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Auch hier werden sich die Geister scheiden. Ein Album am Scheideweg. Pete hatte große Ambitionen, die Who auf einen neuen Weg zu bringen, der von dem alten ‚Jump-and-smash-and-set-up-more-amps‘-Image der Who wegführen sollte. Inwieweit dies gelungen ist, kann man unterschiedlicher Meinung sein. Tragischer Begleitumstand bei den Sessions, war die Tatsache, dass Moonie bereits ziemlich fertig war. Er konnte nur noch für einzelne Takes sein früheres Feuer entfachen (bei dem Titelsong hat’s dann noch mal gereicht), war jedenfalls nur noch ein Schatten seiner Selbst. Legendär sein Ausspruch bei „Music must change“, dessen 6/8-Takt er einfach nicht gebracht hat, : „I know this is shit, but…, but… I’m still the best Keith-Moon-Style-Drummer in the world!“
Songweise:
1. New Song
– Für mich der schwächste Opener von allen Who-Alben. Nur marginal besser als „Had enough“. Gnade findet nur die middle-eight (oder C-Teil): „Turn on the radio…“
2. Had Enough
– Schwächster Song auf dem Album. Auch hier werden sich Van Halen zu „Jump“ ein paar Anregungen geholt haben. Trotzdem schwach.
3. 905
– Hier bricht das erste Mal die Sonne durch. Entwistles Versuch einen „Electric-age-Cat-Stevens-Song“ zu schreiben hat seine Reize. Mag die Akkordfolge auch völlig abgegriffen sein (u.a. Let it be, Countryroads), der Song hat was.
4. Sister Disco
Pete’s Ambitionen #1: Früher habe ich den Song gehasst, jetzt mag ich ihn schon lieber. Die orchestralen Synthie-Sounds sind jetzt noch viel präsenter als auf „Who’s next“. Wirklich Klasse hat nur die middle-eight „Goodbye Sister Disco, now I go…“, da wird’s richtig gut.
5. Music Must Change
Pete’s Ambitionen #2:
Auch wenn Moonie nur ein paar Beckenschläge auf den Track gebracht hat, finde ich diesen Song jedoch gelungen. Tolle Gitarren von Pete.
6. Trick of the Light
The Ox rockt! Auf dem 8-saitigen Alembic-Bass haut er dem Hörer sein Riff um die Ohren und singt von der Frage „Na wie war ich?“, die er einer Prostituierten stellt. Auch hier wird wieder deutlich, dass Entwistle es war, der bis zum Schluss der Who noch richtig harte Rocknummern beigesteuert hat, während Pete sein Songwriting oft in andere Gefilde führte. Ich finde den Song geil!
7. Guitar and Pen
P. A. #3:
Auch hier sind Strophe und Refrain wieder mittelmäßig, während im Zwischenteil („You’re alone…“ und „When you want to complain…“) wieder die Sonne aufgeht.
8. Love is Coming Down
P. A. #4:
Die Ballade. Streicher, Piano und großes Arrangement. Fand ich früher scheußlich, mittlerweile mag ich sie ganz gerne.
9. Who Are You
P. A. #5:
Der Knaller. Hier läuft alles perfekt zusammen. Moonie gibt noch mal alles, Pete vereint Synthies und Gitarre zu einer perfekten Melange, John’s verzerrter Bass liefert das Grundgerüst und Roger läuft ein letztes Mal zu stimmlicher Hochform auf. 3 Jahre später auf „Face Dances“ gehörte seine Powerrockröhre zur Geschichte. Robert Plant konnte das gleiche Schicksal beklagen, so singen kann man halt nur 10 Jahre, wenn überhaupt!!!!Die Bonustracks auf der Reissue bringen viel Redundanz (Alternative Mix,-Version, -Verse) und mit „Empty Glass“ und „No Road Romance“ zwei Pete-Demos, die eher dokumentarische Qualität haben. Für die, die die Band nach Moonies Tod als nicht mehr existent betrachten, war „Who are you“ also der Swansong. Da hätten sie dann mal besser nach „Quadrophenia“ aufhören sollen!
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WerbungWar mal auf Platz 5 meiner persönlichen Who-Studioalben-Charts, aber so gut ist sie nicht. Es ist eine gute bis sehr gute Scheibe, nicht mehr und auch nicht weniger, aber immer noch um Klassen besser als die späteren Werke… :sauf:
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Shot a man in Reno just to watch him die...Wenn ich mir anschaue, mit welchen Worten diese Platte zur Zeit im ME verrissen wird, ist das doch fast noch eine Huldigung, oder?
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueSchlecht ist die Platte nicht, aber im Vergleich zu ‚Who’s next‘ muß man schon deutliche Abstriche machen, sowohl was das Songwriting als auch die Umsetzung angeht.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?1. New Song
– Gaukelt pompöses vor, aber leider nicht viel dahinter. Netter Text, dessen
Thematik sich auch bei Music Must Change und Sister Disco wiederfindet.
**2. Had Enough
– Zweitschwächster Song auf dem Album.
*1/23. 905
– Toller Song von John Entwistle, der Synthie-Einsatz passt gut zu den Lyrics.
****4. Sister Disco
– Bei der US Tour 1979 fester Bestandteil der Setlist, gewöhnungsbedürftig,
aber inzwischen ganz okay
***1/25. Music Must Change
– Kommt gut
****6. Trick of the Light
– Ganz klar, ein klasse Rocksong von John
****7. Guitar and Pen
– Textlich sehr ambitionierter Song, wie bei Pete üblich musikalisch gedrittelt,
aber nicht durchgehend wirklich gut
***8. Love is Coming Down
– Streitet sich mit „Had enough“ um den letzten Platz, kann immer noch
nichts damit anfangen. Ich fand den Song beim ersten Anhören vor 29
Jahren scheisse, und finde ihn auch heute noch fürchterlich.
*9. Who Are You
– bester Song des Albums
*****Gesamtwertung: ***1/2
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Ich liebe Had Enough u. Love is coming down.
Weniger amoureuse stehe ich Guitar & Pen sowie Music must change gegenüber. Der Rest ist trotz aller Schwierigkeiten immer noch gut.
Der Titelsong ist ein Monolith.
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"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before." -
Schlagwörter: 1978, The Who, User Reviews, Who Are You
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