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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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otisNatürlich macht das Publikum Pop zu Pop. Erfolgloser Pop ist im Grunde keiner, da ihm ein wichtiges Attribut, nämlich seine „Popularität“, als Reflexion und Spiegelbild des Zeitgeistes, fehlt. Dylans eigenes Blowin in the Wind war kein Pop, da es aber so verdammt viel Zeitgeist in sich trug, wurde es damals x-fach gecovert und in diversen Version zu Pop. The same song.
Ich denke also, dass man den Begriff von zwei Seiten sehen muss, von dem Künstler, der Pop machen will (von Bohlen bis Squeeze) und vom Publikum aus, das Pop erst zu Pop macht. White Riot ist nicht als Pop konzipiert, aber vom Publikum dazu gemacht worden. Rockferry ist als Pop konzipiert, dennoch großartige Musik.
Pop Art spielt m.E. mit dieser Ambivalenz.Bevor das Publikum Popmusik als solche wahrnimmt, müssen sich erst einmal die Medien einschalten und gleichzeitig als eine Art Filter fungieren.
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Meine Ideen zur Popmusik:Popmusik benötigt gewisse technische Voraussetzungen, nämlich Massenmedien (in Bild und Ton)
Popmusik entsteht als Jugendphänomen und symbolisiert die Werte zumindest eines Teils dieser Jugendlichen.
Sie ist nicht an der Anerkennung im Wertekanon der bestehenden Hochkultur interessiert, teilweise steht sie sogar in direktem Gegensatz.
Popmusik lehnt als Musikform die Virtuosität (zumindest zunächst) ab. Da sie dadurch theoretisch jedem offensteht, ist sie auch demokratisch.
Das gilt auch für Techno, Industrial, Rap, usw.
Teilweise noch mehr als für Pop.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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waPop Appeal alleine macht aber keine Popmusik aus.
Natürlich nicht. Darum habe ich den Begriff ja auch ganz bewusst gewählt.
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waPop Appeal alleine macht aber keine Popmusik aus.
Sicher nicht. Townes Van Zandt war auch kein Popmusiker. Aber trotzdem: Popmusik kann in Genres verwurzelt sein, siehe z.B. Dexy’s Midnight Runners.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Herr RossiSicher nicht. Townes Van Zandt war auch kein Popmusiker. Aber trotzdem: Popmusik kann in Genres verwurzelt sein, siehe z.B. Dexy’s Midnight Runners.
Ramones!
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Flint HollowayDas gilt auch für Techno, Industrial, Rap, usw.
Teilweise noch mehr als für Pop.
Ich fände es sinnvoll, bei der Entstehung zu bleiben und zu überlegen, warum Popmusik als Massenphänomen in den 1950ern entstand und dann in den 1960ern vollends den Durchbruch erzielte. Das ändert natürlich nichts daran, dass ich Dir gar nicht widersprechen will.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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nail75Ich fände es sinnvoll, bei der Entstehung zu bleiben und zu überlegen, warum Popmusik als Massenphänomen in den 1950ern entstand und dann in den 1960ern vollends den Durchbruch erzielte. Das ändert natürlich nichts daran, dass ich Dir gar nicht widersprechen will.
Warum erst ab den 50er Jahren?
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kramerBevor das Publikum Popmusik als solche wahrnimmt, müssen sich erst einmal die Medien einschalten und gleichzeitig als eine Art Filter fungieren.
Keine Frage, die haben auch ihre entscheidende Rolle, kramer. Aber auch sie können Pop nur bedingt dazu machen, auch wenn sie es liebend gern täten. Die Medien sind allerdings auch im Verein mit dem Künstler zu sehen, sie können verlängerter Arm sein (siehe Lilly Allen). Letztlich geht es wohl darum, inwieweit und wie passend etwas auf die Aufnahmebereitschaft eines größeren Publikums trifft. Welche Wege und Mittel dazu nötig sind, sei dahingestellt. Das macht diese DSDS-Leute doch so schwach auf Dauer und das Ganze so schändlich. Sie sind nur gemachter Pop, die Saugkraft des Publikums ist eine künstliche, keine zuvor existente.
Spannend ist die Frage, was guter, was schlechter Pop ist. Wenn ich die z.B. Volkstümlichen sehe, so scheint es im Pop so einige Parallel-Welten zu geben.--
FAVOURITESkramerWarum erst ab den 50er Jahren?
Das Konzept des Jugendlichen (des Trägers der Popmusik) ist zwar ein weniger älter, aber frühere Jugendkulturen wurden durch den 2. Weltkrieg zerstört. Erst danach konnte sich die moderne Jugendkultur entwickeln und das heißt auch das Konzept des Jugendlichen, das wir heute kennen.
kramerBevor das Publikum Popmusik als solche wahrnimmt, müssen sich erst einmal die Medien einschalten und gleichzeitig als eine Art Filter fungieren.
Als Filter vielleicht, aber vor allem als Multiplikator. Ohne Fernsehen/Radio/Schallplatten ist die moderne Popmusik nicht denkbar, denn sie fungieren als Bindeglied zwischen Jugendlichen.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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otisSpannend ist die Frage, was guter, was schlechter Pop ist.
Oh ja. Hast du eine Idee?
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Herr RossiTownes Van Zandt war auch kein Popmusiker.
M.E. gibt es keinen Popmusiker, nur jemanden der Popmusik macht. Hört sich sophistisch an, ist aber ein wesentlicher Unterschied. Du machst nicht als Musiker Pop, dein Musikstück wird erst durch seine Rezeption zu Pop.
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FAVOURITESnail75Ich fände es sinnvoll, bei der Entstehung zu bleiben und zu überlegen, warum Popmusik als Massenphänomen in den 1950ern entstand und dann in den 1960ern vollends den Durchbruch erzielte. Das ändert natürlich nichts daran, dass ich Dir gar nicht widersprechen will.
Warum nach Definitionen und Eingrenzungen suchen die heute keinen Bestand mehr haben? Die Beziehung des Pop zu „musikalischen Rändern“ wie von Rossi und Wa erläutert stellen mich allerdings fast schon zu einem grossen Teil zufrieden.
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Herr RossiSicher nicht. Townes Van Zandt war auch kein Popmusiker. Aber trotzdem: Popmusik kann in Genres verwurzelt sein, siehe z.B. Dexy’s Midnight Runners.
Kevin Rowland ist aber der Prototyp des wurzellosen Popmusikers. Bis zum Debüt der Dexy’s hat er sicher Unmengen von Soul-Tracks gehört, war nicht unbeeinflußt von der Fiebrigkeit des New Wave und hat das alles zu seiner ureigenen Suppe verkocht.
Später hat er dann Folk entdeckt, aber verwurzelt war er darin ebensowenig wie im Soul.--
What's a sweetheart like me doing in a dump like this?otisM.E. gibt es keinen Popmusiker, nur jemanden der Popmusik macht. Hört sich sophistisch an, ist aber ein wesentlicher Unterschied. Du machst nicht als Musiker Pop, dein Musikstück wird erst durch seine Rezeption zu Pop.
Also im Sinne von „Pop kann jede Gestalt annehmen, bleibt aber unberührt formlos“?
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Hold on Magnolia to that great highway moonotisM.E. gibt es keinen Popmusiker, nur jemanden der Popmusik macht. Hört sich sophistisch an, ist aber ein wesentlicher Unterschied. Du machst nicht als Musiker Pop, dein Musikstück wird erst durch seine Rezeption zu Pop.
Ok. Folgende grobe Einordnung:
Musik die nachträglich durch die Rezeption der Menschen zu Pop wird = guter Pop.
Musik die aufgrund beobachtetem Rezeptionsverhalten zu Pop geschneidert wird = schlechter Pop.
Sehr simplifiziert aber imo wohl oft zutreffend.
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