Umfrage: Eure Top 20 Alben der 2010er-Jahre

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  • #12474095  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

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    mozzaMich überrascht an dieser Stelle, dass du derart weniger überrascht bist über diese Divergenzen als ich.
    Hier hört jeder in seinem eigenen Universum. Weniger Konsens gab es in keinem anderen Jahrzehnt bisher.

    Diese Entwicklung lässt sich bereits seit 2004 in den einzelnen Jahresendlisten beobachten: Es gibt kaum noch die ganz großen Alben, auf die sich ein breiter Konsens formt. In früheren Jahrzehnten war das noch deutlich anders – nicht zuletzt auch aufgrund der nachträglichen Kanonisierung bestimmter Werke und Künstler. Heute spiegelt sich in den Listen stärker die Fragmentierung der Hörgewohnheiten und die Vielfalt der musikalischen Szenen wider.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
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    #12474103  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 81,041

    atom

    mozzaMich überrascht an dieser Stelle, dass du derart weniger überrascht bist über diese Divergenzen als ich. Hier hört jeder in seinem eigenen Universum. Weniger Konsens gab es in keinem anderen Jahrzehnt bisher.

    Diese Entwicklung lässt sich bereits seit 2004 in den einzelnen Jahresendlisten beobachten: Es gibt kaum noch die ganz großen Alben, auf die sich ein breiter Konsens formt. In früheren Jahrzehnten war das noch deutlich anders – nicht zuletzt auch aufgrund der nachträglichen Kanonisierung bestimmter Werke und Künstler. Heute spiegelt sich in den Listen stärker die Fragmentierung der Hörgewohnheiten und die Vielfalt der musikalischen Szenen wider.

    Es gibt sie schon noch, die ganz großen Alben, nur leider gelingt es den meisten nicht mehr, diese auch zu hören bzw. das „herauszuhören“. Von daher sehe ich mich geradezu gezwungen, hier eine Liste einzureichen. ;-)
    Zustimmung zu deiner Bemerkung, was die Kanonisierung anbelangt (da steckt natürlich auch immer ein gewisses Maß Beeinflussung mit drin).
    Dein letzter Satz fasst den bisherigen Zwischenstand der Umfrage gut zusammen.

    --

    Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll
    #12474107  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,880

    pfingstluemmelWir gehen den Weg, den Pop-Musik eben geht: Es gibt seit House/Rap keinen radikal neuen Entwurf mehr, wir steigen die Treppen der Verästelungen und Verfeinerungen herab, bisschen Mash-Up und viel Retro. Und je nachdem, welchen Kaninchenbau man bevorzugt (und wie tief man in diesem steckt), sind andere nicht mehr in Hörweite.

    Das stimmt. Ich denke dass die Ära der großen Genres aufgrund der zunehmenden Fragmentierung der Musikkultur und der Hybridisierung endgültig vorbei ist.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #12474111  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 81,041

    atom

    pfingstluemmelWir gehen den Weg, den Pop-Musik eben geht: Es gibt seit House/Rap keinen radikal neuen Entwurf mehr, wir steigen die Treppen der Verästelungen und Verfeinerungen herab, bisschen Mash-Up und viel Retro. Und je nachdem, welchen Kaninchenbau man bevorzugt (und wie tief man in diesem steckt), sind andere nicht mehr in Hörweite.

    Das stimmt. Ich denke dass die Ära der großen Genres aufgrund der zunehmenden Fragmentierung der Musikkultur und der Hybridisierung endgültig vorbei ist.

    Die großen Genres gibt es immer noch, sie werden nur immer weiter unterteilt in kleinste Sub-Genres. Dieser Vorgang ist ein Konstruktionsprozess, dessen Sinnhaftigkeit mal dahingestellt ist.
    Von einem akademischen – oder auf alltagstauglicherem Level – Nerd-Interesse mal abgesehen – was bringt denn die Herunterbrechung auf feinste Verästelungen? Einen Erkenntnisgewinn oder eher das Verlangen, Distinktion zu erlangen durch das Heraufbeschwören von Varianten?

    zuletzt geändert von mozza

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    Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll
    #12474113  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,880

    Hier mal die Top albums of the 2010s, wie sie von den RYM-Usern gesehen werden.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #12474117  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,880

    mozza

    atom

    pfingstluemmelWir gehen den Weg, den Pop-Musik eben geht: Es gibt seit House/Rap keinen radikal neuen Entwurf mehr, wir steigen die Treppen der Verästelungen und Verfeinerungen herab, bisschen Mash-Up und viel Retro. Und je nachdem, welchen Kaninchenbau man bevorzugt (und wie tief man in diesem steckt), sind andere nicht mehr in Hörweite.

    Das stimmt. Ich denke dass die Ära der großen Genres aufgrund der zunehmenden Fragmentierung der Musikkultur und der Hybridisierung endgültig vorbei ist.

    Die großen Genres gibt es immer noch, sie werden nur immer weiter unterteilt in kleinste Sub-Genres. Dieser Vorgang ist ein Konstruktionsprozess, dessen Sinnhaftigkeit mal dahingestellt ist.
    Von einem akademischen – oder auf alltagstauglicherem Level – Nerd-Interesse mal abgesehen – was bringt denn die Herunterbrechung auf feinste Verästelungen? Einen Erkenntnisgewinn oder eher das Verlangen, Distinktion zu erlangen durch das Heraufbeschwören von Varianten?

    Ja, das meinte ich mit Fragmentierung. Du hast zwar stilprägende Genres wie Dubstep, Trap oder Hyperpop mit enormer Reichweite doch dabei handelt es sich um Weiterentwicklungen bestehender Genres und nicht um radikale Neuanfänge.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #12474119  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

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    atom Ja, das meinte ich mit Fragmentierung. Du hast zwar stilprägende Genres wie Dubstep, Trap oder Hyperpop mit enormer Reichweite doch dabei handelt es sich um Weiterentwicklungen bestehender Genres und nicht um radikale Neuanfänge.

    Wie stehst du denn zu dieser Fragmentierung?

    --

    Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll
    #12474123  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    Beiträge: 7,417

    mozza was bringt denn die Herunterbrechung auf feinste Verästelungen? Einen Erkenntnisgewinn oder eher das Verlangen, Distinktion zu erlangen durch das Heraufbeschwören von Varianten?

    Orientierung. Rock kann alles mögliche sein. Folk Rock, Blues Rock oder Psychedelic Rock sind schon genauere Marker. Wenn man nach einen bestimmten Sound sucht, scheint mir das hilfreich. Wenn einem aber Stile, Produktionsweisen und ähnliches egal sind, braucht man diese Verästelungen nicht, sobald man sich über Musik austauscht.
    Mir ging es aber auch mehr darum, dass es keinen wirklich neuen Sound gibt, den alle gemeinsam bestaunen, feiern oder ablehnen können.

    --

    Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.
    #12474125  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 81,041

    pfingstluemmel

    mozza was bringt denn die Herunterbrechung auf feinste Verästelungen? Einen Erkenntnisgewinn oder eher das Verlangen, Distinktion zu erlangen durch das Heraufbeschwören von Varianten?

    Orientierung. Rock kann alles mögliche sein. Folk Rock, Blues Rock oder Psychedelic Rock sind schon genauere Marker. Wenn man nach einen bestimmten Sound sucht, scheint mir das hilfreich. Wenn einem aber Stile, Produktionsweisen und ähnliches egal sind, braucht man diese Verästelungen nicht, sobald man sich über Musik austauscht. Mir ging es aber auch mehr darum, dass es keinen wirklich neuen Sound gibt, den alle gemeinsam bestaunen, feiern oder ablehnen können.

    Ich habe von „feinsten Verästelungen“ gesprochen, nicht von groben. Dass Folk Rock anders klingt als Psychedelic Rock, das erschließt sich sogar einem simplen Gemüt wie ich es bin.
    Und dass Hair Metal durchaus Unterschiede aufweist zu Death Metal, das kapiere ich dann auch noch.

    zuletzt geändert von mozza

    --

    Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll
    #12474129  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    Und selbst in den feinsten Verästelungen sind die Unterschiede doch hörbar?

    --

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    #12474131  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

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    pfingstluemmelUnd selbst in den feinsten Verästelungen sind die Unterschiede doch hörbar?

    Für dich vielleicht. Man kann alles heraushören, wenn man das will. Wie Konrad im Kalkwerk.
    Es gibt ja auch Leute, die bei einer Cuvée aus 5 Rebsorten jede einzelne herausschmecken.
    Oder Leute, die die Muschis der letzten 5 Freundinnen am Geschmack erkennen. Natürlich nichts für Wetten dass... und weniger sophisticated als das mit den Rebsorten und auch zu einfach, aber näher am Alltag für viele Menschen.

    zuletzt geändert von mozza

    --

    Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll
    #12474135  | PERMALINK

    jesseblue
    emotionsloser neukunde.

    Registriert seit: 14.01.2020

    Beiträge: 4,618

    mozza
    Es gibt sie schon noch, die ganz großen Alben, nur leider gelingt es den meisten nicht mehr, diese auch zu hören bzw. das „herauszuhören“.

    Welche wären denn das? Meinen Geschmack treffen diese zu 99,9% nicht. Ich könnte jetzt noch mehr dazu schreiben, aber dann ernte ich nur Stöhnen.

    --

    #12474139  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

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    jesseblue

    mozza Es gibt sie schon noch, die ganz großen Alben, nur leider gelingt es den meisten nicht mehr, diese auch zu hören bzw. das „herauszuhören“.

    Welche wären denn das? Meinen Geschmack treffen diese zu 99,9% nicht. Ich könnte jetzt noch mehr dazu schreiben, aber dann ernte ich nur Stöhnen.

    Diese ganz großen Alben sind dann in meiner Top 10 vertreten.
    Dass die anderen das nicht so hören, ist nicht mein Problem, auch wenn es bedauerlich ist.

    --

    Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll
    #12474147  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

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    mozza

    atom Ja, das meinte ich mit Fragmentierung. Du hast zwar stilprägende Genres wie Dubstep, Trap oder Hyperpop mit enormer Reichweite doch dabei handelt es sich um Weiterentwicklungen bestehender Genres und nicht um radikale Neuanfänge.

    Wie stehst du denn zu dieser Fragmentierung?

    Ich sehe das relativ nüchtern, verfolge die Entwicklungen aber nicht bis ins letzte Detail. In den vergangenen 30 Jahren hat sich die Rezeption von Musik grundlegend verändert – ihr Stellenwert ist deutlich zurückgegangen. Unter diesen Bedingungen sind echte disruptive Entwicklungen kaum noch möglich.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #12474153  | PERMALINK

    jesseblue
    emotionsloser neukunde.

    Registriert seit: 14.01.2020

    Beiträge: 4,618

    Ich arbeite in einer Wohngruppe. Und wenn wir mit dem Auto unterwegs sind, verbindet die Jugend gern ihre Smartphones mit dem Autoradio. Und die Klänge und Texte, die ich da höre, haben absolut keine Schnittmenge mit meinen Hörgewohnheiten. Aber die Heranwachsenden feiern es – aus Gründen, die mir in meinem Alter verborgen bleiben. Das haben natürlich auch all die Generationen vor mir schon so erlebt. Aber ich muss wohl langsam eingestehen, dass ich mittlerweile einen Lebensabschnitt erreicht habe, der den Gros der Jugendmusik einfach altersbedingt schlecht findet. Komme ich aber bestens mit klar. Und warum ich diese Zeilen schreibe? Da eben junge Menschen den Musikmarkt definieren. Und somit eben auch über Relevanz entscheiden. Und dann passiert es eben, dass die angesagten Alben (wenngleich ich behaupte, dass das Album immer mehr an Wert verliert (leider)) hier nicht stattfinden und wir „Alten“ uns unseren eigenen Kram suchen.

    --

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