Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Solokünstler › Tom Waits
-
AutorBeiträge
-
Originally posted by TOMMY THE CAT@16 Jun 2004, 22:10
aha! macht nichtsTom Waits wehrt sich dagegen, ganz anders als Bob Dylan oder Lou Reed, ein Poet zu sein, und hat sich stattdessen lieber als Methodisten bezeichnet. Was soll das aber für eine Methode sein, die er praktiziert? Er ist ein Forscher, einer, der seine Ausgrabungen und Funde nur aus dem Boden Amerikas herausholen kann und der die Fähigkeit besitzt, diese Funde so lange zu betrachten, bis sie einen waits´schen Namen tragen. Tom Waits ist ein Ethno-Poet. Stets auf der Suche nach Sedimenten, Zwischenschichten, Ablagerungen, Abseitsgestein der amerikanischen Feierabendgesellschaft. Er durchkämmt das Verborgene mit dem eigenen nicht minder fossilen Fund, seiner erzählträchtigen Stimme.Und vielleicht stimmt es ja wirklich, daß der Name Waits von jenen Nachtwächtern vergangener Tage herrührt, die Waits genannt worden und in ein Horn bliesen. Oder eine Melodie spielten, um die verstreichenden Stunden anzuzeigen. Oder die am königlichen Hof beschäftigt worden, um die Uhrzeit zu blasen.
C C C
--
Highlights von Rolling-Stone.de„I Put A Spell On You“ von Screamin‘ Jay Hawkins: Horror-Heuler
Queen: Darum war ihr Live-Aid-Konzert nicht wirklich spektakulär
25 Jahre „Parachutes“ von Coldplay: Traurige Zuversicht
Paul McCartney kostete „Wetten dass..?“-Moderator Wolfgang Lippert den Job
Xavier Naidoo: Das „Ich bin Rassist“-Interview in voller Länge
Die 75 schönsten Hochzeitslieder – für Kirche, Standesamt und Feier
WerbungK K K Konzeptkunst?
--
but I did not.Originally posted by TOMMY THE CAT@17 Jun 2004, 12:55
ich versuchs auf auf meine weise, Jan. kritische anmerkungen zum geschriebenen bzw.sachliche diskussionen darüber, sind durchaus erwünscht.andere waits-beiträge natürlich auch. oder tom waits-news. bitte keine langweiligen bestenlisten erstellen,bitte keine oberlehrerhaften „sterne“ vergeben.Auf der Suche nach seinem Vorbild Jack Kerouac durchquerte Waits als Teenager die Staaten von einer Küste zur anderen. Aber er ist nicht wie Kerouac Dichter geworden. Bevor er sich der Musik widmete, arbeitete er in verschiedensten Berufen. So jedenfalls, weiß sein Biograf, Patrick Humphries zu berichten.Waits habe als Feuerwehrmann in einer Bibeldruckerei geshoppt. Und das klingt ganz danach, als ob Waits sich diese kuriose Kombination selbst ausgedacht hätte.Er war in einer Autowaschanlage beschäftigt, arbeitete als fahrender Eisverkäufer, als Aushilfskellner und als Türsteher. In einem Juwelierladen stahl er, nach eigener Auskunft, ein goldenes Armband. Nachdem die Vertragszeit von sechs Monaten abgelaufen und es kaum zu erwarten war, daß die Inhaber es ihm zum Abschied schenken würden.Auf der Suche nach biografischen Angaben über Tom Waits gerät man leicht( und daran ist Waits nicht ganz unbeteiligt) in eine bunte Geschichtencollage hinein. Der geniale Selbstdarsteller gefiel sich von anfang an in erfindungsreichen Eigenbetrachtungen, die er nach Lust und Laune zum Besten gab und die hier und da unterschiedlich ausfielen. Seine Redelust unterschied sich jedoch von den Stars aus den Siebzigern,die in banalen Selbstreflexionen versanken, als habe es sich um die tiefsten abendländischen Philosophien gehandelt. Waits hatte etwas, daß ihnen allen, auch dem jungen rebellischen Bob Dylan, abging: genügend Selbstironie und Lust am Spielerischen.
D D D
--
Originally posted by soulster@18 Jun 2004, 17:25
K K K Konzeptkunst?K K K Körbchen!
--
Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]Originally posted by TOMMY THE CAT@17 Jun 2004, 18:12
Durch seine Leidenschaft für die Beat-Literatur erkennt er schon früh, daß das Geschehen zwischen den Zeilen auch in den Liedern eine wichtige Rolle spielt.Diese Zwischentöne beherrscht er gut. Es ist wohl kein Zufall, daß er das Wörterbuch einmal als sein Hauptinstrument bezeichnet hat. Die schwindelerregenden Kosmologien einer Enzyklopädie lassen sich rasch auf die Lebenshaltung eines Jack Kerouac zurückführen. Der Wirbel der Worte ist Programm. Hinzu kommt: Waits ist ein eifriger Zeitungsleser, der vor allem an den Kuriositäten unserer Zivilisation interessiert ist und die ihn schon manches mal dazu inspiriert haben, einen Song zu schreiben. Und er kennt auch den Raum hinter dem Lied.Tom Waits:“ Es gibt Lieder, die nie zu Liedern werden. Aber dieses Lied hat ein anderes Leben. Du mußt es singen. Daß Beste ist, auf die Straße zu gehn und es zu singen. Ich wünsche mir manchmal diesen Hintergrund zu haben…Straßensänger. Weil die Typen einen wirklichen Sinn dafür haben. Eddie Izzard, der Komödiant, hat in London auf der Straße begonnen. Auf der Straße ein Publikum zusammenzutrommeln, airline. Manchmal müssen Lieder kämpfen, um gehört zu werden.“
K K K
--
Auch eine Möglichkeit Beiträge zu schinden.
Aber was machst Du, wenn Du das Alphabet durchhast? Ich empfehle ja Zahlen – davon gibt es mehr als genug.
Viel Spaß weiterhin!
--
Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]klarer fall von gaga ismus..
--
almost happy • almost satisfied • the restless one • has found some peace tonightIch kenn das, wenn man den Intellekt nich tmehr unter Kontrolle hat. Man schwingt sich zu Dingen auf, die das WEite suchen. Die Weite Amerikas vielleicht.
Aber macht mal weiter, ihr macht das gut.
--
Das fiel mir ein als ich ausstieg.Originally posted by TOMMY THE CAT@18 Jun 2004, 17:49
Und wo ist Jörg König?Ich bin hier. Was kann ich für dich tun, was das Feuilleton noch nicht angerichtet hat?
--
Wenn wir schon alles falsch machen, dann wenigstens richtig.Ich habe heute nach langer Pause mal wieder RAIN DOGS gehört.
Dazu einen warmen Kakao getrunken.
Ist auch schön.
Das Glück des Außenseiters.--
Jazz is not dead, it just smells funny F. ZappaWhy, I have patience to endure all this.
Wie einst Bukowski schlüpft auch Waits in Rollen und schafft Gelegenheiten für viele (auch für ganz unterschiedliche) Projektionsflächen. Die Kultivierung seiner Aura rollt auf alten Rädern. Obwohl Waits seit Jahren nicht mehr raucht und trinkt, hält man an seinem Mythos fest – und er kümmert sich darum, daß es so bleibt. Waits anarchistisches Songwriting, sein durchgekippter Sound sind nicht nur Musik – Tonart. Sie sind vom Atem ihres Erschaffers geprägt. Auch wenn dieser allzuoft auf der Bühne nur keuchen konnte. Eben das will man von ihm.
Lou Reed sagte einmal, ihn habe nie das Gefühl losgelassen die Leute wollten ihn auf der Bühne sterben sehen. Aber das Rock´n Roll-Animal agierte stets in Todessehnsucht. Und die Menschen wollen Beweise. Authentizität. Beide, Reed und Waits, kamen aus dem Abgrund. Und beide torkelten über die Bühnen, ohne jemals einander musikalisch zu begegnen. Außer bei einem wahrscheinlich eher zufälligen Treffen auf der Platte “ Lost In The Stars. The Music Of Kurt Weill“ (auf der auch Marianne Faithfull zu hören ist). Was sie jedoch miteinander verbindet, sind die Geschichten in Liedform. Wenn auch jene Lou Reeds, ihrem Schöpfer gemäß, bisexuell und stets schamlos überzogen waren. Die Perspektive, die Tom Waits als Songschreiber und Sänger in seinen Liedern einnimmt, ist die Perspektive des Müllsammlers. Er sieht das Verwertbare im Abfall.
Der amerikanische Schriftsteller Richard Ford notierte in seinem Text „Notizen eines Fans“ über ihn: „Durch das priviligierte Guckloch, durch das wir auf die Seele eines Tom Waits Songs sehen, ist es immer drei Uhr nachts. Aber dennoch, irgendwo spielt jemand Klavier; wir haben unsere Erinnerungen und dazu ausreichend alkoholische Getränke. Die Wörter reimen sich, und auch mit dem nächsten Sonnenaufgang können wir rechnen. Das heißt, wenn wir das Glück haben nicht gerade im obersten Rang eines billigen Filmtheaters, in der achten Straße, an einer Kugelverletzung zu sterben. Frei nach Francis Bacon, dessen Gemälde mir passend erscheinen, wenn ich Tom Waits höre. Er ist ein Optimist. Aber einer, der aus keinem besonderen Grund optimistisch ist“.:lol:
--
Originally posted by TOMMY THE CAT@19 Jun 2004, 13:57
Why, I have patience to endure all this.Wie einst Bukowski schlüpft auch Waits in Rollen und schafft Gelegenheiten für viele (auch für ganz unterschiedliche) Projektionsflächen. Die Kultivierung seiner Aura rollt auf alten Rädern. Obwohl Waits seit Jahren nicht mehr raucht und trinkt, hält man an seinem Mythos fest – und er kümmert sich darum, daß es so bleibt. Waits anarchistisches Songwriting, sein durchgekippter Sound sind nicht nur Musik – Tonart. Sie sind vom Atem ihres Erschaffers geprägt. Auch wenn dieser auf der Bühne nur Keuchen konnte. Eben das will man von ihm.
Lou Reed sagte einmal, ihn habe nie das Gefühl losgelassen die Leute wollten ihn auf der Bühne sterben sehen. Aber das Rock´n Roll-Animal agierte stets in Todessehnsucht. Und die Menschen wollen Beweise. Authentizität. Beide, Reed und Waits, kamen aus dem Abgrund. Und beide torkelten über die Bühnen, ohne jemals einander musikalisch zu begegnen. Außer bei einem wahrscheinlich eher zufälligen Treffen auf der Platte “ Lost In The Stars. The Music Of Kurt Weill“ (auf der auch Marianne Faithfull zu hören ist). Was sie jedoch miteinander verbindet, sind die Geschichten in Liedform. Wenn auch jene Lou Reeds, ihrem Schöpfer gemäß, bisexuell und stets schamlos überzogen waren. Die Perspektive, die Tom Waits als Songschreiber und Sänger in seinen Liedern einnimmt, ist die Perspektive des Müllsammlers. Er sieht das Verwertbare im Abfall.:lol:
Ich fordere Mülltrennung für diesen Thread.
--
Captain Beefheart to audience: Is everyone feeling all right? Audience: Yeahhhhh!!! awright...!!! Captain Beefheart: That's not a soulful question, that's a medical question. It's too hot in here.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
war der Waits nicht mal Songschreiber für Rod Steward?
--
Originally posted by Jörg König@18 Jun 2004, 23:00
Ich bin hier. Was kann ich für dich tun, was das Feuilleton noch nicht angerichtet hat?ZEIMAL ÜBERLEGEN: An Revision appellieren gibt Sicherheit: zumal wenn man mit der Sache nicht ganz im klaren ist, gewinne man Zeit, um entweder einzuwilligen oder sich zu verbessern. Es bieten sich neue Gründe dar, die Beschlüsse zu bekräftigen und zu bestätigen. Handelt sich´s ums Geben, so wird die Gewißheit, daß die Gabe mit Überlegung verliehen sei, sie werter machen als die Freude über die Schnelligkeit, und das lang Ersehnte wird immer am höchsten geschätzt. Muß man hingegen verweigern, so gewinnt man Zeit für die Art und Weise, wie auch um das Nein zur Reife zu bringen, daß es weniger herbe schmecke; wozu noch kommt, daß wenn die erste Hitze des Begehrens vorüber ist, nachher, bei kaltem Blut, das Zurücksetzende einer Weigerung weniger empfunden wird. Dem aber, der plötzlich und eilig bittet, soll man spät bewilligen: denn jenes ist eine List, die Aufmerksamkeit zu umgehn.(Balthasar Gracian)
--
Originally posted by Dick Laurent@19 Jun 2004, 14:11
war der Waits nicht mal Songschreiber für Rod Stewart?Rod Stewart hat „Downtown Train“, „Tom Trauberts Blues“ und „Hang On St. Christopher“ gecovert. Das ist richtig.
--
-
Schlagwörter: Tom Waits
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.