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The Lexicon Of Love
… ist natürlich der Titel des legendären Albums von ABC und eigentlich wollte ich mit „All Of My Heart“ einsteigen, aber da ich Amadeus nicht gleich am Anfang der Tour verlieren wollte, entschied ich mich anders …;-) Die Songs, die ich ausgewählt habe, stehen teils nur für sich, teils stammen sie von Gruppen und Sängern, die ich insgesamt sehr schätze. Und in ihrer Gesamtheit erklären sie vielleicht besser als viele Worte, was Pop für mich ist. Im besten Fall wird das Wort auch bei Amadeus an Schrecken verlieren.;-) Die erste Seite ist übrigens recht ruhig geraten.
CD I
1. Angel Eyes – The Czars (2005)
Musik hat mich schon immer begleitet, aber so mit 11, 12 begann das ganz große Interesse. Ein Schulfreund hatte mir das damals aktuelle Album „Voulez-Vous“ (1979) von ABBA auf Cassette aufgenommen. Beginn einer bis heute andauernden Liebe zu dieser Gruppe und zu Popmusik allgemein. The Czars interpretieren hier einen der Songs von „Voulez-Vous“ auf eigenständige Weise, musikalisch sehr reduziert und aus männlicher (schwuler) Perspektive. Aus dem schönen Coveralbum „Sorry I Made You Cry“.2. Baby I’m Yours – Arctic Monkeys (2006)
Die Alben der Monkeys kenne ich nicht, aber die UK-Hits „You Look Good On The Dancefloor“ und „When The Sun Goes Down“ hab ich sehr viel gehört. Auf der B-Seite der letzteren Single covern sie unglaublich leichthändig einen meiner liebsten Lovesongs, „Baby I’m Yours“ von Barbara Lewis (1965). Diese Band kann einiges.3. Communication – The Cardigans (2003)
Wer die Cardigans nur in ihrer großen Zeit Mitte der 90er wahrgenommen hat, wird vielleicht erstaunt sein über diesen Song. Das wunderbar melancholische Album „Long Gone Before Daylight“ hat nämlich nicht mehr viel zu tun mit dem Lounge-Pop von „Sick And Tired“ und „Lovefool“. Nina Persson ist meine Lieblingssängerin der letzten Jahre, sie ist warmherzig und cool und romantisch und witzig. Gleichzeitig.4. Don’t Sleep In The Subway – Petula Clark (1967)
Jeder kennt „Downtown“, aber die neben Dusty Springfield erfolgreichste UK-Sängerin der sechziger Jahre hat eine Menge toller Songs zu bieten. Dieser passt textlich sehr gut zum vorhergehenden. Doch während Nina endgültig aufgibt, hält sie die Tür noch offen.5. Everybody Knows (Except You) – The Divine Comedy (1997)
Und es bleibt sehr britisch. Hinter The Divine Comedy steht Neil Hannon, einer der ganz großen Singer/Songwriter unserer Tage. Wie er hier den unerfüllt Verliebten gibt, der seine Mitmenschen in den Wahnsinn treibt, ist schon sehr rührend. „I told them passes by and made a small boy cry …“6. Funny Thing – Travis (1997)
Nun ist aber Schluss mit gemütlich. Der intensivste Track auf Travis‘ Debütalbum „Good Feeling“, pure Verzweiflung. Leider stehe ich mit dieser Meinung weitgehend allein da, wie ich dem Platten-TÜV entnehme. Und was hier auf der Gitarre passiert, finde ich großartig.7. Guess I’m Dumb – Glen Campbell (1965)
Ja, der „Rhinestone Cowboy“. Ich hab eine Vorliebe für Gruppen und Sänger, die als unseriös gelten. In diesem Fall nun wirklich zu Unrecht, denn seine 60s-Aufnahmen wie „Wichita Lineman“ oder „By The Time I Get To Phoenix“ sind nicht im mindesten banal oder geschmacklos. Diesen Song hat Brian Wilson geschrieben und produziert.8. Holiday for Clowns – Brian Hyland (1967)
Anfang der 60er war er mit Balladen wie „Sealed With A Kiss“ oder „Ginny Come Lately“ ein Teenieschwarm. Vor einiger Zeit entdeckte ich auf so einer 5 Euro-Kompilation, die man eigentlich nicht haben darf ;-), das er auch später tolle Songs wie diesen hatte.9. I’m Gonna Tear Your Playhouse Down – Ann Peebles (1973)
Nun wird’s aber hochseriös. In den frühen 70ern war sie die Königin des Southern Soul. Neben „I Can’t Stand The Rain“ schätze ich besonders diesen Song.10. Juxtaposed With U – Super Furry Animals (2001)
Die walisischen SFA haben mich nie so richtig gepackt, nur mit dieser Single, die an den Marvin Gaye der frühen 70er gemahnt. Seine humanistische Botschaft interpretieren sie hier resignativ: „We got to tolerate all those people that we hate, I’m not in love with you, but I won’t hold that against you.“ Das großartige Video lief im Sommer 2001 auf VIVA2 und wurde nach dem 11.9. abgesetzt. In der Schlusssequenz stürzt ein Hubschrauber in ein Hochhaus: klick11. Kites – Simon Dupree & The Big Sound (1967)
Ein One-Hit-Wonder aus den 60ern, psychedelischer Pop, absolut perfekt und bewegend. Die fernöstlich anmutenden Soundspielereien wirken auch heute noch überhaupt nicht veraltet oder naiv.12. Love Of The Common People – Nicky Thomas (1970)
Ein Juwel aus den frühen Tagen des Reggae, als er noch stark vom Motown-Soul und Brit-Pop beeinflusst war. Paul Young hat den Song 1983 erfolgreich gecovert. Das Original von den Four Preps kenne ich leider immer noch nicht.13. Mexican Divorce – The Drifters (1962)
Neben Sam Cooke waren es vor allem die Drifters, die den R’n’B der 50s durch aufwendige Produktionen und Anleihen aus Lateinamerika zum eleganten, urbanen Soul weiterentwickelten. Neben zahlreichen Klassikern wie „Under The Boardwalk“, „Sweets For My Sweet“ und „Up On The Roof“ gibt es auch schöne B-Seiten zu entdecken, z.B. diesen von Burt Bacharach und Hal David geschriebenen Song.CD II
1. No Distance Left To Run – Blur (1999)
Blur haben für mich in den 90ern eine wichtige Rolle gespielt. Mit dem experimentellen Album „13“ konnte ich insgesamt nicht so viel anfangen, doch es enthielt doch noch ein paar formidable Songs wie diesen hier, der mit Blues-Anklängen überraschte, die man bei den Parade-Britpoppern nun nicht erwartet hätte.2. Once & Never Again – Long Blondes (2006)
Catchy Powerpop mit einigen guten Ratschlägen an die jüngere Generation: „You’re only 19 – for good’s sake, you don’t need a boyfriend.“3. Past, Present And Future – Shangri Las (1966)
Es gab in den 60ern viele tolle Girlgroups, aber keine konnte so viel wie die Shangri Las (mit Leadsängerin Mary Weiss), ob coolen R’n’B, filmreife Teendramen wie das berühmte „Leader Of The Pack“ oder wie hier mit einer eindrucksvollen „spoken word“-Ballade zu Beethovenklängen.4. Questions I Can’t Answer – Heinz (1964)
Sein „Just Like Eddie“ ist mir aus dem elterlichen Plattenschrank vertraut. Dass er deutscher Herkunft war , hatte ich schon mal gelesen. Dass Heinz Georg Schwartze (1942-2000) wie ich selbst in Detmold geboren wurde, lese ich gerade erst bei Wikipedia. Er war Bassist der von Joe Meek, dem britischen Phil Spector produzierten Tornadoes („Telstar“) und hatte eine kurze Solo-Karriere.5. Ready, Steady, Go – Generation X (1978)
Eine Liebeserklärung an die Popshows der 60er. Wem der Sänger bekannt vorkommt – es ist der junge Billy Idol.6. Shining Light – Ash (2001)
Es gibt nun nicht wenige britische Gitarrenbands mit tollen Popsongs, aber Ash sind für mich etwas besonderes, der Inbegriff aller romantischen Visionen vom Jungsein. „Shining Light“ ist der Höhepunkt in Tim Wheelers bisherigem Schaffen, das zugehörige Album „Free All Angels“ unbedingt empfehlenswert.7. The Air That I Breathe – Albert Hammond (1972)
Albert Hammond (senior) hatte einige Hits Anfang der 70er („Free Electric Band“, „It Never Rains in Southern California“ usw.), aber dieser Song wurde erst in der Version der Hollies zum Erfolg. Das Original bleibt unerreicht.8. Under The Influence Of Love – Love Unlimited (1973)
Das Alphabet sorgt nun für einige stilistische Bocksprünge. Hier eine Girlgroup der Philly-Soul-Ära. Den Sound lieferte das Love Unlimited Orchestra, dessen Chef – Barry White – kurz darauf selbst zum Star wurde. Irgendjemand sagt jetzt bestimmt „Disco-Mucke“.;-)9. Visions – Cliff Richard (1966)
Der Stammvater aller europäischer Popmusik. Ähnlich wie sein Vorbild Elvis mochte Cliff Richard sich nicht stilistisch festlegen, die mehrheitlich hörenswerten Singles seiner ersten 30 Schaffensjahre (1958-1987, danach überzeugt nur noch wenig) sind daher sehr abwechslungsreich. Hier brilliert er als Crooner – „smoking, shifting, lazely drifting“.10. When Will I See You Again? – Billy Bragg (1992)
Eigentlich bekannt als linker Singer/Songwriter der Thatcher-Ära, überrascht Bragg hier mit der beherzten Coverversion einer bekannten Ballade der Three Degrees, der erfolgreichsten Girl Group des Philly Soul. Mit einem treibenden Disco-Beat, ABBA-eskem Piano und schnittigen Gitarren beamt er den Song in die Hochphase der New Wave. Crossover dritten Grades.11. XY – Siobhan Donaghy (2003)
Hab ich schon im „Modern Sounds“-TZ verwendet – aber Songs mit „X“ gibt es nicht gerade wie Sand am Meer und dieser ist richtig gut. „Revolution In Me“, das Solo-Debüt des Ex-Sugababes sei nochmals empfohlen.12. You Are Everything – The Stylistics (1972)
Und nochmal Philly Soul. Ich mag halt diese Spielart des Soul, die leider von vielen verkannt wird, dabei gibt es hier brillante Songs, brillante Arrangements, brillante gesangliche Darbietungen. Neben u.a. den O’Jays, Chi-Lites und Bluenotes (Harold Melvin) sind die Stylistics eine der Gruppen, die zu entdecken sich lohnt.13. Zoom – Fat Larry’s Band (1982)
Die 80er sind zufällig etwas kurz gekommen in dieser Zusammenstellung, dafür sollen sie die Sammlung beschließen. Fat Larry hat offenkundig viel Stevie Wonder gehört – sein einziger Hit ist überzeugender als (fast) alles, was der Meister selbst nach 1980 vorgelegt hat.--
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Werbung@ Rossi: CD1, Lied 2 ist mein Favorit
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"I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered." - George Best --- Dienstags und donnerstags, ab 20 Uhr, samstags ab 20.30 Uhr: Radio StoneFMMarBeck@ Rossi: CD1, Lied 2 ist mein Favorit
Kam genau richtig, ich hatte da das Original vorgesehen, aber so passt es besser.
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Außer dem Blur-Lied kenn‘ ich noch gar nichts von deiner Compilation, bin daher schonmal gespannt was mich an neuen guten Künstlern erwartet. Schön finde ich, dass Travis drauf ist, die wollte ich mir immer mal anhören, hab’s aber immer wieder vergessen, jetzt komme ich nicht mehr dran vorbie, umso besser
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Alles wird sich ändern, nur die Wurst hat zwei.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Travis war doch auch schon mit „Quicksand“ vertreten, bei Yslaire war das glaub ich.
Freue mich natürlich über die Long Blondes und vor allem über Petula. Wenn alles so schön wird, dann hab ich die Compi schon ins Herz geschlossen.
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Stimmt, „Quicksand“ vom vorletzten Album „12 Memories“ war schon bei Yslaire dabei. „Funny Thing“ ist ein sehr intensiver Song vom weniger bekannten Debüt-Album „Good Feelings“.
@Bewilderbeast: Schön! Ich vermute mal, es wird Dich nicht enttäuschen.
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Huch, stimmt ja! Tschuldigung!
Irgendwie hat sich das aus meinem Gedächtnis wieder rausgeschlichen, muss ich wohl nochmal anhören das Lied…--
Alles wird sich ändern, nur die Wurst hat zwei.Die Songs sind mir weitgehend unbekannt und bis auf Travis besitze ich von keinem der Interpreten einen Tonträger. Rossi, ich verspreche, dass ich meine Pop Allergie im Zaum halten werde.
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Keep on Rocking!Cliff Richard, Billy Bragg, Siobhan Donaghy???:liebe:
Da freue ich mich drauf! Auch der Rest verspricht ein interessantes Lexikon zu werden, (soweit es mir von den Künstlernamen bekannt ist) mit persönlichem Index. Supi Popsofa.
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smash! cut! freeze!So, die CDs sind heute tatsächlich in die Post gegangen. Ich bitte um Nachsicht, für mich ist so eine Versandaktion immer eine nervenaufreibende logistische Höchstleistung.;-)
schussrichtungSupi Popsofa.
Ja, Ricky war meine Muse bei der Zusammenstellung.;-)
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CD’s sind angekommen! Innovatives Cover!! Schönen Urlaub!!! Mit Deiner Musik wird hier solang das Haus gepoppt!!!!
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smash! cut! freeze!schussrichtungInnovatives Cover!!
Ähm, ja. Weniger ist manchmal mehr im Pop … :angel:
Schönen Urlaub!!!
Danke!
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Hier auch angekommen, wird heute Abend gehört. Die Aufschrift des gelben Zettels ist mir ein Rätsel. „Komische Füße“ oder was heißt das?
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Alles wird sich ändern, nur die Wurst hat zwei.Nein, „Kosmische Stürme“, was man sich halt so wünscht.;-)
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Herr RossiNein, „Kosmische Stürme“, was man sich halt so wünscht.;-)
Ach, ich dachte ‚Königreich der großen Füße‘. Wollte schon meine Freundin fragen, was sie davon hält.
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smash! cut! freeze! -
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