als die Personenzeichnungen und simplen, aber effektiven Dialoge ist für mich aber seine Art, Emotionen und Eindrücke in Worte zu fassen.
Absolut, ja.
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Hold on Magnolia to that great highway moonDiese Auswahl aus seinem Werk habe ich schon seit einigen Jahren, jedoch nie komplett beendet. Früher erschien mir der Stil immer leicht angestaubt zu sein, aber mit dem Gefühl von heute kann ich nur feststellen, dass ich Tucholskys zum Teil begnadeten Gedichte mit Anfang 20 vermutlich schlicht nicht verstanden habe. Heute in einem Zug komplett gelesen.
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Hold on Magnolia to that great highway moon -
Schlagwörter: Kulturgut, Lesetagebuch
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