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  • #8351891  | PERMALINK

    skylord

    Registriert seit: 27.12.2002

    Beiträge: 3,321

    Leider kam bei mir nach der grossen Sommerpause gleich anschliessend die grosse Herbstpause, bedingt durch meinen 2. Job als Fussballtrainer
    der mir auch die letzten freien Stunden vor dem PC geklaut hat. Aber am 15.12
    kann ich dort endlich in die verdiente Winterpause gehen bis Anfangs Januar.
    Dazwischen möchte ich schon die eine oder andere Story schieben.
    In Vorbereitung sind sie jedenfalls schon

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      #8351893  | PERMALINK

      skylord

      Registriert seit: 27.12.2002

      Beiträge: 3,321

      Tenter Hook – Back on the Road again/don’t need no Love
      Dark Side Records A/6209 1981

      http://i47.tinypic.com/fus51s.jpg

      Die Band

      Tenter Hook wurden 1973 in der Nähe von Lausanne in der französisch sprechenden Schweiz geründet in der Besetzung; Laurent Béguelin Keyboards, Eric Schenk. Gitarre, Domey Schreyer Bass, Serge Castiglione Sänger, Pierre Schenk Schlagzeug und Gesang.
      Ihren ersten grösseren Erfolg feierte die Rockband mit dem 1. Platz Sparte Rock am Nationalen Rockwettbewerb 1979 in Augst. Diese „Band Wettbewerbe“ erfreuten sich in der Schweiz in dieser Zeit einer grossen Beliebtheit, nach meinem Wissen hat es aber nie eine Gewinnerband anschliessend wirklich geschafft sich längere Zeit zu etablieren und von der Musik zu leben. Tenter Hook schaffte es aber immerhin die Aufmerksamkeit eines Internationalen Musikstars auf sich zu ziehen. Rick Wakeman von Yes, der glaube ich zu dieser Zeit auch irgendwo in dieser Gegen (Genfersee) lebte. Wakeman wollte die Band produzieren und nahm mit Ihnen auch in einem Tonstudio in Lausanne einige Stücke auf.
      Just aber in dieser Zeit bekam er irgendwie Aerger mit dem Schweizer Finanzamt und so machte er sich wieder auf den Weg nach England ohne seine Arbeit mit Tenter Hook abzuschliessen. Als Resultat immerhin konnte die Band ihre erste Single veröffentlichen (Back on the Road again). Wechselte dann zu denn Aufnahmen der 2. Single ihren Sänger aus. Neu übernahm ein gewisser Fredo Brohy das Mikrofon und war dann auch auf der 2. Single (Keep on dreaming/Man in the Shade) zu hören. Die erschien ebenfalls auf Dark Side Records mit der Nummer 0002, was darauf schliessen lässt das dieses Label kaum mehr andere Platten raus gebracht hat. Tenter Hook erlebte noch einen weiteren letzten Höhepunkt in ihrer Karriere als sie 1983 als Vorband der damals noch praktisch unbekannten australischen Band „Men at Work“ am Jazz Festival in Montreux auf die Bühne durften und nach eigenen Angaben ganz schön mächtig abgeräumt haben. Kurz danach war dann Schluss mit Lustig.

      Die A / Seite „Back on the Road again“

      Das Stück beginnt mit einem Keybaord/Piano Einleitung und geht über in einen feinen Boogie Rock Teil der besonders vom Schlagzeug getragen wird. Ich denke zu dieser Zeit haben Bands wie die englische Tyla Gang oder die Steve Gibbons Band ähnlich Stücke in ihrem Programm.

      Die B / Seite „Don’t need no Love“

      Definitiv nicht mein Cup of Tea. Zu sehr tönt dieses Stück an nach einem abgelegtes spätens Stück von Yes. Es dominiert das Keyboard und überhaupt kommt das Stück zu vertrackt rüber.

      Das Interview

      Das kurze Interview durfte ich mit Pierre Schenk führen
      Wie oft habt ihr damals Live gespielt?
      RS; Tenter Kook hat eigentlich recht viel in der Schweiz gespielt und so kamen doch 25-30 Konzerte pro Jahr zusammen

      Wo würdest Ihr Euch Stilmässig sehen?
      PS; Ja jeder wollte die Band irgendwie klassifizieren und zuordnen, so war es für uns selber schwierig uns einem gewissen Stil einzuordnen. Ich denke Rock trifft es doch am ehesten da wir verschiedenen Einflüssen ausgesetzt waren

      Ich denke „Back on the Road again“ war sicher so etwas wie Euer Live Smasher?
      PS; Yep, das war das Stück sicher geeignet, aber wir hatten noch andere ähnliche Stücke im Programm, im übrigen stammte der Leadgesang bei diesem Stück von mir.

      AW; Wie seit Ihr damals überhaupt an Rick Wakeman gekommen?
      PS; Das lief alles über unseren Sound Engineer Wolfgang Ehrlich, der echt jede Menge Leute im Musikbusiness kannte und auch wusste wie man die Leute zu kommen bewegen konnte….

      Interessant auch das man auf beiden Singles von Euch keine Angaben zu den Komponisten der Stücke findet, etwa ein versteckter Hinweis auf noch mehr Hilfe von Wakeman?
      RS; Nein, das hatte mit Wakeman nichts zu Tun, ich glaube wir fanden das einfach nicht Wichtig genug damals. Alle Stücke stammten aber aus der Feder von Laurent und mir

      Wie hoch war die gepresste Auflage der Single und wie habt ihr diese an den Mann/Frau gebracht?
      RS; Bei beiden Singles lag die Auflage genau bei 1000 Stück, welche wir meistens auf unseren Konzerten verkauften, einige haben aber auch den Weg in Musikläden gefunden.
      Losgeworden sind wir aber in den Jahren alle irgendwie. Für mich selber habe ich fast alle Aufnahmen auf CD digitalisiert, also auch die Aufnahmen die mit Rick Wakeman entstanden.

      Fazit;
      Eine nette kleine Single, die man auf einem Flohmarkt gerne mitnimmt, für den ganz grossen Auftritt als gesuchte Powerpop Single wird es nicht reichen. Aufgrund ihrer Konzerte damals dürfte die Single auch eher im Raume Lausanne / Genf zu finden sein. Ob Rick Wakeman eine zuhause hat habe ich vergessen zu fragen.

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      Ich bin ein Arbeiter der Liebe, ich habe immer Vollbeschäftigung
      #8351895  | PERMALINK

      skylord

      Registriert seit: 27.12.2002

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      Michael Noger – Flying Bag / Like a Dream Schweiz / 1984 / Privatpressung

      http://i62.tinypic.com/j7pw5h.jpg

      Schweizer Powerpop Vinyl Singles zu finden ist beileibe selbst Heute mit dem Internet als Hilfe, keine einfache Sache mehr. All zu Oft hilft da nur die unzähligen Flohmärkte oder Brockistuben absuchen.
      In diesem Fall musste ich gar via Ebay auf einen amerikanischen Verkäufer ausweichen der es sogar noch fertig gebracht die Single fälschlicherweise als „Mike Roger“ anzukündigen.
      Wie diese Vinylsingle den Weg nach Amerika gefunden hat dass wüsste wir, an dieser Story beteiligten Personen, alle all zu gerne. Nur dazu konnte uns leider auch der Verkäufer keine Auskunft mehr geben.
      Nun sei es drum, wesentlich einfacher war es dann sogar via E-Mail den Kontakt mit dem Musiker Michael Noger herzustellen. Da half schon mal gut die Mail Adresse einer Schlagzeug Schule die der auf der Single Rückseite aufgeführte Mitmusiker auf dieser Single; Christian Wolfarth betrieb.
      Christian war immer noch mit Michael befreundet und so verging es keine Woche vom Single Eingang bei mir bis ich eine freundliche und überraschte Antwort von Michael auf meinem Rechner hatte. Wohl schon etwas „Strange“ auch für Ihn nach fast 30 Jahren sein erstes Interview zu geben.
      1) Wer war zu dieser Zeit Michael Noger (musikalisch)
      Zu dieser Zeit, 1984 und mit 25 Jahren, wohnte ich in Genf (für insgesamt 2 Jahre) und arbeitete dort an einem Bank-Schalter. Ich machte nur sehr wenig (nur für mich) bis überhaupt keine Musik. Der Stand meines musikalischen Könnens war zehn Jahre autodidaktische Aneignung (ohne Noten) des Gitarren-/Klavier Spiels und ich versuchte mich auch immer wieder mit Singen auf einem bescheidenen Niveau.
      5 Jahre vor dem Aufenthalt in Genf hatte ich meine erste Band zusammen mit dem Schlagzeuger der auf der Single mitspielt.
      2) Wie sah Dein Werdegang als Musiker aus
      Als Kind spielte ich lange Altflöte und hatte auch Unterricht, natürlich mit Noten-Lesen. Das war aber nicht wirklich mein Instrument und liebäugelte schon länger mit der Gitarre.
      Mit 13 bekam ich zu Weihnachten von meinen Eltern eine einfache Akustische Gitarre geschenkt. Mit 14 Jahren nahm ich ein paar Akustik-Gitarren-Stunden in einer volkstümlichen Musik-Schule. Nach kurzer Zeit hatte ich genug und habe ich mich selber rausgeschmissen. Viel habe ich nicht gelernt, vielleicht 4 – 5 einfache Akkorde. Dann kaufte ich mir eine billige, japanische E-Gitarre (zu dieser Zeit waren sie qualitativ noch so richtig schlecht). Nebenbei bei klimperte ich auch immer wieder und fleissig auf unserem Klavier bei uns zu zuhause herum und eignete mir darauf eine gewisse Spiel-Fertigkeit an. Das E-Bass-Spiel kam so ganz neben bei. Dann kam die erste Band so mit 19 Jahren, mehr schlecht wie recht. 5 Jahre später kam dann die Single „Flying Bag“ mit welcher ich berühmt werden wollte aber der Erfolg ist leider ausgeblieben.
      So um 1988 rum spielte ich dann in einer weiteren Band (Blues & Rock), zuerst als Bassist und dann als Gitarrist leider war das Motto dort nur Proben und fast keine Konzerte.
      Danach bekam ich die Gelegenheit in einer weiteren Blues & Rock-Cover-Band zu spielen, bei den „ICEBREAKERS“ in Zürich, welche es heute noch gibt, auch dort spielte ich Bass und sang Back Vocals. Es war eine gute Zeit. Nach ca. 10 Jahren habe ich diese Band verlassen, ich wollte wieder Gitarre spielen und singen und etwas eigenes aufbauen.
      Irgendwann in den 1990er Jahren nahm ich noch ein Jahr lang Gesangsunterricht bei einer älteren Opernsängerin um mir eine anständige Gesangstechnik anzueignen. >> mehr unter Punkt 07)
      3) Wer waren Deine musikalischen Vorbilder spez. auf diese Single bezogen
      Also ehrlich gesagt, kann ich nicht sagen was ich in Bezug auf die Single als Vorbild gesehen haben, wahrscheinlich keine. So eine Art musikalische Idol war mir immer Jimmy Hendrix, ich habe den schon bewundert, auch Eric Clapton und die anderen Blues Grüssen. Obwohl meine Musik nicht viel damit zu tun hat.
      4) Was steckt für eine Idee hinter diesen Aufnahmen
      In meiner Genfer-Zeit bekam ich irgendwie bekam die Lust eine Platte zu machen, und das ohne grosse Ahnung vom Geschäft. Ich nahm zwei meiner selbst „geschriebenen“ Songs auf, Sie beschreiben Höhen und Tiefs aus meinem Leben. Mein Freund Christian Wolfarth der Schlagzeuger unserer ersten Band half mir das Projekt zu realisieren. Zudem kam ich wiedermal zum richtig Musizieren.
      5) wie hoch war die Auflage?
      500 Stück die alle irgendwie verkauft wurden
      6) gab es dazu auch Konzerte / oder Reaktionen (Presse / Fans)
      Da die Single nicht offiziell im Verkauf, von den Radio-Station kaum oder überhaupt nicht gespielt wurde (also nicht dass ich wüsste), habe ich eigentlich keine Reaktionen erhalten, ausser von ein paar Freunden/Kollegen. Eine Band gab es zu dieser Zeit auch nicht – als auch keine Konzerte.
      7) Was kam nach “Flying Bag”?
      Nach Genf kam ein Jahr Mexico und danach kehrte ich zurück in meine Heimatstadt Zürich. Natürlich wollte ich unbedingt wieder Musik machen. Ich fand eine Band (Blues & Rock) als Bassist und später auch Gitarrist. Wir übten zwar regelmässig aber Konzerte hatten wir nur sehr, sehr wenige.
      In dieser Zeit wollte ich es nochmals wissen und produzierte im Jahre 1990 nochmals eine Platte und zwar eine Maxi-Single. Der Titel war „I wish I could fly“ mit drei eigenen Songs wiederum aus meinem Leben. Auch mit dieser Single wollte ich „die Hit-Parade stürmen“ – war aber leider nichts gewesen :-( . Als Musiker war wieder dabei Chris der Schlagzeuger von der ersten Single und neu dabei der Keyboarder der Band in der ich damals spielte. Zu diesem Zeitpunkt war ich auch schon Vater einer 2-jährigen Tochter.
      Nach ein paar Jahren suchte ich eine andere Band und konnte wiederum als Bassist (+ Back Vocals) bei den heutigen „ICEBREAKERS.ch“ spielen.
      Nach ca. zehn Jahren habe ich es wieder gesehen und wollte etwas anderes. Ich lernte bei der Arbeit eine Pianistin/Keyboarderin mit Konservatoriums-Ausbildung kennen mit der ich eine eigene Band gründet, die „MANOTRACKS“, später kam ihre Schwester als Sängerin dazu. Wir spielten mit verschieden Bassisten und Schlagzeuger. Am Anfang versuchten wir noch ein paar eigene Stücke zu spielen am Ende waren es aber nur noch Covers, Stil Pop, Rock & Blues. Wir spielten z.b. an einem Festival im Raum Luzern auf einer riesigen Bühne, ich fühlte mich wie ein „Superstar“ – ein herrliches Gefühl. Die Schlussformation der „MANOTRACKS“ waren drei Frauen und zwei Männer, ich (Gitarre und Gesang), die Keyboarderin, eine Sängerin, die Bassistin und ein Schlagzeuger. Über zehn Jahre hatten wir viele schöne und auch weniger schöne Konzerte. Dann die letzten zwei Jahre ging es bergab mit der Motivation bis im 2011 die Auflösung der Band kam – die Luft war raus. Seit dem Jahr 2008 bin ich auch noch Bassist der Band des Gospelchores von Zürich-Höngg die „gospelsinger.ch“. Die Band-Jungs sind cool und wirklich gute Musiker (Piano/Gitarre/Drums) und es macht richtig Spass mit denen zu spielen. Nebenbei können wir auch als Rock-Pop-Coverband auftreten. Was ich während den vielen Jahre des Musizieren auch immer gemacht habe sind eigene Aufnahmen, alleine oder auch mit Musiker, vor 30 Jahre sehr primitiv (Kassetten) und heute natürlich mit den genialen PC-Programmen. Auch war ich ein paarmal im Tonstudio für Demo-Aufnahmen z.B. mit meiner ex.Band MANOTRACKS oder mit denn Gospelsingers.
      8) Was macht M. Noger heute (musikalisch)
      Ich bin immer noch Bassist der „gospelsingers.ch“-Band. Wir üben nur sporadisch auf die Konzerte hin und werde für diese auch bezahlt. Die Band tritt auch ab und zu separiert vom Chor auf, und spielt Rock-Pop-Covers, verstärkt wird sie dann von einer super Sängerin.
      Als „Home Studio Musiker“ bin ich immer ein bisschen am basteln, und träume davon, irgendwann einmal meine eigenen Songs neu aufbereitet, alleine oder auch mit Musiker-Freunden, live vorführen zu können.

      Zur Single selber auch ein paar Worte

      A – Seite „Flying Bag“ (3:18)
      Flotte, sehr funkige Uptempo Nummer mit einer treibenden Gitarre. Nur beim Gesang hätte ich mir gerne etwas mehr Pep gewünscht. Eine Nummer aber die alle Tänzer mit Garantie auf der Tanzfläche hält. Irgendwie erinnert mich das Stück ein wenig an die Band „Haircut 100“, war auch die selbe Zeit.

      B. – Seite „Like a Dream“ (3:33)
      Die etwas poppigere tragende Ballade, auch wieder mit einer gehörigen Rock Gitarre gewürzt.
      Mag mir persönlich sogar besser zu gefallen.

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      #8351897  | PERMALINK

      mikko
      Moderator
      Moderator / Juontaja

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      Interessanter Thread, skylord.

      Aber noch schöner wäre es natürlich, wenn man diese Raritäten und Obskuritäten auch hören könnte. Wie wäre es, wenn Du mal für stone.fm eine Sendung dazu machst? – Oder Du stellst einfach mal ein Tape oder eine CD zusammen, was meinst Du?

      --

      Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
      #8351899  | PERMALINK

      skylord

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      Beiträge: 3,321

      Mikko vielen Dank für Dein Angebot, leider übersteigen diese Anforderungen sowohl meine menschlichen und auch meine vorhandenen technischen Fähigkeiten bei weitem die sich mir bietenden Ressourcen. Zudem bin ich wie hier schon mal erwähnt auch zeitlich kaum in der Lage. Ich bin schon froh einmal im Jahr hier eine Story posten zu können, zumal mich auch andere Projekte (Teen-Bands) in ihren Bann halten.

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      Ich bin ein Arbeiter der Liebe, ich habe immer Vollbeschäftigung
      #8351901  | PERMALINK

      skylord

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      Beiträge: 3,321

      so es wieder mal an der Zeit hier etwas neues zuschreiben. nur leider stehen mir im Moment keine interview Partner zur Verfügung. Ich versuche schon seit langem verschollene Musiker auszugraben, dies erweist sich aber schwerer als erwartet.
      Vielleicht kennt von Euch jemand von diesen ehemaligen Schweizer Bands;
      The Noise aus Winterthur ca. 1983 (Ja die Single habe ich vorgestellt, das Interview fehlt mir aber noch)
      Th Stunning Shapes (Eine Single Green Ligght Records 1977)
      Speedball auf Inter Records, kein Jahr angegeben, vermutlich 80’s, könnte eine Band aus dem Tessin sein

      und meine Lieblings such Band: „Getty’s“ haben 1971 eine Single auf Metronome/CH aufgenommen „Soul 97“
      Bei dieser Band könnte es sich aber auch nur um eine Tanz/Dancin Band gehandelt haben.
      Also vielleicht hat jemand on Euch ein paar Infos, würde mich freuen

      --

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      #8351903  | PERMALINK

      skylord

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      Don’t look back Story Teil 1 „Das Aufstöbern“

      Fast 4000 Singlescover Abbildungen, von Jazz, Pop, Rock bis zu Schlager in der Zeit von 1950-1990. Das alles findet man ihm „Swiss Singles Cover Gallery“ Buch von Philippe Bachelin aus dem Jahre 2007. Trotz diesem dicken Wälzer gibt es natürlich immer noch die eine oder andere Schweizer Single die nicht in diesem umfassenden Werk aufgeführt ist. Wie bei fast alle Schallplatten Discographien findet man immer mal wieder die eine oder andere Ergänzung. Um das auffinden einer solchen Perle geht es in dieser Geschichte und was man dann alles für Storys hinter einer solchen Platte entdecken kann.
      Als Sammler muss man sich halt immer mal wieder durch endlose Angebote von Auktionsplattformen durchwühlen, immer auf der endlosen Suche nach einem möglichen heiligen Gral der Vinylkunde. So auch an jenem Abend vor einer Woche. Hunderte von Singles werden da schon mal abgecheckt um dann doch auf eine zu stossen die mir mein Interesse weckte:
      Don’t look back – Hail / The Walls of Harlow Swiss/1977 ohne Cover, Masterplan Records
      Wau!, nie gesehen, nie gehört. Was steckt hinter dieser Platte?
      Okay nun läuft meine ganze angehäufte Sammlerroutine ab. Bild der Platte gecheckt und da steht tatsächlich noch lesbar der Komponistenname; „Hennig“. Hennig? Kenn ich doch den Namen. Das könnte George Hennig sein von der Basler Band „The Zodiacs“? Das war jene Band die ich hier schon einmal vorgestellt habe mit ihrem doch etwas sehr unglücklichen Versuch in Deutschland eine Single aufzunehmen. Aus „The Zodiacs“ wurden damals „Talking Cover“ gemacht und aus einem Rocksong ein pflegeleichter Popsong.
      Nun braucht es Unterstützung und die hole ich mir via PC von meinem „Trüffelsucher“ für solche Fälle. Schnell per Mail und Facebook eine Anfrage gestartet. „Was findest Du über diese Band heraus?“ und es geht keine 5 Minuten und mein Kontakt mailt mir einen Link zu unter dem man doch tatsächlich die Beiden Songs der Single findet. Allerdings nicht auf einer Single der Band „Don’t look back“ sondern als Bonusstücke auf einer als CD erschienen Wiederveröffentlichung einer 70’s LP von eben jenem bereits beschriebenen George Hennig. Die LP/CD heisst „Julien B’s First Snow“ und zeigt übrigens den schottischen Fussball Spieler Joe Jordan (Leeds). Diese Lp wurde 1977 aufgenommen in einem Tonstudio eines gewissen Harald Blobel und Remastered auf CD von Silvio Panosetti, die Streicher die auf dem Album zu hören sind wurden arrangiert von Herbert Rehbein und gespielt vom Basler Orchester Gesellschafft. Warum ich das alles aufzähle? All diese Personen werden uns in der Bandgeschichte wieder begegnen und alle haben ihre ganz eigene Geschichte.
      Der Hammer dabei ist das ich diese CD längst in meiner Sammlung hatte und so war es mir noch an diesem Abend vergönnt mir die Beiden Singlestracks in bestem CD Sound anzuhören. Was ich da gehört habe? Auch dazu später mehr.
      Nun wollte ich aber diese Single auch leibhaftig in den Händen halten und versuchte mal einen Versuch ob es sie vielleicht doch bei einem Online Anbieter geben würde.
      Tatsächlich finde ich einen deutschen Anbieter der diese Single führt und zum Sofortkauf und das Beste; Es gibt sie mit Cover! Auch wenn dieses nur schlicht Schwarz ist mit silbrigen Schriftzug.
      Das Ding muss her und keine 10 Minuten später ist der Deal unter Dach und Fach. Der Deutsche Anbieter stellt sich dann noch sogar ebenfalls als mir gute bekannten Basler Sammler heraus der seine Platten der Einfachheit halber und des nahen Grenzverlauf wegen über Deutschland anbietet.
      Auch da ergibt sich noch ein netter kurzer Dialog. „Dachte eigentlich dass niemand diese Single kennt, aber wer schon ausser Du stösst auf so was“ Das war sein abschliessender Kommentar.
      Zwei Tage später liegt das gute Stück bei mir auf dem Plattenteller und ich kann Teil 2 meiner Aufarbeitung beginnen. George Hennig ausfindig zu machen ist nicht schwierig (Facebook) und auch er antwortet auf meine Anfrage hin „Wer oder was war die Band Don’t look back“ innert Kürze.
      Und so kommen wir also zu einem weiteren Teil meiner Aufarbeitung seltener, verschollener oder einfach unbekannter Schweizer Vinylsingles.
      Ich habe seine Story zur Singles ungekürzt und unbearbeitet übernommen.

      Im letzten Teil der Story starte ich den vielleicht schwierigsten Part der ganzen Sache. Ich versuche mich daran diese beiden Lieder zu beschreiben. Eine „Mission Impossible“ wie es sich beim mehrmaligen anhören herausstellt.

      Don’t look back Story Teil 2 „Die Geschichte hinter dem Bandnamen“
      Von George Hennig
      1. Wer war die Band “Don’t look back”?
      Don’t look back waren Silvio Panosetti und George Hennig.
      Mein Bruder Martin bot mir 1974 an, die Musik für seinen ZDF-Spielfilm „Erinnerung an die Leidenschaft“ zu kreieren. Ich erhielt pauschal 4000.-, suchte (im Telefonbuch) ein Studio, und fand das Intersound-Studio in Bottmingen. Dann fragte ich S. Panosetti an, mit dem ich bereits erste Recording-Experimente (mit 2 Revox) hinter mir hatte (und der zuvor auch zwei Jahre als Manager von „Wishing Well“ fungierte). Wir lernten Harald Blobel kennen, den Besitzer des Intersound-Studios auf dem Bruderholz. Der aus der DDR geflohene Blobel war geschulter Pianist (Klassik und Jazz), und er war bereit, in seinem Studio ein neues Kapitel aufzuschlagen und Neuland zu betreten. Da kamen zwei Typen wie Panosetti und ich gerade recht. Die Filmmusik wurde etwas seltsam, aber das war der Film auch – von daher passte das. Panosetti und ich handelten – clever genug – mit Blobel einen Deal aus, in dem auch noch zwei film-unabhängige Songs Platz hatten.
      Panosetti spielte früher wie ich in diversen Bands, und war für mich ein idealer Partner, weil er zum einen Schlagzeug spielte und zum anderen technisch talentiert war. Er entwickelte Ambitionen, die Studio-Technik zu erlernen. Wir waren the perfect pair, weil ich als Songwriter und er als Engineer beide eine ähnliche Entschlossenheit mitbrachten. Und mit Harald Blobel zusammen waren wir the perfect three, weil dieser über einen immensen Fundus an technischen und musikalischen Basics verfügte, die Panosetti und mir fehlten. Zusammen mit Panosetti’s und meinem ungestümen Entdeckungsdrang ergab das einen treibenden Mix aus wilden Ideen und zeitlosem Wissen über die Gesetzmässigkeiten von Klang und Musik. Wir nisteten uns während ca. 3 Jahren regelrecht ein bei Blobel, arbeiteten jede freie Stunde, in der das Studio nicht für Kundschaft genutzt wurde (und wir nicht gerade irgendwelchen Jobs nachgingen, was hin und wieder vorkam…), und nahmen auf – gratis. Es war ein unglaublich intensive Zeit. Entgegen jeder Vernunft (heute weiss ich, dass ich nach 3 Stunden Studioarbeit „nichts“ mehr höre) arbeiteten wir manchmal den ganzen Tag und die halbe Nacht, manchmal bis in die Morgen Stunden.
      Mit „Hail“ und „Harlow“ fing das damals an. Auf unserer ersten richtigen Studio-Aufnahme spielt Panosetti Drums, während ich Gitarren, Keyboards und Bass spiele und singe.

      2. Welche Bedeutung steckt hinter dem auch heute noch etwas aussergewöhnlichen Bandnamen “Don’t look back”?
      Ich wollte einen Namen, der ausdrückt, was das für uns bedeutet, was jetzt passiert. Studio, Songs aufnehmen. Wir hatten beide schon etliche Enttäuschungen erlebt als Musiker. Deshalb war alles was zählte das Hier und Jetzt. Vorwärts, euphorisch und mit all unserer Leidenschaft. Nicht zurückschauen.
      Van der Graaf Generator’s Peter Hammill war damals wichtig für mich. Seine Musik und Texte waren Inspiration und Trost für meine junge Musiker-Seele. Auf dem Solo-Album „The Silent Corner and The Empty Stage“ singt Hammill in „Modern“: „Don’t look back or you’ll turn to stone“, und er malt dabei ein düsteres Bild vom gehetzten und materiell orientierten Leben in namenlosen Cities. Der Bandname „Don’t Look Back“ war die einzige Hommage an mein letztes musikalisches Vorbild.

      3. Wann ist die Platte entstanden und wann ist sie veröffentlicht worden?
      Meines Bruders erste eigene Regie-Arbeit „Erinnerung an die Leidenschaft“ wurde 1976 im ZDF ausgestrahlt. Die Arbeiten zur Filmmusik starteten anfangs 1975. Die Single „Hail/The Walls Of Harlow“, die wir 1975 parallel zur Filmmusik aufnahmen, brachten wir anfangs 1976 unter die Leute. Produziert wurden 500 Stück. Wir verschickten sie bündelweise an Plattenvertriebe und -läden. Um Aufmerksamkeit auf uns zu lenken, und ohne je einen Cent on return zu sehen.

      4. Was bedeutet diese Single für dich?
      Die erste Studio-Erfahrung ist und bleibt für mich ein initiales und wegweisendes Erlebnis. Die Single „Hail/Harlow“ hat geradezu symbolischen Wert. Sie steht für „Einspuren“ in einen Weg, den ich bis heute nicht mehr verlassen habe. Hier hat ganz Vieles angefangen. Die Arbeit mit Blobel und Panosetti prägte einen Lebensabschnitt, in dem es um Lernen, Ausprobieren, das Entwickeln musikalischer Visionen und das Ausloten musikalischer Grenzen ging. Aus dieser Zeit hallt bis heute immer noch ganz viel nach. Es war eine „Musikschule“ mit ganz viel learning by doing, einer Riesenportion Lust an Experimenten und fundamentaler Wissensvermittlung.
      Im Studio von Harald Blobel herrschte Mitte der Siebziger reger Betrieb (in den Achtzigern verlor er den Anschluss an die „Szene“ und an aktuelle Trends). Mich hatte es inzwischen weitergetrieben – ich arbeitete mit Unterbrüchen zw. 1979 und ca. 1984 in Glenn Müller’s Greenwood Studios in Nunningen (zum letzten Mal dann 1989 für die Aufnahmen zu meinem Album „Jewels In The Gutter“). Bei Blobel traf man in den Seventies neben Leuten der jungen Basler Szene, die wir mit nach Bottmingen lotsten wie Dominique Alioth’s „Wondertoys“, Jimi Aeby’s „Limit“ und Jakob Künzel’s „Bartrek“ auch Reto Borer aka Bo Katzmann und seine Gang, das deutsche Schlagersternchen Su Kramer, Montreux-Chef Claud Nobs oder die Zürcher Punker Nasal Boys und viele andere Leute aus den unterschiedlichsten musikalischen Gefilden, Jazz, Schlager, Klassik an.

      5. Gab es ein speziell prägendes Erlebnis in dieser Zeit?
      Rehbein
      Die eindrücklichste Begegnung war für mich die mit Herbert Rehbein (seit Anfang 60-er in Basel wohnhaft), der in den den 50ern zusammen mit Bert Kämpfert vor allem in den USA als Komponist sehr erfolgreich war. Unter vielen anderen Hits schrieb er (und das wird heute auch ausser vom Kämpfert-Clan von niemandem mehr bezweifelt) „Strangers In The Night“, mit dem Frank Sinatra einen Chartbuster und Evergreen landete. Im übrigen, wenn man Rehbein’s Sound kennt – eine typische Rehbein-Melodie. Bert Kämpfert hatte damals diesen Song in Rehbeins Abwesenheit an Sinatra weitergegeben, liess sich die kompositorischen Rechte gutschreiben und kassierte die Millionen alleine ab. Die Freundschaft zerbrach und Rehbein zog in die Schweiz, wo er 1979 an Lungenkrebs starb. Diese Story hat ihn nie mehr losgelassen. Silvio Panosetti hat alles recherchiert und zu einem Buch zusammengefasst. Bert Kämpfers Witwe versuchte die Veröffentlichung erfolglos zu verhindern. Heute figuriert „Strangers In The Night“ auf den Best Of-Alben beider Komponisten.
      Beautiful Morning
      Herbert Rehbein (Jahrgang 1922) war der kompletteste und vielschichtigste Musiker, dem ich je begegnet bin. Er war ein äusserst witziger Typ, der an jeder Art von Musik Interesse zeigte, wenngleich der Fifties-Orchester-Sound seine musikalische Heimat blieb. Er verfolgte auch das Treiben seines alten Freundes Blobel mit den beiden Novizen Panosetti und Hennig. Wir verstanden uns bestens und irgendwann entstand die Idee, etwas zusammen zu realisieren. Er fand Gefallen an meinen Songs und meinem Gitarrenspiel. Das Vibrato war für ihn – ob auf einer Violine, einer Querflöte oder einer Gitarre, das Qualitätsmerkmal eines Solisten. Meines fand er speziell. Er schrieb einen Song für Orchester mit Rock-Drums und Lead-Gitarre: „Beautiful Morning“. Es sollte sein letzter Hit werden. BM war monatelang Nummer 1 in den Publikums-Charts verschiedener deutscher Radio-Stationen. Das Konzept war ungewöhnlich; opulente Streicher mit einem fetten Rock-Bottom (Panosetti on Dums) und in der Mitte des Songs (und am Schluss) eine aufheulende Gibson SG (über einen Vox AC 30). Meine Leadgitarre wurde – um die Dramatik zu erhöhen – noch von einer Opernsängerin (es war leider nicht Bianca Castafiore..) gedoppelt. Ein irrer Effekt. Und über all dem zwitschern ohne Angst vor Kitsch ein Dutzend Vögel, die Blobel hinter seinem Haus aufgenommen hatte. Die Grundmelodie (die ersten 5 Noten) zu BM entnahm Rehbein (Fact! ich habe damals das Band mit dieser Vogelstimme gehört) einem Amselgesang aus Blobels Garten. Das Gitarren-Solo, das ich zu spielen hatte, wurde von Rehbein „ geschrieben“. Da ich nicht Noten lesen kann, hat Harald Blobel es mir vorgesungen und ich spielte es nach.

      Rehbein und Harlow
      Geplant war eine LP nach diesem Strickmuster. „Beautiful Morning“ war der Pilottrack. Wir waren alle sehr happy mit dem Resultat. Es war wie eine musikalische Manifestation einer multiplen Begegnung; der alternde Orchester-Komponist Rehbein, der ambitionierte Nachwuchs-Pop-Produzent Panosetti, der manchmal etwas wunderliche Soundtüftler, Erfinder und Musik-Weise Blobel und das Basler Songwriting- und Gitarrentalent Hennig. Diesen „Clash der Welten“ haben wir auf „Beautiful Morning“ festgehalten. Als Gegenleistung für meine Gitarrenparts offerierte mir Rehbein ein String-Arrangement. What a deal! „The Walls Of Harlow“ schien mir prädestiniert für eine Version mit nichts als Strings und Vocals. (Zu „Anthem“ schrieb er mir als Dreingabe eine Streichereinlage zum bereits aufgenommen Full Band-Master!) Ich erinnere mich, wie ich bei Rehbein zuhause am Klavier sass, ihm die Akkorde von „Harlow“ zeigte (ich kann nicht Klavier spielen!) und er mich immer wieder fragte: meinst du das, oder eher dies, oder vielleicht jenes? Er hatte für alle Wendungen des Songs diverse harmonische Optionen, die er mir vorschlug, um schliesslich ein Arrangement anzufertigen, das meinen Vorstellungen entsprach. Es sollte – im Gegensatz zu seinen eigenen Werken – nicht zu viele, bzw. möglichst keine „blue notes“ enthalten, die dem Klangbild einen jazzigen Touch geben könnten. Es sollte „zeitlos“ oder eher „uralt klassich“ klingen. Eine Seite der Original-Partitur hab ich noch (irgendwo). Wir mieteten (finanziert durch einen Sponsor) 8 Streicher (die meisten davon Ungaren) der Basler Orchester-Gesellschaft (BOG). Nie werde ich vergessen wie ich im Regieraum sass während Rehbein im Aufnahmeraum die 8 sitzenden Fiddler dirigierte. Ich war wie erschlagen von der Musik, von meiner Musik. Leider verstarb der unbeirrbare Raucher Herbert Rehbein mitten in der Planung zur LP an Lungenkrebs. He will never be forgotten.
      Wenn ich das Cover von Hail/Harlow in die Hand nehme, läuft vor meinem inneren Auge ein Film ab. Die beiden Songs stehen für diesen Abschnitt in meiner Biografie, diese Zeit des Aufbruchs. Diese Jahre waren so voll von „for the first time-Experiences“ – das reicht für zwei Leben. Heute arbeite ich zuhause mit Logic, und würde gerne ab und zu mit dem vor 7 Jahren verstorbenen Harald Blobel über Aufnahmetechnik, die Vor- und Nachteile analoger und digitaler Technik fachsimpeln. Und es vergeht kaum ein Arbeitstag in meinem winzigen Studio, an dem ich mich nicht an eine der unumstösslichen Wahrheiten von Harald erinnere, die er mir mit auf den Weg gegeben hat.
      Und als Zugabe 3 spezielle Links
      Ein Interview mit Rehbeins Witwe, während dem auch Beautiful Morning erwähnt und gespielt wird:
      http://www.srf.ch/sendungen/volksmusik-brunch/gast-ruth-rehbein

      Das Buch zur Geschichte Rehbein/Kämpfert:
      http://www.amazon.de/Strangers-night-Die-wahre-Geschichte/dp/3907006143

      Ist ja nicht gerade jedermanns Sound, aber all in all ist es doch eine ziemlich verrückte Story und ein spezielles piece of music:
      http://www.youtube.com/watch?v=gKfUfoqfvdM

      Don’t look back Story Teil 3 „Der Versuch einer Beschreibung“
      Seite A / „Hail“
      Ja wie soll man nun die A Seite mit schnöden Worten beschreiben. Was hören wir den hier; Van der Graaf Generator? Kinks? oder eben doch nur ein verschollenes NWoBHM Stück. Vermutlich doch eben die Schnittmenge aus allem. Schlagzeug donnernd und eine bretternde Gitarre zu Beginn. Dann er einsetzende Ray Davies Gesang , abgelöst von einem kurzen Gitarren Solo oder sind diese kurzweiligen 2:07 halt doch schon die Vorboten des Punkrocks?

      Seite B / „The Walls of Harlow“
      Bei diesen 2:11 Musik kann ich George Recht geben. Hier standen vermutlich die guten alten „Genesis“ Pate. Wobei wenn alle Stücke dieser Band so einen starken Gesangs-Hookline gehabt hätten befänden sich im meinem Plattenschrank mit Sicherheit alle „Genesis“ Platten aus den 70’s.

      --

      Ich bin ein Arbeiter der Liebe, ich habe immer Vollbeschäftigung
      #8351905  | PERMALINK

      skylord

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      Don’t look back Story Teil 1 „Das Aufstöbern“

      Fast 4000 Singlescover Abbildungen, von Jazz, Pop, Rock bis zu Schlager in der Zeit von 1950-1990. Das alles findet man ihm „Swiss Singles Cover Gallery“ Buch von Philippe Bachelin aus dem Jahre 2007. Trotz diesem dicken Wälzer gibt es natürlich immer noch die eine oder andere Schweizer Single die nicht in diesem umfassenden Werk aufgeführt ist. Wie bei fast alle Schallplatten Discographien findet man immer mal wieder die eine oder andere Ergänzung. Um das auffinden einer solchen Perle geht es in dieser Geschichte und was man dann alles für Storys hinter einer solchen Platte entdecken kann.
      Als Sammler muss man sich halt immer mal wieder durch endlose Angebote von Auktionsplattformen durchwühlen, immer auf der endlosen Suche nach einem möglichen heiligen Gral der Vinylkunde. So auch an jenem Abend vor einer Woche. Hunderte von Singles werden da schon mal abgecheckt um dann doch auf eine zu stossen die mir mein Interesse weckte:
      Don’t look back – Hail / The Walls of Harlow Swiss/1977 ohne Cover, Masterplan Records
      Wau!, nie gesehen, nie gehört. Was steckt hinter dieser Platte?
      Okay nun läuft meine ganze angehäufte Sammlerroutine ab. Bild der Platte gecheckt und da steht tatsächlich noch lesbar der Komponistenname; „Hennig“. Hennig? Kenn ich doch den Namen. Das könnte George Hennig sein von der Basler Band „The Zodiacs“? Das war jene Band die ich hier schon einmal vorgestellt habe mit ihrem doch etwas sehr unglücklichen Versuch in Deutschland eine Single aufzunehmen. Aus „The Zodiacs“ wurden damals „Talking Cover“ gemacht und aus einem Rocksong ein pflegeleichter Popsong.
      Nun braucht es Unterstützung und die hole ich mir via PC von meinem „Trüffelsucher“ für solche Fälle. Schnell per Mail und Facebook eine Anfrage gestartet. „Was findest Du über diese Band heraus?“ und es geht keine 5 Minuten und mein Kontakt mailt mir einen Link zu unter dem man doch tatsächlich die Beiden Songs der Single findet. Allerdings nicht auf einer Single der Band „Don’t look back“ sondern als Bonusstücke auf einer als CD erschienen Wiederveröffentlichung einer 70’s LP von eben jenem bereits beschriebenen George Hennig. Die LP/CD heisst „Julien B’s First Snow“ und zeigt übrigens den schottischen Fussball Spieler Joe Jordan (Leeds). Diese Lp wurde 1977 aufgenommen in einem Tonstudio eines gewissen Harald Blobel und Remastered auf CD von Silvio Panosetti, die Streicher die auf dem Album zu hören sind wurden arrangiert von Herbert Rehbein und gespielt vom Basler Orchester Gesellschafft. Warum ich das alles aufzähle? All diese Personen werden uns in der Bandgeschichte wieder begegnen und alle haben ihre ganz eigene Geschichte.
      Der Hammer dabei ist das ich diese CD längst in meiner Sammlung hatte und so war es mir noch an diesem Abend vergönnt mir die Beiden Singlestracks in bestem CD Sound anzuhören. Was ich da gehört habe? Auch dazu später mehr.
      Nun wollte ich aber diese Single auch leibhaftig in den Händen halten und versuchte mal einen Versuch ob es sie vielleicht doch bei einem Online Anbieter geben würde.
      Tatsächlich finde ich einen deutschen Anbieter der diese Single führt und zum Sofortkauf und das Beste; Es gibt sie mit Cover! Auch wenn dieses nur schlicht Schwarz ist mit silbrigen Schriftzug.
      Das Ding muss her und keine 10 Minuten später ist der Deal unter Dach und Fach. Der Deutsche Anbieter stellt sich dann noch sogar ebenfalls als mir gute bekannten Basler Sammler heraus der seine Platten der Einfachheit halber und des nahen Grenzverlauf wegen über Deutschland anbietet.
      Auch da ergibt sich noch ein netter kurzer Dialog. „Dachte eigentlich dass niemand diese Single kennt, aber wer schon ausser Du stösst auf so was“ Das war sein abschliessender Kommentar.
      Zwei Tage später liegt das gute Stück bei mir auf dem Plattenteller und ich kann Teil 2 meiner Aufarbeitung beginnen. George Hennig ausfindig zu machen ist nicht schwierig (Facebook) und auch er antwortet auf meine Anfrage hin „Wer oder was war die Band Don’t look back“ innert Kürze.
      Und so kommen wir also zu einem weiteren Teil meiner Aufarbeitung seltener, verschollener oder einfach unbekannter Schweizer Vinylsingles.
      Ich habe seine Story zur Singles ungekürzt und unbearbeitet übernommen.

      Im letzten Teil der Story starte ich den vielleicht schwierigsten Part der ganzen Sache. Ich versuche mich daran diese beiden Lieder zu beschreiben. Eine „Mission Impossible“ wie es sich beim mehrmaligen anhören herausstellt.

      Don’t look back Story Teil 2 „Die Geschichte hinter dem Bandnamen“
      Von George Hennig
      1. Wer war die Band “Don’t look back”?
      Don’t look back waren Silvio Panosetti und George Hennig.
      Mein Bruder Martin bot mir 1974 an, die Musik für seinen ZDF-Spielfilm „Erinnerung an die Leidenschaft“ zu kreieren. Ich erhielt pauschal 4000.-, suchte (im Telefonbuch) ein Studio, und fand das Intersound-Studio in Bottmingen. Dann fragte ich S. Panosetti an, mit dem ich bereits erste Recording-Experimente (mit 2 Revox) hinter mir hatte (und der zuvor auch zwei Jahre als Manager von „Wishing Well“ fungierte). Wir lernten Harald Blobel kennen, den Besitzer des Intersound-Studios auf dem Bruderholz. Der aus der DDR geflohene Blobel war geschulter Pianist (Klassik und Jazz), und er war bereit, in seinem Studio ein neues Kapitel aufzuschlagen und Neuland zu betreten. Da kamen zwei Typen wie Panosetti und ich gerade recht. Die Filmmusik wurde etwas seltsam, aber das war der Film auch – von daher passte das. Panosetti und ich handelten – clever genug – mit Blobel einen Deal aus, in dem auch noch zwei film-unabhängige Songs Platz hatten.
      Panosetti spielte früher wie ich in diversen Bands, und war für mich ein idealer Partner, weil er zum einen Schlagzeug spielte und zum anderen technisch talentiert war. Er entwickelte Ambitionen, die Studio-Technik zu erlernen. Wir waren the perfect pair, weil ich als Songwriter und er als Engineer beide eine ähnliche Entschlossenheit mitbrachten. Und mit Harald Blobel zusammen waren wir the perfect three, weil dieser über einen immensen Fundus an technischen und musikalischen Basics verfügte, die Panosetti und mir fehlten. Zusammen mit Panosetti’s und meinem ungestümen Entdeckungsdrang ergab das einen treibenden Mix aus wilden Ideen und zeitlosem Wissen über die Gesetzmässigkeiten von Klang und Musik. Wir nisteten uns während ca. 3 Jahren regelrecht ein bei Blobel, arbeiteten jede freie Stunde, in der das Studio nicht für Kundschaft genutzt wurde (und wir nicht gerade irgendwelchen Jobs nachgingen, was hin und wieder vorkam…), und nahmen auf – gratis. Es war ein unglaublich intensive Zeit. Entgegen jeder Vernunft (heute weiss ich, dass ich nach 3 Stunden Studioarbeit „nichts“ mehr höre) arbeiteten wir manchmal den ganzen Tag und die halbe Nacht, manchmal bis in die Morgen Stunden.
      Mit „Hail“ und „Harlow“ fing das damals an. Auf unserer ersten richtigen Studio-Aufnahme spielt Panosetti Drums, während ich Gitarren, Keyboards und Bass spiele und singe.

      2. Welche Bedeutung steckt hinter dem auch heute noch etwas aussergewöhnlichen Bandnamen “Don’t look back”?
      Ich wollte einen Namen, der ausdrückt, was das für uns bedeutet, was jetzt passiert. Studio, Songs aufnehmen. Wir hatten beide schon etliche Enttäuschungen erlebt als Musiker. Deshalb war alles was zählte das Hier und Jetzt. Vorwärts, euphorisch und mit all unserer Leidenschaft. Nicht zurückschauen.
      Van der Graaf Generator’s Peter Hammill war damals wichtig für mich. Seine Musik und Texte waren Inspiration und Trost für meine junge Musiker-Seele. Auf dem Solo-Album „The Silent Corner and The Empty Stage“ singt Hammill in „Modern“: „Don’t look back or you’ll turn to stone“, und er malt dabei ein düsteres Bild vom gehetzten und materiell orientierten Leben in namenlosen Cities. Der Bandname „Don’t Look Back“ war die einzige Hommage an mein letztes musikalisches Vorbild.

      3. Wann ist die Platte entstanden und wann ist sie veröffentlicht worden?
      Meines Bruders erste eigene Regie-Arbeit „Erinnerung an die Leidenschaft“ wurde 1976 im ZDF ausgestrahlt. Die Arbeiten zur Filmmusik starteten anfangs 1975. Die Single „Hail/The Walls Of Harlow“, die wir 1975 parallel zur Filmmusik aufnahmen, brachten wir anfangs 1976 unter die Leute. Produziert wurden 500 Stück. Wir verschickten sie bündelweise an Plattenvertriebe und -läden. Um Aufmerksamkeit auf uns zu lenken, und ohne je einen Cent on return zu sehen.

      4. Was bedeutet diese Single für dich?
      Die erste Studio-Erfahrung ist und bleibt für mich ein initiales und wegweisendes Erlebnis. Die Single „Hail/Harlow“ hat geradezu symbolischen Wert. Sie steht für „Einspuren“ in einen Weg, den ich bis heute nicht mehr verlassen habe. Hier hat ganz Vieles angefangen. Die Arbeit mit Blobel und Panosetti prägte einen Lebensabschnitt, in dem es um Lernen, Ausprobieren, das Entwickeln musikalischer Visionen und das Ausloten musikalischer Grenzen ging. Aus dieser Zeit hallt bis heute immer noch ganz viel nach. Es war eine „Musikschule“ mit ganz viel learning by doing, einer Riesenportion Lust an Experimenten und fundamentaler Wissensvermittlung.
      Im Studio von Harald Blobel herrschte Mitte der Siebziger reger Betrieb (in den Achtzigern verlor er den Anschluss an die „Szene“ und an aktuelle Trends). Mich hatte es inzwischen weitergetrieben – ich arbeitete mit Unterbrüchen zw. 1979 und ca. 1984 in Glenn Müller’s Greenwood Studios in Nunningen (zum letzten Mal dann 1989 für die Aufnahmen zu meinem Album „Jewels In The Gutter“). Bei Blobel traf man in den Seventies neben Leuten der jungen Basler Szene, die wir mit nach Bottmingen lotsten wie Dominique Alioth’s „Wondertoys“, Jimi Aeby’s „Limit“ und Jakob Künzel’s „Bartrek“ auch Reto Borer aka Bo Katzmann und seine Gang, das deutsche Schlagersternchen Su Kramer, Montreux-Chef Claud Nobs oder die Zürcher Punker Nasal Boys und viele andere Leute aus den unterschiedlichsten musikalischen Gefilden, Jazz, Schlager, Klassik an.

      5. Gab es ein speziell prägendes Erlebnis in dieser Zeit?
      Rehbein
      Die eindrücklichste Begegnung war für mich die mit Herbert Rehbein (seit Anfang 60-er in Basel wohnhaft), der in den den 50ern zusammen mit Bert Kämpfert vor allem in den USA als Komponist sehr erfolgreich war. Unter vielen anderen Hits schrieb er (und das wird heute auch ausser vom Kämpfert-Clan von niemandem mehr bezweifelt) „Strangers In The Night“, mit dem Frank Sinatra einen Chartbuster und Evergreen landete. Im übrigen, wenn man Rehbein’s Sound kennt – eine typische Rehbein-Melodie. Bert Kämpfert hatte damals diesen Song in Rehbeins Abwesenheit an Sinatra weitergegeben, liess sich die kompositorischen Rechte gutschreiben und kassierte die Millionen alleine ab. Die Freundschaft zerbrach und Rehbein zog in die Schweiz, wo er 1979 an Lungenkrebs starb. Diese Story hat ihn nie mehr losgelassen. Silvio Panosetti hat alles recherchiert und zu einem Buch zusammengefasst. Bert Kämpfers Witwe versuchte die Veröffentlichung erfolglos zu verhindern. Heute figuriert „Strangers In The Night“ auf den Best Of-Alben beider Komponisten.
      Beautiful Morning
      Herbert Rehbein (Jahrgang 1922) war der kompletteste und vielschichtigste Musiker, dem ich je begegnet bin. Er war ein äusserst witziger Typ, der an jeder Art von Musik Interesse zeigte, wenngleich der Fifties-Orchester-Sound seine musikalische Heimat blieb. Er verfolgte auch das Treiben seines alten Freundes Blobel mit den beiden Novizen Panosetti und Hennig. Wir verstanden uns bestens und irgendwann entstand die Idee, etwas zusammen zu realisieren. Er fand Gefallen an meinen Songs und meinem Gitarrenspiel. Das Vibrato war für ihn – ob auf einer Violine, einer Querflöte oder einer Gitarre, das Qualitätsmerkmal eines Solisten. Meines fand er speziell. Er schrieb einen Song für Orchester mit Rock-Drums und Lead-Gitarre: „Beautiful Morning“. Es sollte sein letzter Hit werden. BM war monatelang Nummer 1 in den Publikums-Charts verschiedener deutscher Radio-Stationen. Das Konzept war ungewöhnlich; opulente Streicher mit einem fetten Rock-Bottom (Panosetti on Dums) und in der Mitte des Songs (und am Schluss) eine aufheulende Gibson SG (über einen Vox AC 30). Meine Leadgitarre wurde – um die Dramatik zu erhöhen – noch von einer Opernsängerin (es war leider nicht Bianca Castafiore..) gedoppelt. Ein irrer Effekt. Und über all dem zwitschern ohne Angst vor Kitsch ein Dutzend Vögel, die Blobel hinter seinem Haus aufgenommen hatte. Die Grundmelodie (die ersten 5 Noten) zu BM entnahm Rehbein (Fact! ich habe damals das Band mit dieser Vogelstimme gehört) einem Amselgesang aus Blobels Garten. Das Gitarren-Solo, das ich zu spielen hatte, wurde von Rehbein „ geschrieben“. Da ich nicht Noten lesen kann, hat Harald Blobel es mir vorgesungen und ich spielte es nach.

      Rehbein und Harlow
      Geplant war eine LP nach diesem Strickmuster. „Beautiful Morning“ war der Pilottrack. Wir waren alle sehr happy mit dem Resultat. Es war wie eine musikalische Manifestation einer multiplen Begegnung; der alternde Orchester-Komponist Rehbein, der ambitionierte Nachwuchs-Pop-Produzent Panosetti, der manchmal etwas wunderliche Soundtüftler, Erfinder und Musik-Weise Blobel und das Basler Songwriting- und Gitarrentalent Hennig. Diesen „Clash der Welten“ haben wir auf „Beautiful Morning“ festgehalten. Als Gegenleistung für meine Gitarrenparts offerierte mir Rehbein ein String-Arrangement. What a deal! „The Walls Of Harlow“ schien mir prädestiniert für eine Version mit nichts als Strings und Vocals. (Zu „Anthem“ schrieb er mir als Dreingabe eine Streichereinlage zum bereits aufgenommen Full Band-Master!) Ich erinnere mich, wie ich bei Rehbein zuhause am Klavier sass, ihm die Akkorde von „Harlow“ zeigte (ich kann nicht Klavier spielen!) und er mich immer wieder fragte: meinst du das, oder eher dies, oder vielleicht jenes? Er hatte für alle Wendungen des Songs diverse harmonische Optionen, die er mir vorschlug, um schliesslich ein Arrangement anzufertigen, das meinen Vorstellungen entsprach. Es sollte – im Gegensatz zu seinen eigenen Werken – nicht zu viele, bzw. möglichst keine „blue notes“ enthalten, die dem Klangbild einen jazzigen Touch geben könnten. Es sollte „zeitlos“ oder eher „uralt klassich“ klingen. Eine Seite der Original-Partitur hab ich noch (irgendwo). Wir mieteten (finanziert durch einen Sponsor) 8 Streicher (die meisten davon Ungaren) der Basler Orchester-Gesellschaft (BOG). Nie werde ich vergessen wie ich im Regieraum sass während Rehbein im Aufnahmeraum die 8 sitzenden Fiddler dirigierte. Ich war wie erschlagen von der Musik, von meiner Musik. Leider verstarb der unbeirrbare Raucher Herbert Rehbein mitten in der Planung zur LP an Lungenkrebs. He will never be forgotten.
      Wenn ich das Cover von Hail/Harlow in die Hand nehme, läuft vor meinem inneren Auge ein Film ab. Die beiden Songs stehen für diesen Abschnitt in meiner Biografie, diese Zeit des Aufbruchs. Diese Jahre waren so voll von „for the first time-Experiences“ – das reicht für zwei Leben. Heute arbeite ich zuhause mit Logic, und würde gerne ab und zu mit dem vor 7 Jahren verstorbenen Harald Blobel über Aufnahmetechnik, die Vor- und Nachteile analoger und digitaler Technik fachsimpeln. Und es vergeht kaum ein Arbeitstag in meinem winzigen Studio, an dem ich mich nicht an eine der unumstösslichen Wahrheiten von Harald erinnere, die er mir mit auf den Weg gegeben hat.
      Und als Zugabe 3 spezielle Links
      Ein Interview mit Rehbeins Witwe, während dem auch Beautiful Morning erwähnt und gespielt wird:
      http://www.srf.ch/sendungen/volksmusik-brunch/gast-ruth-rehbein

      Das Buch zur Geschichte Rehbein/Kämpfert:
      http://www.amazon.de/Strangers-night-Die-wahre-Geschichte/dp/3907006143

      Ist ja nicht gerade jedermanns Sound, aber all in all ist es doch eine ziemlich verrückte Story und ein spezielles piece of music:
      http://www.youtube.com/watch?v=gKfUfoqfvdM

      Don’t look back Story Teil 3 „Der Versuch einer Beschreibung“
      Seite A / „Hail“
      Ja wie soll man nun die A Seite mit schnöden Worten beschreiben. Was hören wir den hier; Van der Graaf Generator? Kinks? oder eben doch nur ein verschollenes NWoBHM Stück. Vermutlich doch eben die Schnittmenge aus allem. Schlagzeug donnernd und eine bretternde Gitarre zu Beginn. Dann er einsetzende Ray Davies Gesang , abgelöst von einem kurzen Gitarren Solo oder sind diese kurzweiligen 2:07 halt doch schon die Vorboten des Punkrocks?

      Seite B / „The Walls of Harlow“
      Bei diesen 2:11 Musik kann ich George Recht geben. Hier standen vermutlich die guten alten „Genesis“ Pate. Wobei wenn alle Stücke dieser Band so einen starken Gesangs-Hookline gehabt hätten befänden sich im meinem Plattenschrank mit Sicherheit alle „Genesis“ Platten aus den 70’s.

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      skylord

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      sorry für das 2 x posten, vielleicht kann das ein Mod beheben
      Das Cover wird noch nachgereicht, meine technischen Fähigkeiten reichen da nicht aus
      Meine Tochter wird das am nächsten Wochenende richten

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      skylord

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      Wer übrigens Lust hat sich Songs die ich hier vorgestellt habe anzuhören, Einzelne davon habe ich mal rudimentär auf Youtube reingestellt. Es sind dies bisher;

      The Noise – Grown up Boys
      Don’t look back – Hail

      Mehr werden sicher folgen. Ihr findet die Lieder sicher auf Youtube

      --

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